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Der Gang aufs Land An Landauer ist eine Elegie von Friedrich Holderlin Obwohl unvollendet 1 ist sie beruhmt geworden schon wegen ihres die Sehnsucht vieler Menschen spiegelnden Eingangs Anrufs Komm ins Offene Freund Eine herrliche Land Elegie ein vollendetes Elegie Fragment schrieb ein dem Landleben gewidmetes Feuilleton im Jahr 2014 2 Christian LandauerLandauers Haus in Stuttgart zweites links vom Gymnasium illustre Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Uberlieferung 2 Text und Interpretation 2 1 Konkretes Erleben 2 2 Vision 2 3 Gotter im Gasthaus 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehung und Uberlieferung BearbeitenNach dem Ende seiner Tatigkeit als Hauslehrer bei Jakob Friedrich Gontard Borkenstein 1764 1843 in Frankfurt am Main im September 1798 hielt sich Holderlin zunachst im nahen Homburg auf Mitte Juni 1800 wanderte er uber Nurtingen wo die Mutter und die Schwester lebten nach Stuttgart Dort wohnte er bei dem gebildeten liberalen Tuchhandler Christian Landauer 1769 1845 Ihm widmete er zu dessen Geburtstag am 11 Dezember 1800 auch das gereimte Lied An Landauer Sei froh Du hast das gute Loos erkoren Denn tief und treu ward eine Seele dir Der Freunde Freund zu seyn bist du geboren Diss zeugen dir am Feste wir 3 Im Januar 1801 trat Holderlin eine weitere Hauslehrerstelle bei dem Leinenfabrikanten Anton von Gonzenbach 1748 1819 in Hauptwil in der Schweiz an An Landauer schrieb er im Februar 4 Mein Theurer Der Umgang mit Dir und den ubrigen Freunden hat mir einen reellen Gewinn gegeben den ich immer entbehrte und den ich zu gebrauchen suchen werde Ich habe bei Euch erst eine rechte Ruhe gelernt mit der man sich auf den Grund der Seele bei Menschen verlasst nachdem man sie an achten Zeichen kennen gelernt hat So halt man dan auch vester und treuer am Leben und unter denen die einen angehn Eben darum seid ihr ja mir unvergesslich und ich werde in den besten Stunden die ich hier in Gesellschaft lebe an euch gemahnt Schon Anfang April 1801 kehrte er nach Nurtingen zuruck In der relativ glucklichen Stuttgarter Episode 1800 oder nach Dietrich Sattler 5 und anderen 6 bei einem weiteren Aufenthalt in Stuttgart im April oder Mai 1801 ist Der Gang aufs Land entstanden Die Uberlieferung besteht aus mehreren Handschriften darunter hier abgebildet einer Reinschrift der Verse 1 bis 34 mit unmittelbar anschliessendem Entwurf der Verse 35 bis 40 und Stichwortern fur eine Fortsetzung 1 2 unddem Entwurf einer Fortsetzung 3 Die Uberschrift Der Gang aufs Land An Landauer steht getrennt von den Entwurfen aber ihnen zuzuordnen auf einem Entwurf der Elegie Brod und Wein 7 Gedruckt wurde das Fragment zuerst 1826 in der von Ludwig Uhland und Gustav Schwab veranstalteten Sammelausgabe der Gedichte Holderlin wird hier wenn nicht anders angegeben nach der von Friedrich Beissner Adolf Beck und Ute Oelmann 1949 besorgten historisch kritischen Stuttgarter Ausgabe seiner Werke zitiert Der Textteil in Band 2 1 enthalt dort nur die vollendeten Verse 1 bis 40 die zusatzlichen Stichworter und Verse werden im Kommentarteil Band 2 2 gedruckt Ebenso verfahrt Jochen Schmidts Leseausgabe die die Orthographie modernisiert Der konstituierte Text der historisch kritischen Frankfurter Ausgabe von Dietrich Sattler und der Textteil der Leseausgabe von Michael Knaupp hangen dagegen die Stichworter und zusatzlichen Verse den vollendeten Versen 1 bis 40 unmittelbar an Knaupp uberschreibt das Gedicht statt Der Gang aufs Land An Landauer mit Das Gasthaus An Landauer einem Titel der aus Spuren an der Abrissstelle der Reinschrift 1 rekonstruiert ist Text und Interpretation BearbeitenIn Holderlins Elegien bilden seit der mit Der Gang aufs Land An Landauer ungefahr gleichzeitigen zweiten Fassung von Der Wanderer jeweils drei Distichen eine Einheit Triade und jeweils drei Triaden also 18 Verse eine Strophe Der Gang aufs Land ware so vermutet man vier oder sechsstrophig geworden Die zweite Strophe zahlt nur 16 Verse Holderlin hat anscheinend ein auf Vers 22 folgendes Distichon in die Reinschrift 1 2 zu ubertragen vergessen 8 Von der dritten Strophe sind nur drei Distichen fertiggestellt bis Vers 40 nbsp 1 Vers 1 22 Reinschrift nbsp 2 Vers 23 34 Reinschrift 35 40 Entwurf0000 0 0 0 0 0 0 0 0000 0000 Der Gang aufs Land 0000 0 0 0 0 0 0 0000 0000 0000 An Landauer0000 Komm ins Offene Freund zwar glanzt ein Weniges heute000000 Nur herunter und eng schliesset der Himmel uns ein 0000 Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes000000 Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange die Luft 0 0 50 Trub ists heut es schlummern die Gang und die Gassen und fast will000000 Mir es scheinen es sei als in der bleiernen Zeit 0000 Dennoch gelinget der Wunsch Rechtglaubige zweifeln an Einer000000 Stunde nicht und der Lust bleibe geweihet der Tag 0000 Denn nicht wenig erfreut was wir vom Himmel gewonnen 0 100 0 0 Wenn ers weigert und doch gonnet den Kindern zulezt 0000 Nur dass solcher Reden und auch der Schritt und der Muhe000000 Werth der Gewinn und ganz wahr das Ergozliche sei 0000 Darum hoff ich sogar es werde wenn das Gewunschte000000 Wir beginnen und erst unsere Zunge gelost 0 150 Und gefunden das Wort und aufgegangen das Herz ist 000000 Und von trunkener Stirn hoher Besinnen entspringt 0000 Mit der unsern zugleich des Himmels Bluthe beginnen 000000 Und dem offenen Blik offen der Leuchtende seyn 0000 Denn nicht Machtiges ists zum Leben aber gehort es 0 200 0 0 Was wir wollen und scheint schiklich und freudig zugleich 0000 Aber kommen doch auch der seegenbringenden Schwalben000000 Immer einige noch ehe der Sommer ins Land 0000 Nemlich droben zu weihn bei guter Rede den Boden 000000 Wo den Gasten das Haus baut der verstandige Wirth 0 250 Dass sie kosten und schaun das Schonste die Fulle des Landes 000000 Dass wie das Herz es wunscht offen dem Geiste gemass0000 Mahl und Tanz und Gesang und Stutgards Freude gekront sei 000000 Desshalb wollen wir heut wunschend den Hugel hinauf 0000 Mog ein Besseres noch das menschenfreundliche Mailicht0 300 0 0 Druber sprechen von selbst bildsamen Gasten erklart 0000 Oder wie sonst wenns andern gefallt denn alt ist die Sitte 000000 Und es schauen so oft lachelnd die Gotter auf uns 0000 Moge der Zimmermann vom Gipfel des Daches den Spruch thun 000000 Wir so gut es gelang haben das Unsre gethan 0 350 Aber schon ist der Ort wenn in Feiertagen des Fruhlings000000 Aufgegangen das Thal wenn mit dem Nekar herab0000 Weiden grunend und Wald und all die grunenden Baume000000 Zahllos bluhend weiss wallen in wiegender Luft0000 Aber mit Wolkchen bedekt an Bergen herunter der Weinstok0 400 0 0 Dammert und wachst und erwarmt unter dem sonnigen Duft Das Gedicht lasst sich als Wiedergabe von konkret Erlebtem genauer als Fiktion von konkret Erlebtem wie als Vision der Menschheitsgeschichte lesen Konkretes Erleben Bearbeiten Das Konkrete ist bescheiden genug Trub ists im Stuttgarter Talkessel Tiefhangende Wolken verhullen Berge und Walder Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange die Luft schreibt Holderlin statt Weder die Berge noch des Waldes Gipfel sind nach Wunsch aufgegangen und die Luft ruht leer von Gesange ein Beispiel seines Stils der harten Fugung 9 Ins Offene aufzubrechen ruft der Dichter seinen Freund auf Er nennt ihn wie auch Stutgard und den Nekar mit Namen Justinus Kerner hat in einem Vermerk am Kopf der ersten Seite der Reinschrift 1 solche spezialitaeten z B der Name Stuttgart getadelt 10 11 Beissner entgegnet das Eigentumliche und besonders Holderlinsche dieser Sprache mit ihrer vertraulichen Hinwendung zum Freund liege darin beschlossen dass sie nicht in einen geschwatzigen Plauderton hinabgleitet sondern deutsam und bedeutsam in sich selbst bleibt und an Unendliches ruhrt ohne das Beschrankte das Endliche und Vordergrundige verdrangen zu mussen 12 Der Enge und Bedrucktheit der ersten Triade setzt die zweite ihr Dennoch entgegen Allerdings meldet der Optativ der Lust bleibe geweihet der Tag einen Zweifel an ob die Offnung gelingt Aus jedem Distichon klingen Zuversicht und Skepsis Mit der dritten Triade andert sich der Rhythmus Bildet bis zum Ende der zweiten Triade jedes Distichon nach lateinischer Weise einen eigenen mit einem Punkt geschlossenen Satz so spannt im dritten und das ist eigentlich griechische Form ein einziger Satz seinen Bogen uber alle sechs Verse 13 Ein einziger Satz durch ein vierfach steigerndes und verbunden schwillt uber sechs Verse an zu der Schlussklimax in der die Offnung des Anfangs wiedererscheint nun doppelt genannt um die entscheidende Konstellation zu verdeutlichen Die Offnung des Himmels ereignet sich nur fur den offenen Blick 14 Nach der Begeisterung des Schlusses der ersten Strophe lenkt die zweite zum schlichteren Ton des Anfangs zuruck Denn nicht Machtiges ists zum Leben aber gehort es Was wir wollen und scheint schiklich und freudig zugleich Nichts Machtiges ist ja das Konkret Biographische das Schickliche der gesellige Alltag aber es gehort zum Leben Das Kernstuck der zweiten Strophe spricht erstmals das Vorhaben Was wir wollen aus namlich die Bodenweihe vielleicht Grundsteinlegung fur ein Gasthaus auf einem Weinberg bei Stuttgart Landauer mag muss aber nicht der Bauherr sein Wieder bilden drei Distichen einen einzigen Satz Vers 23 28 in dem der Gewinn Vers 12 der Schritte und der Muhe Vers 11 besungen wird Kunftig sollen hier die Gaste bei Mahl Tanz und Gesang gesellig das Schonste die Fulle des Landes schauen Im kommenden Mai wird dann beim Richtfest das Sonnenlicht dem fertigen Gasthaus einen Segen sprechen auch ohne Worte von selbst den Gasten verstandlich oder der Zimmermann wird nach alter Sitte Vers 31 den Zimmermannsspruch tun Darauf werden die Gotter lachelnd und Anteil nehmend herab schauen In den Versen die vielleicht die erste Triade der dritten Strophe werden sollten weitet sich der Blick ins fruhlingshafte Neckartal Was beim truben Beginn noch nicht aufgegangen war Vers 3 ist jetzt aufgegangen Vers 36 Tal Weiden der Wald die grunenden oder weiss bluhenden Baume Die Harmonie der Landschaft entspricht der sozialen Harmonie des landlichen Festes und beiden entspricht die dichterische Form 0 350 Aber schon ist der Ort wenn in Feiertagen des Fruhlings000000 Aufgegangen das Thal wenn mit dem Nekar herab0000 Weiden grunend und Wald und all die grunenden Baume000000 Zahllos bluhend weiss wallen in wiegender Luft0000 Aber mit Wolkchen bedekt an Bergen herunter der Weinstok0 400 0 0 Dammert und wachst und erwarmt unter dem sonnigen Duft Polysyndeton Alliterationen Assonanzen und Rhythmisierung stellen die Harmonie der sozialen und landschaftlichen Situation von der der Text spricht asthetisch erfahrbar her Die poetische Vollkommenheit der Verse 35 bis 40 lasst Wolfgang Braungart zweifeln ob die Elegie wirklich Fragment sei Er nennt die Verse das grosse Schlussbild der Elegie 15 Vision Bearbeiten Ist die Elegie Ausdruck oder Fiktion von individuell konkret Erlebtem durchweg sinnlich anschaulich so hat sie doch auch wie Holderlins Werk uberhaupt eine religiose und menschheitsgeschichtliche Dimension Diese Sphare wird aufgerufen durch die dreimalige Nennung des Himmels in der ersten Strophe einmal in jeder der drei Distichentriaden Sie wird aufgerufen durch Holderlins unbestimmte numinose Neutra ins Offene ein Weniges das Ergozliche das Gewunschte ein Besseres Vers 29 16 Das Wort Rechtglaubige Vers 7 spricht einen Bezug zur Religion unverhullt aus Macht der graue Himmel Ebene des konkreten Erlebens den Beginn des Spaziergangs eng und trub so ist er zugleich Ebene der Vision Symbol von Holderlins Geschichtsepoche der er die Diagnose der bleiernen Zeit stellt Dieser Ausdruck schon im 17 Jahrhundert fur eine Zeit der Bosheit und Bedruckung in Gebrauch 17 greift die mythischen Weltalter der Antike und die Weltalter des Propheten Daniel Dan 2 31 45 EU auf Er ist Titel eines Films Die bleierne Zeit und geflugeltes Wort geworden 18 Fur Holderlin ist die bleierne Zeit eine Zeit der Auseinanderfalls von gottlich gesehener Natur und menschengeschaffener Kultur die in der Antike einmal eine liebende Einheit bildeten Diese Pathologie seiner Zeit hat Holderlin im angstigen Traum des etwa gleichzeitigen Hexameterhymnus Der Archipelagus geschildert 19 0000 Aber weh es wandelt in Nacht es wohnt wie im Orkus 0000 Ohne Gottliches unser Geschlecht Ans eigene Treiben0000 Sind sie geschmiedet allein und sich in der tosenden Werkstatt0000 Horet jeglicher nur und viel arbeiten die Wilden0000 Mit gewaltigem Arm rastlos doch immer und immer0000 Unfruchtbar wie die Furien bleibt die Muhe der Armen Das Offene des ersten Verses bedeutet biographisch besseres Wetter beim Spaziergang Das fanfarenhafte Komm ins Offene ruft aber wie den Freund Landauer auch den Leser auf Offen ist ein Lieblingswort Holderlins 20 ahnlich gebraucht in der Elegie Brod und Wein So komm dass wir das Offene schauen 21 Es evoziert die Vorstellung des offenen Himmels Ihr werdet den Himmel offen sehen Joh 1 51 EU Der Leser soll offen sein fur eine Wiederkehr der Harmonie von Natur und Menschenwelt Holderlins Heilserwartung schliesst sich im Archipelagus der Pathologie der Gegenwart unmittelbar an 0000 Bis erwacht vom angstigen Traum die Seele den Menschen0000 Aufgeht jugendlich froh und der Liebe seegnender Othem0000 Wieder wie vormals oft bei Hellas bluhenden Kindern 0000 Wehet in neuer Zeit und uber freierer Stirne0000 Uns der Geist der Natur der fernherwandelnde wieder0000 Stilleweilend der Gott in goldnen Wolken erscheinet Dann wird mit Versen 17 und 18 von Der Gang aufs Land An Landauer 0000 Mit der unsern zugleich des Himmels Bluthe beginnen 000000 Und dem offenen Blik offen der Leuchtende seyn Folgt man der Spatdatierung des Gangs auf Land ins Jahr 1801 dann stimmte der am 9 Februar geschlossene Friede von Luneville zur Zeit der Entstehung Holderlin besonders hoffnungsvoll An seine Schwester schrieb er am 23 Februar aus der Schweiz 22 Ich schreibe Dir und den lieben Unsrigen an dem Tage da unter uns hier alles voll ist von der Nachricht des ausgemachten Friedens und da Du mich kennest brauche ich Dir nicht zu sagen wie mir dabei zu Muth ist Ich glaube es wird nun recht gut werden in der Welt Ich mag die nahe oder die langstvergangene Zeit betrachten alles dunkt mir seltne Tage die Tage der schonen Menschlichkeit die Tage sicherer furchtloser Gute und Gesinnungen herbeizufuhren die eben so heiter als heilig und eben so erhaben als einfach sind Das Offene des Gedichts bedeutet eine neue Offenheit aller Lebensbezuge eine neue Anwesenheit des Gottlichen in der Welt nach zwischenzeitlicher Gotterferne 23 ein umfassendes Offen Werden der Natur und des Himmels 24 eine Verwandlung der Welt zum Guten Holderlin uberlasst es dem Leser die Vision politisch theologisch oder philosophisch zu konkretisieren Beim individuellen Lesen kann man sich eben vieles denken 25 Er will den Leser nur aufnahmebereit machen fur eine Wiederkehr der Gotter Gotter im Gasthaus Bearbeiten nbsp 3 Entwurf einer Fortsetzung0000 Aber fraget mich eins was sollen Gotter im Gasthaus 0000 Dem antwortet sie sind wie Liebende feierlich seelig 000000 Wohnen brautlich sie erst nur in den Tempeln allein0000 Aber so lang ein Kleineres noch nach jenen genannt lt ist gt 0 0 50 0 0 Werden sie nimmer und nimmer die Himmlischen uns0000 Denn entweder es herrscht ihr Hochstes blinde gehorcht dann000000 Anderes0000 Oder sie leben in Streit der bleibt nicht oder es schwindet000000 Wie beim trunkenen Mahl alles lt y y y gt 0 100 Diss auch verbeut sich selbst auch Gotter bindet ein Schiksaal000000 Denn die Lebenden all bindet des Lebens Gesez Von seinen Fortsetzungsnotizen hat Holderlin nur die vorstehenden zu Versen ausformuliert 26 Aber fraget mich eins was sollen Gotter im Gasthaus klingt fur den Unbefangenen fast komisch Bezweifelt Holderlin dass er seine Vision der Kosmos und Menschheitsgeschichte fur die er sonst auf die griechische Antike zuruckgriff im Bild eines Spaziergangs adaquat gestalten kann Wird ihm die Projektion einer antiken Gotterfeier auf eine Bodenweihe und ein Richtfest in seinem modernen Vaterland fragwurdig Vielleicht liegt in diesem Zweifel der Grund dafur dass das Gedicht unvollendet blieb Quer an den linken Rand der Seite mit der Fortsetzung 3 hat Holderlin geschrieben 27 0000 Singen wollt ich leichten Gesang doch nimmer gelingt mirs 000000 Denn lt es gt machet mein Gluck nimmer die Rede mir lt leicht gt Das Distichon spricht Resignation aus Doch die letzten Verse 10 und 11 des Fortsetzungsentwurfs bekraftigen Holderlins heilsgeschichtlichen Optimismus wenn sie trostend verkunden auch Gotter bindet ein Schiksaal Denn die Lebenden all bindet des Lebens Gesez Literatur BearbeitenFriedrich Beissner Deutung des elegischen Bruchstucks Der Gang aufs Land In Paul Kluckhohn Hrsg Holderlin Gedenkschrift zu seinem 100 Todestag 7 Juni 1943 Mohr Siebeck Verlag Tubingen 1953 S 247 266 Wolfgang Braungart Komm ins Offene Freund Zum Verhaltnis von Ritual und Literatur lebensweltlicher Verbindlichkeit und textueller Offenheit Am Beispiel von Holderlins Elegie Der Gang aufs Land An Landauer In Iris Denneler Hrsg Die Formel und das Unverwechselbare Interdisziplinare Beitrage zu Topik Rhetorik und Individualitat Peter Lang AG Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Wien 1999 ISBN 3 631 35240 9 S 96 114 Jochen Hieber Friedrich Holderlin Der Gang aufs Land Das vollendete Fragment In Marcel Reich Ranicki Hrsg Frankfurter Anthologie Band 19 1996 ISBN 3 458 16791 9 S 57 61 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Grosse Stuttgarter Ausgabe Herausgegeben von Friedrich Beissner Adolf Beck und Ute Oelmann Kohlhammer Verlag Stuttgart 1946 bis 1985 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe in 20 Banden und 3 Supplementen Herausgegeben von D E Sattler Frankfurter Ausgabe Verlag Stroemfeld Roter Stern Frankfurt am Main und Basel 1975 2008 Friedrich Holderlin Gedichte Herausgegeben von Jochen Schmidt Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 618 60810 1 Friedrich Holderlin Samtliche Werke und Briefe Herausgegeben von Michael Knaupp Carl Hanser Verlag Munchen 1992 bis 1993 Manfred Koch Der Weg ins Gedicht der Weg des Gedichts Eine Einfuhrung in Holderlins Lyrik am Beispiel der Elegie Der Gang aufs Land In Christophe Fricker Bruno Pieger Hrsg Friedrich Holderlin Zu seiner Dichtung Castrum Peregrini Presse Amsterdam 2005 ISSN 0008 7556 S 9 34 Manfred Koch Holderlins wurttembergisches Manifest Die unvollendete Elegie Der Gang aufs Land Verlag Ulrich Keicher 2006 ISBN 3 938743 16 6 Der Aufsatz ist im Wesentlichen mit dem vorgenannten identisch Angelika Schmitz Singen wollt ich leichtern Gesang Uberlegungen zum Scheitern der Fragment gebliebenen Elegie Der Gang aufs Land In Uwe Beyer Hrsg Neue Wege zu Holderlin Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1994 ISBN 3 88479 692 5 S 269 322 Einzelnachweise Bearbeiten siehe allerdings Braungart 1999 S 110 Jochen Hieber Komm ins Offene Freund Was aufhort was anfangt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 November 2014 S 11 Stuttgarter Ausgabe Band 2 1 S 114 Stuttgarter Ausgabe Band 6 1 S 415 Frankfurter Ausgabe Band 7 S 276 Schmitz 1994 S 277 282 Beissner 1943 Stuttgarter Ausgabe Band 2 2 S 583 Den Begriff harte Fugung von ἁrmonia aὐsthra pragte Norbert von Hellingrath Der Stil sei gekennzeichnet durch Harte der Fugen zwischen den sprachlichen Elementen irrationaler und minder gebunden als bei ublicher Prosa Im Satzgefuge gebe es Anakoluthe pradikatlos hingestellte Worte bald weitgespannte Perioden die zwei oder dreimal neu einsetzen und dann doch uberraschend abbrechen stets voll jahen Wechsels in der Konstruktion Friedrich Norbert von Hellingrath Pindarubertragungen von Holderlin Prolegomena zu einer Erstausgabe Breitkopf amp Hartel Leipzig 1910 Von Justinus Kerner stammt der Vermerk nach der Stuttgarter Ausgabe Nach der Frankfurter Ausgabe Band 7 S 276 stammt er von Gustav Schwab Holderlin verankert die Gedichte dieser Zeit oft in seinem wirklichen Leben Drei etwa gleichzeitige vollendete Elegien tragen ebenfalls Widmungen namlich Stutgard An Siegfried Schmidt gemeint ist der gleichaltrige Dichterfreund Siegfried Schmidt 1774 1859 Brod und Wein An Heinze gemeint ist der 24 Jahre altere bewunderte Wilhelm Heinse und Heimkunft An die Verwandten bald nach der Ruckkehr aus Hauptwil entstanden Siegfried Schmidt wird sogar im Text seines Gedichtes angeredet Das zu nennen mein Schmidt reichen wir beide nicht aus Geographisches nennen das Gedicht Der Winkel von Hahrdt und der Hymnenentwurf Ihr sichergebaueten Alpen in welchem der Schwarzwald Stuttgart Tubingen die Weinsteige bei Stuttgart der Spitzberg bei Tubingen und Tills Thal bei Tubingen eine heimatliche Wanderung ausschildern Beissner 1953 S 255 Beissner 1953 S 258 Koch 2005 S 26 Baumgart 1999 S 111 Koch 2005 S 17 Fast alle beruhmtgewordenen gnomischen Formeln von Holderlin haben dieses numinose Neutrum Ein Rathsel ist Reinentsprungenes Beispiele Wir leben die warheit zu sagen in einer eysernen ja bleyernen Zeit oder vielmehr in einer unbarmherzigen Tyrannischen Blutzeite Beutelschneider DiebsHistorien Ander Theil Auss dem Franzosischen des Francois de Calvi in die Teutsche Spraach ubersetzet Frankfurt Johann Beyer 1641 S 296 books google Diese hundert Jahre sind zu achten vor eine bleyerne Zeit wegen der Unfruchtbarkeit zu allen Guten und uberquellenden Hesslichkeit alles Bosen Salomo Glassius Selecta scripturae divinae Mosaicae Susser Kern und Ausszug Nurnberg Endter 1657 S 593 books google Christiane Peitz Die Bleikappe des Schweigens Interview mit Margarethe von Trotta Der Tagesspiegel vom 28 April 2007 abgerufen am 23 Januar 2016 Stuttgarter Ausgabe Band 2 1 S 110 Schmidt 1992 S 712 Stuttgarter Ausgabe Band 2 1 S 91 Stuttgarter Ausgabe Band 6 1 S 413 414 Schmitz 1994 S 290 Koch 2005 S 18 Braungart 1999 S 108 Beissner 1953 S 264 Beissner 1953 S 265 Werke von Friedrich Holderlin RomanHyperion oder Der Eremit in GriechenlandDramaDer Tod des EmpedoklesLyrikAbbitte Abendphantasie Andenken An die Madonna An die Parzen An Zimmern Brod und Wein Der Abschied Der Archipelagus Der Gang aufs Land An Landauer Der Nekar Der Rhein Der Tod furs Vaterland Der Wanderer Der Winkel von Hahrdt Des Morgens Die Eichbaume Die Heimath Die Kurze Halfte des Lebens Heidelberg Heimath Hyperions Schicksalslied Ihr sichergebaueten Alpen Lebensalter Lebenslauf Meiner verehrungswurdigen Grosmutter zu ihrem 72sten Geburtstag Menons Klagen um Diotima Patmos Rukkehr in die Heimath Sokrates und Alcibiades Wie Meereskusten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Gang aufs Land An Landauer amp oldid 233815619