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Die Kurze ist ein Gedicht von Friedrich Holderlin Es gehort zu den 22 kurzen Oden aus Holderlins Frankfurter Zeit die Friedrich Beissner in der von ihm Adolf Beck und Ute Oelmann 1949 herausgegebenen historisch kritischen Stuttgarter Ausgabe der Werke Holderlins epigrammatische Oden genannt hat 1 Manuskript Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Uberlieferung 2 Text 3 Interpretation 4 Vertonungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntstehung und Uberlieferung BearbeitenHolderlin schrieb die epigrammatischen Oden 1798 gegen Ende seines Aufenthaltes im Haus der Frankfurter Bankiers Jakob Friedrich Gontard Borkenstein 1764 1843 dessen Frau Susette seine Diotima geworden war Achtzehn darunter Die Kurze schickte er seinem Freund Christian Ludwig Neuffer fur dessen Taschenbuch fur Frauenzimmer von Bildung wo das Gedicht 1799 erschien Die Kurze ist eine der wenigen epigrammatischen Oden deren Manuskript erhalten ist Holderlin wird hier nach der Stuttgarter Ausgabe zitiert Die Kurze ist dort bis auf einige Satzzeichen identisch mit dem Erstdruck Das gilt auch fur die historisch kritische Frankfurter Ausgabe und die Leseausgabe von Michael Knaupp Der Druck in der Leseausgabe von Jochen Schmidt ist ausserdem orthographisch modernisiert nbsp Erstdruck im Taschenbuch fur Frauenzimmer von Bildung auf das Jahr 1799Text BearbeitenDie Kurze Warum bist du so kurz liebst du wie vormals dennNun nicht mehr den Gesang fandst du als Jungling doch In den Tagen der Hoffnung Wenn du sangest das Ende nie Wie mein Gluk ist mein Lied Willst du im AbendrothFroh dich baden Hinweg ist s und die Erd ist kalt Und der Vogel der Nacht schwirrt Unbequem vor das Auge dir Interpretation BearbeitenDas Gedicht folgt wie die meisten epigrammatischen Oden dem asklepiadeischen Versmass Ahnlich dem gleichzeitigen Sokrates und Alcibiades besteht es aus Rede und Gegenrede Interpretationen haben Wolfgang Heise und Wolfgang Schneider gegeben Warum bist du so kurz Titel und erste Strophe zeigen dass das Knappe Epigrammartige der Kurzoden fur Holderlin Programm war Er hat sich gelost von junglingshafter Unreife die das Ende nie fand mit einer Formulierung der Kurzode Menschenbeifall wortereicher und leerer 2 war Jetzt aussert er sich autoritativ lakonisch Wie mein Gluk ist mein Lied Die Aussage ist so fundamental unanfechtbar apodiktisch dass mit dem Bindestrich erst einmal ein effektvolles Pausezeichen gesetzt wird Das Gluck und seine Kurze greifen aber uber das Schicksal des lyrischen Ichs hinaus Holderlin stellt der Epoche ein Zeugnis aus Das Abendrot ist weg die Erde kalt Der Vogel der Nacht schwirrt unbestimmt bedrohlich Das Alltagswort unbequem durch das Enjambement schwirrt Unbequem hervorgehoben kontrastiert mit der Poesie von Holderlins Sprache Zur Disharmonie tragt die Inversion im letzten Satz bei Das Versmass verlangt eine Betonung auf der letzten Silbe woraus sich auch sprachlich unbequem das nachgestellte dir ergibt 3 Vertonungen BearbeitenDie Kurze ist 1906 von Arnold Schonberg fur gemischten Chor sowie fur Singstimme und Klavier 1932 von Otto Vrieslander 1880 1950 fur Singstimme und Klavier 1970 von John Harbison kammermusikalisch und vor 1983 von Robert Alexander Bohnke fur Klavier vertont worden Literatur BearbeitenWolfgang Heise Studien zu Holderlin In neue deutsche literatur 35 1987 Heft 12 S 75 88 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Grosse Stuttgarter Ausgabe Herausgegeben von Friedrich Beissner Adolf Beck und Ute Oelmann Kohlhammer Verlag Stuttgart 1946 bis 1985 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe in 20 Banden und 3 Supplementen Herausgegeben von Dietrich Sattler Frankfurter Ausgabe Verlag Stroemfeld Roter Stern Frankfurt am Main und Basel 1975 2008 Friedrich Holderlin Gedichte Herausgegeben von Jochen Schmidt Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 618 60810 1 Friedrich Holderlin Samtliche Werke und Briefe Herausgegeben von Michael Knaupp Carl Hanser Verlag Munchen 1992 bis 1993 Wolfgang Schneider Ein Ruck in die Moderne In Marcel Reich Ranicki Hrsg Frankfurter Anthologie Band 28 2005 ISBN 3 458 17281 5 S 37 40 Einzelnachweise Bearbeiten Stuttgarter Ausgabe Band 1 2 S 556 Stuttgarter Ausgabe Band 1 1 S 250 Schneider 2005 Werke von Friedrich Holderlin RomanHyperion oder Der Eremit in GriechenlandDramaDer Tod des EmpedoklesLyrikAbbitte Abendphantasie Andenken An die Madonna An die Parzen An Zimmern Brod und Wein Der Abschied Der Archipelagus Der Gang aufs Land An Landauer Der Nekar Der Rhein Der Tod furs Vaterland Der Wanderer Der Winkel von Hahrdt Des Morgens Die Eichbaume Die Heimath Die Kurze Halfte des Lebens Heidelberg Heimath Hyperions Schicksalslied Ihr sichergebaueten Alpen Lebensalter Lebenslauf Meiner verehrungswurdigen Grosmutter zu ihrem 72sten Geburtstag Menons Klagen um Diotima Patmos Rukkehr in die Heimath Sokrates und Alcibiades Wie Meereskusten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Kurze Holderlin amp oldid 210997964