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Christkonig ist die romisch katholische Pfarrkirche von Kloten im Zurcher Unterland Kirchturm von Christkonig KlotenKirche mit VorplatzDas Innere der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Paradigmenwechsel im Kirchenbau 2 2 Kirchturm und Ausseres 2 3 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 4 Orgel 2 5 Gebetsnische 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Jahr 1188 wurde erstmals eine Kirche in Kloten urkundlich erwahnt Es handelte sich um eine Liebfrauenkirche zu deren Pfarrei auch die Orte Bassersdorf Dietlikon und Wallisellen gehorten Spater wurde in den Urkunden auch der hl Martin als Patrozinium erwahnt Die Kollatur lag zunachst bei den Freiherren von Tengen 1303 bzw 1311 ging diese dann an Osterreich Im Jahr 1389 wurde die Liebfrauenkirche Kloten ans Kloster Wettingen vergabt und 1406 diesem Kloster inkorporiert Im Jahr 1838 vier Jahre nachdem das Vermogen des Klosters unter die Aufsicht des Kantons Aargau gestellt wurde ubertrug dieser die Kirche in Kloten dem Kanton Zurich 1 Nach der Reformation in Zurich im Jahr 1523 musste der letzte katholische Pfarrer von Kloten Ulrich Kern 1500 1530 auf Zwang Zurichs 1527 die Seelsorge aufgeben 2 In den folgenden Jahrhunderten waren im Kanton Zurich katholische Gottesdienste verboten Als im Jahr 1807 in Zurich die Tagsatzung stattfand kam es zum sogenannten Toleranzedikt das erstmals wieder katholische Gottesdienste gestattete allerdings ortlich beschrankt Ab 1833 durften im Fraumunster Zurich katholische Gottesdienste gefeiert werden 1842 wurde den in Zurich lebenden Katholiken die Augustinerkirche zur Verfugung gestellt Als am 8 Juni 1873 die in Zurich lebenden Katholiken gegen das Unfehlbarkeitsdogma protestierten traten sie mehrheitlich zur neu gegrundeten christkatholischen Kirche uber weshalb die in der romisch katholischen Kirche Verbliebenen eine neue Kirche bauen mussten So entstand im Jahr 1874 die Kirche St Peter und Paul in Zurich Aussersihl die zur Mutterpfarrei von der Stadt und Region Zurich wurde zu der Kloten dazugezahlt wird 3 Von St Peter und Paul Zurich Aussersihl aus entstand die Pfarrei Herz Jesu Zurich Oerlikon im Jahr 1894 und von dieser wiederum im Jahr 1935 Maria Lourdes Zurich Seebach aus der schliesslich die Pfarrei Christkonig in Kloten hervorging Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Am 11 Oktober 1942 wurde in Kloten eine Missionsstation errichtet und am gleichen Tag die Garage Notkapelle in der Breiti am Spitzweg gesegnet und bezogen Am 22 September 1942 wurde die Liegenschaft Zahne im Spitz als Bauplatz fur die kunftige Kirche erworben Am 8 Juni 1947 war der Baubeginn fur die erste Christkonigskirche in Kloten die am 28 August 1948 benediziert wurde In den Jahren 1969 1972 wurde dann diese Kirche durch den Neubau der heutigen Kirche Christkonig samt Pfarrhaus und Pfarreizentrum ersetzt 4 Erbaut wurde das Ensemble von den Architekten Willi Egli und Ewald Viquerat Am 9 April 1972 weihte der Bischof von Chur Johannes Vonderach die Kirche feierlich ein Die Pfarrei Christkonig gehort staatsrechtlich zur katholischen Kirchgemeinde Kloten zu der auch die politischen Gemeinden Nurensdorf und Bassersdorf dazugehoren Die letzten beiden politischen Gemeinden werden von der Pfarrei St Franziskus in Bassersdorf betreut 5 Mit ihren 5 216 Mitgliedern Stand 2021 ist die Pfarrei Christkonig eine der mittelgrossen katholischen Pfarreien des Kantons Zurich 6 Baubeschreibung BearbeitenParadigmenwechsel im Kirchenbau Bearbeiten Im Kanton Zurich wurden in gut 150 Jahren uber hundert katholische Kirchen gebaut Diese rege Bautatigkeit war notig da Zurich seit der Reformation die Katholiken als Zugewanderte Kirchen neu erbauen mussten Anhand der katholischen Kirchen im Zurcher Unterland lasst sich ein doppelter Paradigmenwechsel im katholischen Kirchenbau innerhalb von 30 Jahren ablesen der auch anhand anderer Kirchen die in dieser Zeitspanne im Kanton Zurich errichtet wurden belegt werden kann Vor dem Hintergrund der Lage in der Diaspora und des Kulturkampfs errichteten die Katholiken im Kanton Zurich ab den 1890er Jahren monumentale Kirchen sobald dies die Finanzen zuliessen Dieses erstarkte Selbstbewusstsein der Katholiken im Kanton Zurich kann anhand der fruh erbauten Dreifaltigkeitskirche in Bulach erbaut 1901 1902 oder anhand der in den 1960er Jahren erbauten das Ortsbild pragenden Kirche St Paulus Dielsdorf errichtet 1960 1962 belegt werden Ab den 1960er Jahren gerieten die Kirchen jedoch zunehmend unter Druck So entstand der Gedanke bei Neubauten gestalterische Zuruckhaltung zu uben 7 Neu errichtete Kirchenbauten ab den 1970er Jahren belegen dies so z B die Kirche St Mauritius Regensdorf erbaut 1973 1974 aber auch die Christkonigskirche in Kloten Beide Kirchen wurden trotz ihrer Grosse auffallig zuruckhaltend gestaltet und verzichten auf einen das Ortsbild pragenden Kirchturm Zur ausseren Gestalt der Christkonigskirche Kloten schreibt die Pfarrei Kloten denn auch Viele Kirchen bestechen durch ihre aussere Gestalt und behaupten majestatisch ihren Platz in Dorf oder Stadt Nicht so die Christkonigskirche Fast unauffallig schmiegt sie sich an Hang und Wald und hat ausserlich eher seltsame Konturen Diese haben sich gleichsam ergeben als aussere Begrenzung des Innenraumes 8 Ein zweiter Paradigmenwechsel bei der Gestaltung katholischer Kirchen lasst sich jedoch ab den 1990er Jahren bei den neu erbauten Gotteshausern Auferstehungskirche St Maria Magdalena in Rafz errichtet 1993 1994 und St Katharina von Siena in Fallanden errichtet 1990 1992 ablesen Die jungsten Kirchbauten werden wieder selbstbewusster konzipiert sodass diese Gotteshauser mit ihrem Erscheinungsbild wieder den jeweiligen Ortsteil pragen nbsp Grundstein nbsp Betonkreuz nbsp Pflasterung Kirchplatz nbsp Kirchenportal nbsp Lichtschacht uber AltarraumKirchturm und Ausseres Bearbeiten Das Erscheinungsbild der Kirche und des Pfarreizentrums der Christkonigspfarrei Kloten folgt den Grundsatzen des oben dargelegten ersten Paradigmenwechsels Deshalb tritt der Kirchturm der Christkonigskirche im Stadtbild keineswegs markant in Erscheinung obwohl er ein kraftiges Gelaute birgt Drei der vier Glocken stammen von der Vorgangerkirche 9 Am 13 Mai 1956 wurden diese ersten drei Glocken des Gelautes in der Glockengiesserei H Ruetschi Aarau gegossen Es sind dies Nummer Gewicht Ton Widmung Inschrift1 722 kg g Christkonig Sieg und Sang ist mir der Konig ist in Ewigkeit Ex 15 2 517 kg a Fatima Zur Ehre Marias im Jubilaumsjahr 1954 3 303 kg c Karl Borromaus Karl Borromaus dem Apostel der Helvetier gewidmet Im Jahr 1971 kam im Rahmen des Kirchenneubaus die 4 Glocke dazu Nummer Gewicht Ton Widmung Inschrift4 1030 kg f Zu den dreien mich gesellend verkunde ich Gemeinschaft Die Glocken sind auf das Gelaute der reformierten Kirche Kloten abgestimmt 10 Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten nbsp Altarraum nbsp Tabernakel von Josef Caminada nbsp WeihwasserbeckenDer Weg vom Kirchplatz in die Kirche hinein fuhrt den Besucher spiralformig bis zum Innersten zum Altar Die Turen der drei Kircheneingange sind kreuzformig gestaltet Wer eintreten will wird das Kreuz in der Mitte aufstossen und nur durch das Kreuz hindurch den Innenraum erreichen Die Kirchenturen bestehen aus Glas und verdeutlichen damit dass die Kirche sich nicht als Raum versteht wo man unbehelligt durch die Probleme der Welt draussen sich gemutlich einrichten kann Und umgekehrt versteht die Kirche ihr Gebet und ihr Handeln als Taten die in die Gesellschaft hinauswirken sollen 11 Die Christkonigskirche besitzt eine pragnante Zahlensymbolik Der Innenraum besitzt funf Saulen die das Kirchendach tragen Die Symbolzahl funf erinnert an die funf menschlichen Finger Zehen und Sinne Von den Saulen ragen funf Balken der Mitte des Kirchenraumes zu wo sich ihnen drei Balken entgegenstemmen die in ihrer Dreizahl an die Trinitat an die Dreiheit Gottes erinnern Zusammen ergeben die Deckenbalken die Zahl acht Durch das achteckige Oberlicht der Kirche stromt das einzige direkte Tageslicht durch zwei verschobene sich uberlagernde Kreuze in die Kirche ein Unter diesem Oberlicht befindet sich der Altar das Zentrum des liturgischen Geschehens auf den der spiralformige Zugang zur Kirche den Besucher hinfuhrt und sich das Kreuz des Oberlichts spiegelt 12 Der Altar ist als Abendmahlstisch gestaltet und nimmt damit die Vorgaben der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils auf Die Glaubigen versammeln sich auf Banken die im Halbkreis um den Altar angeordnet sind Die Einheit von Glaubigen und Seelsorgern finden somit raumlichen Ausdruck Das Tageslicht fallt durch das Oberlicht zwischen acht Balken die zusammen zwei Kreuze bilden hindurch auf den Altartisch Der Altar nimmt die Zahl acht auf indem er als Achteck gestaltet wurde und reduziert die Zahl acht auf das Kreuz in seiner Vierzahl Das Kreuz pragt die Tischplatte des Altars und weist auf den theologischen Zusammenhang von Eucharistiefeier und Passion Jesu hin Unter dem Altar symbolisieren die Pflastersteine des Kirchenbodens Wasserwellen die wie beim Wurf eines Steines ins Wasser Ringe bilden und das Geschehen am Altar der Kirche durch den spiralformigen Zugang der Kirche wieder in die Welt hinaustragen 13 Der Tabernakel wurde zusammen mit den anderen liturgischen Gegenstanden der Kirche von Josef Caminada Zurich und Br Xaver Ruckstuhl Kloster Engelberg gestaltet Der Tabernakel besteht aus klarem Glas und glanzendem Metall und spiegelt die Kreuzform des Oberlichts der Kirche Der Osterleuchter und der Ambo nehmen die Gestaltung des Tabernakels auf und bilden mit dem Altar eine Einheit 14 Der Taufbrunnen der Kirche ist optisch als wirklicher Brunnen gestaltet und befindet sich auf der linken Seite des Altarraums Zur Gestaltung des Taufbrunnens ist das Jesuswort zu lesen Das Wasser das ich gebe wird zur sprudelnden Quelle werden deren Wasser ewiges Leben schenkt Joh 4 14 Diese Worte von Jesus zur Samaritanerin am Brunnen verdeutlichen warum der Taufbrunnen fliessendes Wasser besitzt und den Kirchenbesucher einladt am Brunnenrand dem Wasser zuzuschauen und uber die Symbolik des Taufbrunnens nachzudenken 15 Unter den drei Oberlichtern im Kirchenraum finden sich an der Wand jeweils neun kreuzformige Zeichen Die senkrecht angeordneten Kreuze verstehen sich als die 12 Apostelkreuze der Kirche die um 45 Grad gedrehten Kreuze bilden in ihrer Anzahl von 14 den Kreuzweg Das 27 Zeichen an der Wand lasst die Deutung offen Der Kirchenfuhrer schreibt dazu Ist es die 15 Station nach der Grablegung Auferstehung Ist es die dreizehnte Person bei den Aposteln Maria In der Mitte des Altarraumes befindet sich schliesslich das Pfarreisignet Kreis und Kreuz verbinden sich in einer nicht endenden Linie zu einem immer neu herausfordernden Symbol von Begrenzung und Unendlichkeit 16 nbsp Taufbrunnen mit Osterkerze nbsp Vortragekreuz nbsp Relief im Altarraum nbsp Relief im KirchenraumOrgel Bearbeiten nbsp Mathis Orgel von 1972 nbsp Im Jahr 1972 schuf Mathis Orgelbau das Instrument fur die heutige Kirche Es handelt sich um eine zweimanualige Orgel mit mechanischer Traktur I Ruckpositiv C g3Gedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Nasat 2 2 3 Flote 2 Quinte 1 1 3 Scharf 1 Regal 16 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Koppelflote 4 Flote 4 Oktave 2 Sesquialtera IIMixtur 1 1 3 Trompete 8 Pedal C f1Subbass 16 Oktave 8 Rohrgedackt 8 Oktave 4 Mixtur 2 2 3 Fagott 16 Posaune 8 Koppeln II I I P II PGebetsnische Bearbeiten nbsp MarienbildnisIn der Gebetsnische der Kirche befindet sich ein Marienbildnis das aus dem Schoss Mariens ihren Sohn Jesus Christus herauswachsen lasst Aus beiden Figuren wird eine einzige Gestalt Der Kerzentrager erhielt sein Aussehen von der Idee des Lebensbaumes Auf 27 Blattern konnen Kerzen angebracht werden wovon ein einzelnes Blatt grosser gestaltet wurde Auf diesem Blatt befindet sich eine grossere Kerze die auf Jesus Christus verweist auf das Licht der Welt An dieser grosseren Kerze werden die Votivkerzen der Glaubigen entzundet 17 Siehe auch BearbeitenReformierte Kirche KlotenLiteratur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten Kloten o A d J Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christkonig Kloten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kirche Christkonig auf Sakralbauten ch Glocken auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 219 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 219 Josef Hurlimann Chilebuech Wangen Bruttisellen S 169 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 219 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Geschichte Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath kbn ch Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Brentini Die katholische Kirche St Martin in Zurich Fluntern Bern 2013 S 36 Website der Pfarrei Kloten Abschnitt Geschichte Abgerufen am 6 Januar 2014 Website der Pfarrei Kloten Abschnitt Geschichte Abgerufen am 6 Januar 2014 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 3 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 4 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 8 9 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 3 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 7 und 11 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 6 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 17 Andreas Burch Rene Aebischer und Erich Jermann Pfarrei Christkonig Kloten S 18 19 47 446588 8 583944 Koordinaten 47 26 47 7 N 8 35 2 2 O CH1903 686381 255719 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christkonig Kloten amp oldid 238221931