www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Franziskus ist die romisch katholische Pfarrkirche von Bassersdorf im Zurcher Unterland Sie befindet sich in Bassersdorf an der Ausseren Auenstrasse 2 Besonders an der Kirche ist dass sie unter den 16 erhalten gebliebenen Fastenopfer Kirchen die erste des neuen Typus ist Kirche St Franziskus Bassersdorf GlockentragerAnsicht von SudenStrebewerkInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Fastenopferkirche 2 2 Erweiterungsbauten und kunstlerische Gestaltung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Mittelalter gehorte Bassersdorf zusammen mit Dietlikon und Wallisellen zur Pfarrei Kloten Nach der Reformation in Zurich wurde der katholische Gottesdienst verboten und die Kirche in Bassersdorf fur reformierte Gottesdienste verwendet 1 Als im Jahr 1807 in Zurich die Tagsatzung stattfand kam es zum sogenannten Toleranzedikt das erstmals wieder katholische Gottesdienste gestattete allerdings ortlich beschrankt 1833 durften im Fraumunster Zurich katholische Gottesdienste gefeiert werden 1842 wurde den in Zurich lebenden Katholiken die Augustinerkirche zur Verfugung gestellt Als am 8 Juni 1873 die in Zurich lebenden Katholiken gegen das Unfehlbarkeitsdogma protestierten traten sie mehrheitlich zur neu gegrundeten christkatholischen Kirche uber wodurch die in der romisch katholischen Kirche Verbliebenen eine neue Kirche bauen mussten So entstand im Jahr 1874 die Kirche St Peter und Paul in Zurich Aussersihl welche zur Mutterpfarrei von der Stadt und Region Zurich wurde zu der auch Bassersdorf zu zahlen ist 2 Die Katholiken die in Bassersdorf lebten besuchten ab 1910 die Sonntagsmesse in Graftal der Religionsunterricht wurde den Kindern jedoch in Bassersdorf erteilt Als im Jahr 1942 in Kloten eine Missionsstation errichtet und spater die Christkonigskirche errichtet wurde wurde Bassersdorf Kloten zugeteilt 1 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Als nach dem Zweiten Weltkrieg in Bassersdorf eine rege Bautatigkeit einsetzte sodass sich die Bevolkerung von 2143 Einwohnern im Jahr 1950 auf 5590 im Jahr 1970 mehr als verdoppelte wurden in Bassersdorf von der Pfarrei Christkonig Kloten aus zuerst im alten Sekundarschulhaus spater im Singsaal des Schulhauses Mosli Gottesdienste gefeiert Nachdem 1972 in Kloten die neue Christkonigskirche samt Pfarreizentrum eingeweiht worden war kam auch in Bassersdorf der Wunsch nach einer eigenen Kirche auf Da die finanzielle Situation der Kirchgemeinde wegen des Zentrumsbaus in Kloten noch eingeschrankt war beschlossen die Verantwortlichen eine provisorische Losung mit einer sogenannten Fastenopfer Kirche zu realisieren 3 Fastenopferkirchen wurden durch die Unterstutzung des Hilfswerks Fastenopfer gebaut und erlaubten Diasporagemeinden mit wenig finanziellen Eigenmitteln dennoch eine Kirche zu errichten 4 Bei der Kirche St Franziskus in Bassersdorf handelt sich um einen Bau aus vorfabrizierten Elementen wie dies auch bei den anderen drei Fastenopferkirchen der Region der Bruder Klaus Kirche in Volketswil der Heilig Geist Kirche Wetzikon und der ursprunglich fur die Pfarrei Heilig Kreuz Zurich erbauten jetzt in Wallisellen fur die Freie Evangelische Gemeinde aufgestellten Tituskirche zur Anwendung kam 5 Nur rund neun Monate nach dem ersten Spatenstich am 19 April 1973 segnete der Bischof von Chur Johannes Vonderach die Kirche von Bassersdorf am 15 Dezember 1973 ein und weihte sie dem Heiligen Franziskus von Assisi Das Bauernhaus das zum Grundstuck gehort wurde 1978 so weit saniert dass es als Pfarrhaus benutzt werden konnte worauf im Jahre 1979 Pfarrvikar Leo Ehrler seinen Wohnsitz von Kloten nach Bassersdorf an die Bahnhofstr 13 verlegte Im Jahr 1983 ernannte Bischof Johannes Vonderach das Pfarrvikariat das kirchenrechtlich noch immer dem Pfarrer von Kloten unterstand zur eigenstandigen Pfarrei St Franziskus das seither fur die Gemeinden Bassersdorf und Nurensdorf zustandig ist Im Jahr 1988 entstand ein Erweiterungsbau der an die Kirche angebaut wurde Er diente nicht nur fur kirchliche sondern auch fur weltliche Anlasse wie Versammlungen der politischen Gemeinde Bassersdorf und wurde auch an Dritte vermietet 6 7 Im Jahr 2012 beschloss die Pfarrei zusammen mit der Kirchgemeinde Kloten Bassersdorf Nurensdorf die Fastenopfer Kirche zu sanieren und die bestehenden Raumlichkeiten durch ein Kirchgemeindezentrum zu erganzen Dazu wurde zunachst ein Studienauftrag ausgeschrieben Eine Jury bestehend aus Vertretern der Kirchgemeinde und Fachexperten hat von den funf eingereichten Arbeiten das Projekt Hand in Hand von den Architekten Susann Vecsey und Christoph Schmidt Basel zur Weiterbearbeitung empfohlen 8 Am 14 April 2014 stimmte die Kirchgemeindeversammlung dem Baukredit fur die Sanierung der Kirche und die Erweiterung des Pfarreizentrums zu 9 Das in den Jahren 2015 bis 2016 erstellte Franziskuszentrum erganzt die Fastenopferkirche von 1973 und den ersten Erweiterungsbau von 1988 zu einem Ensemble das sich um einen neu entstandenen Innenhof gruppiert In den Jahren 2016 bis 2017 wurde die Kirche neu gestaltet indem die ursprunglichen Pfarreiraumlichkeiten im Kirchbau von 1973 zuruckgebaut und das gesamte Gebaude zu einem einheitlichen Kirchenraum hergerichtet wurde Am 5 Februar 2017 segnete Bischof Vitus Huonder die neu gestaltete Kirche samt Franziskuszentrum neu ein 10 Die Pfarrei St Franziskus in Bassersdorf gehort staatsrechtlich zur katholischen Kirchgemeinde Kloten zu der neben Kloten auch die politischen Gemeinden Nurensdorf und Bassersdorf zahlen Die beiden letzteren werden von der Pfarrei St Franziskus betreut wahrend die Pfarrei Christkonig Kloten ausschliesslich fur die Stadt Kloten zustandig ist 11 Mit ihren 4 135 Mitgliedern Stand 2021 ist die Pfarrei St Franziskus Bassersdorf eine der mittelgrossen katholischen Pfarreien des Kantons Zurich 12 nbsp InnenansichtBaubeschreibung BearbeitenFastenopferkirche Bearbeiten Die Kirche St Franziskus wurde als Fastenopferkirche nach Planen des Architekten Hanns Anton Brutsch aus vorgefertigten Elementen auf rechteckigem Grundriss errichtet Samtliche Teile des Kirchbaus sind so konstruiert dass sie hatten demontiert und an anderer Stelle erneut aufgebaut werden konnen Dank des Satteldachs das im 45 Grad Winkel bis zum Boden heruntergezogen wurde konnte auf das Errichten von Seitenwanden verzichtet werden Die kantonale Gebaudeversicherung hatte bei der Errichtung der Kirche Bassersdorf bauliche Anpassungen verlangt weshalb sich die Kirche St Franziskus von den anderen Fastenopferkirchen in einigen Details unterscheidet So musste die tragende Struktur aus Beton statt aus Holzelementen erstellt werden was nicht nur dem Brandschutz sondern auch der Langlebigkeit des Baus zugutekommt Des Weiteren wurde die Treppe zur Orgelempore breiter gebaut und deren Wande mit einem feuerfesten Anstrich versehen Diese Art von Fastenopferkirche der in Bassersdorf erstmals zur Anwendung kam wurde Neuer Typ 1973 genannt 13 Im nordwestlichen Gebaudeteil befanden sich bis zur Neugestaltung 2016 Gemeinderaume auf drei Etagen sodass das Gebaude ursprunglich Kirche und Pfarreizentrum in sich vereinigte Die Verkleidung mit Eternitelementen schutzt die Kirche vor der Witterung Der Dachreiter der eine Glocke birgt wird durch ein Kreuz abgeschlossen Die Glocke wurde von H Ruetschi Aarau im Jahr 1973 gegossen Sie wiegt 452 kg und erklingt auf den Ton a Erweiterungsbauten und kunstlerische Gestaltung Bearbeiten Auf der nordlichen Seite der Fastenopferkirche befindet sich der Erweiterungsbau von 1988 der die wenigen Gemeinderaume in der Fastenopferkirche erganzte In einer zweiten Etappe wurde in den Jahren 2015 bis 2016 das vorhandene Ensemble zu einem grosszugigen Pfarreizentrum ausgebaut Die Architekten Susann Vecsey und Christoph Schmidt gestalteten den Neubau so dass sich alle drei Bauetappen nun um einen Innenhof gruppieren der an einen klosterlichen Kreuzgang erinnert Ein Bistro Schul und Sitzungsraume sowie die neu geschaffenen Buros bieten Platz fur das Pfarreileben Die Architekten gestalteten den Neubau funktional und zuruckhaltend Als Kontrast und in Anlehnung an die Vogelpredigt des Kirchenpatrons des Hl Franziskus wurden einzelne Raume in den Farben einiger Vogelarten gestaltet und nach diesen benannt Der Innenhof wurde von der Kunstlerin Isabel Burgin Basel gestaltet Sie nahm das Motto des Erweiterungsbaus auf Hand in Hand indem die Betonplatten des Innenhofs aus abstrakten Handen in verschiedenen Farben gestaltet sind was auf die verschiedenen Nationen und Lebensansichten verweist die in der katholischen Pfarrgemeinde von Bassersdorf beheimatet sind Auch der Brunnen im Innenhof wurde von Isabel Burgin geschaffen sein auffalligstes Merkmal sind Zementstrukturen die im Brunnenbecken angebracht sind Der Brunnen steht symbolisch fur alles was aus der Tiefe kommt und in die Tiefe fuhrt Die Aussage des gesamten Innenhofes ist Kirche ist Gemeinschaft die von Gott kommt und zu Gott hinfuhrt 14 Im Kirchengebaude von 1973 wurden die ursprunglichen Gemeinderaume bei der Neugestaltung von 2016 bis 2017 ruckgebaut sodass die Kirche ohne dass dies ausserlich sichtbar ware erweitert werden konnte und nun den ganzen Raum des Gebaudes einnimmt Die im Erdgeschoss hinter der ursprunglichen Chorwand vorhandene Werktagskapelle wurde hierbei unter die Orgelempore verschoben und ist durch Turen mit der Kirche verbunden Bei der Neugestaltung der Kirche durch die Architekten Susann Vecsey und Christoph Schmidt blieb die Formgebung von 1973 erhalten wurde aber mit einer neuen Farbgebung aufgehellt Die Dachkonstruktion bildet mit dem Boden des Raums ein Dreieck und erinnert damit an die Dreifaltigkeit Ein dunkler Parkettboden betont den festlichen Charakter des Kirchenraums Der Altarraum wurde 2017 von Maria Jesus Fernandez Aldenhoven neugestaltet Volksaltar und Ambo wurden restauriert und durch einen neuen Osterkerzenstander sowie ein Vortragekreuz erganzt In die neue dreiteilige Chorwand ist in der Mitte eine Eichensaule mit dem Tabernakel eingelassen Die Saule erinnert an den Hl Franziskus der in einer Vision von Papst Innozenz III die einsturzende Kirche stutzt 15 nbsp Albiez Orgel von 1972Orgel Bearbeiten Das Instrument das seit Dezember 1974 in Bassersdorf aufgestellt ist wurde von Orgelbauer Winfried Albiez im Jahr 1972 als Interimsorgel fur die Kirche Bruder Klaus in Zurich Unterstrass errichtet Im Jahr 1994 wurde die Orgel durch Mathis Orgelbau revidiert 16 Detaillierte Beschreibung der Orgel mit Bildergalerie 17 I Hauptwerk C g3Rohrflote 8 Prinzipal 4 Mixtur 1 1 3 II Positiv C g3Holzgedackt 8 Koppelflote 4 Oktave 2 Regal 8 Pedal C f1Subbass 16 Literatur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Staatsarchiv des Kantons Luzern Signatur PA 1202 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Franziskus Bassersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kirche St Franziskus auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten a b Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus S 219 Josef Hurlimann Chilebuech Wangen Bruttisellen S 169 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Geschichte Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath kbn ch Abgerufen am 4 Marz 2014 Website der katholischen Kirche Bern Abschnitt Heiliggeist Belp Abgerufen am 4 Marz 2014 Staatsarchiv des Kantons Luzern Signatur PA 1202 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Geschichte Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath kbn ch Abgerufen am 4 Marz 2014 Zurcher Unterlander Das andere Zentrum ist fertig 2 Februar 2017 S 5 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Raum fur alle Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath kbn ch Abgerufen am 4 Marz 2014 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Informationen Abgerufen am 27 April 2014 Zurcher Unterlander Das andere Zentrum ist fertig 2 Februar 2017 S 5 Website der Pfarrei Bassersdorf Abschnitt Geschichte Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kath kbn ch Abgerufen am 4 Marz 2014 Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Staatsarchiv des Kantons Luzern Signatur PA 1202 Archiv der Pfarrei Zurcher Unterlander Das andere Zentrum ist fertig 2 Februar 2017 S 5 Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Kath Kirche St Franziskus Bassersdorf ZH Abgerufen am 7 Marz 2017 Detaillierte Beschreibung mit Bildergalerie Andreas Schmidt Bassersdorf St Franziskus Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt In www orgel verzeichnis de Abgerufen am 18 Marz 2021 deutsch 47 440868 8 627508 Koordinaten 47 26 27 1 N 8 37 39 O CH1903 689676 255132 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franziskus Bassersdorf amp oldid 229797121