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Die Kirche Heilig Geist ist die zweite romisch katholische Pfarrkirche von Wetzikon im Zurcher Oberland Sie steht an der Langfurrenstrasse 10 im Ortsteil Kempten Es handelt sich um die grosste von den 17 in der Schweiz gebauten Fastenopfer Kirchen Kirche Heilig GeistInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der christliche Glaube kam erstmals durch die Romer in die Region des heutigen Zurcher Oberlandes Im Romerkastell Irgenhausen am Pfaffikersee ist das Fundament der ersten christlichen Kirche der Region noch heute zu sehen Nach dem Zusammenbruch des Romischen Reichs kam der christliche Glaube ein zweites Mal durch die Monche Gallus und Columban in die Ostschweiz 1 In einer Urkunde aus dem Jahr 857 wird eine Rappoltskirche erwahnt die in der Nahe von Wetzikon oder Baretswil gestanden haben soll spater jedoch unter diesem Namen nicht mehr erwahnt wird Ein erster Kirchbau in Wetzikon verbrannte 1320 Im Jahr 1330 erfolgte ein Neubau Die Kollatur dieser mittelalterlichen Kirche von Wetzikon samt Burg war ein Lehen des Klosters St Gallen das an verschiedene Geschlechter ubertragen wurde und schliesslich im Jahr 1563 an Zurich uberging Nach der Reformation in Zurich im Jahr 1524 war der katholische Gottesdienst im Gebiet des heutigen Kantons Zurich verboten weshalb die Kirche in Wetzikon fortan fur reformierte Gottesdienste verwendet wurde Im Jahr 1711 1713 erfolgte der Bau der heutigen reformierten Kirche 2 Erst das Toleranzedikt aus dem Jahr 1807 erlaubte den zugewanderten Katholiken wieder katholische Gottesdienste zu feiern vorerst allerdings nur in der Stadt Zurich Bei der Grundung der modernen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 wurde in der Verfassung die Glaubens und Niederlassungsfreiheit verankert sodass der Aufbau katholischer Gemeinden im ganzen Kanton Zurich moglich wurde Aufgrund der Industrialisierung die im Zurcher Oberland zahlreiche Arbeitsstellen schuf zogen in der Folge Menschen aus katholischen Gebieten aus der Zentralschweiz der Ostschweiz aber auch aus dem nahen Ausland in die Region Im Juni 1866 wurde im Gasthaus Pilgersteg das zwischen Durnten und Ruti lag die erste Hl Messe seit der Reformation im Zurcher Oberland gefeiert Die Kapuzinerpatres des Klosters Rapperswil hatten sich dem Bistum Chur gegenuber verpflichtet die Seelsorge im Zurcher Oberland zu ubernehmen Die damals zugewanderten Katholiken waren meist arm und lebten in der ganzen Region verstreut was den Aufbau einer katholischen Gemeinde erschwerte 3 Im Jahr 1890 fand in Wetzikon der erste katholische Gottesdienst seit der Reformation statt 1893 wurde auf dem Hugel Guldisloo das heutige Pfarrhaus erbaut dessen Saal als Kapelle diente Im Jahr 1923 wurde die Kirche St Franziskus an der Messikomerstrasse als erste Pfarrkirche von Wetzikon erbaut Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der Katholiken in Wetzikon und Umgebung stetig stieg wurden weitere Kirchenbauten notig Zunachst erfolgte in Gossau der Bau der Kirche Maria Kronung Als in den 1970er Jahren der Bau einer zweiten Kirche in Wetzikon vordringlich wurde entschied sich die Kirchgemeinde zu einer kostengunstigen aber bewahrten Losung Die im Jahr 1975 erbaute Heilig Geist Kirche ist die grosste der sogenannten Fastenopfer Kirchen Diese wurden aus Fertigbauteilen nach Planen des Architekten Hanns Anton Brutsch in den Jahren 1966 bis 1977 insgesamt 17 Mal in der Schweiz erstellt Wahrend der Grossteil dieser Kirchen durch das Hilfswerk Fastenopfer mitfinanziert wurden erfolgte der Bau der Heilig Geist Kirche in Wetzikon ohne diese finanzielle Unterstutzung Da die eigentliche Fastenopfer Kirche fur die Bedurfnisse der Pfarrei Wetzikon zu klein konzipiert war wurde das Konzept der Fastenopfer Kirchen durch den Architekten Richard P Krieg abgeandert So weist die Kirche Heilig Geist im Gegensatz zu den anderen Fastenopferkirchen auf den beiden Frontseiten je einen Anbau mit Schragdach auf Dieser Gebaudeteil ist auf der nordwestlichen Seite Teil des Kirchenraums auf der gegenuberliegenden sudostlichen Seite sind in diesem Gebaudeteil Unterrichtsraume und die Sakristei integriert Wie die anderen jungeren Fastenopferkirchen wurden auch bei der Kirche Heilig Geist die Vorgaben der kantonalen Gebaudeversicherung Zurich umgesetzt So bestehen die Trager dieser Kirche nicht aus Holz sondern aus Beton Am Eidgenossischen Dank Buss und Bettag dem 21 September 1975 wurde die Kirche nach siebenmonatiger Bauzeit durch den Bischof von Chur Johannes Vonderach eingeweiht In den Jahren 1992 bis 1994 wurde das Pfarreizentrum dazugebaut Der Spatenstich erfolgte am 26 September 1992 die Grundsteinlegung war am 14 Marz 1993 und die Einweihung fand am 25 September 1994 statt 4 Die Pfarrei Wetzikon ist auch noch fur Seegraben zustandig Mit ihren 6 593 Mitgliedern Stand 2021 ist sie eine der grosseren Pfarreien des Kantons Zurich Zur Kirchgemeinde Wetzikon welche auch die Gemeinden Gossau umfasst gehoren neben der Kirche St Franziskus auch die Kirche Heilig Geist in Wetzikon Kempten und die Kirche Maria Kronung in Gossau Die katholische Kirchgemeinde Wetzikon ist mit ihren 9 191 Mitgliedern Stand 2021 eine der grossen katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 5 Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Im Ortsteil Kempten befindet sich die Kirche Heilig Geist zwischen der Spital und der Langfurrenstrasse auf ebenem Gelande Markant ist das Satteldach der Kirche welches auf den Frontseiten durch je ein Schragdach erganzt wird Unter dem Giebel auf der sudostlichen Seite der Kirche befindet sich ein Kreuz In einer Nische in der Dachkonstruktion ist eine Glocke eingelassen die von der Giesserei H Ruetschi Aarau im Jahr 1975 gefertigt wurde Die Glocke wiegt 375 kg und erklingt auf den Ton a Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Durch die Kirchenportale welche sich auf der sudostlichen und nordwestlichen Seite der Kirche befinden gelangt der Besucher in den Kirchenraum der einen quadratischen Grundriss aufweist Das steile Holzdach verleiht dem Kirchenraum Hohe und erinnert in seiner Gestaltung an ein Zelt welches im Alten Testament als Zelt Gottes thematisiert wird Der Raum ist schlicht gestaltet die Holzbanke bieten 300 Besuchern Platz und sind auf den Altarraum ausgerichtet Auf der nordwestlichen Seite der Kirche befinden sich ein Beichtstuhl und eine Nische fur das Anzunden von Kerzen Die Glasfenster wurden 1975 von Johann Jakob Zemp gestaltet und thematisieren Gottes Unterwegssein mit den Menschen wodurch das Thema des Zeltes Gottes wieder aufgegriffen wird Ebenfalls von Johann Jakob Zemp wurde das Mosaik gestaltet welches den Kreuzweg der Kirche darstellt Orgel Bearbeiten nbsp Monch Orgel von 1980Im Jahr 1980 erhielt die Kirche ihre heutige Orgel Es handelt sich um ein Instrument der Firma Monch amp Sohne Ueberlingen am Bodensee 1016 Pfeifen verteilen sich auf 15 klingende Register aus Zinn Legierungen und Holz Die Spieltraktur und die Registratur sind mechanisch Das Instrument besitzt Normalkoppeln und eine feste Kombination Die Disposition lautet wie folgt 6 I Hauptwerk C g3Principal 8 Holzflote 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Sesquialter II 2 2 3 Gemshorn 2 Mixtur III 1 1 3 II Positiv C g3Bleigedackt 8 Koppelflote 4 Superoktave 2 Hornli II 1 1 3 Vox humana 8 Tremulant Pedalwerk C f1Untersatz 16 Pommer 8 Piffaro II 4 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Feste Kombination Pleno organo Literatur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Katholische Kirchgemeinde Wetzikon Hrsg 100 Jahre Katholische Pfarrei Wetzikon 1890 1990 Ihre Geschichte Ihre Entwicklung seit der Grundung bis zur Gegenwart Wetzikon 1990 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Geist Wetzikon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kirche Heilig Geist auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten Liselotte Forster 70 Jahre katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2010 S 12 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 265 Liselotte Forster 70 Jahre katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2010 S 12 14 Wetzipedia Heilig Geist Kirche Abgerufen am 29 Juni 2014 Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 106 Orgel in Heilig Geist Wetzikon Abgerufen am 30 Juni 2014 47 328135078 8 811205873 555 Koordinaten 47 19 41 29 N 8 48 40 34 O CH1903 703750 242826 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Geist Wetzikon amp oldid 235555071