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Christian Precht um 1635 wahrscheinlich in Oldenburg vermutlich zwischen April 1694 und September 1695 in Hamburg war ein Hamburger Bildhauer Neben seiner Haupttatigkeit als Schopfer von Kirchenausstattungen und Altaraufsatzen schuf er Schnitzereien an Hamburger Gebauden und Stadttoren sowie die Figuren und Holzschnitzereien fur die vier Hamburger Konvoischiffe Leopoldus Primus der ersten Wapen von Hamburg sowie ihrer gleichnamigen Nachfolgerin und die Admiralitat von Hamburg Der Altaraufbau der Kirche St Cosmae et Damiani in Stade aus dem Jahre 1677 ist das bedeutendste Werk Christian Prechts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Kirchenausstattungen 2 1 1 Stade 2 1 2 Haselau 2 1 3 Neuenfelde 2 2 Schnitzereien an Hamburger Gebauden 2 3 Bildhauerarbeiten an Hamburger Konvoischiffen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenPrecht wurde um 1635 als Sohn des Zimmermanns Johann Precht und seiner Frau Alheit geboren Als Geburtsort vermutet Karin Eckhardt die Stadt Oldenburg da der Vater zu dieser Zeit am Hof des Oldenburger Grafen Anton Gunther arbeitete In welcher genauen Stellung er dort arbeitete ist nicht bekannt da der Name Precht in den Quellen nicht erscheint Vermutlich war er einer der vielen Handwerker die am Hof des kunstfordernden Grafen benotigt wurden Um 1650 liess sich der Vater in Bremen nieder Zu dieser Zeit war Christian Precht in dem Alter eine Ausbildung zum Bildhauer und Tischler zu beginnen er durfte sein Elternhaus Anfang der 1650er Jahre verlassen haben Seine Wanderschaft dauerte bis etwa 1660 und fuhrte ihn wohl in die sudlichen Niederlande Anschliessend liess er sich als Meister in Hamburg nieder Im Jahr 1663 taucht Christian Precht erstmals in den Quellen auf In diesem Jahr zahlte er am 7 August die Gebuhr fur Neuburger das sogenannte Burgergeld der Stadt Hamburg und am 22 November heiratete er Agnetha Rige Zu diesem Zeitpunkt war er hochstwahrscheinlich bereits Meister in der als Amt der Schnitger bezeichneten Zunft der Tischler Hamburgs und wohnte vermutlich im Hamburger Kirchspiel St Jacobi denn er heiratete in der St Jacobi Kirche und liess seine beiden altesten Sohne 1665 beziehungsweise 1667 in dieser Kirche taufen Im Jahr 1666 nahm Christian Precht seinen jungeren Bruder Burchard als Lehrling in seine Werkstatt auf der damit an den ersten nachweisbaren und eindeutig Precht zuordenbaren Werken beteiligt gewesen sein durfte Dabei handelt es sich um die Figuren und die Holzverzierungen an den beiden Hamburger Konvoischiffen Leopoldus Primus und der ersten Wapen von Hamburg Von diesen Arbeiten ist die grosse Heckfigur des Kaisers Leopold I erhalten geblieben und wird heute im Museum fur Hamburgische Geschichte aufbewahrt Fur die Arbeiten an den beiden Schiffen erhielt Christian Precht von der Stadt Hamburg die Summe von 1544 Mark Diese Summe versetzte ihn wohl in die Lage am 30 Dezember 1668 ein Haus zu erwerben das im Kirchspiel St Katharinen auf der Wandrahm Insel gleich neben dem alten Bauhof der Stadt lag Das Haus befand sich damit in der Nahe der heutigen Strasse Neuer Wandrahm in der Hamburger Speicherstadt Vermutlich hatte sich Precht das Haus nicht ohne Absicht ausgesucht In der Nahe seines Hauptauftraggebers dieser Jahre und in der Nahe der Fleete zum Abtransport seiner Werke fand er beste Arbeitsbedingungen vor Neben den Arbeiten an den beiden Konvoischiffen lassen sich in den 1660er Jahren nur einige wenige Arbeiten nachweisen darunter eine Schnitzerei fur die St Jakobi Kirche Im Jahr 1674 erhielt er den Auftrag fur den Altaraufbau der Kirche St Cosmae et Damiani in Stade der zu seinem Hauptwerk werden sollte Die Arbeit an dem Altaraufsatz war nach drei Jahren beendet und im April 1677 lieferte Precht das Werk ab Bereits im Jahre 1674 hatte sein Bruder Burchard die gemeinsame Werkstatt verlassen und sich nach Schweden begeben Der Kontakt der beiden Bruder riss aber nicht ab und so empfahl Burchard in Stockholm wohl mehrfach Hamburger Handwerker darunter den Orgelbauer Arp Schnitger der eine Orgel in Uppsala bauen sollte Im Jahr nach Fertigstellung des Altaraufsatzes ubernahm Precht den nachsten grosseren Auftrag Die Kirche St Jakobi hatte auf ihrem Kirchhof einige Hauser errichten lassen Fur die Toreinfahrt schnitzte Precht Evangelistenfiguren die als Dekoration an den portalahnlichen Rahmungen dienten In den fruhen 1680er Jahren lieferte Christian Precht mehrfach Arbeiten fur den Hamburger Bauhof und fur verschiedene Kirchen der Stadt So fertigte er den Schmuck fur das Millerntor das Deichtor und die 1676 erbaute Neue Waage Hinzu kamen zahlreiche kleinere Arbeiten die an nicht mehr bestimmbaren Gebauden angebracht waren Anfang Mai 1685 starb seine Frau und wurde in St Katharinen begraben Eine zweite Heirat nach dem Tode seiner Frau ist nicht nachweisbar nbsp Die von Christian Precht in den Jahren 1691 92 geschaffene Heckfigur des Hamburger Konvoischiffes Admiralitat von Hamburg Heute wird sie im Museum fur Hamburgische Geschichte aufbewahrt In der zweiten Halfte der 1680er und den fruhen 1690er Jahren erhielt Precht wieder vermehrt grossere Auftrage So fertigte er um 1685 einen Altaraufbau fur die Dreikonigskirche in Haselau das in der Haseldorfer Marsch an der Niederelbe liegt Von 1686 bis 1688 und 1691 92 erhielt Precht erneut Auftrage fur die Ausstattung von Konvoischiffen von der Hamburgischen Admiralitat Da die erste Wapen von Hamburg 1683 auf der Reede von Cadiz aus unbekannten Grunden verbrannt war wurde ein Neubau in Angriff genommen Dass Precht noch die Plane von seinen Arbeiten an den ersten beiden Schiffen vorweisen konnte durfte fur die Auftragsvergabe von Vorteil gewesen sein Am 16 Marz 1686 wurde ihm der Auftrag fur die Schnitzarbeiten an der Wapen von Hamburg erteilt Daran arbeitete er bis zum Jahre 1687 Da die Leopoldus Primus mittlerweile in die Jahre gekommen und reparaturbedurftig war erhielt er 1689 und nochmals 1688 den Auftrag das Schnitzwerk und die Heckfigur des Kaisers zu reparieren Den vierten Auftrag das Schnitzwerk an einem Hamburger Konvoischiff zu liefern erhielt Precht im Jahre 1691 Diesmal sollte er die wesentlich kleinere Admiralitat von Hamburg ausstatten Ahnlich wie bei der Leopoldus Primus stattete Precht das Heck mit einer Figur aus dieses Mal mit der eines melancholisch dreinschauenden Admirals Zu den spatesten bekannten Werken Prechts gehoren die Figuren am Orgelprospekt der Arp Schnitger Orgel in der Kirche St Jakobi die er um das Jahr 1691 fertigte Aus den Quellen lassen sich noch einige Arbeiten aus den Jahren 1692 bis 1694 erschliessen uber die aber nur wenig bekannt ist Das genaue Todesdatum Christians Prechts ist unbekannt Es lasst sich nur durch die Aufzeichnungen des Bauhofs genauer eingrenzen Der Name Prechts erscheint am 7 April 1694 letztmals in den Abrechnungen des Bauhofs und im September 1695 wird ein Jurgen Brese als einziger in Diensten des Bauhofs stehender Bildhauer erwahnt Zur Heirat seiner Tochter im Jahr 1703 wird Christian Precht bereits als verstorben bezeichnet Demnach ist Christian Precht hochstwahrscheinlich zwischen April 1694 und September 1695 verstorben Werke BearbeitenDer folgende Abschnitt gibt eine Ubersicht uber die wichtigsten Werke Christian Prechts Daneben hat er auch eine Vielzahl anderer Werke geschaffen die aber oftmals nicht auf einem solch hohen kunstlerischen Niveau waren sondern vorrangig dem Broterwerb dienten Ausserdem ist durch den Verlust von Dokumenten und die mutwillige Zerstorung von uberliefertem Kulturgut wahrend des 19 Jahrhunderts in Hamburg nicht mehr erkennbar welche Werke Christian Precht geschaffen hat Karin Eckhardt formuliert es so Im 19 Jahrhundert darf man getrost von vollkommener Gleichgultigkeit gegenuber dem uberlieferten Kunstgut sprechen 1 Durch den Bau der Speicherstadt und den Abriss vieler mittelalterlicher Gebaude in dieser Zeit sind viele Werke Prechts und anderer Kunstler und Bauhandwerker unwiederbringlich verlorengegangen Kirchenausstattungen Bearbeiten Stade Bearbeiten nbsp Von den Alabaster Figuren eines unbekannten Hamburger Kunstlers an dem 1665 fertiggestellten Taufstein liess sich Christian Precht hochstwahrscheinlich inspirieren Direkte Vorlage sind sie spater fur die Evangelistenfiguren am Kanzelaltar in der Neuenfelder Kirche Der fruheste und gleichzeitig bedeutendste von Christian Precht geschaffene Altaraufbau ist der aus der Kirche St Cosmae et Damiani in Stade Die anderen beiden Werke in Haselau und Neuenfelde sind wesentlich kleiner und bescheidener Der Stader Altaraufbau ist mit seiner betrachtlichen Grosse von 9 20 m dem hohen Chor der gotischen Stadtpfarrkirche angepasst und mit seinen zahlreichen Figuren und szenischen Darstellungen sehr aufwendig gestaltet Hinzu kommt dass er zwar ausschliesslich aus Holz gefertigt wurde durch eine entsprechende Bemalung aber schwarzer und roter Marmor fur die architektonischen Teile und fur die Figuren Alabaster imitiert wurden Inhaltlicher und baulicher Mittelpunkt des Aufsatzes ist das Relief uber das Leiden Christi das auf die wichtigsten Stationen reduziert zur Auferstehung fuhrt Die Figur Johannes des Taufers die im oberen Geschoss aussen rechts steht weist mit ihrer Hand auf das Heilsgeschehen in der Mitte Gemass der protestantischen Lehre soll dies symbolisieren dass nur der Glaube und die Gnade Gottes zur Erlosung von den Sunden fuhren Auffallig ist die Plastizitat des Aufbaus durch Reliefs freistehende Saulen Simse Figuren und andere architektonische Details Der Altaraufbau ist ein einheitliches und geschlossenes Werk das aufgrund seiner barocken Ausgestaltung und Pracht einmalig fur das nordliche Deutschland ist Ein ahnlich aufwendiges Werk hat sich im Raum Hamburg Schleswig Holstein und dem nordlichen Niedersachsen sonst nicht erhalten Andere bekannte Altaraufbauten aus dieser Zeit sind meist noch der Spatrenaissance verpflichtet und haben mit dem Werk Prechts stilistisch nichts gemein Auch der Christian Precht als Fruhwerk zugeschriebene Altaraufsatz von 1662 aus der Kirche St Petri und St Pauli in Bergedorf ist eher dem Stil der Renaissance zuzuordnen Deshalb wird als Vorbild fur das Stader Werk der grosse Altaraufbau der Stockholmer Storkyrkan von 1654 angesehen Ein heute nicht mehr erhaltener Altaraufbau in der St Michaelis Kirche und andere Werke in Norddeutschland hatten wohl diesen Stockholmer Altaraufbau zum Vorbild der schon den Zeitgenossen als beruhmtes Werk galt Die Reliefs und Figuren in Stade weisen grosse Ahnlichkeiten mit den Arbeiten in Stockholm auf wobei Precht jedoch weniger kunstfertig vorging Da Stade zu dieser Zeit Regierungssitz des nach dem Dreissigjahrigen Krieg zu Schweden gehorigen Herzogtums Bremen war erscheint es glaubhaft dass die Auftraggeber das beruhmte Werk in Stockholm als Vorbild fur den Altar einer der wichtigsten Kirchen der Stadt sahen und das Bildprogramm dem Kunstler vorschrieben Haselau Bearbeiten nbsp Der Altar der Hl Dreikonigskirche in HaselauDas kleinste und schlichteste der erhaltenen Altarwerke ist jenes in der Dreikonigskirche in Haselau das um das Jahr 1685 gefertigt wurde Das Werk wurde von Detlev von Ahlefeldt und dessen Frau Ida geb von Pogwisch gestiftet Die Architektur des Altaraufbaus ist klar und ubersichtlich gegliedert verzichtet auf spielerisches Beiwerk und erinnert an die Portalarchitektur jener Zeit Auch die besondere Tiefenstaffelung wie in Stade ist hier nicht gegeben Das Bildprogramm besteht wie bei protestantischen Altaren ublich in der Mitte aus der Darstellung der Kreuzigung und der Auferstehung Ein Trompetenengel als oberer Abschluss des Aufsatzes leitet uber zum Deckengemalde des Chores der Kirche was recht ungewohnlich ist Aus diesem Zusammenklang von Altar und Bemalung kann die Entstehungszeit des Altarwerkes abgeleitet werden da das Entstehungsjahr des Deckengemaldes bekannt ist Die Bilder des Altars wurden von dem Hamburger Maler Paul Forkel nach niederlandischen Motiven von Hendrick Goltzius geschaffen Ob sie extra hierfur geschaffen oder spater in den Altar eingefugt wurden ist nicht bekannt Das zentrale Gemalde der Kreuzigung wird von den Figuren von Paulus und Petrus flankiert Im obersten Geschoss stehen Figuren von Johannes mit dem Giftbecher und Matthaus mit dem Beil Ungewohnlicherweise sind sie hier nicht als Evangelisten sondern als Apostel dargestellt Neuenfelde Bearbeiten nbsp Kanzelaltar in St Pankratius NeuenfeldeDas dritte erhaltene Altarwerk von 1688 aus der St Pankratius Kirche in Neuenfelde ist der alteste Kanzelaltar Norddeutschlands Das ist ungewohnlich fruh da hier Kanzelaltare erst ab etwa 1730 ublich werden In Hamburg selbst gab es wohl nie Kanzelaltare Bei einem Kanzelaltar bildet die sonst vom Altar baulich getrennte Kanzel mit diesem eine Einheit Der Kanzelaltar in Neuenfelde ist ein sogenannter Emporenkanzelaltar bei dem der eigentliche Altaraufbau seine Eigenstandigkeit behalt Der Kanzelaltar ist eine der wenigen architektonischen Neuerungen des Protestantismus der ansonsten auf die Innengestaltung der Kirchenraume weniger Wert legt als der Katholizismus Im Vergleich zum schlichten Haselauer Altar setzte Christian Precht hier wieder wesentlich mehr dekorative Elemente ein und nutzte diese auch als Mittel zur Verbindung von Architekturteilen Im Darstellungsprogramm wird ein besonderer Akzent auf die Verkundigung des Evangeliums gelegt allgemein ein Kennzeichen solcher Kanzelaltare An der Kanzel befinden sich Figuren der vier Evangelisten und neben der Kanzel sind zwei Engel mit Glocke und Hammer die das Wort Gottes versinnbildlichen angebracht Das Gemalde auf der Unterseite des Schalldeckels der Kanzel zeigt einen Engel mit einem aufgeschlagenen Buch und verweist somit auch auf die Verbreitung der Erlosung durch Christus Das zentrale Gemalde des Altaraufbaus beschreibt die Auferstehung Christi das Ziel des Glaubens ohne dass der Altar wie in Stade die einzelnen Stufen dorthin naher darstellt Fur die in der Region beispiellose Bauform eines Kanzelaltars durfte kaum Christian Precht als Ideengeber in Frage kommen Der mit Christian Precht seit langer Zeit bekannte Hamburger Orgelbauer Arp Schnitger der gleichzeitig mit Precht in Neuenfelde tatig war wurde wahrscheinlich als Ratgeber herangezogen Vielleicht hatte Schnitger von der neuen Form aus Sachsen oder Thuringen gehort oder sie dort selbst gesehen und einen solchen Bau in Neuenfelde angeregt Auch durfte er da Orgel Kanzel und Altar eine architektonische Einheit bilden mussten an der Herstellung des Entwurfs des Kanzelaltars mitgearbeitet haben Schnitzereien an Hamburger Gebauden Bearbeiten nbsp Tordurchfahrt zum Kirchhof St Jacobi um 1880Den grossten Teil zum Lebensunterhalt von Christian Precht werden wahrscheinlich seine Arbeiten an diversen Hamburger Gebauden beigetragen haben zumal diese oft einfacher Natur waren und auch von seinen Gesellen durchgefuhrt worden sein durften Da im Hamburg des spaten 17 Jahrhunderts der Fachwerkbau eine wesentlich grossere Rolle spielte als der Bau mit Stein und Ziegel und einige neue Siedlungsgebiete fur die Stadt erschlossen wurden trifft diese Aussage sicherlich fur die Mitglieder des Schnitger Amtes der Zunft der Tischler insgesamt zu Wahrend die Zimmerleute die Balken der Fachwerkhauser herstellten hatten die Schnitger die Aufgabe die Giebel die Rahmungen Profile und andere Teile des Hauses mit dekorativem Schmuck zu versehen Der Hausbau wurde zwar auf althergebrachte Weise durchgefuhrt die Verzierungen unterlagen aber dem jeweiligen Zeitgeschmack So wurden die Hauser zu dieser Zeit durch die Schnitzereien regelrecht barockisiert Auch im Inneren bot solch ein Haus vielerlei Moglichkeiten zur Beschaftigung fur die Schnitger Die erhaltenen Dokumente liefern ein recht gutes Bild uber die nur sehr wenig erhaltenen Arbeiten aus Christian Prechts Werkstatt So fertigte er dort unter anderem Engels und Lowenkopfe Saulen Brustbilder und Wetterfahnen Ebenso gehorten Verzierungen an Kutschen zu den Aufgaben die seine Werkstatt ubernahm Im Auftrag des Bauhofs der Stadt arbeitete Christian Precht unter anderem am Millerntor an der Borse der Neuen Waage und am Deichtor Auch wenn nicht genau bekannt ist wie gross sein Anteil an der Ausgestaltung dieser stadtischen Gebaude ist so gilt als sicher dass Christian Precht von 1681 bis 1694 der bevorzugte Schnitger des stadtischen Bauhofs war Als die bedeutendste Bauskulptur die Precht geschaffen hat gilt die nicht mehr vollstandig erhaltene Tordurchfahrt zum Kirchhof von St Jacobi Die Tordurchfahrt von der belebten Steinstrasse in den mit Fachwerkhausern umbauten Kirchhof wurde von Precht mit Darstellungen der vier Evangelisten und mit einer Standfigur des Apostels Jakobus versehen Teile dieser Durchfahrt befinden sich heute im Museum fur Hamburgische Geschichte und die Apostelfigur wird in der Kirche St Jacobi ausgestellt Bildhauerarbeiten an Hamburger Konvoischiffen Bearbeiten nbsp Leopold I als Heckfigur der Leopoldus Primus Der Legende nach sollen sich von dem pragnanten vorgeschobenen habsburgischen Kinn sogar Seerauber bedroht gefuhlt haben Nur funf Jahre nachdem Christian Precht das Burgerrecht der Stadt Hamburg erworben hatte ubertrug ihm die 1665 gegrundete Commerzdeputation eine Vertretung der Hamburger Kaufmannschaft die Bildhauerarbeiten an den beiden neu zu bauenden Konvoischiffen Leopoldus Primus und Wapen von Hamburg I Der Heckspiegel der Leopoldus Primus war mit einer 2 50 m hohen Figur des romisch deutschen Kaisers Leopold I geschmuckt Neben der militarischen Ausrustung eines Schiffes sollte auch deren Schmuck der militarischen und wirtschaftlichen Macht Ausdruck verleihen Deshalb waren beide Schiffe in barocker Pracht mit Schnitzereien versehen Unterstrichen wurde diese Pracht durch eine weithin sichtbare Bemalung Der Kaiser und der Admiral an der zwanzig Jahre spater gebauten Admiralitat von Hamburg unterlagen vollig anderen Notwendigkeiten als die sonstigen Arbeiten Prechts Mit der Leopold Figur schuf Precht ein Abbild des Kaisers das seinen Zweck nach Meinung seiner Zeitgenossen erfullte Der Legende nach soll allein die monumentale Gestalt des Kaisers und sein deutlich herausgearbeitetes typisch habsburgisches Kinn dazu gefuhrt haben dass turkische Seerauber vor dem Schiff geflohen seien Sicherlich nicht ganz ernst gemeint berichtet namlich deren damaliger Kapitan Berent Jakobsen Karpfanger dass die Piraten geflohen seien weil der Kaiser ein gar zu ernsthaftig Gesicht macht Uber die Gesamtheit der Arbeiten Prechts an der Leopoldus Primus kann ansonsten nichts ausgesagt werden da keine wirklich glaubhaften Bilddokumente uberliefert sind Die erhaltenen Schriftquellen der Admiralitat geben nur Auskunft uber den Umfang der Arbeiten aber nicht uber deren Gestalt Karin Eckhardt unternimmt zwar den Versuch anhand eines Stiches von Joachim Wichmann aus dem Jahr 1675 die Arbeiten zu beschreiben ubersieht dabei aber dass dieser Stich ein Plagiat eines alteren Stiches des hollandischen Kupferstechers Wenzel Hollar ist der vermutlich das Kriegsschiff de Holland sche Magd in den Tuin zeigt Auf dem einzigen Gemalde das gesichert die Leopoldus Primus darstellt der Ansicht der Stadt Hamburg von der Elbseite von Elias Galli das etwa auf das Jahr 1680 datiert wird weicht die Gestaltung des Heckes deutlich von der Wichmanns ab Aber Details die genauere Aufschlusse uber das Werk Prechts an der Leopoldus Primus liefern sind bei Galli leider nicht erkennbar An dem etwa ein Jahr spater fertiggestellten zur Leopoldus Primus baugleichen Schiff Wapen von Hamburg I fertigte Christian Precht ein grosses am Heckspiegel befestigtes Siegel der Stadt Hamburg Dieses wurde von zwei Lowen gehalten Ansonsten durfte die Ausgestaltung ahnlich derjenigen der Leopoldus Primus gewesen sein Uber die Arbeiten an der 1686 gebauten Wapen von Hamburg ist hinsichtlich der Arbeiten Prechts noch weniger bekannt auch wenn hier der sogenannte Bauzerter der Baukontrakt uberliefert wurde Eine 1687 gedruckte Schrift enthalt einen Kupferstich gemass dem dieses Schiff wohl noch uppiger mit Schnitzereien ausgestattet war So befand sich im Spiegel ebenfalls ein grosses Wappen Hamburgs das von zwei Lowen gehalten wurde Oberhalb des Wappens sass eine weibliche behelmte Gestalt Ahnlich wie der Kaiser Leopold ist der Admiral den Christian Precht fur das kleinste der Konvoischiffe schuf die 1691 gebaute Admiralitat von Hamburg kaum mit seinen sonstigen Arbeiten zu vergleichen Da Precht sehr haufig Vorlagen fur seine Werke verwendete ist es denkbar dass er sich hier Arbeiten an niederlandischen Schiffen zum Vorbild genommen hat Warum Precht aber diese Figur mit einem verloren wirkenden ja sogar melancholischen Gesichtsausdruck gestaltete wird sich wohl niemals klaren lassen Literatur BearbeitenKarin Eckhardt Christian Precht Ein Hamburger Bildhauer in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Beitrage zur Geschichte Hamburgs Bd 32 Verein fur Hamburgische Geschichte Hamburg 1987 ISBN 3 923356 18 8 Wolfgang Quinger Wappen von Hamburg I Ein Konvoischiff des 17 Jahrhunderts Delius Klasing Bielefeld 1980 ISBN 3 7688 0329 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Precht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rundgang durch die Kirche in Haselau mit Bildern vom Altaraufbau Beschreibung der Innenausstattung der Kirche in NeuenfeldeAnmerkungen Bearbeiten Eckhardt Christian Precht Ein Hamburger Bildhauer 1987 S 7 nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Juli 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 121451984 lobid OGND AKS LCCN n87933554 VIAF 38449444 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Precht ChristianKURZBESCHREIBUNG Hamburger Bildhauer und SchnitzerGEBURTSDATUM um 1635GEBURTSORT unsicher Oldenburg Oldb STERBEDATUM zwischen April 1694 und September 1695STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Precht amp oldid 233641761