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Christian Ludwig von Waldeck 29 Juli 1635 in Waldeck 12 Dezember 1706 in Landau war zunachst Graf von Waldeck Wildungen und ab 1692 Graf von Waldeck und Pyrmont Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Erbregelungen 4 Hexenprozesse 5 Tod 6 Nachkommen 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war der alteste Sohn des Grafen Philipp VII von Waldeck Wildungen 1613 1645 und dessen Frau Anna Katharina von Sayn Wittgenstein 1610 1690 Er stammt aus dem Haus Waldeck und wurde der Stammvater aller heute lebenden Fursten und Grafen von Waldeck Die Hauptlinie des Arolser Furstenhauses stammt aus seiner ersten Ehe wahrend die in Bergheim bei Wildungen residierende und 1938 im Mannesstamm ausgestorbene Nebenlinie Waldeck Bergheim durch seinen Sohn Josias aus seiner zweiten Ehe begrundet wurde Leben BearbeitenMit dem fruhen Tod des Vaters im Jahre 1645 erbte Christian Ludwig dessen Teilgrafschaft Waldeck Wildungen Die Regentschaft und seine Erziehung wie auch des jungeren Bruders Josias und der zwei noch lebenden Schwestern Juliane Elisabeth 1637 1707 und Anna Sophie 1639 1646 lagen bis 1660 in der Hand seiner Mutter und des Vetters seines Vaters Heinrich Wolrad Nachdem im Jahre 1660 Josias Burg und Amt Wildungen als Paragium zugesprochen bekam spater kamen die Amter Wetterburg und Landau hinzu 1 liess Christian Ludwig 1662 das Schloss Christiansburg in Kleinern bauen und verlegte seinen Wohnsitz dorthin Als im Jahre 1672 mit dem franzosischen Angriff auf die Vereinigten Niederlande der Hollandische Krieg ausbrach trat Christian Ludwig mit seinem Regiment zu Pferde als Oberst in den Dienst des brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm und kampfte auf dessen Seite gegen Frankreich und dessen Verbundete 2 Er trat spater in die Dienste des Reichs wurde am 24 Dezember 1677 Generalfeldwachtmeister am 20 April 1682 Feldmarschallleutnant am 30 Januar 1684 Feldzeugmeister und am 25 April 1689 kaiserlicher Generalfeldmarschall Erbregelungen BearbeitenDurch seine erste Ehefrau erwarb Christian Ludwig 1673 eine Anwartschaft auf die Grafschaft Rappoltstein im Elsass aber diese Erbanspruche konnten gegen den Gemahl ihrer alteren Schwester Catharina Agathe Christian II Pfalzgraf bei Rhein Herzog von Pfalz Birkenfeld Bischweiler nicht durchgesetzt werden dennoch ist das Wappen der Grafschaft Rappoltstein seitdem Bestandteil des Waldecker Wappens und ab 1793 mit Georg I dessen Mutter aus dem Hause Pfalz Birkenfeld Bischweiler stammte fuhrten die Waldecker den zusatzlichen Titel Graf von Rappoltstein Im Jahre 1685 bestimmte Christian Ludwig dass in seinem Zweig des Grafenhauses hinfort Primogenitur herrsche allerdings mit der wichtigen Einschrankung dass im Falle seiner moglichen Erbschaft des Eisenberger Teils der Grafschaft Waldeck sein uberlebender zweiter Sohn diesen Teil erben sollte so dass immer zwei Linien nebeneinander bestehen wurden Die Einkunfte aus der Grafschaft Pyrmont die seit 1625 der Eisenberger Linie gehorte sollten in diesem Falle zum Unterhalt jungerer Geschwister dienen Am 12 Juni 1685 schloss er mit seinem Vetter dem Fursten Georg Friedrich von Waldeck Eisenberg dessen vier Sohne samtlich verstorben waren einen Erbvertrag der diese Regelung bestatigte Zwei Jahre spater am 5 Juli 1687 anderte er jedoch seine Meinung und entschied dass die Primogenitur im gesamten Hause Waldeck Anwendung finden und nur eine einzige herrschende Linie bestehen solle Furst Georg Friedrich stimmte zu ebenso der in Korbach tagende Landtag der Grafschaft Waldeck 3 Auf Grund dieses Vertrages erbte Christian Ludwig 1692 nach dem Tod seines Vetters dessen Teilgrafschaft mitsamt der Grafschaft Pyrmont und konnte somit die Grafschaft Waldeck zum ersten Mal seit 1397 wieder in einer Hand vereinen Am 30 September 1695 modifizierte er das Primogenitur Hausgesetz insofern als er fur den zweitgeborenen uberlebenden Sohn zu diesem Zeitpunkt Heinrich Georg 1683 1736 ein Paragium einrichtete bestehend aus den drei Dorfern Bergheim Konigshagen und Wellen Auch diese Regelung wurde von Kaiser Leopold I am 22 August 1697 bestatigt Nach dem kinderlosen Tod von Heinrich Georg fiel das Paragium an den letzten uberlebenden Sohn Christian Ludwigs Josias 1696 1763 Nachdem er Waldeck Eisenberg ererbt hatte verlegte Christian Ludwig seine Residenz im Jahre 1695 nach Arolsen in das im 16 Jahrhundert zum Residenzschloss umgebaute ehemalige Kloster Aroldessen in dem zuvor sein Vetter Georg Friedrich residiert hatte und 1696 verlegte er die Kanzlei der Grafschaft von Korbach der grossten Stadt der Grafschaft wo ihm die Burgerschaft zu aufsassig war nach Mengeringhausen Hexenprozesse BearbeitenIn seiner Regierungszeit fanden in Wildungen von 1650 bis 1664 Hexenprozesse statt die in den Jahren 1660 1662 ihre zweite Hochphase erlebten Der erste Hohepunkt der Waldecker Hexenverfolgung hatte 1629 1632 unter Graf Christian I stattgefunden Tod BearbeitenBei seinem Tod 1706 hinterliess Christian Ludwig seinem altesten uberlebenden Sohn Friedrich Anton Ulrich eine vereinigte Grafschaft Waldeck und Pyrmont Er wurde in der Korbacher Kilianskirche beigesetzt Dort liegt er mit seiner zweiten Gemahlin Johannette von Nassau Saarbrucken und seinem Sohn Carl Christian Ludwig der als Generalfeldwachtmeister am 16 September 1734 bei Quingentole im Herzogtum Mantua gefallen war Nachkommen BearbeitenChristian Ludwig heiratete am 2 Juli 1658 die Grafin Anna Elisabeth von Rappoltstein 7 Marz 1644 6 Dezember 1676 die zweite Tochter des Grafen Johann Jacob von Rappoltstein 1598 1673 und hatte mit ihr folgende Kinder Charlotte Elisabeth 8 Oktober 1659 22 Marz 1660 Dorothea Elisabeth 6 Juli 1661 23 Juli 1702 in Brake bis zu ihrer Hochzeit Abtissin im Kloster Schaaken 17 Dezember 1691 Rudolf zur Lippe Brake Georg Friedrich 21 Juni 1663 28 April 1686 Heinrich Wolrad 2 April 1665 8 September 1688 in Negroponte Charlotte Sofie 18 Januar 1667 6 September 1723 in Glaucha Abtissin im Schaaken 1707 Dr med Johann Juncker 3 Juni 1680 25 Oktober 1759 in Halle Alexandrine Henriette 17 Juli 1668 10 September 1668 Christiane Magdalene 30 Juni 1669 18 Marz 1699 in Hildburghausen Abtissin im Kloster Schaaken Elenore Katharine 5 August 1670 12 September 1717 in Minden Eberhardine Luise 9 August 1671 19 September 1725 Friedrich Ludwig Karl 18 Juli 1672 30 Marz 1694 in Hellevoetsluis Philipp Ernst 26 August 1673 27 Juni 1695 Karl 1674 Wilhelm August 5 September 1675 20 August 1676 Friedrich Anton Ulrich 27 November 1676 1 Januar 1728 1700 Louise von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld 1678 1753 Tochter von Christian II Marie Henriette 27 November 1676 8 Juli 1678 Am 6 Juni 1680 heiratete er Johannette von Nassau Idstein 1657 1733 Tochter des Grafen Johann von Nassau Idstein 1603 1677 und hatte mit ihr folgende Kinder Ernst August 11 Oktober 1681 15 November 1703 gefallen in der Schlacht am Speyerbach Heinrich Georg 24 Mai 1683 3 August 1736 in Wildungen 8 Dezember 1712 Ulrike Eleonore zu Dohna Carwinden 3 April 1689 6 Oktober 1760 in Bergheim Tochter von Friedrich Christoph 7 Januar 1664 20 Juli 1727 Christine Eleonore Luise 11 April 1685 8 Februar 1737 in Selbach Abtissin in Schaaken Sofie Wilhelmine 6 Juni 1686 23 August 1749 Abtissin im Kloster Schaaken Karl Christian Ludwig 25 Dezember 1687 15 September 1734 bei Quistello Italien als Generalfeldwachtmeister gefallen Josias 29 August 1689 7 November 1693 Johann Wolrad 20 Mai 1691 22 Juli 1691 Henriette Albertine 26 Januar 1695 7 Dezember 1699 in Arolsen Josias 20 August 1696 2 Februar 1763 Januar 1725 Dorothea Sophie zu Solms Rodelheim und Assenheim 1698 1774 Tochter von Ludwig Heinrich Charlotte Florentine 10 Oktober 1697 6 Mai 1777 in Fritzlar Abtissin im Kloster Schaaken Friedrich Wilhelm 24 Mai 1699 9 Januar 1718 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Waldeck Christian Ludwig Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 52 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1885 S 172 Digitalisat Weblinks BearbeitenBildnis von Christian Ludwig Furst von Waldeck in der Staatsbibliothek zu Berlin Biographie House Laws of Waldeck Pyrmont mit Nachdruck der wichtigsten Hausgesetze Genealogie WaldeckAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Waldeck war bis 1816 in neun Amter gegliedert Arolsen Eilhausen Eisenberg Landau Lichtenfels Rhoden Waldeck Wetterburg und Wildungen Werner Hohle Die Grafen von Waldeck im Dienste Brandenburgs und des Reiches Kaiser Leopold I bestatigte diesen Erbvertrag am 22 August 1697 House Laws of Waldeck Pyrmont Normdaten Person GND 104194723 lobid OGND AKS VIAF 39808685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christian LudwigALTERNATIVNAMEN Christian Ludwig von Waldeck Wildungen Christian Ludwig von Waldeck PyrmontKURZBESCHREIBUNG Graf zu Waldeck Wildungen Graf zu Waldeck und PyrmontGEBURTSDATUM 29 Juli 1635GEBURTSORT WaldeckSTERBEDATUM 12 Dezember 1706STERBEORT Landau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Ludwig Waldeck amp oldid 231923462