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Das Chateau du Liebfrauenberg ist ein ehemaliges Franziskaner Kloster bei Gœrsdorf im Nordelsass und eine heutige protestantische Begegnungs und Bildungsstatte und seit 2012 auch ein Hotel mit Restaurant Es liegt im Regionalen Naturpark Vosges du Nord am Waldrand oberhalb des Dorfs uber dem Tal der Sauer an der rue du chateau Das Hauptgebaude mit der KapelleGesamtansicht Inhaltsverzeichnis 1 Klostergeschichte 2 Weltliche Nutzung 3 Heutige Nutzung 4 Fussnoten 5 Weblinks 6 LiteraturKlostergeschichte BearbeitenBereits im fruhen Mittelalter war der Berg ein rege besuchter Marienwallfahrtsort Nachdem ein Hirte dort in einem hohlen Eichenstamm eine als Mater Dei gedeutete Frauenstatue gefunden hatte wurde dort im 13 Jahrhundert eine Pilgerkapelle zu Marias Ehren errichtet 1384 wurde an die Kapelle ein massiver Glockenturm angebaut die Grundmauern sind noch heute erhalten nbsp Mariendarstellung heute in der katholischen Kirche von GœrsdorfIm Jahre 1480 starb Jakob von Lichtenberg das letzte mannliche Mitglied des Hauses Lichtenberg und das Amt Worth und damit auch Gorsdorf und die Kapelle kam uber seine Nichte Elisabeth von Lichtenberg 1444 1495 an Graf Simon IV Wecker von Zweibrucken Bitsch Dessen Sohn und Nachfolger der 1499 1532 regierende Graf Reinhard von Zweibrucken Bitsch der 1518 nach einer Wallfahrt zur Pilgerstatte dort von seiner Lahmung geheilt worden sein soll liess die Kapelle zur dreischiffigen Basilika mit 14 Saulen ausbauen und den Schlussstein des ursprunglichen Heiligtums auf den neuen Bau ubertragen dieser ist noch heute im erhaltenen Glockenturm zu sehen Im Chor wurde eine aus dem 15 Jahrhundert stammende Marienstatue ausgestellt sie wird heute in der katholischen Kirche in Gœrsdorf aufbewahrt Danach nahm die Zahl der Pilger erheblich zu sie kamen hauptsachlich aus dem Elsass Baden Lothringen und der Pfalz 1570 erbte Graf Philipp V von Hanau Lichtenberg auf Grund seiner 1560 geschlossenen Ehe mit Ludovica Margaretha 1540 1569 Erbtochter Jakobs 1510 1570 des letzten Grafen von Zweibrucken Bitsch die zweite nicht bereits durch Hanau Lichtenberg regierte Halfte der Herrschaft Lichtenberg d h das Amt Worth sowie die Herrschaft Bitsch und die Herrschaft Ochsenstein Philipp V fuhrte 1571 die Reformation im Amt Worth ein und liess da er die Wallfahrten auf den Liebfrauenberg missbilligte die Kirche im Jahre 1580 abreissen und die Steine zum Bau der protestantischen Kirche in Morsbronn nutzen Lediglich der Glockenturm wurde belassen Die Marienstatue wurde ins Kloster Biblisheim gebracht und dort verehrt bis es wieder im 18 Jahrhundert den Liebfrauenberg beziehen konnte Dennoch blieb die Marienverehrung auf dem Berg in der Bevolkerung weiterhin sehr beliebt Da das Amt Worth durch die Reunionspolitik Frankreichs unter Konig Ludwig XIV gegen Ende des 17 Jahrhunderts unter franzosische Oberhoheit kam wurde das Simultaneum 1684 eingefuhrt und somit endeten die bisherigen Beschrankungen fur die Anhanger des katholischen Bekenntnisses Daraufhin wurde wahrend der Regierungszeit des letzten Grafen aus dem Hause Hanau Johann Reinhard III 1665 1736 die Wallfahrtskirche im Jahre 1717 von den Minoriten aus Hagenau wieder aufgebaut 1 sie brachten auch die Marienstatue zuruck Nach dem Tod Johann Reinhards fiel das Erbe und damit auch Gorsdorf 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter Charlotte den Erbprinzen und spateren Landgrafen Ludwig IX von Hessen Darmstadt Dieser genehmigte 1737 die Ansiedlung von Franziskaner Minoriten frz Cordeliers und die Grundung eines kleinen Konvents und eines Hospizes auf dem Liebfrauenberg Weltliche Nutzung Bearbeiten nbsp Boussingaults Sommerhaus die ehemalige Abtei Liebfrauenberg nbsp Boussingaults Arbeitszimmer auf dem LiebfrauenbergIn der Folge der Franzosischen Revolution wurden die Pilgerfahrten auf den Liebfrauenberg abgeschafft die Monche vertrieben das kleine Kloster aufgelost und der Besitz als Nationaleigentum versteigert Nach mehreren Eigentumerwechseln erwarb 1825 Joseph Achille Le Bel Bergwerksbesitzer in dem etwa 5 km entfernten Pechelbronn das Anwesen Bei seinem Tod 1842 erbte es seine Tochter Adele Deren Ehemann der Chemiker und Agrarwissenschaftler Jean Baptiste Boussingault 1802 1887 baute es als Familienresidenz und personliches Labor aus wo er wahrend der Sommermonate seinen Forschungen nachging Die einstigen Monchszellen wurden zu grossen Wohn und Schlafraumen umgebaut aus der Kapelle wurde das Laboratorium und das Kirchenschiff diente als Warenlager 2 Heutige Nutzung BearbeitenDas Anwesen blieb im Besitz seiner Nachkommen bis es 1954 auf Empfehlung des Protestantischen Jugendwerks fur das Nordelsass von der Association des Amis de la Maison de l Eglise gekauft und wieder kirchlichen Zwecken geweiht wurde Die Protestantische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen ubernahm die Schirmherrschaft Die Anlage wurde grundlegend renoviert und in ein evangelisches Begegnungs und Bildungsheim umgewandelt genutzt vor allem fur die Jugendarbeit der zwei in der Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen zusammengeschlossenen evangelischen Kirchen im Elsass Die Anlage wurde zunehmend auch von Familien und Einzelreisenden genutzt die ihre Ferienzeit ganz oder teilweise in dem Haus verbrachten Dieser Entwicklung Rechnung tragend wurde die Anlage 2011 12 dergestalt umgebaut dass sie seitdem als Hotel mit Restaurant betrieben wird und auch nichtkirchlichen Besuchern offen steht Das Chateau du Liebfrauenberg ist heute ein offenes Haus fur Begegnung Firmenfortbildungen touristische Angebote und Schullandheimaufenthalte 3 2021 musste der Trager Konkurs anmelden die Zukunft der Institution ist ungewiss 4 48 9578 7 7664 Koordinaten 48 57 28 N 7 45 59 OFussnoten Bearbeiten Schon 1688 hatte das Kloster Biblisheim erste Wiederaufbauarbeiten auf dem Liebfrauenberg durchgefuhrt aber deren Ausmass ist heute nicht mehr einzuschatzen 1848 wurde Boussingault als gemassigter Republikaner in die Nationalversammlung gewahlt und drei Jahre spater aufgrund seines politischen Engagement aus dem akademischen Lehrdienst entlassen aber nach energischen Protesten seiner Kollegen wieder eingestellt Alexander Lang Pilgerstatte auf dem stillen Berg Evangelischer Kirchenbote Sonntagsblatt fur die Pfalz 26 August 2011 Lea SCHNEIDER L avenir du Liebfrauenberg est en suspens des negociations en cours In Dernieres Nouvelles d Alsace 22 September 2022 abgerufen am 27 November 2022 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Couvent du Liebfrauenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ministere de la Culture Eglise de pelerinage Notre Dame du Chene couvent de franciscains Webseite des Chateau du LiebfrauenbergLiteratur BearbeitenJohannes Gatz Hrsg Alemania Franciscana antiqua Ehemalige franziskanische Manner und Frauenkloster im Bereich der Oberdeutschen oder Strassburger Franziskaner Provinz mit Ausnahme von Bayern Dritter Band August Spath Ulm Donau 1957 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chateau du Liebfrauenberg amp oldid 228353060