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Carmona ist eine Stadt in Sudwestspanien in der Provinz Sevilla Andalusien 43 Kilometer nordostlich von Sevilla am Rio Guadalquivir mit 29 279 Einwohnern 1 Januar 2022 Gemeinde CarmonaWappen Karte von SpanienCarmona Andalusien Spanien BasisdatenLand Spanien SpanienAutonome Gemeinschaft Andalusien AndalusienProvinz SevillaComarca Campina de CarmonaGerichtsbezirk CarmonaKoordinaten 37 28 N 5 38 W 37 466666666667 5 6333333333333 235 Koordinaten 37 28 N 5 38 WHohe 235 msnmFlache 924 12 km Einwohner 29 279 1 Jan 2022 1 Bevolkerungsdichte 32 Einw km Postleitzahl en 41410Gemeindenummer INE 41024 Vorlage Infobox Gemeinde in Spanien Wartung cod ineVerwaltungBurgermeister Juan Avila GutierrezWebsite www carmona orgLage des OrtesKarte anzeigenLandschaft um CarmonaCarmona altes StadttorParador bei Carmona Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Wirtschaft 3 Geschichte 4 Archaologische Statte 5 Entdeckungsgeschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Sonstiges 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenCarmona wurde auf dem Alcores einem Hohenzug in der Zentralebene Andalusiens errichtet von wo aus man die Sierra Morena im Norden bis zum Gipfel des San Cristobal im Suden uberblicken kann Carmona beherrscht die fruchtbare Vega del Corbones Wirtschaft BearbeitenWirtschaftlich lebt Carmona neben Tourismus von Wein Olivenol Getreide und Viehhandel Die jahrliche Messe die in Carmona im April abgehalten wird gibt einem eine gute Gelegenheit die Trachten und Gewohnheiten Sudspaniens zu beobachten Geschichte BearbeitenDank seiner strategisch gunstigen Lage ist Carmona einer der altesten Orte Andalusiens seit vorgeschichtlicher Zeit ununterbrochen besiedelt Carmona wurde in der Antike einer der bluhendsten Handelsplatze Bedeutende prahistorische Funde aus der Jungsteinzeit wie der Glockenbecher stammen aus Carmona Karthago errichtete eine befestigte Kolonie die das untere Tal des Rio Guadalquivir beherrschte und deshalb von ihnen laufend befestigt wurde Carmona ab 206 v Chr 2 das romische Carmo war die starkste Stadt des spaten romischen Spaniens in der Zeit Julius Caesars in der es seine hochste Blute erreichte und Munzen pragen durfte Das Sevilla Tor eine Brucke die Nekropole und das Amphitheater sind sichtbare Zeichen dieser romischen Herrschaft Die Romerstrasse durch Carmona wurde im Mittelalter El Arrecife genannt Mit der Eroberung Spaniens 711 durch die Mauren gelangte auch Carmona unter ihre Herrschaft Sie steigerten die Bedeutung der Stadt indem sie die Stadt mit einer Stadtmauer umgaben sie zum Zentrum einer Taifa 2 erhoben und mit Springbrunnen und Palasten dekorierten 1247 eroberte Fernando III von Kastilien die Stadt und stellte sie unter sein Motto Sicut Lucifer lucet in Aurora sic in Wandalia Carmona Wie der Morgenstern in der Dammerung leuchtet so scheint Carmona in Andalusien Pedro el Cruel machte den vergrosserten Alcazar de la Puerta de Marchena zu seinem bevorzugten Palast Auch seine Sohne bewohnten den Palast 1424 2 wurde die Moschee abgerissen Wahrend der Herrschaft Juans II und Enriques IV wurde Carmona einer der Schauplatze der Rivalitat der beiden Adelsgeschlechter Ponce de Leon und Guzman 1630 erhielt Carmona Stadtrechte Archaologische Statte BearbeitenDie romische Nekropole die der Mittel und insbesondere der Oberschicht vorbehalten gewesen sein durfte beinhaltet viele in den Fels geschlagene Grabkammern mit Nischen fur Urnen und gelegentlich Raumen die steinerne Sitze Triclinia besitzen Die Nutzung der Nekropole wird etwa auf das 1 und 2 Jahrhundert n Chr datiert Zu jener Zeit war die haufigste Bestattungsform die Einascherung In einer in den Felsen geschlagenen Hohle wurden die Toten von speziellen Totengrabern auf Scheiterhaufen verbrannt Gelegentlich dienten diese Verbrennungsstatten auch als Grab in das die Urne gestellt und anschliessend mit Quadersteinen Ziegelsteinen oder einer Steinplatte verschlossen wurde Das Grab wurde mit Erde bedeckt und ein Grabstein gab uber den Namen und Todesort des Verstorbenen Auskunft Vorherrschend ist in Carmona ein Familienmausoleum bestehend aus einer unterirdischen Grabkammer die uber einen Treppenschacht zuganglich war Die in der Regel viereckige Grabkammer besitzt etwa auf Augenhohe umlaufend Nischen fur die Urnen Darunter befindet sich eine Bank fur Opfergaben Einige Grabkammern waren mit einer Tur verschlossen von denen Uberreste gefunden wurden Andere waren wahrscheinlich durch einen Grabstein verschlossen Zwei spektakulare Grabanlagen verdienen besondere Erwahnung Das Elefantengrab erhielt seinen Namen aufgrund einer hier an exponierter Stelle gefundenen Sandsteinfigur Die Grabanlage besteht aus einem Altarraum der der Verehrung der Gottheiten Cibeles und Attis diente deren Verehrung in Rom eine enorme Bedeutung erlangte Der Gott Attis der jedes Jahr starb und wieder auferstand erfuhr in Carmona besondere Verehrung was durch weitere Funde in der Nekropole belegt ist Hierdurch erlangte Carmona eine religiose Eigenstandigkeit die seine kulturellen Beziehungen zu den phonizisch karthagischen Kulturen des Nahen Ostens und des Mittelmeerraums belegen Neben dieser Gottheit gibt es noch eine weibliche Muttergottheit die Herrscherin uber Leben und Tod und Personifizierung der gottlichen Natur die durch einen aufrecht stehenden ovalen Stein dargestellt wurde Von der Elefantenfigur ging jedoch seit ihrer Entdeckung eine so grosse Faszination aus dass sie zum Symbol der Ewigkeit in dieser Grabanlage wurde Neben dem Altarraum verfugt die Grabanlage uber eine Kuche eine Zisterne und einen Speiseraum Offenbar wurde in der Grabanlage regelmassig zur Erinnerung an die Verstorbenen ein Gedenkmahl abgehalten Das zweite besonders hervorzuhebende Mausoleum das Servilia Grab unterscheidet sich allein schon durch seine fussballfeldgrossen Ausmasse von allen ubrigen Grabanlagen Es wurde im hellenistischen Stil angelegt Um einen in den Fels geschlagenen saulenumstandenen Innenhof der von einer Galerie uberdacht war zweigen zweigeschossig verschiedene luxurios gestaltete bemalte Raume ab An der Stirnseite des Sauleninnenhofs befindet sich die uberdachte Grabkammer mit grosser trapezoider Vorhalle und spitz zulaufender Kuppel in der allem Anschein nach ursprunglich die Skulptur von Servilia stand der wohl die reichste und machtigste Familie von Regierungsbeamten Carmonas in augusteischer Zeit reprasentierte Entdeckungsgeschichte Bearbeiten1881 wurde eine ausgedehnte romische Nekropole am Rande der Stadt an der Strasse nach Sevilla entdeckt und unter der Leitung von Juan Fernandez Lopez und dem englischen Archaologen George Bonsor ausgegraben Im selben Jahr wurden ein Amphitheater und eine Gruppe weiterer Graber alle aus den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt nahe der Originalnekropole gefunden und ein kleines Museum von der Carmonenser Archaologischen Gesellschaft eingerichtet das Mosaike Inschriften Portrats und andere Antiquitaten zeigt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Zitadelle Carmonas heute in Ruinen war ehemals das wichtigste Fort Peters des Grausamen und beheimatet einen geraumigen Palast innerhalb seiner Mauern heute das attraktive Parador Hotel Alcazar del Rey Don Pedro das in der maurischen Burg aus dem 14 Jahrhundert eingerichtet ist und weit ins Land blickt Der Hauptzugang zur Stadt ist das alte maurische Stadttor an der Strasse nach Cordoba das auf einer romischen Konstruktion beruht Teile des alten Klosters San Teodomir beruhen auf maurischer Architektur der Turm der Kirche San Pedro ist eine Imitation der Giralda von Sevilla Der ehemalige optische Nachrichtenturm Torre del Picacho ist heute Aussichtsturm Alcazar de la Puerta de Sevilla Iglesia de Santa Maria Palacio del Marques de las Torres Museo de la CiudadSohne und Tochter der Stadt BearbeitenJohannes Grande 1546 1600 Ordensmann und Heiliger Javier Ramirez 1978 RadrennfahrerSonstiges BearbeitenDas Musikvideo zum Lied Gold der britischen New Wave Band Spandau Ballet wurde in Carmona gedreht Literatur BearbeitenM Sales y Ferre Estudios arqueologicos y historicos Madrid 1887 Antonio Caballos Rufino Carmona Romana 2 Auflage 2 Bande Ayuntamiento de Carmona Universidad de Sevilla Carmona 2012 ISBN 978 84 472 1282 8 Emil Hubner Carmo In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 1597 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carmona Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Cifras oficiales de poblacion de los municipios espanoles en aplicacion de la Ley de Bases del Regimen Local Art 17 Instituto Nacional de Estadistica abgerufen am 19 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadistica Stand 1 Januar 2022 a b c Maria Anna Halker DuMont Reise Taschenbuch Andalusien DuMont Reiseverlag Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7701 7210 8 S 92 f Gemeinden in der Provinz Sevilla Aguadulce Alanis Albaida del Aljarafe Alcala de Guadaira Alcala del Rio Alcolea del Rio Algamitas Almaden de la Plata Almensilla Arahal Aznalcazar Aznalcollar Badolatosa Benacazon Bollullos de la Mitacion Bormujos Brenes Burguillos Camas Cantillana Canada Rosal Carmona Carrion de los Cespedes Casariche Castilblanco de los Arroyos Castilleja de Guzman Castilleja de la Cuesta Castilleja del Campo Cazalla de la Sierra Constantina Coria del Rio Coripe Dos Hermanas Ecija El Castillo de las Guardas El Coronil El Cuervo de Sevilla El Garrobo El Madrono El Palmar de Troya El Pedroso El Real de la Jara El Ronquillo El Rubio El Saucejo El Viso del Alcor Espartinas Estepa Fuentes de Andalucia Gelves Gerena Gilena Gines Guadalcanal Guillena Herrera Huevar del Aljarafe Isla Mayor La Algaba La Campana La Luisiana La Puebla de Cazalla La Puebla de los Infantes La Puebla del Rio La Rinconada La Roda de Andalucia Lantejuela Las Cabezas de San Juan Las Navas de la Concepcion Lebrija Lora de Estepa Lora del Rio Los Corrales Los Molares Los Palacios y Villafranca Mairena del Alcor Mairena del Aljarafe Marchena Marinaleda Martin de la Jara Montellano Moron de la Frontera Olivares Osuna Palomares del Rio Paradas Pedrera Penaflor Pilas Pruna Salteras San Juan de Aznalfarache San Nicolas del Puerto Sanlucar la Mayor Santiponce Sevilla Tocina Tomares Umbrete Utrera Valencina de la Concepcion Villamanrique de la Condesa Villanueva de San Juan Villanueva del Ariscal Villanueva del Rio y Minas Villaverde del Rio Normdaten Geografikum GND 4268791 3 lobid OGND AKS LCCN n81003076 VIAF 157458705 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carmona Andalusien amp oldid 232436547