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Camulodunum ist der lateinische Name von Colchester der altesten romischen Stadt in Britannien Camulodunum war zunachst Hauptort des keltischen Stammes der Trinovanten Nach der Eroberung Britanniens durch die Romer wurde der Ort Hauptstadt der neuen Provinz und romische Kolonie verlor diese Rolle jedoch schon fruh an Londinium Die Kolonie trug den Namen Colonia Victrix Die keltische Siedlung Camulodunum lag etwas sudlich davon und bestand neben der Kolonie in romischer Zeit weiter Plan des romischen Camoludunum Inhaltsverzeichnis 1 Das keltische Oppidum 2 Name der Stadt 3 Die romische Provinzhauptstadt 4 Der Boudicca Aufstand 5 Zweites und drittes Jahrhundert 6 Wirtschaft 7 Bauten 7 1 Der Tempel des Claudius 7 2 Weitere Tempel 7 3 Theater 7 4 Forum und Thermen 7 5 Gewerbebauten 7 6 Stadtmauer 7 7 Circus 8 Gosbecks 9 Wohnbebauung 10 Friedhofe 11 Spatantike 12 Camelot 13 Literatur 14 Weblinks 15 Anmerkungen und EinzelnachweiseDas keltische Oppidum BearbeitenCamulodunum ist die latinisierte Form des Namens des ursprunglich keltischen Oppidums Der Name bedeutet in etwa Festung des Camulos wobei es sich bei Camulos um den keltischen Kriegsgott handelte Der Historiker Cassius Dio nennt den Ort Basileion einen Verwaltungssitz oder eine Residenzstadt Zur Zeit der romischen Invasion war diese Stadt das politische und kulturelle Zentrum des machtigsten Keltenstammes in Sudbritannien der Trinovanten Sitz des Cunobelinus ihres letzten Herrschers Vier Monate nach der Invasion schloss der Befehlshaber der romischen Okkupationsarmee Aulus Plautius die Stadt ein Kurz vor ihrer Einnahme landete Kaiser Claudius in Britannien und befehligte personlich den Sturm auf die Stadtbefestigungen Nachdem sich ihre Verteidiger ergeben hatten ritt Claudius auf dem Rucken eines Elefanten in die eroberte Stadt ein Bei der keltischen Stadt handelte es sich nicht um eine dicht bebaute Siedlung sondern um eine lockere Gruppe von Gutshofen und Bauernhausern die auf einem grossen Gebiet verteilt lagen Innerhalb des Gebietes gab es auch Werkstatten Vor allem im Norden bei Sheepen gibt es Belege fur Metallverarbeitung und Munzpragungen Diverse Wallanlagen bildeten ein Befestigungsbollwerk Zum Siedlungsgebiet gehorten auch diverse Friedhofe Bei Stanway und Lexden fanden sich ausgesprochen reich ausgestattete Kammergraber 1 Bei Gosbecks im Suden standen in romischer Zeit ein Gutshof Tempel und ein Theater hier scheint in keltischer Zeit das Zentrum der weitlaufigen Siedlungsanlage gewesen zu sein Bei dem Gutshof mag es sich um den Wohnsitz von Konig Cunobelinus handeln Name der Stadt Bearbeiten nbsp Statuenbasis des Gnaeus Munatius Aurelius BassusDer Name der Stadt erscheint in unterschiedlichen Formen in den antiken Quellen Moderne Autoren nennen die Stadt oftmals einfach Camulodunum wie es auch antike Autoren tun Tacitus bezeichnet die Stadt als Camulodunum Claudius Ptolemaus bezeichnet sie als Camulodunum und als Hauptort der Trinovanten 2 Dieser Name ist aber anscheinend nicht ganz richtig Eine sehr wichtige zeitgenossische Quelle zum Namen ist die Basis einer Statue aus Rom die von Gnaeus Munatius Aurelius Bassus stammt der im zweiten Jahrhundert lebte und amtierte Dieser erwahnt dass er den Census der romischen Burger in der Colonia Victricensis die in Britannien bei Camulodunum liegt beaufsichtigte Die keltische Stadt Camulodunum war demnach in Rom ein Begriff wahrend der Name der Kolonie Colonia Victricensis weniger bekannt war 3 Antike Autoren waren demnach nicht so vertraut mit der Geographie der Region und verwechselten die Kolonie mit der keltischen Stadt Die romische Provinzhauptstadt Bearbeiten nbsp Plan der antiken StadtNach der romischen Eroberung wurde nahe der Stadt um 43 44 n Chr ein Legionslager eingerichtet in der die Legio XX Valeria Victrix mit Auxiliartruppen untergebracht wurde 4 Die Legion wurde jedoch schon im Winter 48 49 n Chr von Publius Ostorius Scapula nach Glevum Gloucester umquartiert und die Befestigungen in Camulodunum geschleift 5 Das Gelande des verlassenen Lagers wurde als Veteranenkolonie Colonia Victrix 6 weitergenutzt 7 Die neue Stadt wurde nach einem Plan mit sich rechtwinklig kreuzenden Strassen angelegt der im Grossen und Ganzen dem Plan des Legionslagers folgt Baracken wurden in Wohngebaude umfunktioniert Die alten Walle des Lagers wurden eingerissen und die Graben zugeschuttet Im Osten der Stadt in einem neu eingerichteten Stadtteil wurde ein Tempel des Claudius als Kaiserkultzentrum errichtet Daneben besass die Stadt auch andere wichtige offentliche Gebaude wovon bisher nur ein Theater und ein Triumphbogen lokalisiert wurden Vor allem der Tempel des Kaiserkultes lasst vermuten dass die Stadt den Status der Provinzialhauptstadt Britannien einnahm Ein Forum konnte bisher nicht mit Sicherheit lokalisiert werden In vielen vergleichbaren Orten ist das Hauptquartier Principia eines Militarlagers in ein Forum umgewandelt worden Das kann auch hier vermutet werden bewiesen ist es bisher nicht 8 Der Boudicca Aufstand BearbeitenIm Jahr 60 61 n Chr kam es in der jungen Provinz zu dem Aufstand der Boudicca in dessen Verlauf das unbefestigte Camulodunum als erste Stadt verwustet wurde Der Historiker Tacitus hat von den Ereignissen berichtet 9 Der Hass richtete sich zunachst vor allem gegen die Veteranen die ja erst kurzlich in der Stadt angesiedelt worden waren Auch der Tempel des Claudius war Ziel des Hasses da er als Zitadelle der Tyrannei betrachtet wurde Tacitus berichtet dass die Stadt unbefestigt war Ein Standbild der Victoria soll nach hinten umgefallen sein Dies wurde als boses Omen gedeutet Die Bewohner der Stadt baten den Prokurator Catus Decianus um Hilfe der aber nur 200 schlecht bewaffnete Mann zur Hilfe sandte Als die Briten schliesslich angriffen konnten sie die ganze Stadt problemlos einnehmen plundern und niederbrennen Nur der Tempel hielt langer stand Hier hatten sich die Soldaten verschanzt Nach zwei Tagen Belagerung fiel aber auch er Archaologische Ausgrabungen haben uberall in der Stadt Zerstorungsspuren zu Tage gebracht Zu den bemerkenswertesten Funden gehort der Fenwick Treasure Es handelt sich um zahlreiche Schmuckstucke die vielleicht einer wohlhabenden Frau gehorten Der Schatz wurde kurz vor der Plunderung vergraben offensichtlich um ihn vor den Feinden zu schutzen wurde aber nie wieder gehoben Der Schatz besteht aus drei goldenen Armbandern einer Silberkette zwei Silberarmreifen einem Silberarmband einem Beutel mit Munzen und einer kleinen Truhe mit zwei Paar Ohrringen und vier Fingerringen 10 Ein anderer bemerkenswerter Fund sind die Reste einer Matratze die auf dem Boden eines Zimmers lag und deren Abdruck und Musterung noch gut erhalten waren 11 Nach dem Boudicca Aufstand wurden Veteranen der Legionen XIIII Gemina Martia Victrix und XX Valeria Victrix im zerstorten Camulodunum angesiedelt und bauten die Stadt wieder auf 12 Die Provinzialverwaltung wurde jedoch nach London Londinium verlegt Zweites und drittes Jahrhundert BearbeitenIn den folgenden Jahren erlebte Camulodunum seine eigentliche Blutezeit obwohl es nie wieder eine bedeutende politische Rolle spielen sollte Die Stadt wurde um 80 bis 100 n Chr nochmals erweitert und erhielt in dieser Zeit auch eine Stadtmauer Obwohl fur eine heute noch bewohnte Stadt relativ viel ergraben wurde so fehlen doch noch viele offentliche Gebaude Nur der Standort des Theaters und des neu erbauten Tempels des Kaiserkultes sind bekannt Bisher fehlen jegliche Hinweise auf ein Forum von Thermen sind in den letzten Jahre Reste lokalisiert worden Stattdessen wurden zahlreiche Peristylhauser gefunden die reich mit Mosaiken und Wandmalereien ausgestattet waren Im Norden und Osten konnten ausserhalb der Stadtmauern Vorstadte festgestellt werden Hier lagen auch umfangreiche Friedhofe mit teilweise aufwandigen Grabbauten Wirtschaft Bearbeiten nbsp Terra Sigillata aus Camulodunum nbsp Topfscherbe mit dem Vermerk FAL LOLLCamulodunum war ein wichtiges Topfereizentrum Verschiedene Topferofen sind in der Stadt gefunden worden Die Stadt ist einer der wenigen Orte in Britannien in dem Terra Sigillata produziert wurde Wahrscheinlich kamen Handwerker in der Mitte des zweiten Jahrhunderts in die Stadt und richteten dort eine Werkstatt ein von denen auch eine ausgegraben werden konnte Terra Sigillata war schwieriger als einfache Keramik herzustellen Dekorierte Gefasse sind in Formen gearbeitet worden wahrend der Sockel spater angefugt wurde Die Keramik benotigte auch besondere Brenntechniken da vor allem die Temperatur genau kontrolliert werden musste Bei Ausgrabungen in der Stadt fanden sich uber 400 Fragmente von Formen Uberraschenderweise war die Produktion in der Stadt jedoch kommerziell nicht sehr erfolgreich Von 1228 Terra Sigillata Fragmenten die sich bei jungsten Ausgrabungen fanden stammen nur 5 Scherben aus der lokalen Produktion 13 Dies mag an der nicht so guten Qualitat des Tons in der Region liegen der deshalb vielleicht importiert werden musste und deshalb die Produktion nicht sehr lukrativ machte 14 Neben der Terra Sigillata produzierte die Stadt noch zahlreiche weitere Topferwaren und kann als ein Hauptzentrum der Keramikproduktion in Britannien bezeichnet werden Viele Topferwaren aus der Stadt wurden an diverse Festungen an den Hadrianswall exportiert Vor allem Mortaria aus Camulodunum grobe Schalen zur Lebensmittelverarbeitung fanden sich dort 15 In Camulodunum wurde auch Ware im Barbotine Stil produziert Dabei wurden Figuren auf die Oberflache der Gefasse mit Schlick moduliert Als Meisterwerk dieser Produktion gilt die Colchester Vase auf deren Aussenwande Gladiatoren beim Kampf zu sehen sind Es ist allerdings umstritten ob genau diese Vase aus Camulodunum oder Gallien stammt 16 Es gibt auch Belege fur Glasverarbeitung Bei Ausgrabungen fanden sich einige Reste von Abfallen die bei der Glasproduktion entstehen sowie Fragmente die vielleicht von einem Glasbarren stammen Diese Belege sind nicht sehr zahlreich reichen aber aus eine Glasproduktion in geringen Rahmen zu belegen Die Glasabfalle fanden sich an verschiedenen Orten bei Ausgrabungen und konnen deshalb nicht mit Sicherheit einem bestimmten Haus zugeordnet werden 17 Zahlreiche Funde belegen einen lebhaften Handel mit anderen Teilen des romischen Reiches Auf einer Scherbe aus der Stadt findet sich die kurze Inschrift FAL LOLL FAL steht fur Falerner Wein der in der Kampagne in Italien angebaut wurde und in der Antike sehr beliebt war Lollius ist der Name des Weinexporteurs der aus anderen Quellen jedoch nicht mit Sicherheit bekannt ist 18 Bauten BearbeitenDer Tempel des Claudius Bearbeiten Der Tempel des Claudius ist der grosste bisher bekannte Tempel in klassischem Stil in Britannien Der Tempel wird von Tacitus 19 und Seneca 20 erwahnt Die Lage des Tempels war lange Zeit unbekannt Erst in den 1920er Jahren wurde klar dass Gewolbe die sich unter Colchester Castle der normannischen Burg in der Stadt befinden zu diesem Tempel gehorten Bei diesen sogenannten Gewolben handelt es sich jedoch in Wirklichkeit um die Abdrucke des Tempelfundamentes Beim Bau des Tempels sind Graben ausgehoben worden die dann mit Zement und Steinen sowie stutzenden Holzplanken ausgefullt wurden um den weichen Untergrund zu stabilisieren Der eigentliche Tempelbau war einst circa 24 4 Meter breit und 32 Meter lang Berechnungen zufolge war er mit Podium mehr als 20 Meter hoch Die Saulen waren etwa neun Meter lang An der Frontseite befanden sich eine Treppe und wahrscheinlich acht Saulen Vor dem Tempel stand einst sicherlich ein Altar von dem aber bisher nichts gefunden wurde Nach Tacitus soll sich beim Tempel eine Statue der Siegesgottin Victoria befunden haben Der Tempel stand in einem grossen Tempelbezirk der von Arkaden umgeben war die eine Seitenlange von etwa 120 m hatten 21 Der Tempel wurde nach dem Boudicca Aufstand wieder aufgebaut 22 Es ist umstritten wann der Tempel dem Claudius geweiht wurde Claudius wunschte nicht als Gott verehrt zu werden sodass der Tempel erst nach seinem Tode ihm geweiht werden konnte Doch mag er hier eine Ausnahme gemacht haben um seine Macht in der neu von ihm eroberten Provinz zu starken 23 Weitere Tempel Bearbeiten Es gab in der Stadt verschiedene romisch keltische Umgangstempel Einer von ihnen stand am sogenannten Balkerne Tor das Haupt und Westtor der Stadtmauer ausserhalb der Stadtmauern Das Heiligtum hatte eine Cella und einen Umgang Die Cella war etwa 14 5 7 3 m gross der Umgang war etwa 14 50 m im Quadrat Von den Mauern der Cella fanden sich nur noch wenige Reste Der Fussboden war nirgendwo erhalten Die meisten Mauern waren von Steinraubern geraubt worden sodass sich bei den Ausgrabungen nur noch die leeren Graben beobachten liessen Der Bau wurde im ersten Jahrhundert errichtet und in der ersten Halfte des vierten Jahrhunderts aufgegeben Die hier verehrte Gottheit ist unbekannt Sudlich von dem Tempel auf der anderen Seite der antiken Strasse konnten die Reste eines weiteren Heiligtums ausgegraben werden Der Bau etwa 10 8 11 2 m bestand aus einer soliden Ruckwand wahrend die Nordseite vier und die Ost und Westseite zwei Pilaster besassen Der Grundriss ist sehr ungewohnlich und erklart sich sicherlich am besten als kleines Heiligtum das in Verbindung mit dem Tempel auf der anderen Strassenseite stand 24 Vier weitere Tempel konnten nordlich der eigentlichen ummauerten Stadt ausgegraben werden Einer von ihnen war besonders gross und von einer Mauer umgeben Eine Kupferplakette berichtet dass Publius Oranius Facilis eine Jupiterstatuette weihte Dementsprechend mag einer der Tempel hier dem Jupiter geweiht gewesen sein Ein weiterer Tempel befand sich westlich der Stadt in einiger Entfernung von der restlichen Stadtbebauung und war dem Silvanus geweiht Theater Bearbeiten 1982 wurden die Reste eines Theaters gefunden das aus Stein erbaut war Es lag neben dem Tempel des Claudius und wird bei Tacitus erwahnt Es war einst ungefahr 60 Meter breit und damit eines der grossten in Britannien Da nur Teile der Fundamente ausgegraben wurden kann nur wenig zu dem einstigen Aufbau gesagt werden Forum und Thermen Bearbeiten Mit Sicherheit konnten bisher kein Forum identifiziert werden Lange Zeit waren auch keine offentlichen Badeanlagen bekannt Immerhin fand man in den letzten Jahren massive Fundamente in Insula 20 die vielleicht zu einer Badeanlage gehoren Reste eines wahrscheinlich offentlichen Bades traten auch bei Ausgrabungen im Jahr 2019 zu Tage 25 Gewerbebauten Bearbeiten nbsp Fehlbrand aus Topferofen in CamulodunumIm Suden der Stadt wurden die Reste eines monumentalen quadratischen Baues ausgegraben der im zweiten Jahrhundert errichtet wurde Die Innenmasse betrugen etwa 5 5 7 0 Meter Der Bau lag inmitten von eher landwirtschaftlich genutzten Flachen Wahrscheinlich handelt es sich um die Reste eines Kornspeichers Dieser wurde um 300 niedergerissen und an dessen Stelle wurde ein Ofen zum Korntrocknen errichtet 26 Vor allem westlich ausserhalb der Stadtmauern wurden zahlreiche Topferofen ausgegraben 27 Sie standen meist abseits von bebauten Flachen im Freien und bildeten in der Regel Gruppen von mehreren Ofen Die Ofen sind meist etwa zwei bis drei Meter lang und rund oder rechteckig mit einem Feuerloch unter der Erde Die Topfe standen auf einem erhohten Absatz uber dem Feuer das am Boden des Ofens entfacht wurde In der Stadt fanden sich auch zwei grossere rechteckige Ofen die jedoch fur die Produktion von Kacheln und Ziegeln bestimmt waren 28 Stadtmauer Bearbeiten nbsp Rest der Stadtmauer von Camulodunum Ein Turm am Balkerne TorDas Stadtgebiet war von einer Mauer umgeben Sie war 2 835 Kilometer lang ca 2 65 Meter stark und mindestens sechs Meter hoch Die Mauer hatte sechs Tore und ungefahr 24 Turme Die eigentliche Mauer besteht aus zwei Mauerwerken die die Aussenwande bilden wahrend der Zwischenraum mit Geroll gefullt wurde Die Mauer steht noch heute zu bedeutenden Teilen Fur den Bau der Mauer wurde zunachst ein drei Meter breiter und ein Meter tiefer Graben ausgehoben der mit Steinen gefullt wurde Die Mauer bestand aus jeweils mehreren Schichten von Steinen und dann vier Schichten aus Ziegelsteine Am Fundament war die Mauer etwas breiter Die meisten Stadtmauern Britanniens wurden am Ende des zweiten Jahrhunderts errichtet Wie die archaologischen Befunde zeigen wurde die Mauer von Camulodunum jedoch in den Jahren 65 bis 80 n Chr erbaut Dies kann sicherlich mit den Ereignissen um den Aufstand der Boudicca in Verbindung gebracht werden Das Westtor der Mauer ist besonders gut erhalten Es wird heute meist als Balkerne Tor Balkerne Gate bezeichnet Es stand an der Ausfallstrasse nach Londinium Hier stand schon vor dem Bau der eigentlichen Stadtmauer ein monumentales Tor mit zwei Einfahrten und vielleicht einer Inschrift daruber Beim Bau der Stadtmauer wurde das Tor in die Mauer einbezogen und bildete eines der Haupttore der Stadt Das Tor hatte nun vier Einfahrten zwei von dem schon stehenden Tor und jeweils links und rechts davon eine weitere kleinere Einfahrt Das Tor wird von zwei halbrunden Turmen flankiert deren Eingang jeweils an der Mauerruckseite liegt und die heute noch gut erhalten sind Ein weiteres Tor wurde im Nordosten der Stadtmauer ausgegraben Es wird auch als Duncan s Gate nach seinem Entdecker bezeichnet Hier gab es nur eine Durchfahrt Steinfragmente zeigen dass es ein gewolbtes Doppelfenster gab Uber dem Tor stand wohl ein Turm Das Tor steht nicht an derselben Stelle an der das Tor im romischen Militarlager stand sondern ist um eine Insula versetzt 29 Circus Bearbeiten nbsp Reste des Circus400 m sudlich der Stadt ausserhalb der Stadtmauern fanden sich die Reste von einem Circus Pferderennbahn Es handelt sich um den einzigen bekannten Circus im romischen Britannien 30 Der Bau war einst etwa 447 Meter lang und 71 bis 74 Meter breit Die Lange ist typisch fur einen romischen Circus doch ist die Anlage vergleichsweise schmal Der Steinbau wurde im zweiten Jahrhundert errichtet und um 275 n Chr aufgegeben Es gab acht Starttore was vergleichsweise wenig ist Der Circus ist exakt parallel zur Stadt orientiert mit den Kurzseiten im Osten und Westen 31 Gosbecks BearbeitenSudlich der eigentlichen Stadt befand sich schon in keltischer Zeit ein Siedlungsgebiet wo sich auch zahlreiche aufwandige keltische Bestattungen fanden Es handelt sich wahrscheinlich um das eigentliche Camulodunum Der Ort behielt in romischer Zeit seine Bedeutung bei Hier stand fur kurze Zeit ein Militarlager Spater wurde hier ein Theater und ein Tempelkomplex errichtet Das Theater konnte etwa 5000 Besucher fassen und war das grosste im romischen Britannien Der Tempelkomplex bestand aus einem Portikus mit vielleicht 260 Saulen die einst etwa 5 m hoch waren Innerhalb des Portikus stand ein gallo romischer Tempel der nicht im Zentrum sondern in die Sudost Ecke des Bezirkes versetzt stand Der Fussboden des Tempels war mit schwarz weissen Mosaiken versehen die Wande zum Teil mit Marmor dekoriert Die Saulen waren mit Marmorimitationen bemalt Es ist unsicher welche Gottheit hier verehrt wurde Es fand sich ein Siegelring mit der Darstellung des Mars der in Britannien wiederum mit Camulos gleichgesetzt wurde Von Camulos erhielt Camulodunum seinen Namen Theater lagen oftmals nahe einem Tempelkomplex Hier in Gosbecks wurde auch eine gut erhaltene Bronzestatue des Merkur gefunden die zunachst Anlass zur Vermutung gab dass dieser Gott hier verehrt wurde 32 Camulodunum fungierte offensichtlich als lokales administratives okonomisches and religioses Zentrum eventuell vor allem fur die Trinovanten wahrend in der Kolonie Colonia Victricensis vor allem Veteranen und Romer mit Burgerrecht lebten 33 Wohnbebauung BearbeitenIm ganzen Stadtgebiet fanden sich bei Grabungen Reste von Wohnbauten Demnach war die Stadt dicht mit Hausern bebaut wobei es innerhalb der Stadt vor allem bei der Stadtmauer aber auch zahlreiche freie Flachen gab die fur Garten oder landwirtschaftlich genutzt wurden Bei den Ausgrabungen konnte an diversen Stellen im Stadtgebiet beobachtet werden wie das Militarlager in eine Zivilstadt umgewandelt wurde Nachdem die Soldaten abgezogen waren sind die Baracken zu Wohnhausern umgebaut worden Die Bauten dieser Zeit waren zum Teil aus Holz errichtet und hatten Flechtwerkwande Die Raume waren zum Teil ausgemalt Diese Stadt ist im Jahr 60 61 niedergebrannt worden Bei Ausgrabungen konnten viele verkohlte organische Materialien die sonst vergangen waren gefunden werden In einem Haus lagen noch verkohlte Fruchte Pflaumen und Datteln In einem anderen Haus sind die Reste eines Bettes und die stark verkohlten Reste der Bettlaken gefunden worden Von den Bettlaken waren zum Teil sogar noch die Muster rekonstruierbar mit denen sie dekoriert waren 34 Umfangreiche Reste der Stadt konnten von 1971 bis 1974 am Lion Walk ausgegraben werden Es handelt sich um Insula XXXVI und XXXVIII In Insula XXXVI kamen die Reste von zwei grossen Peristylhausern zu Tage Die Reste waren nicht gut erhalten doch waren einige Raume mit Hypokausten und Mosaiken ausgestattet Die Mosaiken waren zum Teil mit Figuren dekoriert und von hoher Qualitat sind aber nicht gut erhalten 35 Auch die Insula XXXIV und Insula XXXV konnten zum grossen Teil ausgegraben werden Als ein Einkaufszentrum erbaut wurde fanden in den Jahren 1981 1982 und 1984 85 Rettungsgrabungen statt bei denen aber aus finanziellen Grunden nicht alle Reste untersucht werden konnten und Teile der antiken Bebauung ununtersucht der Zerstorung Preis gegeben wurden In Insula XXXV fand sich ein grosses Peristylhaus Haus Nummer 123 nach der Zahlung der Ausgraber Es handelt sich um das bisher grosste in der Stadt ausgegrabene Wohnhaus Es wurde in der zweiten Halfte des zweiten Jahrhunderts errichtet und war wahrscheinlich bis ins vierte Jahrhundert bewohnt Es mass etwa 36 40 Meter Mindestens vier Raume waren mit Mosaiken ausgestattet Einige Raume waren mit Wandmalereien dekoriert Es fanden sich auch Reste von Marmor und Steinverkleidungen die einst vielleicht die Wande schmuckten Ein Pantherkopf aus parischem Marmor stammt wahrscheinlich von einem Marmortisch und unterstreicht den Wohlstand der ehemaligen Bewohner Einige Raume waren unterkellert Es fanden sich umfangreiche Reste von Fensterglas Ein grosser Saal lag tiefer als die anderen Raume und war mit einem Mosaik ausgestattet Die Ausgraber vermuten dass dieser Raum als Heiligtum diente 36 Die Nachbarhauser waren meist kleiner hatten oftmals ebenfalls einen Hof und waren auch mit Mosaiken ausgestattet Im Norden der Stadt ausserhalb der Stadtmauern sind 1979 zwei Wohnbauten ausgegraben worden Der grossere Bau gruppierte sich an drei Seiten um einen Hof die vierte Seite wurde bisher nicht ausgegraben und war vielleicht ebenfalls bebaut war Zur Strasse hin gab es eine Werkstatt oder einen Laden Verschiedene Raume hatten Mosaiken Ein figurlich dekoriertes Mosaik zeigt im Mittelfeld zwei ringende Eroten Die Figuren sind nicht gut erhalten gehoren aber zu den besten Bildern auf Mosaiken des romischen Britanniens In Seitenfeldern sind fantastische Meerestiere dargestellt Ein Rahmen zeigt Ranken in denen Vogel sitzen Das Mosaik datiert in das 2 Jahrhundert n Chr Andere Mosaiken im Haus sind schlechter erhalten und waren anscheinend einfacher gestaltet 37 Aus der Stadt stammen insgesamt etwa 76 Mosaiken Die meisten zeigen stilisierte florale oder geometrische Muster 38 nbsp Mosaik aus Colchester mit Eroten als Ringer im Mittelfeld nbsp Fragment von Wandmalereien mit der Darstellung von Gladiatoren nbsp Pantherkopf aus einem Haus in CamulodunumFriedhofe Bearbeiten nbsp Die Colchester SphinxUmfangreiche Graberfelder sind bei Ausgrabungen im Umfeld der Stadt freigelegt worden Im ersten und zweiten Jahrhundert n Chr herrschten Brandbestattungen vor ab dem dritten Jahrhundert uberwiegen Korperbestattungen In den ersten beiden Jahrhunderten war die Strasse nach Londinium und Verulamium der beliebteste Bestattungsort vor allem fur die lokale Oberschicht Hier standen einst beschriftete Grabsteine aber auch Mausoleen Von solch einem Grabmonument stammt die sogenannte Colchester Sphinx Die Skulptur zeigt eine geflugelte auf dem Boden kauernde Sphinx mit einem Kopf zwischen ihren Beinen Der Kopf symbolisiert die Seele des Toten Ein bedeutender und gut erhaltener Grabstein gehort Marcus Favonius Facilis der Centurius der 20 Legion war Der Grabstein ist gut erhalten und zeigt den Centurius im oberen Stelenfeld stehend in voller Rustung 39 Ein anderer gut erhaltener Grabstein zeigt den Reiter Longinus Sdapeze der ursprunglich aus Thrakien stammte und im Alter von 40 Jahren nach 15 Jahre Dienst in der Armee verstarb 40 Aus einem Grab stammt die sogenannte Colchester Vase die auf ihren Aussenwanden eine Reihe von Gladiatoren im Kampf zeigt Sie gilt als ein Meisterwerk des Barbotine Stiles 41 In einem anderen Grab das vielleicht einem Kind gehorte und um 50 bis 60 n Chr datiert fanden sich zahlreiche Tonfiguren von alten Mannern in ungewohnlichen Positionen Die Figuren stammen wahrscheinlich aus Gallien und sind ungewohnlich jedoch nicht ohne Parallelen Im Grab fanden sich auch Glasgefasse und bearbeitete Knochenfragmente die vielleicht von einem Totenbett stammen 42 Ein typischer aber nicht haufiger Typ von Urnen sind Gesichtsurnen Sie sind aus Ton und haben ein schematisch gearbeitetes Gesicht auf der Vorderseite Glasgefasse waren auch beliebt als Urnen sind aber auch als Grabbeigaben bezeugt Wegen der guten Erhaltungsbedingungen in Friedhofen hat das lokale Colchester Castle Museum eine der bedeutendsten Glassammlungen romischer Zeit in England Bleisarge kommen sporadisch vor Steinsarkophage sind dagegen sehr rar 43 nbsp Die Colchester Vase nbsp Eine Gesischtsurne nbsp Eine Glasurne nbsp Tonfiguren aus Kindergrab nbsp Glasgefass mit Wagenrennen aus einem Grab nbsp Grabstein des Marcus Favonius Facilis nbsp Grabstein des Longinus Sdapeze nbsp BleisargSpatantike Bearbeiten nbsp Reste einer spatantiken KircheIm 4 Jahrhundert n Chr verlor die Stadt wie andere Orte in Britannien auch viele ihrer Einwohner weite Flachen des fruheren Stadtgebiets blieben unbebaut Aus dieser Zeit stammt ein Friedhof der sudlich der Stadtmauer liegt 660 Graber konnten ausgegraben werden Ein alterer Friedhof datiert in die Zeit vor dem vierten Jahrhundert Die Graber waren in Nord Sud Richtung orientiert und reich an Beigaben Im vierten Jahrhundert wurde hier ein weiterer Friedhof angelegt der die alteren Bestattungen zum Teil einfach uberdeckte Die Bestattungen sind nun in Ost West Richtung orientiert Beigaben sind eher selten und kommen dann eher in Bestattungen von Kindern vor Die Bestattungen lagen dicht beieinander und es kann vermutet werden dass hier Christen bestattet wurden Die Leichen sind meist in Holzsargen beigesetzt worden Am Rande des Friedhofs stand eine Kirche Sie ist um 330 n Chr erbaut worden und verfiel im 5 Jahrhundert Der Bau war gut 20 Meter lang und hatte im Osten eine Apsis Da sie sich neben dem Friedhof fand mag sie vor allem als Friedhofskirche benutzt worden sein 44 Die Reste der Kirche sind konserviert und in einen kleinen Park zu sehen Eine Basilika fand sich im Suden der Stadt innerhalb der Stadtmauern Es wurde vermutet dass es sich auch um die Reste eine Kirche handelt doch ist dies unsicher und eine Deutung als Speicher ist auch moglich 45 Camelot BearbeitenWegen des ahnlichen Klangs des Namens und der fruheren Bedeutung der Stadt wurde Camulodunum oft in Verbindung zu Camelot der sagenhaften Residenz des Konigs Artus gebracht Selbst wenn man historische Wurzeln fur den Mythos in Betracht zieht ist es sehr unwahrscheinlich dass ein Zusammenhang besteht 46 Camelot wird in der von Geoffrey von Monmouth um 1135 verfassten Historia regum Britanniae Geschichte der Konige Britanniens die die spatere Artus Dichtung stark beeinflusst hat noch nicht erwahnt Colchester die Stadt die aus der Colonia Victricensis Camulodunum hervorgegangen war fand jedoch Eingang in die Geschichtsdarstellung des Geoffrey von Monmouth Sie wird als Residenz des Konigs Coel der im 4 Jahrhundert n Chr gelebt haben soll dargestellt Bei Coel handelt es sich ebenfalls um einen geschichtlich nicht nachweisbaren Herrscher Im Mittelalter waren zwar verschiedene lateinische Texte bekannt die Camulodunum erwahnten die Kenntnis der genauen Lage der Stadt in Britannien und der siedlungsgeschichtliche Zusammenhang mit Colchester waren jedoch in Vergessenheit geraten Erst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde diese geographische Verbindung wiederhergestellt In der Zeit um das Jahr 500 n Chr in der das historische Vorbild fur den legendaren Konig Artus gelebt haben konnte war die Ostkuste Englands bereits von den Sachsen besetzt Das ehemalige Camulodunum war weitgehend zerstort und verlassen Es kann also nicht die von Chretien de Troyes Ende des 12 Jahrhunderts erstmals beschriebene Stadt Camelot aus dem Artus Epos gewesen sein Literatur BearbeitenPhilip Crummy City of Victory Colchester 1997 2001 Repr ISBN 1 897719 04 3 Emil Hubner Camulodunum In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 1448 f M R Hull The Roman Potters Kilns of Colchester Oxford 1963 online M R Hull Roman Colchester Oxford 1958 online David S Neal Stephen R Cosh Roman Mosaics of Britain Volume III South East Britain Part I London 2009 ISBN 978 0 85431 289 4 S 83 140 John Wacher The Towns of Roman Britain Routledge London New York 1997 ISBN 0 415 17041 9 S 112 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Camulodunum Sammlung von Bildern Roman Colchester Computer Rekonstruktionen des romischen Colchester aus dem Colchester Castle Museum Memento vom 11 Oktober 2011 im Internet Archive Horspiel Serie uber den Boudicca Aufstand und den Angriff auf Camulodunum WDR 2023 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Crummy City of Victory S 11 28 roman britain org The Geography of Ptolemy Memento vom 23 April 2015 im Internet Archive Crummy City of Victory S 52 Claude Lepelley Hrsg Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit Bd 2 Die Regionen des Reiches de Gruyter Munchen 2001 ISBN 3 598 77449 4 S 217 Sheppard Sunderland Frere Britannia a history of Roman Britain Routledge 1987 ISBN 978 0 7102 1215 3 S 72 Der Name ist nicht eindeutig uberliefert moglich ist auch Colonia Claudia Victrix oder Colonia Claudia Victrix Augusta eher unwahrscheinlich ist Colonia Victricensis Vgl Lawrence J F Keppie Legions and veterans Roman army papers 1971 2000 Mavors Roman Army Researches Band 12 Steiner Stuttgart 2000 ISBN 978 3 515 07744 6 S 304 John Stewart Wacher Coming of Rome Britain Before the Conquest Routledge 1979 ISBN 978 0 7100 0312 6 S 74 Crummy City of Victory S 57 Tacitus Annales 14 29 39 englische Ubersetzung The Fenwick Treasure at Williams amp Griffin in The Colchester Archaeologist 3 September 2014 abgerufen am 9 Oktober 2021 Crummy City of Victory S 80 81 Anthony R Birley The Roman government of Britain Oxford University Press 2005 ISBN 978 0 19 925237 4 S 49 Crummy City of Victory S 109 110 Wacher Towns of Roman Britain S 128 Crummy City of Victory S 109 Crummy City of Victory S 110 H Cool in P Crummy Colchester Archeologigal reports 6 S 118 P R Sealey and G M R Davies Falernian Wine at Roman Colchester in Britannia 15 1984 S 250 254 Annalen 14 31 Apocolocyntosis 8 3 Remains of extraordinary Roman arcade found in Colchester Crummy City of Victory S 59 60 Wacher The Towns of Roman Britain S 117 119 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 3 Excavations at Lion Walk Balkerne Lane and Middleborough Colchester Essex Colchester 1984 ISBN 0 9503727 4 9 S 123 126 Roman ruins found during excavation of Jacks building in Colchester Philip Crummy Colchester Archaeological Report 6 Excavations at Ciulver Street the Gilbert School and other sites in Colchester 1971 85 Colchester 1992 ISBN 0 9503727 9 X S 108 112 M R Hull The Roman Potters Kilns of Colchester siehe Karte auf p xii Crummy City of Victory S 109 Wacher Towns of Roman Britain S 121 camulos com The Roman Colchester Trail Memento vom 8 Marz 2015 im Internet Archive Philipp Crummy The Roman Circus at Colechester in Britannia XXXIX 2008 S 15 31 Crummy City of Victory S 102 107 Wacher Towns of Roman Britain S 127 128 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 3 Excavations at Lion Walk Balkerne Lane and Middleborough Colchester Essex Colchester 1984 ISBN 0 9503727 4 9 S 37 49 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 3 Excavations at Lion Walk Balkerne Lane and Middleborough Colchester Essex Colchester 1984 ISBN 0 9503727 4 9 S 52 57 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 6 Excavations at Ciulver Street the Gilbert School and other sites in Colchester 1971 85 Colchester 1992 ISBN 0 9503727 9 X S 96 108 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 3 Excavations at Lion Walk Balkerne Lane and Middleborough Colchester Essex Colchester 1984 ISBN 0 9503727 4 9 S 159 174 Neal Cosh Roman Mosaics of Britain Volume III South East Britain S 131 138 Crummy City of Victory S 39 RIB 200 Funerary inscription for Marcus Favonius Facilis Crummy City of Victory S 50 RIB 201 Funerary inscription for Longinus Sdapeze Crummy City of Victory S 108 Hella Eckardt The Colchester Child s Grave in Britannia 30 1999 S 57 90 Hull Roman Colchester S 254 Crummy City of Victory S 120 124 Philip Crummy Colchester Archaeological Report 6 Excavations at Ciulver Street the Gilbert School and other sites in Colchester 1971 85 Colchester 1992 ISBN 0 9503727 9 X S 112 116 camulos com Official King Arthur View The Official Response Memento vom 30 Oktober 2007 im Internet Archive englisch 51 8917 0 903 Koordinaten 51 54 N 0 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camulodunum amp oldid 237928809