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Das Mineral Bustamit ist ein selten vorkommendes Kettensilikat aus der Wollastonit Gruppe Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca3 Mn Ca 3 Si3O9 2 2 und entwickelt meist prismatische bis tafelige oder nadelige Kristalle aber auch faserige bis massige Mineral Aggregate von rosa bis rotbrauner Farbe bei weisser Strichfarbe BustamitRosa Bustamit aus der Grube Meldon bei Okehampton Devon England Grosse 7 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Bst 1 Chemische Formel Ca3 Mn Ca 3 Si3O9 2 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Ketten und BandsilikateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 18 VIII F 18 040 9 DG 05 65 02 01 02Ahnliche Minerale WollastonitKristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 2 Gitterparameter a 7 74 A b 7 16 A c 13 82 Aa 90 5 b 94 6 g 103 9 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 5Dichte g cm3 gemessen 3 32 bis 3 43 berechnet 3 421 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 100 gut nach 110 und 11 0 undeutlich nach 010 4 Bruch Tenazitat uneben bis muscheligFarbe rosa bis rotbraunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz bis mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 640 bis 1 695 5 nb 1 651 bis 1 708 5 ng 1 653 bis 1 710 5 Doppelbrechung d 0 013 bis 0 015 5 Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus sichtbar X Z orange Y rosa 5 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale rosa bis magentarote Fluoreszenz nach UV Licht Bestrahlung Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Bustamit in der Franklin Mine im Sussex County des US Bundesstaates New Jersey 6 Die Erstbeschreibung des Minerals erfolgte 1826 durch Alexandre Brongniart In seiner Publikation wird der Namensgeber nur ungenau wiedergegeben Nous la designons par le nom de BUSTAMITE qui rappelle le mineralogiste de Mexico qui nous l a fait connaitre Wir bezeichnen es mit dem Namen Bustamite der an den Mineralogen aus Mexiko erinnert durch den wir es kennengelernt haben 7 Moglicherweise wollte Brongniart mit seiner Namensgebung den mexikanischen Biologe und Mineralogen Miguel Bustamante y Septiem 1790 1844 geehrt wissen Anderen Quellen zufolge soll es sich bei dem Namensgeber dagegen um den Mediziner General und dreimaligen Prasidenten von Mexiko Anastasio Bustamante 1780 1853 handeln 4 8 5 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Bustamit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Cascandit Denisovit Ferrobustamit Foshagit Jennit Pektolith Serandit Vistepit Wollastonit 1A und Wollastonit 2M eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Bustamit ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der Kettenbildung so dass das Mineral entsprechend seiner strukturellen Aufbaus in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 3 periodischen Einfach und Mehrfachketten zu finden ist wo es zusammen mit Cascandit Ferrobustamit Pektolith Serandit Tanohatait Wollastonit 1A Wollastonit 2M in der Wollastonitgruppe mit der System Nr 9 DG 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bustamit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Kettensilikatminerale ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Wollastonit 1A Wollastonit 2M Wollastonit 3A 4A 5A 7A Ferrobustamit Pektolith Serandit Cascandit Denisovit und Tanohatait in der Wollastonitgruppe mit der System Nr 65 02 01 innerhalb der Unterabteilung Kettensilikate Einfache unverzweigte Ketten W 1 mit Ketten P 3 zu finden Kristallstruktur BearbeitenBustamit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 7 74 A b 7 16 A c 13 82 A a 90 5 b 94 6 und g 103 9 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenUnter langwelligem UV Licht zeigen manche Bustamite eine rosa bis magentarote Fluoreszenz 5 3 ahnlich der von neonfarbenen Textmarkern Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Bustamit Galenit silber und Calcit weiss aus Broken Hill Australien Grosse 9 1 7 8 5 7 cm Bustamit bildet sich in Skarn durch Metamorphose oder in manganreichen hydrothermalen Losungen Begleitminerale sind unter anderem Braunit Calcit Diopsid Glaukochroit Johannsenit Rhodonit Tephroit Granate und Wollastonit Insgesamt konnte Bustamit bisher Stand 2011 an rund 75 Fundorten nachgewiesen werden 5 Neben der Typlokalitat Franklin Mine fand sich das Mineral in den USA noch in der Sterling Mine bei Ogdensburg New Jersey bei Agnew Meadows im Madera County und im Inyo County in Kalifornien Terryall im Park County in Colorado Hanover im Grant County New Mexico sowie am Lake Crescent und Mount Jupiter im Jefferson County Washington In Deutschland fand sich das Mineral bei Mendig und Kruft in der Eifel Rheinland Pfalz sowie bei Elbingerode im Harz Sachsen Anhalt In Osterreich trat Bustamit bisher nur am Mooserboden im Kapruner Tal in Salzburg auf Weitere Fundorte sind Argentinien Australien Bulgarien China Frankreich Honduras Italien Japan Mexiko Mongolei Namibia Neuseeland Norwegen Peru Rumanien Russland Schweden Spanien Sudafrika Turkei und das Vereinigte Konigreich Grossbritannien Verwendung BearbeitenBustamit enthalt zwar mit einem Anteil von bis zu 32 4 relativ viel Mangan kommt aber zu selten vor um als Erz genutzt werden zu konnen Gelegentlich wird er aber fur interessierte Sammler zu Schmucksteinen geschliffen 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAlexandre Brongniart Sur la bustamite bisilicate de manganese et de chaux du Mexique In Anneles des Sciences Naturelles Band 8 Nr 4 1826 S 411 418 rruff info PDF 471 kB abgerufen am 9 Marz 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bustamite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Bustamit Wiki realgems org Bustamit mit Bildbeispielen geschliffener Steine Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 636 a b Webmineral Bustamite englisch a b c Bustamite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 76 kB abgerufen am 9 Marz 2018 a b c d e f g h Mindat Bustamite englisch Typlokalitat Franklin Mine Franklin Sussex County New Jersey USA beim Mineralienatlas und bei Mindat Alexandre Brongniart Sur la bustamite bisilicate de manganese et de chaux du Mexique In Anneles des Sciences Naturelles Band 8 Nr 4 1826 S 418 rruff info PDF 471 kB abgerufen am 9 Marz 2018 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 1318 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 238 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bustamit amp oldid 237235605