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Denisovit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung KCa2Si3O8F 4 und ist damit chemisch gesehen ein Kalium Calcium Silikat mit zusatzlichen Fluor Ionen Da allerdings bei naturlichen Denisovit Proben ein Teil des Kaliums durch Natrium sowie ein Teil des Fluors durch Hydroxidionen ersetzt substituiert sein kann wird dies durch die entsprechende Mischformel Ca2 K Na Si3O8 F OH 5 ausgedruckt DenisovitWeisse faseriges Denisovit Aggregat aus der Typlokalitat Eweslogtschorr RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1982 031 1 IMA Symbol Dnv 2 Andere Namen Demisovit 3 Chemische Formel KCa2Si3O8F 4 Ca2 K Na Si3O8 F OH 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 18 VIII F 18 070 9 HA 85 65 02 01 07Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol nicht definiertRaumgruppe nicht definiertGitterparameter a 30 92 A b 7 20 A c 18 27 Ab 95 5 Formeleinheiten Z 20 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 5 6 Dichte g cm3 gemessen 2 76 berechnet 2 81 6 Spaltbarkeit senkrecht zur Langsachse der Kristalle 6 Bruch Tenazitat splittrig sprodeFarbe grunlichgrau silbergrauStrichfarbe weiss bis grauweissTransparenz durchscheinendGlanz Perlmuttglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 567 7 nb 1 568 7 ng 1 576 7 Doppelbrechung d 0 009 7 Optischer Charakter zweiachsig positivDenisovit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist parallele Aggregate aus nadeligen bis sauligen Kristalle von 10 bis 15 cm Grosse Das Mineral ist von grunlichgrauer bis silbergrauer Farbe in Aggregatform durchscheinend und weist auf der Oberflache einen perlmutt bis seidenahnlichen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Denisovit 1982 in einem Natrolith Gang am Sudhang des Eweslogtschorr 8 und im Material naya Stollen am Yukspor 9 in den Chibinen in der Oblast Murmansk auf der russischen Halbinsel Kola Beide Fundorte gelten daher als Typlokalitat fur Denisovit Wissenschaftlich beschrieben wurde das Mineral durch Yuri P Men shikov der es nach Aleksander Petrowitsch Denisow Aleksandr Petrovich Denisov 1918 1972 einem russischen Spezialisten fur Rontgenuntersuchungen von Mineralien im Wissenschaftszentrum Apatity benannte Die vollstandige Mineralbeschreibung und der gewahlte Name wurde bei der International Mineralogical Association IMA zur Prufung eingereicht Eingangs Nr der IMA 1982 031 und anerkannt Die Publikation der Neuentdeckung folgte 1984 zunachst auf Russisch im Fachmagazin Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva und wurde ein Jahr spater unter der Rubrik New Minerals im American Mineralogist vorgestellt Typmaterial des Minerals wird im Geologischen Museum des Wissenschaftszentrums der Russischen Akademie der Wissenschaften in Apatity auf der Halbinsel Kola unter der Katalog Nr 557 1 2 im Bergbau Museum der Staatlichen Bergbau Universitat Sankt Petersburg in Sankt Petersburg unter der Katalog Nr 1295 1 2 im Mineral Preserve Museum in Miass unter der Katalog Nr 5392 im Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau unter den Katalog Nr 82762 und vis4773 sowie im Natural History Museum in London unter der Katalog Nr 1994 7 aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Denisovit zur Mineralklasse der Silikate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Bustamit Cascandit Ferrobustamit Foshagit Jennit Pektolith Serandit Tanohatait Vistepit und Wollastonit die Wollastonitgruppe mit der System Nr VIII F 18 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Denisovit ebenfalls in die Klasse der Silikate dort allerdings in die Abteilung der Unklassifizierten Silikate ein Diese ist weiter unterteilt nach der Art der beteiligten Kationen beziehungsweise Metalle so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit Alkali und Erdalkali Elementen zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 HA 85 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Denisovit in die Klasse der Silikate und dort in die Abteilung der Kettensilikatminerale ein Hier ist er in der Wollastonitgruppe mit der System Nr 65 02 01 innerhalb der Unterabteilung Kettensilikate Einfache unverzweigte Ketten W 1 mit Ketten P 3 zu finden Kristallstruktur BearbeitenDenisovit kristallisiert monoklin in bisher nicht definierter Raumgruppe mit den Gitterparametern a 30 92 A b 7 20 A c 18 27 A und b 95 sowie 20 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenDenisovit bildet sich in Nephelinsyenit in einem differenzierten Alkaligesteinsmassiv An seiner Typlokalitat in den Chibinen fanden sich als Begleitminerale neben Nephelin unter anderem noch Kalifeldspat Aegirin Apatit Biotit Fluorit und Yuksporit An dem bisher einzigen weiteren bekannten Fundort Stand 2017 dem Murun Massiv im Aldanhochland in der Republik Sacha Jakutien im Fernen Osten Russlands trat noch Kalsilit als Begleitmineral hinzu 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYurij P Menshikov Yuri P Men shikov Denisovit Ca4 K1 4Na0 6 2Si6O16 F OH 2 novyj mineral iz hibinskogo massiva In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 113 Nr 6 1984 S 718 723 rruff info PDF 396 kB abgerufen am 29 November 2017 Pete J Dunn James A Ferraiolo Michael Fleischer Volker Gobel Joel D Grice Richard H Langley James E Shigley David A Vanko Janet A Zilczer New mineral names In American Mineralogist Band 70 1985 S 1329 1335 rruff info PDF 713 kB abgerufen am 29 November 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Denisovite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Denisovit Wiki Webmineral Denisovite englisch RRUFF Database of Raman spectroscopy Denisovite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 a b IMA CNMNC List of Mineral Names September 2017 PDF 1 67 MB a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 656 a b c d Denisovite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 72 kB abgerufen am 29 November 2017 a b c d Mindat Denisovite englisch Mineralienatlas Typlokalitat Eweslogchorr Eveslogchorr Chibiny Khibiny Kola Halbinsel Foderationskreis Nordwestrussland Mineralienatlas Typlokalitat Material naya Stollen Yukspor Chibiny Khibiny Kola Halbinsel Foderationskreis Nordwestrussland Fundortliste fur Denisovit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Denisovit amp oldid 230949754