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Jennit ist selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Ca9 OH 4 Si3O8OH 2 6H2O 4 Strukturell gehort Jennit zu den Kettensilikateen JennitWeisse nadelige Jennitkristalle vom Ettringer Bellerberg Eifel Rheinland Pfalz DeutschlandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1965 021 1 IMA Symbol Jnn 2 Chemische Formel Ca9 Si3O9 2 OH 6 8H2O 3 Ca9 OH 4 Si3O8OH 2 6H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII B 21 VIII F 18 100 9 DG 20 56 02 04 11Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 5 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 4 Gitterparameter a 10 58 A b 7 27 A c 10 83 Aa 99 6 b 97 6 g 110 2 4 Formeleinheiten Z 1 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 gemessen 2 32 bis 2 33 berechnet 2 34 6 Spaltbarkeit deutlich nach 001 6 Farbe farblos weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 548 bis 1 552 7 nb 1 562 bis 1 564 7 ng 1 570 bis 1 571 7 Doppelbrechung d 0 022 7 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 74 berechnet 72 bis 74 7 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale weisse FluoreszenzJennit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und entwickelt entlang der b Achse gestreckte blattrige Kristalle von weisser Farbe und Strichfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Jennit von Colonel Clarence Marvin Jenni 1896 1973 im Crestmore Steinbruch im Riverside County im US Bundesstaat Kalifornien und beschrieben 1966 durch A B Carpenter R A Calmers J A Gard K Speakman H F W Taylor die das Mineral nach seinem Erstentdecker benannten Im Gegensatz zur ersten chemischen Analyse durch Carpenter enthalt Jennit keine nennenswerten Mengen von Natrium wie einige spater untersuchte Proben zeigten Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Jennit noch zur Abteilung der Gruppensilikate Sorosilikate wo er zusammen mit Canasit Gageit Hyalotekit Ilimaussit Joaquinit Naujakasit Sorensenit Roggianit Tuhualith zur Gruppe der unklassifizierten Sorosilikate gehorte Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII F 18 100 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Ketten und Bandsilikate wo Jennit zusammen mit Barrydawsonit Bustamit Cascandit Denisovit Ferrobustamit Foshagit Marshallsussmanit Mendigit Murakamiit Pektolith Serandit Steedeit Tanohatait Trabzonit Vistepit Wollastonit und Yangit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 8 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Jennit ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Silikatketten so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 3 periodischen Einfach und Mehrfachketten zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 DG 20 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Jennit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings wie die alte Strunzsche Systematik in die Abteilung der Gruppensilikate Si2O7 Gruppen und O OH F und H2O ein Hier ist er zusammen mit Baghdadit Burpalit Cuspidin Hainit Hiortdahlit Janhaugit Kochit Komarovit Kristiansenit Lavenit Marianoit Mongolit Natrokomarovit Niocalit Rosenbuschit Suolunit und Wohlerit in der Cuspidin Wohlerit Gruppe mit der System Nr 56 02 04 innerhalb der Unterabteilung Gruppensilikate Si2O7 Gruppen und O OH F und H2O mit Kationen in 4 und oder gt 4 Koordination zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Durch ein Molecular Modelling Programm dargestellte Elementarzelle von Jennit Jennit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 10 58 A b 7 27 A c 10 83 A a 99 6 b 97 6 und g 110 2 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 4 Eigenschaften BearbeitenBei einer Temperatur etwa 90 C geht Jennit durch Abgabe von Kristallwasser in Meta Jennit mit monokliner Struktur uber 10 Bildung und Fundorte BearbeitenJennit bildet sich in einer spaten Phase der Kristallisation als partielle Fullung von Hohlraumen und Adern in kontaktmetamorphen Gesteinen wie z B Skarn Begleitminerale sind unter anderem Afwillit Calcit Oyelith Scawtit Spurrit und Tobermorit Als seltenes Mineral konnte Jennit bisher nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden bisher Stand 2011 sind etwa 15 Fundorte bekannt 11 Neben seiner Typlokalitat Crestmore in Kalifornien in den USA fand sich das Mineral unter anderem noch bei Boissejour in der franzosischen Region Auvergne am Zeilberg in Bayern und am Ettringer Bellerberg bei Ettringen in Rheinland Pfalz in Deutschland im Hatrurim Becken der israelischen Wuste Negev in den italienischen Gemeinden Montalto di Castro und Spoleto auf der japanischen Insel Honshu in der Gemeinde Zitacuaro im mexikanischen Bundesstaat Michoacan am Lakargi in der russischen Republik Kabardino Balkarien in der slowakischen Gemeinde Vechec in der bei Hotazel in der sudafrikanischen Kalahari gelegenen Wessels Mine sowie bei Fort Portal in Uganda 12 Literatur BearbeitenA B Carpenter R A Calmers J A Gard K Speakman H F W Taylor Jennite A New Mineral In American Mineralogist Band 51 1966 S 56 74 englisch 1 PDF 1 1 MB abgerufen am 4 Dezember 2021 E Bonaccorsi S Merlino H F W Taylor The crystal structure of jennite Ca9Si6O18 OH 6 8H2O In Cement and Concrete Research Band 34 2004 S 1481 1488 doi 10 1016 j cemconres 2003 12 033 englisch Paula C Piilonen T Scott Ercit Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 90 2005 S 768 773 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jennite Sammlung von Bildern Jennit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 4 Dezember 2021 American Mineralogist Crystal Structure Database Jennite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 4 Dezember 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2021 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2021 abgerufen am 4 Dezember 2021 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 638 englisch David Barthelmy Jennite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 4 Dezember 2021 englisch a b Jennite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 331 kB abgerufen am 4 Dezember 2021 a b c d e Jennite In mindat org Hudson 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