www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Supplingenburg ist eine abgegangene mittelalterliche Sumpfburg in Supplingenburg im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen Burg SupplingenburgBurggelande mit St Johannis Kirche um 1650 Kupferstich von Merian Ausschnitt Burggelande mit St Johannis Kirche um 1650 Kupferstich von Merian Ausschnitt Staat DeutschlandOrt SupplingenburgEntstehungszeit vermutlich 11 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall St Johannis Kirche erhaltenGeographische Lage 52 15 N 10 54 O 52 25085 10 9044 Koordinaten 52 15 3 1 N 10 54 15 8 OBurg Supplingenburg Niedersachsen p3 Burg Supplingenburg auf einer Karte von 1764 im Zentrum die St Johannis KircheDie Burg war Stammsitz von Lothar III als Herzog von Sachsen und spaterer Kaiser des romisch deutschen Reiches Von der Burganlage hat sich nur die St Johannis Kirche erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baubeschreibung 3 Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Burg entstand zwischen den Orten Konigslutter und Helmstedt auf einer Insel in der Schunter Heute befindet sie sich am westlichen Ortsrand von Supplingenburg in der Niederung der Schunter Nahe der Burg fuhrte der Salzweg als alter Nord Sud Handelsweg vorbei Ab dem 11 Jahrhundert wurde er hier vom Ost West Handelsweg von Braunschweig nach Magdeburg gekreuzt Wahrscheinlich bestand beim Bestehen der Burg bereits die einen Kilometer entfernte Grubenhaussiedlung am Petersteich die um das Jahr 1200 wust fiel Der Ort Supplingenburg bildete sich erst spater als Ansiedlung an der Burg Baubeschreibung BearbeitenDas ursprungliche Aussehen der Burg ist nicht bekannt Die erste bildliche Darstellung ist ein Merian Stich von 1653 der vor allem die Johanniskirche auf dem Burghof zeigt Erste Lageplane datieren aus den Jahren 1747 1764 und um 1800 Uber die Anlage liegen kaum schriftliche Unterlagen vor da das Archiv der Komturei bei einem Brand im Jahre 1615 vernichtet wurde Bei der Burg handelte es sich um eine quadratische Anlage mit den Ausmassen von 70 70 Meter Da keine Baureste mehr vorhanden sind lasst sich ihre Ausdehnung anhand des Hohenniveaus des Gelandes rekonstruieren Merian beschrieb die Burg als von einer hohen Ringmauer und einem breiten Wassergraben umgeben den die Schunter speist Der Zugang erfolgte uber eine Zugbrucke und ein befestigtes Tor Die Burggebaude waren von innen an die Ringmauer angesetzt Dazu gehorten Herrschafts Verwaltungs und Wirtschaftsgebaude Auf dem Burghof stand die Johannis Kirche mit einem Kreuzgang ein im Kern romanischer Bau Nordlich gab es eine Vorburg mit einem Wirtschaftshof Um 1875 wurden wegen zunehmenden Verfalls alle Burggebaude und die Befestigungsmauern abgerissen und der Wassergraben zugeschuttet Heute ist die Stelle kaum als fruhere Burg erkennbar jedoch befinden sich von ihr noch Reste im Erdboden was bei Ausgrabungen 1964 festgestellt wurde Die Kirche blieb als letzter baulicher Rest der Burg erhalten Nach dem Gebaudeabriss auf dem Burggelande entstanden gegen Ende des 19 Jahrhunderts Neubauten wie ein Herrenhaus Stalle Scheunen und Arbeiterwohnungen Sie stellen den heutigen Gebaudebestand dar und bilden ebenso wie die vorherige Burgbebauung ein Rechteck um die Kirche Geschichte BearbeitenDie Supplingenburg gehorte zu einer Burgenkette entlang der Schunter Ihre Entstehung moglicherweise durch Hervorgehen aus einem frankischen Konigsgut wird im 10 Jahrhundert angenommen Im 11 Jahrhundert war die Burg im Besitz des Grafen Gebhard von Haldensleben Sein Sohn Lothar III nannte sich nach der Burganlage als Lothar von Supplingenburg Um 1130 wandelte er die Supplingenburg in einen Kanonikerstift um Er legte 1130 den Grundstein der Stiftskirche St Johannis die 1140 vollendet wurde Wahrscheinlich schenkte sein Enkel Heinrich der Lowe Burg und Stift 1173 dem Templerorden nachgewiesen ist es aber erst fur das Jahr 1245 Die Komturei war lange Zeit Stammsitz des letzten Oberhaupts der deutschen Ordensprovinz Friedrich von Alvensleben bevor er nach Zielenzig ubersiedelte Nach der Auflosung des Templerordens 1312 durch Papst Klemens V kam die Supplingenburg an die Braunschweiger Herzoge Im Jahre 1357 ubergab Herzog Magnus die Kommende Supplingenburg an den Orden der Johanniter in dessen Besitz sie bis 1820 als Komturei blieb nbsp Die St Johannis Kirche heute1432 kam es zu Zerstorungen an der Burg im Krieg der Herzoge Wilhelm I und Heinrich II 1517 soll der Ablassprediger Johann Tetzel einen Geldkasten auf der Burg stehen gelassen haben Wahrend der Reformation wurden die Supplingenburg und das umliegende Gebiet 1542 durch die Schmalkaldischen Bundesgenossen eingenommen Die Johanniter Komturei konnte unter der Bedingung weiterbestehen dass sie dem Schmalkaldischen Bund treu blieb Im Jahr 1615 entstand beim Destillieren von Krautern im Residenzgebaude der Burg ein Brand der das Haus vernichtete das 1697 teilweise wieder aufgebaut wurde Im Dreissigjahrigen Krieg widerstand die Supplingenburg durch ihre hohen Mauern und breiten Graben allen Angriffen Lediglich die Vorburggebaude fielen 1641 Brandschatzungen und Plunderungen zum Opfer 1820 kam das Burggelande als landwirtschaftliche Staatsdomane an das Herzogtum Braunschweig Der bauliche Zustand der Kirche war so schlecht dass ein Abriss erwogen wurde Bereits um 1420 war sie teilweise eingesturzt Von 1838 bis 1843 erfolgte eine umfangreiche Renovierung der Kirche die seither als Pfarrkirche genutzt wird Heute ist sie Bestandteil der Strasse der Romanik Innerhalb der Kirche wurden 1967 Ausgrabungen durchgefuhrt die zum Auffinden von Munzen Sarggriffen sowie gotischen Architekturteilen fuhrte 1975 kam es durch die Universitat Braunschweig im Auftrag des Dezernates Denkmalpflege beim Niedersachsischen Landesverwaltungsamt zu archaologischen Untersuchungen im naheren Umfeld der Kirche Literatur BearbeitenHans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 ISBN 3 87884 012 8 S 26 28 Ernst Andreas Friedrich Die ehemalige Supplingenburg In Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 S 61 63 Manfred Weber Die Supplingenburger Dorfchronik Supplingenburg 2002 S 40 online Lars Kretzschmar Die Schunterburgen Ein Beitrag der interdisziplinaren Forschung zu Form Funktion und Zeitstellung Beihefte zum Braunschweigischen Jahrbuch Band 14 Wolfenbuttel 1997 S 46 64 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Supplingenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Sandy Bieler zu Burg Supplingenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Umfangreiche Beschreibung der Burg Supplingenburg mit Templern und Komturei Beschreibung der Burg Beschreibung des Ortes und der Burg mit Luftbild Beschreibung der Komturei bei den Templern Beschreibung des Kollegiatstifts Templerkommende und Johanniterordens Supplingenburg auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische Landesforschung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Supplingenburg amp oldid 223436479