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Friedrich von Alvensleben um 1265 um 1313 war der letzte Meister des Templerordens in Alemannien und Slawien urk 1301 1308 Siegel des Ordensmeisters Friedrich von Alvensleben Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Wurdigung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenFamilie BearbeitenEr entstammte der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben und wurde als dritter Sohn des Ritters Gebhard III von Alvensleben urk 1270 1303 und dessen Frau Sophie etwa um 1265 vermutlich auf der Burg Alvensleben geboren Seine beiden alteren Bruder Gebhard IV urk 1299 und Albrecht I urk 1304 1334 waren die Stammvater der Weissen bzw Schwarzen Linie der Familie von Alvensleben Seine Schwester Gertrud urk 1310 1313 war Abtissin des Jakobiklosters in Halberstadt Leben BearbeitenFriedrich von Alvensleben wird erstmals in einer Urkunde vom 19 Februar 1301 als Tempelritter erwahnt Am 9 April 1301 tritt er bereits als Komtur des Templerordens in Supplingenburg auf In den Jahren davor durfte er wie es im Orden ublich war Dienst im Heiligen Land Outremer oder in Zypern getan haben In einer am 21 April 1303 in der Komturei Lietzen bei Seelow ausgestellten Urkunde erscheint er sodann als Meister des Templerordens in Alemanien und Slawien Als solcher wird er in weiteren Urkunden von 1304 bis 1308 erwahnt Dass Friedrich von Alvensleben auch Komtur von Wichmannsdorf bei Haldensleben gewesen ist geht auf eine Vermutung von Wohlbruck 1818 zuruck die jedoch nicht als gesichert anzusehen ist Es scheint dass der Templerorden in Norddeutschland nach dem Verlust des Heiligen Landes Fall von Akkon 1291 seine Aktivitaten verstarkt in die Ostkolonisation verlagert und hierbei vor allem den Markgrafen von Brandenburg unterstutzt hat Der Ordensmeister soll dabei seinen Sitz in der Komturei Zielenzig in der Neumark genommen haben 1 Im Zuge der 1307 beginnenden Verfolgung des Templerordens lasst Erzbischof Burchard III von Magdeburg im Mai 1308 einige Tempelritter darunter wohl auch Friedrich von Alvensleben verhaften In einer papstlichen Urkunde vom 4 Dezember 1310 sind die Vorgange des Sommers 1308 naher beschrieben Der Erzbischof von Magdeburg habe den Ordensmeister der Templer in Deutschland Friedrich von Alvensleben und einige Ordensritter in ihren Ordenshofen Wichmannsdorf Rolstedt und Gerdingsdorf die in der Halberstadter Diozese liegen ausserhalb des magdeburgischen Gebietes an einem Tage gefangen nehmen sie an einem sicheren Orte in Gewahrsam halten lassen und ihre beweglichen Sachen die in den genannten Ordenshausern gefunden seien sowie die Ordenshofe selbst anderen Leuten zur Aufbewahrung und Verwaltung im papstlichen Namen bis auf weiteren papstlichen Befehl ubergeben Deshalb sei dann der Erzbischof von anderen Tempelherren und von den Blutsverwandten der Gefangenen befehdet und sein Land schwer geschadigt worden Ausserdem hatten die Tempelherren aber die Hilfe der Erzbischofe von Mainz Trier und Koln angerufen und auf besondere Weisung des Mainzer Erzbischofs habe der Bischof von Halberstadt wegen des von dem Erzbischof von Magdeburg geschehenen Ubergriffs in seine Rechte denselben in Bann getan und exkommuniziert 2 Diese Vorgange fuhrten dazu dass der Erzbischof die Templer wieder freilassen und mit ihnen am 19 November 1308 einen Vertrag schliessen musste der ihnen Sicherheit garantierte 3 Friedrich von Alvensleben war an diesem Vertragsabschluss nicht mehr direkt beteiligt aber im Text wurde darauf hingewiesen dass der Vertrag mit Vollmacht des hohen Meisters Friedrich von Alvensleben abgeschlossen werde Also war er zu dieser Zeit wohl immer noch am Leben und im Amt Nach Loeckelius 4 soll Friedrich von Alvensleben 1312 noch gelebt haben ausser ihm werden noch Bertram von Greiffenberg Komtur zu Rorchen nordlich Konigsberg Mark und Johannes von Wartenberg Komtur zu Quartschen nordlich Kustrin genannt Danach finden sich von ihm keine weiteren Erwahnungen Wie es dem Herrn Meister Fridrico von Alvensleben ergangen davon hat man keine Nachricht Es gibt nur die allgemeine Information dass die gedachten Herren alsofort in den Johanniterorden aufgenommen wurden hochgeehrt und reichlich salariret bis 1319 die Zuwendungen auf Veranlassung des Papstes beschnitten wurden Friedrich von Alvensleben ist aber wahrscheinlich schon vor dem 6 Februar 1313 gestorben denn an diesem Tage hat seine Schwester Gertrud Abtissin des Jakobi Klosters von Halberstadt eine Stiftung zu seinem Jahresgedachtnis gemacht 5 Wurdigung BearbeitenDer beruhmte Humanist Aeneas Sylvius der spatere Papst Pius II 1458 1464 bezeichnete Friedrich von Alvensleben in seinem historischen Werk als ausgezeichneten Mann in dem sich der Adel eines uralten Geschlechts personliche Wurde Charakterstarke und Seelengrosse mit einer strengen Gerechtigkeit verbunden habe 6 Auch spatere Geschichtsschreiber wurdigen ihn in ahnlicher Weise Das hohe Ansehen das Friedrich von Alvensleben in seiner Nachwelt genoss mag auch dazu beigetragen haben dass er in der fruheren Uberlieferung des Johanniterordens als dessen erster Herrenmeister in der Ballei Brandenburg galt wie eine im 17 Jahrhundert angefertigte nicht mehr vorhandene Tafel in der Johanniter Ordenskirche in Sonnenburg ostlich Kustrin auswies Auch in einer Reihe von Sagen die hauptsachlich in der Neumark spielen erscheint Friedrich von Alvensleben als Lichtgestalt und Mythos eines edlen tapferen umsichtigen gerechten milden und toleranten Ritters und Herrenmeisters Handtmann Tatsachlich sind aber nur sehr wenige historisch belegbare Fakten uber sein Wirken bekannt Literatur BearbeitenElias Lockel Loeckelius Marchia illustrata ab initio mundi ad annum Christi 1680 Deutsche Ubersetzung Justus Christoph Dithmar Herren Meister des Ritterlichen Johanniter Ordens Franckfurth an der Oder 1737 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gutern Erster Theil Berlin 1819 S 210 219 Peter Wilhelm Behrends Neuhaldenslebensche Kreis Chronik oder Geschichte aller Orter des landrathlichen Kreises Neuhaldensleben im Magdeburgischen Erster Teil Neuhaldensleben 1824 S 368 L von Ledebur Die Tempelherren und ihre Besitzungen im preussischen Staate Ein Beitrag zur Geschichte und Statistik des Ordens In Allgemeines Archiv fur die Geschichtskunde des preussischen Staates Band 16 1835 S 97 120 242 268 A W E von Winterfeld Geschichte der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeistertums Sonnenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859 Nachdruck Osnabruck 1993 George Adalbert von Mulverstedt Codex Diplomaticus Alvenslebianus Erster Band Magdeburg 1879 E Handtmann Neue Sagen aus der Altmark Berlin 1883 enthalt ein Kapitel mit Templersagen in denen Friedrich von Alvensleben die Hauptfigur ist Konrad Schottmuller Der Untergang des Templerordens 2 Bande Berlin 1887 Neudruck 1996 Michael Schupferling Der Tempelherrenorden in Deutschland Kirsch Bamberg 1916 Marie Luise Bulst Thiele Sacrae Domus Militiae Templi Hierosolymitani Magistri Untersuchungen zur Geschichte des Templerordens 1118 19 1314 Gottingen 1974 Gunter Lehmann Christian Patzner Die Templer in Mitteldeutschland LePa Bucher 1 Auflage Erfurt 2004 2 uberarbeitete und veranderte Auflage 2014 Reimar von Alvensleben Friedrich von Alvensleben letzter Meister des Templerordens in Alemanien und Slawien LePa Bucher Erfurt 2008Weblinks BearbeitenWebsite zur Familie Alvensleben Ausstellung Tempelritter in SupplingenburgAnmerkungen Bearbeiten Dithmar S 10 Schottmuller S 437 Mulverstedt 1 Band S 676 677 Vgl Lehmann Patzner S 110 ff und die dort genannte Literatur zitiert bei Dithmar 1737 S 14 15 Mulverstedt 1 Band S 188 Behrends S 368Normdaten Person GND 136516610 lobid OGND AKS VIAF 80847667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alvensleben Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Templer Meister des Templerordens in Alemannien und Slawonien 1301 1308 GEBURTSDATUM 1265STERBEDATUM um 1313 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Alvensleben Templer amp oldid 237444564