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Die Burg Elberfeld war die erste Befestigung und damit Keimzelle und Namensgeber der Grossstadt Elberfeld heute Teil von Wuppertal Burg ElberfeldBurg Kirche und Freiheit ElverfeldtRekonstruktionszeichnung von G U Fischer aus dem Jahre 1893 nach dem Grundrisse den Johannes von der Waye 1598 aufnahmBurg Kirche und Freiheit ElverfeldtRekonstruktionszeichnung von G U Fischer aus dem Jahre 1893 nach dem Grundrisse den Johannes von der Waye 1598 aufnahmAlternativname n Burg ElverfeldtStaat DeutschlandOrt Wuppertal ElberfeldEntstehungszeit vor 1366Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 51 15 N 7 9 O 51 257222222222 7 1477777777778 150 Koordinaten 51 15 26 N 7 8 52 OHohenlage 150 m u NNBurg Elberfeld Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Erste Erwahnung als Tafelhof Elverfeld 1 3 Erste Erwahnung als Burg Elverfeldt 1 4 Niederlegung der Burg 2 Architektur und archaologische Befunde 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Ab dem 7 Jahrhundert erfolgte die relativ spate und sparliche Besiedelung des uberwiegend bewaldeten Wupperraums durch altgermanische Volksstamme moglicherweise Borchter oder Westfalen Die Region war lange Zeit Grenzgebiet zwischen dem Frankischen Reich und dem Einflussgebiet der Sachsen was neben den im Vergleich zur Rheinebene unwirtlicheren landwirtschaftlichen Bedingungen grossere Siedlungsstrukturen verhinderte Mit der frankischen Landnahme ab dem 9 Jahrhundert wurden die sparliche unter sachsischem Einfluss stehende Bevolkerung assimiliert Karl der Grosse liess in Folge zur Sicherung des Wuppergebiets frankische Herrenhofe anlegen unter anderem vermutlich auch Elberfeld Der in Corvey wirkende Geschichtsschreiber Widukind berichtete gegen Ende des 10 Jahrhunderts von dem ersten Herren einer Fliehburg Elberfeld Der Name Elberfeld leitet sich ab von Elve einem altsachsisch niederdeutschen Wort fur Fluss vgl nordisch Elv oder Alv so dass der Name etwa Flache am Fluss bedeutet Diese Fliehburg war ab 955 im Besitz des Kolner Erzbischofs und diente vermutlich als Versorgungsstation an der Heerstrasse nach Soest den Hilinciweg Die Chroniken Widukinds sprechen von einem sachsischen Burgherrn Droste Bruning Lehnsmann Konig Konrads I Nach dessen Tod beanspruchte laut Widukind Eberhard von Franken die Burg trotz Belagerung konnte er seine Anspruche nicht durchsetzen Ob diese Fliehburg mit der spateren Burg oder deren Standort identisch ist ist ungeklart Erste Erwahnung als Tafelhof Elverfeld Bearbeiten 1161 wurde ein Schulte Villicus von einem Tafelhof Elverfeld aus Besitz des Erzbischofs von Koln erstmals urkundlich erwahnt Diesen befestigten Hof muss man sich als landwirtschaftliches Gut vorstellen das vornehmlich der Produktion von Lebensmitteln und nur nebenbei als Verwaltungssitz fur die direkte Umgebung diente Er diente vor allen aber als kolnische Versorgungs und Ubernachtungstation fur Geistliche Adelige und Truppen die auf der Strasse reisten Das spater Burg Elberfeld genannte feste Haus ging vermutlich aus diesem Tafelhof hervor und wurde nochmals 1176 als Hof Elvervelde erwahnt Zu diesem Hof gehorte eine Kapelle die wohl ein Vorgangerbau der heutigen Alten reformierten Kirche Wuppertal war deren Grundung anhand ihres Patroziniums St Laurentius und archaologischen Funden im 10 Jahrhundert datiert werden kann Eben in diesem Jahr 1176 wurde der Burghof an den Grafen von Berg verpfandet der damit die Strasse von Koln nach Westfalen kontrollieren konnte Irgendwann im 13 Jahrhundert loste Koln das Pfand wieder ein und die Herren von Heppendorf traten 1243 als Kolner Lehnsleute und Besitzer der Burg unter dem Namen Herren von Elverfelde in Erscheinung Die Besitzverhaltnisse und Rechtsanspruche werden nun unklar da neben der von Koln beanspruchten Oberhoheit die sich von Koln emanzipierten Bergischen Grafen sowie als kolnische Vogte und Ministerialen eingesetzten Burgherren der Familie Elverfeldt unterschiedliche sich uberschneidende Rechte geltend machten nbsp Gemalde der Burg Elverfeld im 12 Jahrhundert unbekannter Maler um 1900 Die Darstellung wird in der Forschung als historisch nicht korrekt bewertet Erste Erwahnung als Burg Elverfeldt Bearbeiten Jahr Ereignis1355 1366 Bau der Burg1366 Erste urkundliche Erwahnung der Burg infolge des Verkaufs an Engelbrecht Sobbe1396 Tod Engelbrecht Sobbes und Erbubergang an Anna und Johann Sobbe Dessen Schwager Eberhard von Limburg wird Burgherr1398 Belagerung der Burg in der Folge der Bergisch Markischen Auseinandersetzungen nach der Schlacht von Kleverhamm Tod Dietrichs II von der Mark bei der Belagerung 1399 Johann Sobbe wird Burgherr1402 Verkauf der Burg an den Erzbischof von Koln1402 1413 Ruckkauf der Burg durch Johann Sobbe1403 1413 Vergabe des Freiheitsprivileg an die Burgmannensiedlung1408 1409 Erneuerung der Befestigungsanlagen der Burg1414 Ubergang in den Besitz von Bernd Ovelacker1425 Ubertragung des Anteils Bernd Ovellackers an der Herrschaft Elberfeld und der Burg an Herzog Adolf VII von Julich Berg1427 Herzog Adolf VII von Julich Berg erwirbt endgultig die Herrschaft Elberfeld mit der Burg von den Erben Eberhard von Limburgs 1429 1597 Verfall der Befestigungsanlagen der Burg unter den Elberfelder Amtmannern1535 Ein Brand zerstort Elberfeld1597 Die bergischen Herzoge losen das Pfand von Burg Freiheit und Amt Elberfeld wieder ein 1598 Johann von der Waye kartografiert Burg und Freiheit Elberfeld Das Elberfelder Lagerbuch gibt Auskunft uber die Verhaltnisse1603 1605 Vermessung des Burggelandes durch Johannes von Pasqualini Parzellierung und Verkauf an Elberfelder Burger1609 Erstellung eines Parzellenplans aus dem heute die exakte Lage hervorgeht1610 Antrag auf Erweiterung der Befestigungsanlagen der Freiheit Zur Finanzierung wird kurzfristig das Stadtprivileg an die Freiheit verliehen aber aufgrund des nicht zufriedenstellenden Baufortschritts der Stadtmauer 1623 nicht bestatigt 1647 Abbruch der Stadtmauer und somit der letzten Reste der Burg auf Wunsch der Bevolkerung1366 ist schliesslich erstmals explizit von einer Burg die Rede die nach wie vor der Adelsfamilie Elverfelde gehorte Am 9 August 1366 verkaufte Johann von Elverfelde die Burg an den Ritter Engelbrecht Sobbe die drei Verausserungsurkunden von 1366 sind die ersten urkundlichen Nachweise der aus dem Tafelhof hervorgegangenen Burg Nach wie vor ist die Burg und die Herrschaft Elberfeld zu dieser Zeit ein Lehen der Erzbischofe von Koln Engelbrecht Sobbe daher deren Lehnsmann Engelbrecht Sobbe bietet am 21 Januar 1369 die Burg Graf Engelbert III von der Mark als Offenhaus an also als Basis fur Operationen im kurkolnischen Gebiet 1371 ist der Besitz eines Waldgebiets im heutigen Staatsforst Burgholz beurkundet Vermutlich leitet sich der Name Burgholz von diesem Besitztum ab 1396 stirbt Engelbrecht Sobbe sein Sohn Johann Sobbe und seine Tochter Anna Sobbe erben den Besitz Nach dem Tod Dietrichs II von der Mark vermutlich wahrend der Belagerung der Burg Elberfeld fiel die Grafschaft Mark an Adolf von Kleve Zu dieser Zeit ist Eberhard von Limburg Ehemann von Johanns Schwester Anna Sobbe und Gefolgsmann Adolfs VII von Julich Berg der Burgherr der Burg Elberfeld Die Bergischen begannen sich durchzusetzen erhielten vermutlich schon kurz nach 1399 spatestens 1420 war das Amt Beyenburg mit Barmen wieder bergisch ihr Unterbarmer Besitztum zuruck und dehnten ihren Territorialbesitz auf den markischen Teil Barmens aus Ob dieser Zugewinn auf Kosten Marks durch militarische Gewalt oder durch eine Einigung stattfand ist nicht uberliefert Bis 1420 verlagerte sich die Grenze des Bergisch beherrschten Territoriums jedenfalls nach Osten zum Bach Schellenbeck Sie verpfandeten das Amt anschliessend an Eberhard von Limburg der als ein treuer Gefolgsmann Adolf VII von Berg galt Das Pfandgeld diente der Auffullung der knappen Landeskasse Am 28 Januar 1399 trat Eberhard von Limburg die Burgherrschaft an seinen Schwager Johann Sobbe ab der am 23 Mai 1402 nach dessen Zustimmung die Burg an den Erzbischof von Koln verkaufte Ein zweijahriges Ruckkaufrecht wird ausgehandelt Spatestens 1413 wird Johann Sobbe erneut von Koln mit der Burg belehnt die er am 4 November des Jahres als Offenhaus Adolf Graf von der Mark und Kleve anbietet 1414 stirbt Johann Sobbe und wird von einem Bernd Ovelacker beerbt der die Burg nun dem Bergischen Herzog Adolf VII von Julich Berg als Offenhaus anbot Er ubertrug schliesslich am 25 September 1425 sein Besitztum uber Burg und Herrschaft an Herzog Adolf VII von Julich Berg Da aber auch Eberhard von Limburg der Pfandherr des benachbarten Bergischen Amtes Beyenburg geworden war noch Rechtsanspruche besass gingen Burg und Herrschaft erst nach dessen Tode am 12 November 1427 endgultig in Besitz Herzogs Adolf VII von Julich Berg uber Zum Erwerb von Eberhards Tochter Mathilda nahm Adolf Kredite auf zu deren Absicherung er die Einnahmen der Herrschaft Elberfeld und die Halfte der Einnahmen der Herrschaft Cronenberg an den Kreditgeber verpfandet Das Amt Elberfeld wird bald darauf eingerichtet und der Kreditgeber als Amtmann eingesetzt Die im Anschluss an die Burg entstandene Siedlung Freiheit entwickelte sich aus einer Burgmannensiedlung Zunachst muss man von einer Siedlung fur Horige ausgehen dann von Ministerialen als Bewohnern Im spaten Mittelalter emanzipierte sich das Gemeinwesen und entwickelte ein dynamisches Eigenleben mit eigener Wirtschaft hauptsachlich des Bleichergewerbes Die Siedlung besass wie ihre Bezeichnung schon verrat ein gewisses Mass an Steuerbefreiung und Selbstbestimmung Als wehrtechnische Anlage bestand die Burg vermutlich nur zwischen 1350 und 1500 Von 1550 bis 1647 umgab eine erweiterte Stadtmauer die Freiheit die dann auf Wunsch der Burgerschaft abgebrochen wurde Am 18 April 1536 fielen Freiheit und Burg einem Brand zum Opfer Verursacht wurde das Feuer durch ein brennendes Strohdach in der Freiheit versehentlich ausgelost von einem gewissen Eckhardt Wichelingshaussen der eine brennende Lunte unbeaufsichtigt liegen liess Die burgerliche Siedlung wurde schnell wiederaufgebaut die Burg dagegen blieb verfallen 1597 loste Berg das Pfand wieder ein und nahm Amt Freiheit und Burgruine wieder in Besitz Niederlegung der Burg Bearbeiten 1603 ebnete man ihr Gelande ein vermass parzellierte und verkaufte es 1605 Dabei entstand ein Hauserblock der einige Zeit weiter als Burg bezeichnet wurde Noch heute erinnern die Strassen Turmhof und Burgstrasse an die vergangene Geschichte Der Strassenname Wall ist dagegen auf die Stadtbefestigung zuruckzufuhren Bei Bauarbeiten wurden 2011 die Fundamente der Stadtmauer und die Muhlenpforte freigelegt Das ehemalige Elberfelder Rathaus das heute das Von der Heydt Museum beherbergt und seine Vorgangerbauten wurden ausserdem im Burgbereich errichtet Der historische Verwaltungsort behielt so seine Funktion uber Jahrhunderte bis das neue Elberfelder Rathaus am Neumarkt im Jahre 1900 eingeweiht wurde Architektur und archaologische Befunde Bearbeiten nbsp Modell der BurganlageVon der Niederungsburg heute ein Burgstall sind kaum Reste ubriggeblieben auch liegen keine Darstellungen des Baus vor Uber Form und Aussehen kann deshalb nur anhand des Planes von der Parzellierung des Burgbereiches 1605 spekuliert werden Sicherlich kann man aus Analogien die Entwicklung von einem landwirtschaftlichen Gut hin zu einem durch Graben und Wall befestigten Anwesen annehmen Diese Burg wird jedoch weniger fortifikatorische Zwecke erfullt haben vielmehr ist von einem einfachen Wohn und Verwaltungsbau mit Steinfundamenten und Holzaufbauten auszugehen Laut Angaben eines Wuppertaler Juweliers soll ein Gewolbe der alten Elberfelder Burganlage unter verschiedenen Bauten uberdauert haben und dient heute dem Juwelier als Verkaufsraum 1 Bei Bauarbeiten kamen im Mai 2010 Mauerreste und Sedimente eines Grabens zum Vorschein In einer ersten Einschatzung sagte die Archaologin Michelle Carina Forrest man sei bei den Ausschachtungen rings um das Alte Elberfelder Rathaus im ostlichen Bereich des Turmhofes auf ein 1 70 m breites Fundament gestossen das aus altem Schiefer besteht Es sei angesichts der machtigen Mauer durchaus moglich dass dieses Fundament in Zusammenhang mit der alten Elberfelder Burganlage gebracht werden konne vor allem weil die Fundamente so tief in die Erde hinab reichen und weil eine dunkle tonige Erdmasse entdeckt wurde bei der es sich nach den ersten Vermutungen um die Verfullung des Grabens rund um die fruhere Wasserburg gehandelt haben konnte 2 Nachdem im Fortgang der Grabungsarbeiten jedoch im Kreuzungsbereich Poststrasse Schone Gasse ein weiteres Mauerstuck auftauchte Fundamentbreite gut zwei Meter ist der Graben wohl erst ein paar Meter weiter ostlich anzunehmen Die beiden Fundamentreste die in Ubereinstimmung mit der Projektion der Karte des Johann von der Waye auf heutigen Karten als Grundmauern des Hauptgebaudes der Burg Elberfeld gedeutet werden lassen derzeit die Vermutung zu dass dieses in der Breite bei noch unbekannter Lange ein Lichtes Mass von 15 3 Metern besessen hat nbsp Mutmassliches Fundament der westlichen Aussenmauer zum Burghof hin des Hauptgebaudes der Burg Elberfeld Zustand 17 Mai 2010 nbsp Teil der ostlichen Aussenmauer zum Graben hin des Hauptgebaudes der Burg Elberfeld Zustand 25 Mai 2010 nbsp Siegburger Keramik aus dem Bereich der Burg Elberfeld gefunden nach dem Zweiten Weltkrieg bei Auskellerungsarbeiten im Hause Poststr 14 dem sog Moserhaus vermutlich aus der Verfullung des ehemaligen BurggrabensSiehe auch BearbeitenElverfeldt Adelsgeschlecht Liste der Burgen und Schlosser in Wuppertal Liste von Burgen Schlossern und Festungen in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenHermann Kiessling Burg und Freiheit Elberfeld 1550 1650 Eine vornehmlich siedlungsgeschichtliche Untersuchung an Hand der wichtigsten Quellen Bergisch Markischer Genealogischer Verlag Wuppertal Vohwinkel 1972 Hermann Kiessling Burg Elberfeld In Michael Metschies Hrsg Adelssitze Burgen Feste Hauser im Wuppertal Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Bd 23 ISSN 0522 6678 Born Verlag Kassel 1973 Einzelnachweise Bearbeiten Portrat des Gewolbes auf der Internetseite eines Juwelierhandlers Berichterstattung in der Westdeutschen Zeitung online vom 14 17 1 2 Vorlage Toter Link www wz newsline de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 19 1 2 Vorlage Toter Link www wz newsline de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis und 20 Mai 2010 1 2 Vorlage Toter Link www wz newsline de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte 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