www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Arras ist eine im fruhen 12 Jahrhundert errichtete Hohenburg bei Alf an der Mosel im rheinland pfalzischen Landkreis Cochem Zell Burg ArrasAussenansicht 1999 Aussenansicht 1999 Staat DeutschlandOrt AlfEntstehungszeit um 1100Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung Pfalzgrafen KurfurstenBauweise BuckelquaderGeographische Lage 50 3 N 7 6 O 50 052638888889 7 1058333333333 Koordinaten 50 3 9 5 N 7 6 21 OBurg Arras Rheinland Pfalz p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Museum Heinrich Lubke Nachlass 3 Bergfried 4 Ruine Heideburg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrend der Spatantike bestand auf dem Gelande der spateren Hohenburg bereits eine befestigte romische Pferdestation wie sie in Eifel und Hunsruck vorkam Von ihr blieb aber nach dem Abzug der Romer uber mehrere Jahrhunderte nur eine Wustung Erstmals schriftlich erwahnt wurde die Burg Arras im Jahr 1120 als sie anlasslich der Weihe der Burgkapelle als castrum atrebatum in einer Urkunde erscheint Angebliche Nennungen aus dem 10 Jahrhundert sind wohl dem Bereich der Sage zuzuordnen 1 Spatmittelalterliche Legenden berichten von einer Errichtung der Burg zur Zeit der Ungarneinfalle Die verbreitete Angabe der Bergfried sei vermutlich um das Jahr 936 vollendet worden ist definitiv falsch Um 1140 erscheint die Burg erneut in der schriftlichen Uberlieferung Anlasslich einer Teilung werden mehrere Bauten genannt darunter ein Tor die Kapelle und ein Brunnen die gemeinschaftlich genutzt wurden sowie die dem Grafen Friedrich I von Vianden zustehende Ringmauer der Graben und ein Turm Die Burg war zunachst im Besitz der Pfalzgrafen spater auch der Erzbischofe und Kurfursten von Trier Nachdem sie 1137 von den Herren von Entersburg erobert worden war belagerte Erzbischof Albero sie erfolgreich und gewann sie fur Kurtrier zuruck Das Rittergeschlecht von Arras hatte seit 1179 seinen Wohnsitz auf der Burg Arras als Hermann von Harras Vogt von Eller in einer Urkunde mitgeteilt wurde dass er der Besitzer der Burg sei 2 3 Am 2 Oktober 1439 wurde Ludwig Zandt von Merl Vogt im Zeller Hamme durch Erzbischof Raban mit einem Burglehen zu Arras belehnt In einer weiteren Urkunde vom 16 Oktober 1439 erhielt auch Ulrich von Metzenhausen anstelle seines erkrankten Vaters Johann einen Teil der Burg Arras als Lehen 4 Im Jahre 1493 bezeugte Heinrich von Metzenhausen dass er auch mit einem Teil der Burg Arras durch Erzbischof Johann II belehnt worden sei 5 Als sich gegen Ende des 17 Jahrhunderts der kurtrierische Obristleutnant Adam Heinrich Freiherr von Breiten Landenberg mit Ottilia Anna Zandt von Merl vermahlte erhielt er mit mehreren Gutern auch einen Anteil an Arras Im Oktober 1689 wahrend des Pfalzischen Erbfolgekrieges schleifte die franzosische Besatzung der nahegelegenen Festung Mont Royal Burg Arras bis auf die Grundmauern Nur der Bergfried widerstand allen Sprengversuchen Im Oktober 1794 erklarte die von den franzosischen Revolutionstruppen eingesetzte Verwaltung die Ruine und die zugehorigen Landereien zu Staatseigentum Der Beschluss sie zu verkaufen wurde aber erst nach 1815 nach dem Ubergang des ehemals kurtrierischen Gebiets an Preussen umgesetzt 1826 erwarb Ferdinand Remy aus der gleichnamigen Bendorfer Industriellenfamilie die Burgruine und den damit verbundenen 70 Hektar grossen Wald Nach Remys Tod erbten seine drei Tochter Burg Arras die sie um 1850 an den Weingutsbesitzer Barzen aus Alf verausserten 1895 kaufte der Bergwerksdirektor Traugott Wilhelm Dyckerhoff aus Herne die Ruine und liess die Burg ab 1907 neu aufbauen Die Denkmalschutzbehorde der damaligen Rheinprovinz genehmigte den Wiederaufbau unter der Einbeziehung des Bergfrieds und der noch vorhandenen Mauerreste Die Bauplane dazu stammten von dem Trierer Kirchenbaumeister Peter Marx 1872 1952 6 Dyckerhoff wurde auf dem Gelande der Burg bestattet Das war moglich da seit dem Mittelalter ein verbrieftes burgeigenes Bestattungsrecht existierte das 1952 behordlich bestatigt wurde Im November 1938 verkauften die Erben Dyckerhoffs die Burg an Ernst Rademacher Kunsthandler aus Bochum 1979 und den Richter Dr Jur Theo Homburg 1985 Sie liessen 1954 den Anbau des sogenannten Kavaliersflugels wiedererrichten In den Jahren 1978 und 1984 erwarb das Ehepaar Maria und Otto Keuthen 1926 2009 aus Briedel die Burg und richtete ein Hotel sowie ein Restaurant darin ein Museum Heinrich Lubke Nachlass BearbeitenDas Burgmuseum prasentiert neben Rustungen und Waffen sowie Archivalien Kurtriers die mit etwa 200 Bildern grosste Privatsammlung alter Moselansichten 7 8 9 In einem Gedenkzimmer des Museums hat Keuthen der Neffe von Wilhelmine Lubke geb Keuthen 1885 1981 einen Teil des Nachlasses des Bundesprasidenten Heinrich Lubke 1894 1972 zur Verfugung gestellt darunter einen Wandbehang aus dem Besitz von Madame de Pompadour den der franzosische Staatsprasident Charles de Gaulle in den 1960er Jahren Lubke geschenkt hatte Im Heinrich Lubke Haus an seinem Geburtsort sind weitere Erinnerungsstucke zu sehen Bergfried BearbeitenDer Bergfried besitzt einen rechteckigen Grundriss und ist 20 Meter hoch Es handelte sich um einen Wehr und Wohnturm aus der salischen Zeit Die Mauern des Turms sind vier Meter dick und aus sorgfaltig geschichtetem Mauerwerk aufgefuhrt Er hatte ursprunglich nur einen Hocheingang im Obergeschoss dieser fuhrte in das obere Stockwerk des Wohnbaues Diese Offnung ist heute vermauert Unter dem Turm befindet sich eine Zisterne mit einem Fassungsvermogen von 3 6 m die aus den Dachern mit Regenwasser gespeist wurde Diese war notwendig da der 34 Meter tiefe Burgbrunnen ausserhalb der Mauern liegt Nach den Ergebnissen der jungsten Burgenforschung durch Stefan Ulrich ist es aufgrund der Buckelquader wesentlich wahrscheinlicher den Bergfried als Neubau des mittleren 13 Jahrhunderts zu betrachten wobei sich die Periode unter dem baufreudigen Erzbischof Arnold II 1242 bis 1259 als Entstehungszeitraum anbote 10 Unter einem der Mauerturme befand sich das zweistockige Burgverlies das auch heute noch gut erhalten ist nbsp Innenansicht 1999 nbsp Burgmauern und Bergfried 2012 Ruine Heideburg Bearbeiten nbsp Ruine Heideburg nahe der Burg Arras 2014 Nordlich der Burg Arras befindet sich die Burgruine der ehemaligen Heideburg Einige Mauern sind noch erhalten Die Ruine ist von einem Burggraben umgeben Literatur BearbeitenAlexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht Burgen und Schlosser an der Mosel 1 Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 1926 4 S 12 15 Stefan Ulrich Arras Beilstein Bernkastel Cochem und Thurandt Beobachtungen an einigen Moselburgen In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege 49 Heft 3 2008 ISSN 0007 6201 S 154 160 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Arras Sammlung von Bildern Eintrag zu Burg Arras in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Webprasenz der Burg Arras arras de Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich 2008 S 154 Burg Arras 1179 Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel von Johann Friedrich Schannat Druck und Verlag der Fr Linz schen Buchhandlung Trier 1884 in der Google Buchsuche Alfons Friderichs Hrsg v Arras Rittergeschlecht In Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 31 Johann III Trier Erzbischof 1492 1540 In der RPPD Der Moselstrom von Metz bis Coblenz ein geographisch historisch statistisch topograhisches Handbuch fur Reisende und Einheimische von Georg Barsch Trier Verlag von Carl Troschel 1841 in der Google Buchsuche Broschure Burg Arras herausgegeben vom Eigentumer 2012 Da kommt ja keiner hin in Die Zeit vom 17 Marz 1989 Wohnen wie weiland die alten Rittersleut in Allgemeine Hotel und Gastronomie Zeitung vom 20 Oktober 2001 Museum Burg Arras bei Kulturland Rheinland Pfalz abgerufen am 21 Februar 2020 Ulrich 2008 S 154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Arras amp oldid 228005737