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Die Entersburg auch Nantersburg ist eine abgegangene hochmittelalterliche Spornburg nordostlich von Hontheim im Landkreis Bernkastel Wittlich in Rheinland Pfalz Die Burg wurde vermutlich Ende des 11 Jahrhunderts von den Herren von Nantersburg erbaut und bereits 1138 vom Trierer Erzbischof Albero von Montreuil zerstort EntersburgSteffenswarte am Standort der fruheren EntersburgSteffenswarte am Standort der fruheren EntersburgAlternativname n Nantersburg Nantersburch NantirsburgStaat DeutschlandOrt HontheimEntstehungszeit Ende 11 JahrhundertBurgentyp SpornburgErhaltungszustand Burgstall geringe ResteStandische Stellung ReichsministerialeBauweise SchieferbruchsteinGeographische Lage 50 5 N 7 0 O 50 080588 7 008161 262 2 Koordinaten 50 4 50 1 N 7 0 29 4 OHohenlage 262 2 m u NHNEntersburg Rheinland Pfalz Funde die in den Jahren 1978 und 1979 im Rahmen einer archaologischen Grabung des Rheinischen Landesmuseums Trier gemacht wurden erbrachten den Nachweis dass auf dem spateren Burggelande bereits Kelten und Romer Befestigungen hatten Heute erinnert dort die Steffenswarte ein 1895 erbauter Aussichtsturm an den Standort der Burg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Keltenzeit 3 2 Romerzeit 3 3 Mittelalter 3 4 Heute 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Entersburg lag auf einem mehrstufigen Felsgrat uber dem unteren Ussbachtal in der Moseleifel Das maximal 262 2 m u NHN 1 hohe Plateau auf dem die Burg stand ist etwa 250 Meter lang und bis zu 130 Meter breit Im Westen Norden und Osten war die Burg durch steile Abhange zum etwa 60 Meter tieferen Ussbachtal geschutzt Geschichte BearbeitenAufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen wurde die Burg vor 1096 gebaut Burgherren waren die Herren von Nantirsburg oder von Nantersburg Der Historiker Beyer bezeichnet dieses Geschlecht als Reichsministeriale 2 Als Kaiser Lothar III 1133 1137 im Jahr 1136 seinen zweiten Italienzug unternahm wurde er unter anderem vom Trierer Erzbischof Albero von Montreuil 1131 1152 begleitet Wahrend der Abwesenheit Alberos hatten die Bruder Werner und Johann von Nantersburg die naheliegende erzbischofliche Burg Arras eingenommen Hierzu waren sie vom Pfalzgrafen Otto I von Salm veranlasst worden Nach der Ruckkehr des Erzbischofs wurden die Nantersburger Bruder von der Burg Arras wieder vertrieben und die Nantersburg 1138 zerstort 3 4 Es ist unbekannt ob die Burg wieder aufgebaut wurde Sie wurde aber im Jahr 1335 unter dem Namen Entersburg zusammen mit den in unmittelbarer Nahe liegenden Orten Huntheim Hontheim Grintkamp Krinkhof und Wispelscheit Wispelt in einer Kaufurkunde zwischen dem Trierer Kurfursten Balduin und dem Ritter Cuno von Ulmen noch einmal erwahnt 5 6 Beschreibung BearbeitenIn den 1850er Jahren wurden auf dem hochsten Felsplateau bei ersten Grabungen Brandspuren und Romermunzen entdeckt 1865 wurde das Ergebnis zusammenfassend beschrieben Eine genaue Untersuchung der Trummer der Entersburg ergab dass deren Gebaude in sehr kleinen Dimensionen auf steinernen Grundmauern einstockig von Holz Fachwerk erbaut und mit Stroh oder Ginster gedeckt waren Ein Thurm war nicht vorhanden und die Haupt Befestigung die lang hingestreckte Lage auf einem schmalen Felsgrate der in der einzigen Angriffsseite durch einen tiefen Graben durchschnitten war 2 1974 beschreibt Karl Josef Gilles in einer Publikation des Rheinischen Landesmuseums Trier viele Kleinfunde von der Entersburg Danach fanden umfangreiche Raubgrabungen statt In den Jahren 1978 und 1979 erfolgten unter der Leitung von Karl Josef Gilles umfangreiche archaologische Ausgrabungen des Rheinischen Landesmuseums Trier 7 Keltenzeit Bearbeiten Eine Randbefestigung in Holz Stein Erde Technik aus der Eisenzeit umschloss eine Innenflache von etwa 1 3 ha In mehreren Grabungsschnitten wurden an der Nord Ost und Sudseite vorromische Mauerreste gefunden die auf eine keltische Befestigungsanlage hinweisen Aufgrund von Keramik und Metallfunden lasst sich die Anlage der spateren Latenezeit 3 bis 1 Jahrhundert v Chr zuordnen Unter anderem wurden keltische Munzen darunter Potinmunzen der Treverer gefunden 7 8 Romerzeit Bearbeiten In der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts n Chr entstand auf der hochsten Stelle des Plateaus eine romische Befestigung Die Umwehrung war von der Flache her kleiner als die keltische Anlage Das Mauerwerk aus Schieferbruchstein hatte eine Starke von 1 20 Metern Spater nicht vor dem zweiten Viertel des 4 Jahrhunderts wurde an der Nordwestspitze ein etwa 10 mal 10 Meter grosser Burgus hinzugefugt die Fundamentmauern waren mehr als zwei Meter stark Er diente wahrscheinlich als zusatzlicher Schutz der Befestigungsanlage und zur Kontrolle der in etwa 600 Metern Entfernung nordwestlich des Wachturms verlaufenden Romerstrasse die von Trier nach Andernach fuhrte Unter den romischen Funden sind zwei Bronzeplastiken ein geflugelter Amor und die Buste einer Minerva besonders hervorzuheben Aus den Munzfunden kann hergeleitet werden dass die Romeranlage Mitte des 4 Jahrhunderts aufgegeben wurde 7 8 Mittelalter Bearbeiten Von der mittelalterlichen Nantersburg wurden Reste einer weiteren Umfassungsmauer und die Fundamente des Palas freigelegt Es handelt sich um einen zweigeteilten abgeknickten Raum von rund 30 Metern Lange und 10 Metern Breite Die Mauern waren 1 10 bis 1 50 Meter dick und bestanden aus behauenen Schiefersteinen Auch romische Spolien fanden beim Bau Verwendung Auf der Sudseite befanden sich zwei Eingange Ein Bergfried konnte nicht nachgewiesen werden Es wurden auch Munzen Keramiken und andere Gegenstande aus dieser Zeit gefunden 8 Nordwestlich der mittelalterlichen Burganlage und ausserhalb der romischen Befestigungsmauer lagen zwei kurze in den Fels geschlagene Abschnittsgraben Der innere Graben zeigt einen U formigen Querschnitt und erreichte eine Tiefe von 1 50 Metern Die Zeitstellung dieser Graben ist unbestimmt 8 Heute Bearbeiten Auf dem kleinen ovalen Gipfelplateau sudlich des mittelalterlichen Palas wurde 1895 ein steinerner Aussichtsturm die Steffenswarte gebaut Wegen Baufalligkeit ist der Zugang zum Turm derzeit Jan 2022 nicht moglich 9 Die Burgstelle ist frei zuganglich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entersburg Sammlung von Bildern Eintrag zu Entersburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b Heinrich Beyer Mittelrheinisches Urkundenbuch Band II Coblenz Holscher 1865 S 108 dilibri de Johann Christian von Stramberg Anton Joseph Weidenbach Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius Teil 3 Band 5 Hergt Koblenz 1858 S 492 Google Books N Zimmerer Albero von Trier in Trierische Chronik 1907 S 147 dilibri de Johann Friedrich Schannat Georg Baersch Eiflia illustrata Band 2 Teil2 Mayer Leipzig 1855 S 11 Google Books Wilhelm Arnold Gunther Codex diplomaticus Rheno Mosellanus Band 3 Coblenz B Heriot 1824 S 329 Google Books a b c Dirk Krausse Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel Eifel Raum Fundstellenkatalog Romisch germanische Forschungen Band 63 Mainz Frankfurt am Main Esslingen 2006 S 19 online a b c d Eintrag zu Entersburg in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 20 Februar 2016 Emmi Elert Fuhrer durch das Konigliche Bad Bertrich Kreuznach Voigtlander 1904 S 16 dilibri de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entersburg amp oldid 223203479