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Die Bundesratswahlen 2003 fanden am 10 Dezember 2003 in der Schweiz statt Beide Kammern des neu gewahlten Parlaments die Vereinigte Bundesversammlung wahlten in dieser Gesamterneuerungswahl die Schweizer Regierung den Bundesrat fur die von 2004 bis 2007 dauernde Amtszeit Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt Bundesrat Kaspar Villiger FDP kandidierte nicht mehr fur eine weitere Amtszeit An seiner Stelle wurde Hans Rudolf Merz FDP gewahlt Die SVP forderte aufgrund ihrer Wahlerstarke einen zweiten Sitz im Bundesrat in der Person von Christoph Blocher auf Kosten der CVP Erstmals seit 1872 wurde ein wiederkandidierendes Mitglied des Bundesrates namlich Ruth Metzler Arnold CVP nicht wiedergewahlt Stattdessen wurde Christoph Blocher gewahlt Alle anderen Kandidierenden wurden problemlos wiedergewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Strategien der Fraktionen 2 1 Wahl Sitz von Moritz Leuenberger 3 2 Wahl Sitz von Pascal Couchepin 4 3 Wahl Sitz von Ruth Metzler 5 4 Wahl Sitz von Joseph Deiss 6 5 Wahl Sitz von Samuel Schmid 7 6 Wahl Sitz von Micheline Calmy Rey 8 7 Wahl Neubesetzung 9 Weitere Wahlen 10 Folgen 11 Weblinks 12 Siehe auchStrategien der Fraktionen BearbeitenSVP Am Abend nach den Parlamentswahlen sorgte die SVP fur eine Uberraschung Als starkste Partei habe sie im Sinne einer Konkordanzregierung einen Anspruch auf einen zweiten Sitz im Bundesrat auf Kosten der CVP Ihr Kandidat heisse Christoph Blocher Fur den Fall einer Nichtwahl drohte sie mit dem Gang in die Opposition Die SVP trat gegen den ersten zur Wahl stehenden Sitz der CVP an Fur den verbleibenden CVP Sitz gab sie keine Empfehlung ab Sie gestand der FDP ihren Anspruch auf den zweiten Sitz zu machte aber auch hier keine Empfehlung CVP Die CVP Fraktion beharrte darauf dass bisherige Bundesrate die ihre Arbeit gut gemacht hatten wiedergewahlt werden sollen Sie zog keine Kandidatur zuruck und wollte auch nicht dass ihre Bundesrate gegeneinander antreten Den frei werdenden FDP Sitz wollte sie nicht angreifen Sie ausserte keine Praferenz zwischen den beiden FDP Kandidaten SP Fur die SP Fraktion war der Kandidat Christoph Blocher nicht wahlbar Ausserdem wollte sie sich von der SVP nicht erpressen und nichts diktieren lassen Sie empfahl die beiden CVP Bundesrate zur Wiederwahl Auch sie liess offen welcher FDP Kandidat zu unterstutzen sei FDP Die FDP LPS Fraktion anerkannte den Anspruch der SVP auf einen zweiten Sitz und unterstutzte Christoph Blocher Fur den verbleibenden CVP Sitz ausserte sie keine Praferenzen Fur ihren frei werdenden Sitz stellte sie zwei Kandidaturen auf Christine Beerli und Hans Rudolf Merz Grune Die grune Fraktion lehnte eine Wahl Christoph Blochers ab Sie forderte eine angemessene Frauenvertretung und unterstutzte deshalb Ruth Metzler und Christine Beerli und stellte fur den Fall dass sich die SVP aus der Landesregierung zuruckzieht mit Parteiprasidentin Ruth Genner eine eigene Kandidatin auf 1 Wahl Sitz von Moritz Leuenberger Bearbeiten nbsp Moritz LeuenbergerAlle Parteien empfahlen Bundesrat Moritz Leuenberger Mitglied der SP und Vorsteher des Eidgenossischen Departementes fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK zur Wiederwahl 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 246leer ungultig 11 1gultig total 234absolutes Mehr 118Moritz Leuenberger 211verschiedene 232 Wahl Sitz von Pascal Couchepin Bearbeiten nbsp Pascal CouchepinAuch Bundesrat Pascal Couchepin FDP Vorsteher des Eidgenossischen Departementes des Innern EDI stellte sich zur Wiederwahl Seine Wahl war ungefahrdet 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 246leer ungultig 13 3gultig total 230absolutes Mehr 116Pascal Couchepin 178Fulvio Pelli 17Fernand Cuche 10verschiedene 253 Wahl Sitz von Ruth Metzler Bearbeiten nbsp Ruth Metzler Arnold nbsp Christoph BlocherRuth Metzler CVP Vorsteherin des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartementes EJPD musste um ihre Wiederwahl zittern Die CVP ging nicht auf die Forderung der SVP ein und zog keine ihrer Kandidaturen zuruck Die SVP attackierte deswegen den ersten zur Wahl stehenden Sitz Sie liess verlauten dass dieser Angriff nicht gegen die Person Ruth Metzler gerichtet sei sondern gegen den zweiten Sitz der CVP Dem Parlament stehe es offen in der 4 Wahl Ruth Metzler zu wahlen Christoph Blocher wurde im 3 Wahlgang gewahlt 1 Wahlgang 2 Wahlgang 3 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246 246 246eingegangene Wahlzettel 246 246 246leer ungultig 4 2 2 3 5 4gultig total 240 241 237absolutes Mehr 121 121 119Christoph Blocher 116 119 121Ruth Metzler 116 117 116verschiedene 8 5 4 Wahl Sitz von Joseph Deiss Bearbeiten nbsp Joseph DeissDie CVP wollte ihre Bundesrate nicht gegeneinander antreten lassen und empfahl Joseph Deiss Vorsteher des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartements zur Wiederwahl 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 4 0gultig total 241absolutes Mehr 121Joseph Deiss 138Ruth Metzler 96verschiedene 7Nach dieser Wahl verkundete Ruth Metzler dass sie fur weitere Wahlgange nicht mehr zur Verfugung stehe Somit war ihre Nichtwiederwahl definitiv 5 Wahl Sitz von Samuel Schmid Bearbeiten nbsp Samuel SchmidAls Nachster stellte sich Bundesrat Samuel Schmid SVP Vorsteher des Eidgenossischen Departementes fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS zur Wiederwahl Diese war unbestritten 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 244leer ungultig 39 1gultig total 204absolutes Mehr 103Samuel Schmid 167Ruth Genner 13verschiedene 246 Wahl Sitz von Micheline Calmy Rey Bearbeiten nbsp Micheline Calmy ReyAuch Bundesratin Micheline Calmy Rey SP Vorsteherin des Eidgenossischen Departementes fur auswartige Angelegenheiten EDA stellte sich zur Wiederwahl Auch ihre Wahl war sicher 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 244leer ungultig 17 1gultig total 226absolutes Mehr 114Micheline Calmy Rey 206verschiedene 207 Wahl Neubesetzung Bearbeiten nbsp Hans Rudolf MerzFur den zurucktretenden Kaspar Villiger war eine Ersatzwahl notig Der Anspruch der FDP wurde nicht bestritten Die FDP stellte zwei Kandidierende auf Christine Beerli und Hans Rudolf Merz Die Grune Partei der Schweiz empfahl Christine Beerli zur Wahl Die anderen Fraktionen liessen die Wahl zwischen den beiden Kandidierenden offen 1 Wahlgang 2 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246 244eingegangene Wahlzettel 246 244leer ungultig 5 0 5 0gultig total 241 239absolutes Mehr 121 120Hans Rudolf Merz 115 127Christine Beerli 83 96Franz Steinegger 16 Fulvio Pelli 11 verschiedene 16 16Weitere Wahlen BearbeitenBundeskanzlerin Annemarie Huber Hotz wurde im ersten Wahlgang mit 173 Stimmen wiedergewahlt Joseph Deiss wurde mit 174 Stimmen zum Bundesprasidenten fur das Jahr 2004 gewahlt Samuel Schmid mit 143 Stimmen zum Vizeprasidenten Folgen BearbeitenMit der neuen parteipolitischen Zusammensetzung wurde die seit 1959 geltende Zauberformel geandert Bis 2008 waren SVP FDP und SP mit je zwei Sitzen im Bundesrat vertreten die CVP nur noch mit einem Somit hatten FDP und SVP eine Mehrheit im Bundesrat die sie aber im Parlament nicht hatten Es war nur noch eine Frau im Bundesrat vertreten was zu Protesten fuhrte Der neue Bundesrat wies ein hoheres Durchschnittsalter von 59 Jahren auf Weblinks BearbeitenGesamterneuerungswahl des Bundesrates vom 10 Dezember 2003 Website der Bundesversammlung Siehe auch BearbeitenPolitisches System der SchweizBundesratswahlen in der Schweizerischen EidgenossenschaftGesamterneuerungswahlen 1864 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023 nbsp Ersatzwahlen 1854 1920 1929 1934 1935 1938 1940 1944 1950 1953 1954 1958 1961 1962 1965 1966 1969 1973 1977 1982 1984 1986 1989 1993 1995 1998 1999 2000 2002 2006 2008 2009 2010 2017 2018 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesratswahl 2003 amp oldid 228160823