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Am 7 Dezember 1983 fanden in der Schweiz die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates statt Die beiden Kammern des neu gewahlten Parlaments die Vereinigte Bundesversammlung wahlten die Schweizer Regierung den Bundesrat fur die von 1984 bis 1987 dauernde Amtszeit Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt Aufgrund zweier Rucktritte fanden auch zwei Ersatzwahlen statt Inhaltsverzeichnis 1 Wahlen 1 1 Erste Wahl Sitz von Kurt Furgler CVP 1 2 Zweite Wahl Sitz von Pierre Aubert SP 1 3 Dritte Wahl Sitz von Leon Schlumpf SVP 1 4 Vierte Wahl Sitz von Alphons Egli CVP 1 5 Funfte Wahl Sitz von Rudolf Friedrich FDP 1 6 Sechste Wahl Ersatzwahl von Willi Ritschard SP 1 7 Siebte Wahl Ersatzwahl von Georges Andre Chevallaz FDP 2 Wahl des Bundeskanzlers 3 Wahl des Bundesprasidenten 4 Wahl des Vizeprasidenten 5 Quellen 6 EinzelnachweiseWahlen BearbeitenErste Wahl Sitz von Kurt Furgler CVP Bearbeiten nbsp Kurt FurglerBundesrat Kurt Furgler CVP war seit Anfang 1983 Vorsteher des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartements EVD Er stellte sich als amtsaltester Bundesrat als erster zur Wahl 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 246leer ungultig 16 2gultig Total 228absolutes Mehr 115Kurt Furgler 198Arnold Koller CVP 10Verschiedene 20Zweite Wahl Sitz von Pierre Aubert SP Bearbeiten nbsp Pierre AubertBundesrat Pierre Aubert SP stand seit 1978 dem Eidgenossischen Departement fur auswartige Angelegenheiten EDA vor 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 23 1gultig Total 221absolutes Mehr 111Pierre Aubert 151Felicien Morel SP 38Verschiedene 32Dritte Wahl Sitz von Leon Schlumpf SVP Bearbeiten nbsp Leon SchlumpfBundesrat Leon Schlumpf SVP war seit 1980 Vorsteher des Eidgenossischen Verkehrs und Energiewirtschaftsdepartements EVED 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 13 3gultig Total 229absolutes Mehr 115Leon Schlumpf 189Werner Martignoni SVP 13Verschiedene 27Vierte Wahl Sitz von Alphons Egli CVP Bearbeiten nbsp Alphons EgliBundesrat Alphons Egli CVP war seit Anfang 1983 Vorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 243leer ungultig 15 6gultig Total 222absolutes Mehr 112 1 Alphons Egli 185Julius Binder CVP 12Verschiedene 25Funfte Wahl Sitz von Rudolf Friedrich FDP Bearbeiten nbsp Rudolf FriedrichBundesrat Rudolf Friedrich FDP war seit Anfang 1983 Vorsteher des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartements EJPD 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 17 5gultig Total 223absolutes Mehr 112Rudolf Friedrich 175Verschiedene 48Sechste Wahl Ersatzwahl von Willi Ritschard SP Bearbeiten nbsp Willi Ritschard zuruckgetretener und vor dem Rucktrittsdatum verstorbener Bundesrat nbsp Otto Stich neu gewahlter Bundesrat nbsp Lilian Uchtenhagen nicht gewahlte Kandidatin der SPDie Ersatzwahl von Bundesrat Willi Ritschard sorgte fur grossere Turbulenzen weil zum wiederholten Mal nach der Wahl von Hans Peter Tschudi anstatt von Walter Bringolf 1959 und Ritschard anstatt von Arthur Schmid 1973 eine offizielle Kandidatur der SP vom Parlament ubergangen und das erklarte Ziel der SP zum ersten Mal einer Frau den Einzug in den Bundesrat zu ermoglichen ignoriert wurde Willi Ritschard SP wurde 1973 in den Bundesrat gewahlt Er war zuerst Vorsteher des Verkehrs und Energiewirtschaftsdepartements und wechselte 1980 ins Finanzdepartement Am 3 Oktober 1983 erklarte er seinen Rucktritt auf Ende Jahr Er starb jedoch uberraschend bereits 13 Tage spater auf einer Wanderung 2 Fur seine Nachfolge nominierte die SP Nationalratin Lilian Uchtenhagen als einzige Kandidatin da die Parteileitung den erstmaligen Einzug einer Frau in den Bundesrat durchsetzen wollte Sie setzte sich in der Fraktion mit 31 Stimmen gegen den St Galler Nationalrat Hans Schmid mit 22 und den von der SP Solothurn portierten ehemaligen Nationalrat Otto Stich mit acht Stimmen durch 3 Schmid wurde allerdings mittels eines umstrittenen Rechtsgutachtens des Parlamentsburos an einer Kandidatur gehindert Seine Wahl wurde als nicht vereinbar mit der damaligen Kantonsklausel in der Bundesverfassung erklart da er neben dem Aargauer auch das St Galler Burgerrecht besass Wahrend spater der Wohnort den Ausschlag gab war damals noch der Heimatort massgeblich Mit Kurt Furgler war bereits ein amtierender Bundesrat St Galler 4 Andere Kandidaten wie SMUV Prasident Fritz Reimann und Bundeskanzler Walter Buser erklarten vor der Wahl ihren Verzicht 5 Der von der SP und insbesondere Parteiprasident Helmut Hubacher ausgeubte Druck fur die Wahl Uchtenhagens bewirkte im burgerlichen Lager jedoch das Gegenteil und hinter den Kulissen wurde unter der Fuhrung von Nationalrat Felix Auer FDP BL die Wahl Stichs organisiert 6 Auer informierte Stich am Vorabend uber die bevorstehende Wahl und riet ihm den Stecker des Telefons zu ziehen Stich kam dem nach um dem Druck seiner Partei zu entgehen 7 Schliesslich wurde Stich gewahlt Die SP diskutierte danach den Gang in die Opposition Ein ausserordentlicher Parteitag sprach sich allerdings dagegen aus 8 Als Grunde fur die Nichtwahl Uchtenhagens wurden unter anderem die Person Uchtenhagens genannt ebenso das Auftreten der SP Fuhrung und insbesondere des Parteiprasidenten Helmut Hubacher der bei einer Nichtwahl mit dem Gang in die Opposition gedroht hatte Hubachers Aussage sich nicht jeden Kandidaten unterjubeln zu lassen wurde von Parlamentariern anderer Parteien als Drohung empfunden Dies und eine Pro Uchtenhagen Kampagne des Ringier Verlags sollen eine Gegenreaktion im burgerlichen Lager provoziert haben 9 Der Verzicht auf eine Kandidatur des bei den burgerlichen Parteien wohlgelittenen Bundeskanzlers Buser wurde ebenso als Folge des Drucks durch die SP Fuhrung gedeutet wahrend Felix Auer dies ruckblickend als Fehlinterpretation bezeichnete Buser sei von Sympathisanten Stichs in der SP Fraktion zum Ruckzug gebracht worden 10 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 246leer ungultig 2 0gultig Total 244absolutes Mehr 123Otto Stich 124Lilian Uchtenhagen SP 96Eduard Belser SP 17Verschiedene 7Siebte Wahl Ersatzwahl von Georges Andre Chevallaz FDP Bearbeiten nbsp Georges Andre Chevallaz zurucktretender Bundesrat nbsp Jean Pascal Delamuraz neu gewahlter BundesratChevallaz wurde 1973 als nichtoffizieller Kandidat der FDP Fraktion in den Bundesrat gewahlt Er ubernahm das Finanz und Zolldepartement 1980 wechselte er ins Eidgenossische Militardepartement EMD Im Gegensatz zur Ersatzwahl von Willi Ritschard ging diejenige von Chevallaz ruhiger uber die Buhne Der Kandidat der FDP der Waadtlander Staats und Nationalrat Jean Pascal Delamuraz wurde im ersten Wahlgang gewahlt Er ubernahm von Chevallaz das Eidgenossische Militardepartement EMD 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 246eingegangene Wahlzettel 246leer ungultig 2 3gultig Total 241absolutes Mehr 121Jean Pascal Delamuraz 130Robert Ducret FDP 53Monique Bauer Lagier LPS 34Pier Felice Barchi FDP 19Verschiedene 5Wahl des Bundeskanzlers Bearbeiten nbsp Walter BuserDer amtierende Bundeskanzler Walter Buser trat zur Wiederwahl an und wurde mit 179 Stimmen im Amt bestatigt Einige wenige Stimmen erhielt auch Joseph Voyame CVP den er bei seiner ersten Wahl 1981 im vierten Wahlgang besiegt hatte 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 223eingegangene Wahlzettel 223leer ungultig 21 0gultig Total 202absolutes Mehr 102Walter Buser 179Joseph Voyame CVP 11Verschiedene 12Wahl des Bundesprasidenten BearbeitenLeon Schlumpf wurde mit 187 Stimmen zum Bundesprasidenten fur das Jahr 1984 gewahlt 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 243eingegangene Wahlzettel 243leer ungultig 27 8gultig Total 208absolutes Mehr 105Leon Schlumpf 187Otto Stich 15Verschiedene 6Wahl des Vizeprasidenten BearbeitenKurt Furgler wurde mit 162 Stimmen zum Vizeprasidenten gewahlt 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 214eingegangene Wahlzettel 212leer ungultig 17 5gultig Total 190absolutes Mehr 96Kurt Furgler 162Alphons Egli 13Verschiedene 13Quellen BearbeitenParlamentsdienste Resultate der Wahlen des Bundesrats der Bundeskanzler und des Generals PDF 541 kB S 19 S 49 64 abgerufen am 23 Februar 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Die fur den Artikel verwendete Quelle nennt ein absolutes Mehr von 115 Stimmen was aber bei einem Stimmentotal von 222 unmoglich ist Parlamentsdienste Resultate der Wahlen des Bundesrats der Bundeskanzler und des Generals PDF 541 amp bbsp kB S 49 abgerufen am 23 Februar 2020 Peter Hablutzel Karl Schwaar Willi Ritschard In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 523 528 hier S 524 527 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Auer bestritt allerdings der Drahtzieher gewesen zu sein Siehe Peter Knechtli Das Parlament ist eben nicht die Elite des Volkes In Weltwoche 11 Marz 1993 S 37 Peter Knechtli Das Parlament ist eben nicht die Elite des Volkes In Weltwoche 11 Marz 1993 S 37 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 580 Peter Knechtli Das Parlament ist eben nicht die Elite des Volkes In Weltwoche 11 Marz 1993 S 37 Urs Altermatt Otto Stich In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 578 583 hier S 579 Peter Knechtli Das Parlament ist eben nicht die Elite des Volkes In Weltwoche 11 Marz 1993 S 37 Bundesratswahlen in der Schweizerischen EidgenossenschaftGesamterneuerungswahlen 1864 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023 nbsp Ersatzwahlen 1854 1920 1929 1934 1935 1938 1940 1944 1950 1953 1954 1958 1961 1962 1965 1966 1969 1973 1977 1982 1984 1986 1989 1993 1995 1998 1999 2000 2002 2006 2008 2009 2010 2017 2018 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesratswahl 1983 amp oldid 228028396