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Die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates fanden am 9 Dezember 2015 statt Die Vereinigte Bundesversammlung beide Kammern des neu gewahlten Parlaments wahlten die Schweizer Regierung den Bundesrat fur die Amtszeit zwischen 2016 und 2019 Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt Auf Eveline Widmer Schlumpf BDP die ihren Rucktritt auf Ende Jahr bekannt gegeben hatte folgte Guy Parmelin SVP Die anderen bisherigen Bundesrate die von ihren Fraktionen fur eine neue Amtszeit nominiert worden waren wurden bestatigt Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 1 1 Konkordanz 1 2 Ausschlussklausel der SVP 2 Dreierticket der SVP 2 1 Vorauswahl durch eine Findungskommission 2 2 Wahl durch die Fraktion 3 Wahlen 3 1 Erste Wahl Sitz von Doris Leuthard CVP 3 2 Zweite Wahl Sitz von Ueli Maurer SVP 3 3 Dritte Wahl Sitz von Didier Burkhalter FDP 3 4 Vierte Wahl Sitz von Simonetta Sommaruga SP 3 5 Funfte Wahl Sitz von Johann Schneider Ammann FDP 3 6 Sechste Wahl Sitz von Alain Berset SP 3 7 Siebte Wahl Ersatzwahl von Eveline Widmer Schlumpf BDP 3 8 Wahl des Bundeskanzlers 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenFraktionen in der Bundesversammlung 1 13 55 7 43 8 46 74 13 55 7 43 8 46 74 Insgesamt 246 Sitze GPS inkl PdA 13 SP 55 GLP 7 CVP inkl EVP CSP 43 BDP 8 FDP 46 SVP inkl Lega MCG 74 Hauptartikel Bundesratswahlen Grundsatzlich ausschlaggebend fur die Wahl des Bundesrates 2015 waren die Resultate der Schweizer Parlamentswahlen 2015 betreffend der Sitzverteilung im National und Standerat resp der Bundesversammlung Im Vergleich zu den Bundesratswahlen 2011 verschob sich die Sitzverteilung in der Bundesversammlung zu Gunsten der Rechtsparteien Konkordanz Bearbeiten Alle grosseren politischen Parteien der Schweiz bekennen sich zur Konkordanz d h zur Vertretung der wichtigsten politischen Krafte im Bundesrat Wie die Konkordanz aber konkret ausgestaltet werden soll ist umstritten Je nach Interessenlage und politischer Einstellung wird dabei mit der inhaltlichen oder der arithmetischen Konkordanz argumentiert Dabei ging es in fruheren Wahlen vor allem um die Frage ob die SVP einen zweiten Vertreter im Bundesrat erhalten soll und auf wessen Kosten Mit dem Rucktritt von Eveline Widmer Schlumpf 2 die ursprunglich als SVP Vertreterin gewahlt worden war vereinfachte sich die Lage Der Anspruch der SVP auf den freiwerdenden Sitz wurde mehrheitlich nicht bestritten Ausschlussklausel der SVP Bearbeiten Nach der Wahl von Widmer Schlumpf in den Bundesrat nahm die SVP Schweiz im Dezember 2008 eine Ausschlussklausel in ihre Parteistatuten auf 3 4 Danach wird ein nicht offiziell von der SVP Fraktion nominierter Kandidat bei einer Wahlannahme automatisch von der SVP Schweiz ausgeschlossen 5 Ein Parteiausschluss ist zwar grundsatzlich Sache der Partei fuhrt jedoch de facto zur Situation dass die SVP Fraktion ihren Wunschkandidaten frei wahlt und der Vereinigten Bundesversammlung nur die Rolle einer Bestatigung dieser Wahl zufallt 6 Dreierticket der SVP BearbeitenVorauswahl durch eine Findungskommission Bearbeiten Die SVP Fuhrung setzte eine Findungskommission ein um eine Vorauswahl der Bundesratsanwarter zu treffen Das Gremium war eingesetzt worden um eine Wiederholung der Affare Zuppiger zu verhindern Bruno Zuppiger war 2011 von der Fraktion als Bundesratskandidat nominiert worden zog sich jedoch kurz vor der Wahl zuruck nachdem Ungereimtheiten in einem Erbschaftsfall bekannt geworden waren Alle Kandidaten mussten der Kommission unter anderem einen Auszug aus dem Strafregister vorlegen Es war Aufgabe der Kantonalparteien gewesen mogliche Kandidaten zu nominieren Fraktionsprasident Adrian Amstutz gab am 16 November 2015 vor der Presse bekannt die Kommission habe der Fraktion sieben Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen Die Fraktion beabsichtige der Bundesversammlung ein Dreierticket vorzuschlagen Bei den vorgeschlagenen Kandidaten handelte es sich um die Nationalrate Thomas Aeschi ZG Heinz Brand GR Guy Parmelin VD und Albert Rosti BE sowie den Walliser Staatsrat Oskar Freysinger den Tessiner Staatsrat Norman Gobbi und den Nidwaldner Regierungsrat Res Schmid Nicht vorgeschlagen wurden der Standerat Hannes Germann SH die Nationalrate Thomas Hurter SH und Thomas de Courten BL sowie der Baselbieter Richter David Weiss Letzterer hatte seine Kandidatur von sich aus zuruckgezogen Diese Kandidaten waren zwar wahlbar so Amstutz stunden aber nicht im Vordergrund 7 Wahl durch die Fraktion Bearbeiten Die Fraktion der SVP entschied am 20 November 2015 der Bundesversammlung ein Dreierticket mit Kandidaten aus den drei grossen Sprachregionen vorzuschlagen Alle Kandidaten mussten sich vor der Nominationswahl schriftlich verpflichten im Falle einer Nichtnomination eine Wahl in den Bundesrat abzulehnen Die Fraktion wahlte in der Folge Norman Gobbi Guy Parmelin und Thomas Aeschi Gobbi erhielt im ersten Wahlgang 72 von 74 gultigen Stimmen Guy Parmelin wurde ebenfalls im ersten Wahlgang mit 48 von 78 gultigen Stimmen gewahlt Oskar Freysinger erhielt 29 Stimmen Die Wahl des Deutschschweizer Kandidaten verlief uber funf Wahlgange Aeschi setzte sich im entscheidenden Wahlgang gegen Heinz Brand durch Aeschi erhielt 44 und Brand 37 von 82 gultigen Stimmen In fruheren Wahlgangen waren Res Schmid Thomas Hurter Hannes Germann und Thomas de Courten ausgeschieden Fraktionsprasident Amstutz betonte nach der Wahl die Fraktion wunsche sich zwei Vertreter aus unterschiedlichen Sprachregionen im Bundesrat 8 nbsp Norman GobbiLega SVP TI nbsp Guy ParmelinSVP VD nbsp Thomas AeschiSVP ZG Wahlen BearbeitenDie Vereinigte Bundesversammlung wahlte den Bundesrat in der Reihenfolge des Amtsalters Der vakante Sitz wurde zuletzt besetzt Der Wahlmodus sieht folgende Regeln vor In den ersten beiden Wahlgangen konnen alle wahlbaren Personen gewahlt werden Ab dem zweiten Wahlgang scheidet aus wer weniger als zehn Stimmen erhalt Ab dem dritten Wahlgang sind keine neuen Kandidaturen zulassig Zudem scheidet aus wer am wenigsten Stimmen erhalt Gewahlt ist wer das absolute Mehr erreicht 9 Alle bisherigen Bundesrate wurden im 1 Wahlgang wiedergewahlt Erste Wahl Sitz von Doris Leuthard CVP Bearbeiten nbsp Doris LeuthardAls Erste stellte sich die amtsalteste Bundesratin Doris Leuthard CVP zur Wahl Leuthard wurde 2006 in den Bundesrat gewahlt und war seit 2010 Vorsteherin des Eidgenossischen Departementes fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245 10 eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 8 3gultig 234absolutes Mehr 118Doris Leuthard 215Verschiedene 19Zweite Wahl Sitz von Ueli Maurer SVP Bearbeiten nbsp Ueli MaurerBundesrat Ueli Maurer SVP war seit seiner Wahl 2009 Vorsteher des Eidgenossischen Departementes fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 32 3gultig 210absolutes Mehr 106Ueli Maurer 173Thomas Hurter 10Verschiedene 27Dritte Wahl Sitz von Didier Burkhalter FDP Bearbeiten nbsp Didier BurkhalterBundesrat Didier Burkhalter FDP wurde 2009 gewahlt und war seit 2013 Vorsteher des Eidgenossischen Departementes fur auswartige Angelegenheiten EDA 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 244leer ungultig 13 0gultig 231absolutes Mehr 116Didier Burkhalter 217Verschiedene 14Vierte Wahl Sitz von Simonetta Sommaruga SP Bearbeiten nbsp Simonetta SommarugaBundesratin Simonetta Sommaruga SP war seit ihrer Wahl 2010 Vorsteherin des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartementes EJPD 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245eingegangene Wahlzettel 245leer ungultig 19 5gultig 221absolutes Mehr 111Simonetta Sommaruga 182Daniel Jositsch 11Verschiedene 28Funfte Wahl Sitz von Johann Schneider Ammann FDP Bearbeiten nbsp Johann Schneider AmmannBundesrat Johann Schneider Ammann FDP war seit seiner Wahl 2010 Vorsteher des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartementes EVD 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 244leer ungultig 23 2gultig 219absolutes Mehr 110Johann Schneider Ammann 191Verschiedene 28Sechste Wahl Sitz von Alain Berset SP Bearbeiten nbsp Alain BersetBundesrat Alain Berset SP war seit seiner Wahl 2011 Vorsteher des Eidgenossischen Departementes des Innern EDI 1 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 244eingegangene Wahlzettel 243leer ungultig 8 2gultig 233absolutes Mehr 117Alain Berset 210Verschiedene 23Siebte Wahl Ersatzwahl von Eveline Widmer Schlumpf BDP Bearbeiten nbsp Guy Parmelin1 Wahlgang 2 Wahlgang 3 Wahlgangausgeteilte Wahlzettel 245 244 243eingegangene Wahlzettel 245 244 243leer ungultig 2 0 5 0 6 0gultig 243 239 237absolutes Mehr 122 120 119Guy Parmelin 90 117 138Thomas Aeschi 61 78 88Norman Gobbi 50 30 11Thomas Hurter 22Viola Amherd 16Verschiedene 4 14Wahl des Bundeskanzlers Bearbeiten Bundeskanzlerin Corina Casanova CVP trat zuruck was eine Neubesetzung notwendig machte Einziger vorgeschlagener Kandidat war Walter Thurnherr CVP Er wurde im ersten Wahlgang mit 230 Stimmen gewahlt Es gingen 243 Wahlzettel ein wovon sieben leer und zwei ungultig waren das absolute Mehr betrug 118 Es war uberdies die erste Wahl eines Bundeskanzlers ohne Kampfwahl seit 90 Jahren 11 Weblinks BearbeitenBundesratswahlen Gesamterneuerungswahl vom 9 Dezember 2015 Website der Schweizer BundesversammlungEinzelnachweise Bearbeiten Fraktionen der 50 Legislaturperiode 2015 2019 Memento vom 28 November 2015 im Internet Archive Website der Schweizer Bundesversammlung abgerufen am 6 Dezember 2015 Das Eidgenossische Finanzdepartement EFD Bundesrat 29 Oktober 2015 abgerufen am 10 November 2015 Hubert Mooser Parlament pruft SVP Ausschlussklausel In Tages Anzeiger 17 Dezember 2008 archiviert vom Original am 20 Dezember 2008 abgerufen am 7 Dezember 2015 Andreas Fagetti Projekt Machtubernahme In WOZ Die Wochenzeitung 25 August 2011 abgerufen am 7 Dezember 2015 Statuten III Entstehen und Erloschen der Mitgliedschaft Art 9 Abs 3 5 Schweizerische Volkspartei SVP 9 April 2022 S 7 8 PDF 197 kB Oswald Sigg Man kann Parteien Bundesrate aufzwingen sehr gute sogar Memento vom 4 Januar 2016 im Internet Archive In NZZ am Sonntag 5 September 2010 Die SVP hat keinen Anspruch ihren Wunschkandidaten in den Bundesrat zu hieven Bundesrat Das sind die sieben SVP Kandidaten In Handelszeitung 16 November 2015 abgerufen am 4 Dezember 2015 Jan Fluckiger SVP will einen Lateiner im Bundesrat In Neue Zurcher Zeitung 20 November 2015 abgerufen am 23 November 2015 Markus Brotschi Die moglichen Szenarien der Bundesratswahl In Tages Anzeiger 9 Dezember 2015 abgerufen am 7 Dezember 2015 Nationalrat Urs Gasche fehlte krankheitshalber Marcel Amrein Der logische Kanzler In Neue Zurcher Zeitung 14 Dezember 2015 abgerufen am 14 Dezember 2015 Bundesratswahlen in der Schweizerischen EidgenossenschaftGesamterneuerungswahlen 1864 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023 nbsp Ersatzwahlen 1854 1920 1929 1934 1935 1938 1940 1944 1950 1953 1954 1958 1961 1962 1965 1966 1969 1973 1977 1982 1984 1986 1989 1993 1995 1998 1999 2000 2002 2006 2008 2009 2010 2017 2018 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesratswahl 2015 amp oldid 227347777