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Bruno Streit 4 Marz 1948 in Basel ist ein Schweizer Okologe und Professor fur Okologie und Evolution am Fachbereich Biowissenschaften der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main Bruno Streit 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Hauptarbeitsbereiche 3 Exemplarisches 4 Trivia 5 Schriften Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenStreit besuchte das Mathematisch Naturwissenschaftliche Gymnasium in Basel das er 1967 mit der Maturitat abschloss 1 1967 bis 1971 studierte Streit Biologie im Hauptfach sowie Chemie Mathematik und Geologie Palaontologie als Nebenfacher an der Universitat Basel Erganzende Kurse uber Limnologie belegte er an der Universitat Freiburg i Br bei Hans Joachim Elster und Jurgen Schwoerbel sowie an der Universitat Zurich uber Mikrobiologie und Molekularbiologie unter anderem bei Charles Weissmann In seiner Diplomarbeit untersuchte er den hydrologisch biologischen Zustand der Aare unterhalb des Kernkraftwerks Beznau In der Promotionsarbeit 1972 75 und in darauf aufbauenden Arbeiten die er am Limnologischen Institut der Universitat Konstanz anfertigte analysierte er den Kohlenstoff und Energiehaushalt in Populationen der Flussmutzenschnecke Ancylus fluviatilis Von 1975 bis 1978 leitete er eine kleine Forschungsgruppe im DFG Schwerpunkt Programm Nahrungskettenprobleme das sich der Bioakkumulation und Okotoxizitat von Pestiziden in Gewassergemeinschaften widmete 1978 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Zoologischen Institut der Universitat Basel habilitierte 1979 und erhielt 1980 eine Dozentur fur Zoologie Nun widmete er sich schwerpunktmassig der Bodenokologie sowie der Okotoxikologie von Schwermetallen 1982 bis 1984 forschte er auf Einladung von Paul R Ehrlich als Research Associate am Department of Biological Sciences der Stanford University USA bis ihn ein Ruf an die Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main lockte wo er von 1985 bis September 2013 als Lehrstuhlinhaber die Abteilung Okologie und Evolution leitete Vom 1 Oktober 2013 bis Anfang 2020 hatte er eine Seniorprofessur 2 inne und unterrichtete im Fachbereich 15 Biowissenschaften die Evolutionsbiologie sowie Aspekte der Biodiversitatsforschung Nach Ende seiner Seniorprofessur ist Streit seit 1 April 2020 Mitglied 3 der Abteilung Evolutionary Ecology and Environmental Toxicology 4 von Prof Dr Henner Hollert Streit war mit der Helgolanderin Sigrid Streit geb Ohlsen verheiratet 2009 Hauptarbeitsbereiche BearbeitenSeine fruhen Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf Analysen des Energie und Kohlenstoff Flusses in Tier Populationen Methodisch darauf aufbauend analysierte er die Austauschkinetik und den Mechanismus der Bioakkumulation von organischen und anorganischen Umweltschadstoffen in Organismen Er wies die grosse Bedeutung des diffusiven Stoffaustauschs lipophiler Verbindungen uber permeable Membranen der Haut und Kiemen zwischen umgebendem Wasser und vielen aquatischen Organismen nach welcher geschwindigkeits und mengenmassig den Nahrungskettenpfad oder den Eliminationspfad uber den Harn vielfach ubersteigt Er wies auf die okologische Relevanz der chemischen Speziierung toxischer Stoffe fur die Aufnahme den internen Transport im Organismus die Biokonzentration und die Wirkung im Organismus hin In spaterer Zeit arbeitete er mit seiner Gruppe uber die Evolutionsokologie verschiedener Taxa vor allem Schnecken Daphnien und ausgewahlte Gattungen der Wirbeltiere unter Anwendung molekulargenetischer evolutionsbiologischer und verhaltensokologischer Ansatze und Methoden Zentrale Inhalte betrafen Fragen der evolutiven Artbildung und der Hybridisierung auch in ihrer Bedeutung fur den Artenschutz Er engagierte sich an der Etablierung und als Kooperationspartner des Senckenberg Biodiversitat und Klima Forschungszentrums 5 Mittlerweile beleuchtet er die weltweite Transformation der Biodiversitat infolge verstarkter Bevolkerungsdrucke Flachen und Ressourcennutzungen durch invasive Arten sowie stoffliche und klimatische Belastungen und diskutiert die rasanten Anderungen auch im Angesicht menschlicher Expansions Konsum und Verhaltensstrategien Exemplarisches BearbeitenIn seiner Okologie von 1980 wies Streit unter anderem auf kommende globale Bevolkerungs und Demographieverschiebungen und auch auf die signifikant zunehmende CO2 Konzentration der Atmosphare mit den bereits als wahrscheinlich erkannten Zusammenhangen zum Klimawandel hin Dies waren damals inhaltlich neuartige Themen auf dem Okologie Lehrbuchmarkt Auf die biologischen Charakteristika und die Auswirkungen invasiver Tier und Pflanzenarten fur Umwelt und Naturschutz wies er 1991 in einer Schrift des damaligen Bundesministeriums fur Forschung und Technologie hin als diese Thematik in Mitteleuropa noch weitgehend unbeachtet war 6 Seine Gruppe war die erste die konkret die okonomische Dimension des Invasionsphanomens approximierte 7 Streit war 2004 Mitbegrunder von BioFrankfurt e V dem Netzwerk fur Biodiversitat dessen Sprecher und Koordinator er seitdem ist Das Netzwerk aus fuhrenden Institutionen des Rhein Main Gebiets weist auf die okologische okonomische und gesellschaftlich kulturelle Bedeutung des biologischen Reichtums der Erde fur kunftige Generationen hin unterstutzt die Koordination von Bildungsarbeit und den Zusammenschluss von Forschung und Schutzmassnahmen Es fuhrte als ehemals bundesweit erste Institution Umfragen und Analysen zur Wahrnehmung der Biodiversitatsproblematik in der Bevolkerung durch 8 Trivia BearbeitenStreit zu Ehren wurde 1995 die auf Bambuspflanzen lebende 6 mm grosse malaiische Raubwanze Emesopsis streiti benannt 9 Schriften Auswahl BearbeitenBruno Streit ist Autor bzw Coautor oder Herausgeber von uber 220 vorwiegend internationalen wissenschaftlichen Publikationen darunter Buchern und Sammelwerken Okologie Ein Kurzlehrbuch G Thieme Stuttgart 1980 ISBN 3 13 583501 4 als Hrsg Evolutionsprozesse im Tierreich Birkhauser Verlag Basel 1990 ISBN 3 7643 2436 8 Lexikon Okotoxikologie 2 aktual und erw Auflage VCH Weinheim 1994 ISBN 3 527 30053 8 mit B Schierwater G P Wagner und R DeSalle Hrsg Molecular Ecology and Evolution Approaches and applications Birkhauser Basel Boston 1994 ISBN 3 7643 2942 4 mit T Stadler Hrsg Population Biology of Freshwater Invertebrates In Experientia Band 51 Nr 5 1995 S 423 544 mit T Stadler und C M Lively Hrsg Evolutionary Ecology of Freshwater Animals Concepts and Case Studies Birkhauser Basel Boston 1997 ISBN 3 7643 5694 4 mit T Braunbeck und D E Hinton Hrsg Fish Ecotoxicology Birkhauser Basel Berlin Boston 1998 ISBN 3 7643 5819 X Was ist Biodiversitat Erforschung Schutz und Wert biologischer Vielfalt C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53617 5 Vietnamesische Ausgabe unter dem Titel Đa dạng sinh học Ha Nội 2011 mit K Schwenk und N Brede Hrsg Hybridization in Animals Extent Processes and Evolutionary Impact Philosophical transactions of the Royal Society of London Series B Biological sciences v 363 no 1505 2008 ISBN 978 0 85403 702 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bruno Streit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Literatur von und uber Bruno Streit im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Prof Dr Bruno Streit Curriculum Vitae Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Fachbereich 15 Biowissenschaften abgerufen am 15 Juni 2021 Seniorprofessuren Johann Wolfgang Goethe Universitat Abteilung Lehre und Qualitatssicherung LuQ Frankfurt am Main abgerufen am 15 Juni 2021 Department of Ecology and Evolution 1985 2019 20 Prof Dr Bruno Streit Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Fachbereich 15 Biowissenschaften abgerufen am 15 Juni 2021 About our department Abteilung Prof Henner Hollert Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Fachbereich 15 Biowissenschaften abgerufen am 15 Juni 2021 B Streit K Bohning Gaese V Mosbrugger Biodiversitat und Klima Wandel in vollem Gange Biologie in unserer Zeit 4 2011 248 255 B Streit Verschleppung Verfrachtung und Einwanderung von Tierarten aus der Sicht des wissenschaftlichen Naturschutzes In K Henle G Kaule Hrsg Naturschutzforschung fur Deutschland Band 4 der Berichte aus der Okologischen Forschung des Forschungszentrums Julich 1991 S 208 224 F Reinhardt M Herle M F Bastiansen B Streit Economic impact of the spread of alien species in Germany Im Auftrag des Umweltbundesamts Berlin 2003 229 pp S Jung Ch Schenck B Streit Die Wahrnehmung des Biodiversitatskonzepts in der Offentlichkeit Ergebnisse von Reprasentativbefragungen aus den Jahren 2007 2011 Natur und Landschaft 87 Stuttgart 2012 483 488 D Kovac C M Yang A new species of Emesopsis Uhler 1893 Insecta Hemiptera Reduviidae from peninsular Malaysia with notes on its biology In The Raffles Bulletin of Zoology 43 1995 S 453 462 Normdaten Person GND 13271647X lobid OGND AKS LCCN n91031553 VIAF 11014983 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Streit BrunoKURZBESCHREIBUNG Schweizer Okologe und Professor fur Okologie und EvolutionGEBURTSDATUM 4 Marz 1948GEBURTSORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Streit amp oldid 225792099