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Charles Weissmann 14 Oktober 1931 in Budapest ist ein Schweizer Molekularbiologe Charles Weissmann 1982 Er wuchs in Zurich und Rio de Janeiro auf Als Professor fur Molekularbiologie war er in den 1970er Jahren massgeblich an der Etablierung dieser damals neuen Fachrichtung beteiligt Anfang der 1980er Jahre grundete er die Biotechfirma Biogen mit und wurde mit der Klonierung von Interferon weltweit beruhmt Danach spielte er bei der Erforschung des Rinderwahnsinns eine wichtige Rolle Er lebt in London Florida und im Loorengut in Zurich Witikon Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Mitgliedschaften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCharles Weissmann wurde als Sohn von Chiel Weissmann und Berta Weissmann in Budapest geboren Seit 1931 lebte er in Zurich wo er die Primarschule besuchte Im Juni 1940 verliess die Familie aus Angst vor dem Dritten Reich die Schweiz und gelangte wegen der Unmoglichkeit US Visa zu bekommen nach Rio de Janeiro Schon dort wurde seine Begeisterung fur die Forschung geweckt besonders durch das Buch Mikrobenjager von Paul de Kruif 1946 wieder in der Schweiz besuchte er das Kantonale Gymnasium Zurich Anschliessend studierte er ab 1950 an der Universitat Zurich wo er 1957 zum Dr med 1 und 1961 bei Paul Karrer in organischer Chemie zum Dr phil promoviert wurde 2 Im selben Jahr ging er als Postdoktorand zu Severo Ochoa an die Abteilung Biochemie der School of Medicine der New York University wo er 1964 Assistenzprofessor und 1965 ausserordentlicher Professor wurde 1967 kehrte er nach Zurich zuruck um als ausserordentlicher Professor das Universitatsinstitut fur Molekularbiologie zu leiten Von 1970 bis 1999 war er zusatzlich ordentlicher Professor fur Molekularbiologie an der Universitat Zurich Nach seiner Emeritierung ging er ans St Mary s Hospital und ans University College London Seit 2004 setzt er seine Forschung am neuen Scripps Research Institute in Florida fort Am Anfang seiner wissenschaftlichen Laufbahn beschaftigte sich Weissmann mit Bakteriophagen So konnte er die Struktur und Vermehrung von RNA haltigen Viren aufklaren Ausserdem entwickelte er das Verfahren der reversen Genetik 3 1978 gehorte er zu den Mitbegrundern der Genfer Firma Biogen fur die er eine Moglichkeit ersann Alpha Interferon kunstlich herzustellen Dazu isolierte er das menschliche Interferon Gen und brachte es in das Erbgut von Escherichia coli ein So konnten grosse Mengen Interferon erzeugt werden die zur Behandlung von Hepatitis B und bestimmten Krebsarten wie der Haarzellleukamie und dem Kaposi Sarkom verwendet werden Ab 1983 widmete sich Weissmann der Prionenforschung Ihm gelang das Abschalten des Gens dass das gesunde Vorlauferprotein PrPC des krank machenden Proteins PrPSc codiert sodass er resistente Mause zuchten konnte 4 Weissmann ist verheiratet und hat vier Kinder Seine Hobbys sind Fotografie und Trekking Schriften Auswahl BearbeitenAusser den in den Fussnoten angegebenen Schriften mit M A Billeter J E Dahlberg H M Goodman J Hindley Sequence of the first 175 nucleotides from the 5 terminus of Qbeta RNA synthesized in vitro Nature Band 224 1969 S 1083 1086 mit G Feix R Pollet Replication of viral RNA XVI Enzymatic synthesis of infectious virual RNA with noninfectious Q beta minus strands as template Proc Natl Acad Sci USA Band 59 1968 S 145 152 mit R A Flavell D L Sabo E F Bandle Site directed mutagenesis generation of an extracistronic mutation in bacteriophage Q beta RNA J Mol Biol Band 89 1974 S 255 72 mit B Coffin M A Billeter A physical map of the Rous sarcoma virus genome J Mol Biol Band 100 1976 S 293 318 mit E Stoll u a Avian myeloblastosis virus RNA is terminally redundant implications for the mechanism of retrovirus replication Cell Band 12 1977 S 57 72 Reversed genetics A new approach to the elucidation of structure function relationships Trends Biochem Sci Band 3 1978 S 111 mit E Domingo D Sabo T Taniguchi Nucleotide sequence heterogeneity of an RNA phage population Cell Band 13 1978 S 735 44 mit T Taniguchi M Palmieri QB DNA containing hybrid plasmids giving rise to QB phage formation in the bacterial host Nature Band 274 1978 S 223 228 Genetische Manipulation Errungenschaften und Aussichten Naturforschende Gesellschaft Neujahrsblatt 181 Zurich 1979 auch als Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich Jg 123 H 5 mit S Nagata u a Synthesis in E coli of a polypeptide with human leukocyte interferon activity Nature Band 284 1980 S 316 320 mit B Oesch R Aebersold u a A cellular gene encodes scrapie PrP 27 30 protein Cell Band 40 1985 S 735 746 mit H Bueller Adriano Aguzzi u a Mice devoid of PrP are resistant to scrapie Cell Band 73 1993 S 1339 1347 PMID 8100741 mit S Brandner Aguzzi u a Normal host prion protein necessary for scrapie induced neurotoxicity Nature Band 379 1996 S 339 343 mit H Bueler u a Normal development and behaviour of mice lacking the neuronal cell surface PrP protein Nature Band 356 1992 S 577 582 mit P C Klohn u a A quantitative highly sensitive cell based infectivity assay for mouse scrapie prions Proc Nat Acad Sci USA Band 100 2003 S 11666 11671 mit J Li u a Darwinian evolution of prions in cell culture Science Band 327 2010 S 869 872 The end of the road In Prion Band 6 Nummer 2 2012 Apr Jun S 97 104 doi 10 4161 pri 19778 PMID 22437734 PMC 3366357 freier Volltext Auszeichnungen Bearbeiten1966 Ruzicka Preis fur Chemie Schweiz 1970 Marcel Benoist Preis Bern 1974 Sir Hans Krebs Medaille 1980 Otto Warburg Medaille Innsbruck 1982 H P Heineken Preis Amsterdam 1982 Scheele Medaille Uppsala 1987 Krebspreis der Krebsliga Schweiz 1988 Ernst Jung Preis fur Medizin Hamburg 1993 Gabor Medaille Royal Society London 1995 Robert Koch Medaille in Gold Bonn 1996 Charles Leopold Mayer Preis Academie des sciences 1996 Glaxo Wellcome Prize Royal Society 1997 August Wilhelm von Hofmann Denkmunze Gesellschaft Deutscher Chemiker 1997 Klaus Joachim Zulch Preis Max Planck Gesellschaft 1997 Max Delbruck Medaille Berlin 1998 Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste 1997 Wilhelm Exner Medaille Wien 5 1998 Distinguished Service Award Miami 1998 Mendel Medal der Genetics Society 1998 Datta Lectureship award Federation of European Biochemical Societies 2001 Betty and David Koetser Award Zurich 2001 Friedrich Bauer Prize for medical Research Munchen 2003 Warren Alpert Foundation Prize Boston 2006 Fifth Ann DART NYU Biotechnology Achievement Award from the Biotechnology Study Center of the New York University School of Medicine 2013 Hartwig Piepenbrock DZNE Preis Berlin mit Adriano Aguzzi 6 2014 Ernst Jung Medaille fur Medizin in Gold Ehrendoktorwurden 1992 Universitat Verona 1994 Universitat Gent 1998 Eidgenossische Technische Hochschule Zurich 2000 Universitat Zurich 2000 Universitat St Andrews 2001 Ecole polytechnique federale de LausanneMitgliedschaften Bearbeiten1968 European Molecular Biology Organization 1979 Ehrenmitglied der American Society of Biological Chemistry 1980 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 7 1983 Auslandsmitglied der Royal Society 1985 Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences 1989 Auslandsmitglied National Academy of Sciences 1989 Ordentliches Mitglied der Academia Europaea 1998 Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste 1998 korrespondierendes Mitglied der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste 1999 American Society for Microbiology 2001 Academy of Medical Sciences London ausserordentliches Mitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Prasident der Schweizerischen Gesellschaft fur Zellbiologie und Molekularbiologie Human Genome Organisation Weizmann Institut fur Wissenschaften Schweizerische Akademie der Medizinischen WissenschaftenLiteratur BearbeitenWho s Who in Switzerland 1996 97 S 614f ISBN 3 280 02226 6 Charles Weissmann im Munzinger Archiv abgerufen am Internationales Biographisches Archiv 24 1997 vom 2 Juni 1997 Artikelanfang frei abrufbar Hanspeter Bundi Der Despot im Labor Die Zeit Nr 45 1997 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2005 S 3798 ISBN 3 598 23612 3 Who s Who in America 2007 S 4786 ISBN 0 8379 7006 7 Daniela Kuhn Charles Weissmann Ein Leben fur die Wissenschaft NZZ Libro 2016 ISBN 978 3 03810 220 5 Auszuge mit Fotos I Eine Familien Odyssee II Von Zurich an die Copacabana III Labor im Schlafzimmer IV Doktorieren beim Nobelpreistrager V Mein Leben spielte sich im Institut ab VI Die Erfindung der reversen Genetik NZZ Online Oktober 2016Artikel Bruno Kesseli Forscher aus Leidenschaft Unimagazin Pressestelle der Universitat Zurich 23 April 1997 auf kommunikation uzh ch Gunstige Situation um Forscher aus den USA zu rekrutieren Interview mit Charles Weissmann Brigitte Blochlinger UZH News 26 November 2007 auf news uzh chWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Weissmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fachpublikationen Publikationen Biotechnologie Charles Weissmann in allen Databasen des NCBI National Center for Biotechnology Information ncbi nlm nih gov englisch zahlreiche Publikationen Biotechnologie Medizin Charles Weissmann auf NCBI PubMed National Center for Biotechnology Information US National Library of Medicine National Institutes of Health ncbi nlm nih gov englisch 32 Fachpublikationen Stand Oktober 2016 Charles Weissmann books journals and more in der ETH Bibliothek Online library ethz ch 8 62 Publikationen Stand Oktober 2016 Charles Weissmann articles and more in der ETH Bibliothek Online library ethz ch 8 694 Publikationen Stand Oktober 2016 Literatur von und uber Charles Weissmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekCV Forschungsinstitute Unis Charles Weissmann mit Portrat Scripps Florida Scripps Research Institute TSRI auf scripps edu englisch Charles Weissmann Lebenslauf mit Portrat Institute of Molecular Life Sciences Universitat Zurich auf imls uzh ch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Weissmann Die Bedeutung der Transaminasen fur die interne Diagnostik Dissertation Schwabe Zurich Basel 1957 Weissmann Strychanon ein Abbauprodukt des Strychnins und dessen Beziehung zu den Calebassen Alkaloiden Dissertation Zurich 1961 Charles Weissmann Reversed genetics In Trends in Biochemical Sciences Band 3 Heft 5 1978 S N109 N111 H Bueler A Aguzzi A Sailer R Greiner P Autenried M Aguet C Weissmann Mice devoid of PrP are resistant to scrapie In Cell Band 73 Heft 7 1993 S 1339 47 Eintrag uber Charles Weissmann in der Datenbank der Wilhelm Exner Medaillen Stiftung UZH 50 000 Euro fur Professor Adriano Aguzzi Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive Mitgliedseintrag von Prof MD PhD Charles Weissmann mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juli 2016 a b ETH Bibliothek Online NEBIS library catalogue ETH Zurich s publication platform E Periodica ETH Data Archive E Pics image catalogues Material Archiv Archivdatenbank OnlineNormdaten Person GND 125492545 lobid OGND AKS LCCN n87918179 VIAF 13271712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weissmann CharlesKURZBESCHREIBUNG Schweizer MolekularbiologeGEBURTSDATUM 14 Oktober 1931GEBURTSORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Weissmann amp oldid 238061869