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Bochtar tadschikisch Bohtar bis 2018 Qurghonteppa tadschikisch Қurgonteppa russisch Kurgan Tyube Kurgan Tjube von persisch گرگان تپه heute Kurgan Tappa Hugel Siedlung ist die Hauptstadt der Provinz Chatlon im Sudwesten Tadschikistans Die drittgrosste Stadt des Landes liegt im Zentrum einer weiten Ebene im Tal des Wachsch die ab den 1930er Jahren unter der sowjetischen Planwirtschaft durch die Anlage von Bewasserungskanalen und durch Zwangsumsiedlungsprogramme zum grossten Baumwollanbaugebiet des Landes und zu einem Industriestandort entwickelt wurde Qurghonteppa ist nach wie vor ein Zentrum der Baumwollverarbeitung und das grosste Handelszentrum im Sudwesten Am heutigen Ort oder in dessen Nahe wird die mittelalterliche Festungsstadt Lewkand vermutet BochtarBohtarBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz ChatlonKoordinaten 37 50 N 68 47 O 37 836388888889 68 780277777778 430 Koordinaten 37 50 11 N 68 46 49 OHohe 430 mEinwohner 126 700 2022 Bochtar Tadschikistan Bochtar Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Klima 3 Geschichte 3 1 Fruhe Zeit 3 2 Mittelalter 3 3 Neuzeit 3 4 In der Sowjetunion 3 5 Im unabhangigen Tadschikistan 4 Bevolkerung 5 Stadtbild 6 Verkehr 7 Umwelt Soziales Politik 8 Sohne und Tochter der Stadt 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Bewasserungskanale arik zwischen Feldern etwa sechs Kilometer ostlich der Stadt an der Strasse nach Adschina Teppa Bochtar liegt auf 390 Meter Hohe auf der linken Seite des Wachsch dem grossten Fluss im Sudwesten Tadschikistans der ab dem Nurek Staudamm in sudwestlicher Richtung fliesst und nach rund 90 Kilometer Luftlinie in den Pandsch mundet welcher die Grenze zu Afghanistan bildet Der Wachsch macht einen weiten Bogen im Norden und Westen um die Stadt Mehrere parallele Bergketten gliedern das Tiefland in nord sudlicher Richtung Die dazwischenliegenden Flusstaler verbreitern sich nach Suden Das Wachsch Tal wird im Westen von der 1633 Meter hohen Bergkette Aruk Tau begrenzt jenseits von dieser folgt eine weitere niedrigere Bergkette die zum Tal des Kofarnihon entlang der Grenze zu Usbekistan abfallt Den Ostrand des bis zu 30 Kilometer breiten Wachsch Tals bildet die Bergkette Terekli Tau Terekli Tagh die sich ungefahr zwischen den Stadten Danghara im Norden und Pandschi Pojon am Fluss Pandsch im Suden erstreckt 1 Klima BearbeitenDas Klima ist subtropisch mit sehr heissen trockenen Sommern und milden Wintern Der durchschnittliche Jahresniederschlag betragt 273 Millimeter und ist uberwiegend fur einen Feldbau ohne kunstliche Bewasserung nicht ausreichend Der meiste Regen fallt Anfang des Jahres zwischen Januar und April Der heisseste Monat ist der Juli mit einer durchschnittlichen Hochsttemperatur von 37 C die durchschnittliche Tiefsttemperatur wird im Januar mit 1 C erreicht 2 Die Loss Boden in der Talebene sind fruchtbar und eignen sich bei kunstlicher Bewasserung neben dem Anbau von Baumwolle auch fur Getreide und Gemuse Angebaut werden ferner Melonen Granatapfel Zitrusfruchte und Trauben Geschichte BearbeitenFruhe Zeit Bearbeiten nbsp Vom Aussichtsturm auf dem Stadtmuseum nach Sudosten uber die Hauptkreuzung die Vahdat Strasse entlang Das Gebaude rechts im Vordergrund auf dem Foto von 2010 wurde seither zu einem der fuhrenden Hotels ausgebaut Im sudwestlichen Tadschikistan gab es in der Bronzezeit Ende des 2 Jahrtausends v Chr und nach dem Ubergang zur Eisenzeit einige Siedlungen an den Talrandern bis in mittlere Hohenlagen Die Siedlungen der fruhen Eisenzeit als die Bevolkerungsdichte zunahm werden im heutigen Turkmenistan der Yaz I Kultur zugerechnet 3 Archaologische Erforschungen in der Region begannen 1955 Der nachste bronzezeitliche Fundplatz wurde auf dem Gebiet der Sowchose Kirow ostlich von Bochtar entdeckt 4 Die Grabfunde werden der Andronowo Kultur zugerechnet Mittelalter Bearbeiten Ein Kilometer von Kirow entfernt und 12 Kilometer ostlich von Bochtar blieben die Lehmziegelreste des buddhistischen Klosters Adschina Teppa aus dem 7 8 Jahrhundert n Chr erhalten Der Stadtname Qurghonteppa Kurgan Tappa verweist auf eine alte Festungsstadt moglicherweise auf die Stadt Lewkand Die geographische Zuordnung der in den Quellen erwahnten Ortsnamen ist spekulativ Lewkand wird auch mit dem Namen der Siedlung Wachsch und mit der grossten Stadt im Mittelalter Chelawerd in Verbindung gebracht deren Name von der ebenso genannten fruhmittelalterlichen Siedlung die spater Kafirkala hiess ubernommen wurde Die Gleichsetzung des Ortsnamens Wachsch mit Lewkand auch Lavakand und wiederum mit Sangtude das 35 Kilometer nordostlich von Bochtar liegt Sangtuda heissen heute zwei Staudamme dort am Wachsch wird im Zusammenhang mit Dschalal ad Din ar Rumi diskutiert der 1207 in einem Ort namens Wachsch geboren und hier die ersten Lebensjahre verbracht haben konnte 5 Im Mittelalter gehorte das untere Wachsch Tal zeitweilig zur Provinz Chuttal deren Zentrum ostlich an der Mundung des Kysylsu in den Pandsch lag Der Provinzname Chuttal wurde im 16 Jahrhundert durch Kulob ersetzt Westlich des Wachsch lag die Provinz Tschaganian nordlich von Termiz in der heutigen usbekischen Provinz Surxondaryo 6 Die gesamte Region nordlich des Amudarja wurde in der Antike Transoxanien und von den Arabern ab Mitte des 7 Jahrhunderts ma waraʾan nahr genannt Beschreibungen von Adschina Teppa und anderen buddhistischen Klostern in Chuttal sind von chinesischen Pilgern dieser Zeit uberliefert Nach den Umayyaden wurde Chuttal im 9 und 10 Jahrhundert von der vermutlich aus dem Iran stammenden kurzlebigen Dynastie der Banijuriden kontrolliert uber deren Herrscher nur wenig bekannt ist 7 Die Hauptstadt von Chuttal war im 10 und 11 Jahrhundert Hulbuk die Stadt Kulob wird erstmals um 1220 erwahnt als sie beim Einfall der Mongolen erobert wurde Neuzeit Bearbeiten Qurghonteppa taucht zuerst im 17 Jahrhundert namentlich in den Quellen auf als verschiedene lokale Fursten unter der Oberherrschaft der usbekischen Dynastien von Buchara in der Provinz regierten Der Einfluss der usbekischen Zentralherrschaft in Buchara endete in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Danach ubernahm der uskekische Stamm der Yuz von der Festung Hissor aus die Kontrolle uber das untere Wachsch Tal bis in die Gegend von Qabodiyon bald abgelost von einem anderen in Kunduz sudlich des Amudarja ansassigen usbekischen Stamm Bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts blieb nun die von Regenten aus Kulob beherrschte Region relativ unabhangig zwischen dem machtigeren Emirat Afghanistan im Suden dem Emirat Buchara im Nordwesten und dem Khanat Kokand im nordlich gelegenen Ferghanatal Im Jahr 1868 besiegte das Russische Kaiserreich das Khanat Kokand und das Emirat Buchara Amir Mozaffar ad Din ein Emir der Mangiten Dynastie von Buchara konnte mit russischer Unterstutzung 1870 seinen Herrschaftsbereich nach Osten erweitern und die Gebiete von Qurghonteppa Qabodiyon und Kulob der Verwaltungsprovinz Hissor zuschlagen Wahrend des Emirats Buchara wurden die ausseren Provinzen Qurghonteppa heute Chatlon Kulab Qarotegin und Darwos heute ein Teil von Berg Badachschan von Provinzgouverneuren Beg praktisch autonom beherrscht und von diesen ausgebeutet 8 nbsp Orthodoxe Kirche im russischen Stil Russische Beobachter beschrieben Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts die sozialen Verhaltnisse in der Provinz Qurghonteppa die sich neben dem Distrikt der Hauptstadt entlang des Wachsch nach Suden aus den stadtischen Distrikten amlakdari Tschilikul und Sarai heute Pandsch und rund 30 landlichen Distrikten qeschlaq zusammensetzte Die Landwirtschaft basierte auf dem Anbau von Getreide sowie der nomadischen und halbnomadischen Viehzucht Die Bevolkerung setzte sich uberwiegend aus Usbeken ferner aus Turkmenen Arabern eine persischsprechende Ethnie die sich als Nachfahren der arabischen Einwanderer betrachtet Tadschiken und aus Afghanistan stammenden Hazara zusammen Gegen die Eroberung Tadschikistans die nach der Oktoberrevolution 1917 durch die Rote Armee begann leisteten die lokalen Aufstandischen der Basmatschi einen organisierten Widerstand der in der Region erst im August 1922 zusammenbrach Ziel der Basmatschi war die politischen Strukturen des alten Emirats Buchara wiedereinzufuhren Hierfur fehlte ihnen die Unterstutzung der umliegenden Lander abgesehen von einigen muslimischen Gruppen aus Afghanistan Der Burgerkrieg hatte eine Umverteilung und die Flucht grosser Teile der Bevolkerung zur Folge In der Sowjetunion Bearbeiten 1924 wurde die Provinz Qurghonteppa in die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan aufgenommen von der 1929 die Tadschikische Sozialistische Sowjetrepublik abgespalten wurde Ab 1926 war Qurghonteppa Hauptstadt der neu gebildeten Provinz wiloyat gleichen Namens mit einer Flache von 12 600 Quadratkilometern Zwischen dem Ende der 1920er Jahre und etwa 1940 wurden die landwirtschaftlichen Betriebe enteignet und in staatlich kontrollierte Kolchosen oder in staatlichem Besitz befindliche Sowchosen umgewandelt In den 1920er Jahren begann auch der Bau der ersten Industriebetriebe und der Infrastruktur im Land 1926 bis 1928 gehorten hierzu Baumwollverarbeitungsanlagen in Qurghonteppa Schahritus und anderen Stadten Zwischen 1926 und 1929 wuchs die Bevolkerung der Provinz um 160 000 Neusiedler 9 In den 1930er Jahren begann am unteren Wachsch Tal der Anbau von Baumwolle in grossem Stil Hierfur wurden die Sumpfgebiete entlang der Flusse in Felder umgewandelt und ein System von Bewasserungskanalen angelegt Die in den landwirtschaftlichen Betrieben beschaftigten Arbeiter wurden zu grossen Teilen aus den hoher gelegenen Bergtalern im Norden vor allem aus dem Rascht Tal um Gharm fruher Qarotegin Provinz zwangsumgesiedelt In grosserer Zahl kamen ausserdem russische Landwirte Handler und Verwaltungsleute in die Provinz Durch eine Verwaltungsreform verlor Qurghonteppa 1939 den Status als Provinz um von 1944 bis 1947 kurzfristig die Hauptstadt des gleichnamigen Oblast russisch fur einen grosseren Verwaltungsbezirk zu werden Danach war Kulob Provinzhauptstadt bis diese Funktion zwischen 1977 und 1992 wieder an Qurghonteppa uberging Der 1979 hinzugekommene Distrikt nohija Pandsch heute Distrikt Qumsangir an der afghanischen Grenze erhohte die Zahl der Distrikte in der Provinz auf elf Seit 1992 sind die Oblaste Qurghonteppa und Kulob nach der Neustrukturierung im unabhangigen Tadschikistan zur Provinz Chatlon mit der Hauptstadt Qurghonteppa vereint Die Flache dieser dichtest besiedelten Provinz des Landes betragt 24 600 Quadratkilometer In der sowjetischen Zeit wurde Qurghonteppa zum Zentrum der Baumwollverarbeitung im Sudwesten ausgebaut Knapp die Halfte der Jahresproduktion kam aus der Region Ende der 1980er Jahre war dies knapp eine halbe Million Tonnen 1986 gab es 50 Kolchosen und 70 Sowchosen die in den Ebenen uberwiegend Baumwolle und an den Talrandern Getreide Fruchte und Tierfutter produzierten Daneben wurde in den Grossbetrieben auch Vieh gezuchtet vor allem das wegen seiner Wolle geschatzte Karakulschaf Der Hohepunkt der parallel zur landwirtschaftlichen Entwicklung stattfindenden Industrialisierung waren die 1960er und 1970er Jahre Qurghonteppa erhielt in den 1960er Jahren einen Erdol verarbeitenden Betrieb und eine Konservendosenfabrik 10 Bis zur Unabhangigkeit standen die drei grossen Bevolkerungsgruppen die alteingesessenen Kulobis Gharmis aus den Bergen und Usbeken in Konkurrenz zueinander um die politischen und wirtschaftlichen Machtpositionen 11 Im unabhangigen Tadschikistan Bearbeiten Nach der Unabhangigkeit 1991 begann im Mai 1992 ein landesweiter Burgerkrieg der bis 1997 dauerte und besonders in der Provinz Qurghonteppa zu grossen Zerstorungen der Siedlungen und Infrastruktur sowie zu verheerenden Folgen fur die Landwirtschaft fuhrte Allein von Mai bis Dezember 1992 starben bei Kampfen in den Provinzen Duschanbe Qurghonteppa und Kulob 50 000 Menschen und 650 000 Tadschiken waren bis Ende des Jahres geflohen 12 In den Machtkampf zwischen Vertrauten des heutigen Prasidenten Emomalij Rahmon uberwiegend aus Kulob stammende Milizen Sitodi Melli Populare Front und der Vereinigten Tadschikischen Opposition UTO mischten sich in der Provinz Qurghonteppa die seit langem bestehenden ethnischen Spannungen zwischen Usbeken anderen zugewanderten Bevolkerungsgruppen Gharmis auch kuhistoni aus den Bergen und den hiesigen Kulobis oder alteingesessene mahalli von mahalla Ein aus Kulob eindringender bewaffneter Mob zwang viele Gharmis zur Flucht nach Afghanistan Dem 1964 in Qurghonteppa geborenen Rebellenfuhrer Mahmud Khudoiberdyev gelang es Ende 1992 die Machtverteilung zugunsten von Rahmons Kulobi Fraktion zu verschieben indem er einen Panzer ubernahm und diesen nach Kalininobod in der Nahe der Stadt steuerte Dafur wurde er nach der Regierungsubernahme Rahmons 1993 mit dem Posten des Kommandanten der Ersten Brigade in Qurghonteppa belohnt In den folgenden Jahren stellte er sich jedoch gegen die Regierung und verlangte dreimal die Ersetzung bestimmter Regierungsvertreter sowie die Herauslosung des Gebiets Qurghonteppa aus der Provinz Chatlon Im August 1997 eroberte die Prasidentengarde Qurghonteppa und Khudoiberdyev floh dem Vernehmen nach uber die afghanische Grenze 13 Der Burgerkrieg endete 1997 mit einem Friedensschluss der den oppositionellen islamischen Kraften eine 30 prozentige Beteiligung an der Regierung versprach Bevolkerung BearbeitenAnfang des 20 Jahrhunderts wohnten etwa 4000 Einwohner in Qurghonteppa Nach amtlichen Zahlungen betrug die Einwohnerzahl 23 560 im Jahr 1959 14 36 620 im Jahr 1970 15 und 42 075 im Jahr 1979 16 Im Jahr 1989 war die Zahl auf 58 505 angestiegen 2000 betrug sie 60 508 und 2010 waren es 75 450 Fur 2014 wurden 101 600 Einwohner geschatzt 17 2022 betrug die Einwohnerzahl 126 700 18 Bochtar gehort nach Duschanbe und Chudschand und vor Kulob zu den wenigen grossen in Talebenen gelegenen stadtischen Siedlungsraumen in denen die Mehrheit der Bevolkerung Tadschikistans lebt Stadtbild Bearbeiten nbsp Vahdat Strasse Gepflegte Allee mit Wohnblocks im Zentrum nbsp Einfache Wohnblocks an der nordlichen Ringstrasse Die Achse der Stadt ist die Aini Strasse ulitsa Aini die von Sarband im Osten Richtung Kolchosobod im Sudwesten die Stadt mittig durchschneidet Von der zentralen Hauptkreuzung fuhrt eine Strasse in nordwestlicher Richtung nach Qizilqala zum Anschluss an die A384 Der uberregionale Verkehr kann die gesamte Stadt auf einer Ringstrasse umfahren Die vierte der ein ungefahres Achsenkreuz bildenden Hauptstrassen zweigt von der sudlichen Ringstrasse in sudostlicher Richtung nach Wachsch ab Wenige Meter nordlich der zentralen Kreuzung ist ein Turm auf dem Dach eines 1983 erbauten kreisrunden Gebaudes zu sehen das auf einem kleinen Hugel steht und in dem sich ein Museum befindet Ausgestellt werden industriell gefertigte Gegenstande aus der Sowjetzeit Gegenuber erinnert ein Reiterstandbild an den im 9 Jahrhundert lebenden Samaniden Herrscher Ismoil Somonij der als Grunder der tadschikischen Nation verehrt wird Von dieser Kreuzung fuhrt die von Alleebaumen gesaumte Vahdat Avenue nach Sudosten zur Bobojon Ghafurow Strasse ins Geschaftszentrum Ghafurow 1908 1977 war ein Historiker der zur Geschichte der Tadschiken publizierte und von 1946 bis 1956 Generalsekretar der Kommunistischen Partei Tadschikistans war An der Einmundung der Bobojon Ghafurow Strasse in die Karla Marksa Strasse befinden sich die grosse Markthalle fur Obst Gemuse und Artikel des taglichen Bedarfs ein Hotel aus der sozialistischen Zeit und mehrere Restaurants An der Ecke Bobojon Ghafurow Strasse und Vahdat Avenue baut die kleine orthodox christliche Gemeinde der Stadt eine der wenigen Kirchen Tadschikistans die sich ansonsten fast alle in Duschanbe oder Chudschand befinden 19 Ende 2014 war der Rohbau fertiggestellt Es gibt einige mit Baumen bestandene Parks und Alleen im Stadtzentrum Im Bereich der Ringstrasse wurden in der sowjetischen Zeit Industriebetriebe angesiedelt die heute weitgehend zerfallen sind Ein Bewasserungskanal durchzieht von Nordosten nach Sudwesten die Stadt Das Wohnviertel zwischen dem Kanal und der nordlichen Ringstrasse ist weitlaufiger und besteht uberwiegend aus uniformen Wohnblocks Mehrere Banken und Hotels verweisen auf die Bedeutung der Stadt als Handelsplatz Die staatliche Universitat an der Aini Strasse ostlich des Zentrums ist nach dem im 11 Jahrhundert lebenden persischen Dichter Nasir i Chusrau benannt Der stadtische Fussballverein heisst Wachsch Qurghonteppa Verkehr BearbeitenVon der Landeshauptstadt Duschanbe fuhrt die Fernstrasse A384 uber Obikiik nach Suden in rund 90 Kilometern nach Bochtar Eine langere Verbindung von Duschanbe ist die A385 die uber Norak und Danghara weiter nach Sudosten nach Kulob verlauft Von Danghara zweigt eine Strasse nach Westen Richtung Wachsch ab und erreicht rund 70 Kilometer nach der Abzweigung Bochtar Nach Suden fuhrt die A384 von Bochtar vorbei an Kolchosobod 32 Kilometer durch Qubodijon und Schahritus zum einzigen usbekischen Grenzubergang im Suden bei Termiz 1932 war eine ab 1929 gebaute Schmalspurbahnlinie vom Flusshafen Pandschi Pojon nach Qurghonteppa und 1956 von dort weiter nach Kulob fertiggestellt Dies war die letzte vollendete Schmalspurbahnlinie in Tadschikistan Sie diente zum Abtransport von Baumwolle und von Salz aus der Nahe von Kurbon Schahid Vor dieser Zeit gab es im Sudwesten und nach Duschanbe noch keine asphaltierten Strassen der Gutertransport wurde mit Lasttieren auf Pfaden bewaltigt Ansonsten bildete der Schiffsverkehr zwischen Termiz und Pandschi Pojon die einzige Transportmoglichkeit die Schifffahrt auf dem Unterlauf des Wachsch war nur sehr eingeschrankt moglich 1932 wurde die erste Fahrstrasse zwischen Qurghonteppa und Duschanbe eroffnet Eine um diese Zeit begonnene Schmalspurbahnlinie zwischen den beiden Stadten die ungefahr dem Verlauf der Fahrstrasse folgte konnte wegen der aufwendigen Streckenfuhrung durch die Berge erst 1941 fertiggestellt werden Der Personenzugverkehr war auf den im Sudwesten angelegten Schmalspurstrecken langsam und in den 1960er Jahren weitgehend eingestellt 20 Vom Anschluss in Termiz wurde zwischen 1966 und 1980 eine 264 Kilometer lange Bahnlinie in Breitspur westlich der Schmalspurtrasse gebaut die uber Schahritus Qubodijon und Qurghonteppa nach Norden bis zur Stadt Jowon fuhrte 1999 wurde die Strecke ab Qurghonteppa um 132 Kilometer nach Osten bis Kulob erweitert 21 Sie ersetzte die alte Schmalspurbahn Seit Ende August 2016 ist die Stadt direkt mit Duschanbe durch eine 41 Kilometer lange neu gebaute Gebirgsstrecke zwischen Wahdat und Jovon verbunden Dadurch entfallt der Umweg uber usbekisches Territorium 22 Der Bahnhof von Bochtar befindet sich rund sieben Kilometer ostlich im Ort Bustonqala Fur die inlandische Personenbeforderung spielt die Bahn keine Rolle An zwei Wochentagen fahren unter normalen Umstanden Zuge von Bochtar uber Termiz nach Moskau 23 die vor allem tadschikische Arbeitskrafte nach Russland befordern Vom Flughafen Bochtar etwa sieben Kilometer ostlich des Stadtzentrums am Ufer des Wachsch gibt es Fluge nach Moskau und Jekaterinburg die wie die Zugverbindungen vornehmlich von tadschikischen Arbeitsmigranten genutzt werden Umwelt Soziales Politik Bearbeiten nbsp Eingang zur MarkthalleDer grosste Teil der chemischen Wasserverschmutzung welche die grossen Flusse und die gesamte Trinkwasserversorgung betrifft stammt aus der industriellen Produktion zu der neben der bis heute aktiven Aluminiumfabrik TALCO in Tursunsoda auch die Wachsch Stickstoffdungerfabrik 25 Kilometer nordlich von Qurghanteppa gehorte 1989 vergiftete diese spater im Burgerkrieg zerstorte Fabrik die Wasserversorgung in mehreren Dorfern im Sudwesten und in Bochtar 24 Nach einer Untersuchung wurden 1994 rund 90 Prozent des Wasserverbrauchs zur Feldbewasserung verwendet was zur Versalzung der Boden fuhrt 25 Viele Boden sind bis heute mit ungeklarten Abwassern sowie chlor und stickstoffhaltigen Salzen verunreinigt Fur die Versalzung der Boden ist der Baumwollanbau in Monokultur hauptverantwortlich Die Bewasserung erfolgt in den meisten Fallen uber ein System von Oberflachenkanalen arik bis zum oberen Ende der Felder von wo sich das Wasser uber die Ackerfurchen verteilt 26 Wahrend der Unruhen ab 1992 entwickelte sich Tadschikistan zunachst in kleinem Rahmen als Transitland fur den Schmuggel mit Opium aus Afghanistan Anfanglich erfolgte der Rauschgiftschmuggel durch das schwer zugangliche Gebirgsland Berg Badachschans Mitte der 1990er Jahre verlagerten sich die Schmuggelrouten in die dichter besiedelten und leichter zu durchquerenden Gebiete im Westen verbunden mit einer deutlichen Mengenzunahme und begunstigt durch die bei Polizei Zoll Militar und Regierungsmitgliedern verbreitete Korruption 27 Die Stadte Kulob und Qurghonteppa wurden zu Umschlagplatzen fur afghanisches Opium und ab 1995 auch fur Heroin Seit Ende der 1990er Jahre spielt Tadschikistan eine wesentliche Rolle als Transitland beim weltweiten Rauschgifthandel Schmuggelgut wurde beispielsweise am Grenzubergang Pandschi Pojon sudlich von Qurghonteppa und in einem Guterzug entdeckt der Baumwolle von Qurghonteppa Richtung Moskau transportierte 28 Mahmadsaid Ubaidulloev der Burgermeister von Duschanbe seit 2001 Parlamentssprecher und einer der reichsten und einflussreichsten Manner des Landes wurde von seinem politischen Gegner Prasident Rahmon 2004 indirekt und mehrfach direkt von russischen Medien als Drogenbaron bezeichnet 29 Er kontrolliert zugleich wesentlich den Baumwollhandel des Landes 30 Etwa 7000 russische Soldaten 31 hauptsachlich der 201 motorisierten Schutzendivision aus dem russischen Militarbezirk Wolga Ural sind an drei Standorten in Tadschikistan stationiert Neben dem Hauptquartier bei Duschanbe gibt es die Garnisonen Kulob und Bochtar wo das 191 Infanterieregiment stationiert ist 32 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenRawilja Agletdinowa 1960 1999 sowjetische Mittelstreckenlauferin Imomudin Sattorow 1964 Botschafter Tadschikistans in Deutschland Sergei Mandreko 1971 2022 tadschikisch russisch osterreichischer Fussballspieler und trainerLiteratur BearbeitenHabib Borjian Kurgan Tepe In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica 27 Juli 2005 englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Kulob In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press Lanham Maryland 2010 S 291fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bochtar Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vakhsh Valley In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 376 Kurgan Tyube Tajikistan weatherbase com Natalia M Vinogradova Giovanna Lombardo Farming Sites of the Late Bronze and Early Iron Ages in Southern Tajikistan In East and West Vol 52 No 1 4 Dezember 2002 S 71 125 hier S 116 L T P jankova Jungbronzezeitliche Graberfelder im Vachs Tal Sud Tadzikistan Materialien zur Allgemeinen und Vergleichenden Archaologie Band 36 C H Beck Munchen 1986 S 8 Franklin Lewis Rumi Past and Present East and West The Life Teachings and Poetry of Jalal al Din Rumi One World Publications Oxford 2000 S 47 49 Clifford Edmund Bosworth Ḵottal In Encyclopaedia Iranica Vgl Vladimir N Nastich A Survey of the Abbasid Copper Coinage of Transoxania S 1 80 A Tabyshalieva Social Structures in Central Asia In Chahryar Adle Hrsg History of civilizations of Central Asia Band 5 Towards the contemporary period from the mid nineteenth to the end of the twentieth century UNESCO Paris 2005 S 82 Kirill Nourzhanov Christian Bleuer Tajikistan A Political and Social History Asian Studies Series Monograph 5 Australian National University ANU E Press Canberra 2013 S 103 M Dinorshoev Tajikistan In Chahryar Adle Hrsg History of civilizations of Central Asia Band 5 Towards the contemporary period from the mid nineteenth to the end of the twentieth century UNESCO Paris 2005 S 292 Kirill Nourzhanov Christian Bleuer 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Toҷikiston 2022 S 23 Religions In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan 2010 S 302 M V Hambly Road vs Rail A Note on Transport Development in Tadzhikistan In Soviet Studies Vol 19 No 3 Januar 1968 S 421 425 hier S 421 423 Railways In Abdullaev Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 297 Inauguration connects Tajik rail networks Railway Gazette 30 August 2016 abgerufen am 31 August 2016 englisch Russian railway workers suspend the sale of tickets to Kulob avesta tj 18 November 2011 Reza Ghasmi Tajikistan A World Bank Country Study The World Bank Washington 1994 S 182 Sharon Eicher Environmental Resources and Constraints in the Former Soviet Republics Chapter 20 Tajikistan The National Council for Soviet and East European Research Washington September 1994 S 6 Kristina Toderich u a A Farm in Kumsangir of Tajikistan A Perspective of Water land Use along Pyandzh River Kier Diskussion Paper Series Kyoto Institute of Economic Research Kyoto 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