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Dieser Artikel behandelt eine tadschikische Stadt fur den Dichter dieses Namens siehe Mirso Tursunsoda fur den Bezirk siehe Tursunsoda Bezirk Tursunsoda tadschikisch Tursunzoda auch Tursunzoda Tursunsade Tursunzade bis 1978 Regar ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts nohija in der Region Nohijahoi tobei dschumhurij Der Republik unterstellte Bezirke im Westen von Tadschikistan Die im fruchtbaren Hisortal nahe der usbekischen Grenze gelegene Stadt besitzt einen geschaftigen Markt fur die umliegenden Dorfer TursunsodaTursunzodaBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanVerwaltungseinheit Nohijahoi tobei DschumhurijKoordinaten 38 31 N 68 14 O 38 510833333333 68 230277777778 705 Koordinaten 38 30 39 N 68 13 49 OHohe 705 mEinwohner 44 200 2007 Tursunsoda Tadschikistan TursunsodaBekannt ist Tursunsoda wegen der 1975 in Betrieb genommenen Aluminiumfabrik heute Tajikistan Aluminium Company TALCO dem grossten Industriebetrieb des Landes der rund 60 Prozent des Exports und 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erzeugt und dafur bei Vollbetrieb durchschnittlich 40 Prozent des landesweiten Bedarfs an elektrischem Strom verbraucht Korruptionsvorwurfe im Umfeld von TALCO und der Regierung die in einem der teuersten internationalen Gerichtsverfahren von 2005 bis 2008 in London verhandelt wurden haben die Kreditwurdigkeit Tadschikistans bei internationalen Geldgebern in Frage gestellt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Stadtbild 4 TALCO 5 Sport 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Aluminiumfabrik TALCOTursunsoda liegt auf einer Hohe von 705 Metern im breiten Hisortal das sich in Ost West Richtung von der Landeshauptstadt Duschanbe bis zur usbekischen Grenze erstreckt und im Norden vom Hissargebirge Fanberge mit Gipfelhohen zwischen 3000 und 4000 Metern und im Suden von Hugeln bis zu 1500 Metern Hohe begrenzt wird Letztere trennen die Ebene vom Tal des Kofarnihon im Sudosten In Usbekistan setzt sich das Hisortal im Tal des Surxondaryo fort Das Hisortal gehort mit dem Ferghanatal im Norden und den Tiefebenen in der Provinz Chatlon im Suden zu den grossten Ackerbaugebieten des Landes Im Distrikt wird hauptsachlich Reis und Baumwolle angebaut wenn auch in deutlich geringerem Umfang als in den anderen genannten Regionen Beides muss intensiv uber ein System von Kanalen arik bewassert werden Die Bewasserung erfolgt von Zuflussen des Surxondaryo darunter dem Fluss Karatag der von Nordosten aus einem Tal des Hissargebirges kommend sudlich an der Stadt vorbeifliesst und sich an der Landesgrenze mit dem Schirkent vereint der in den Bergen im Norden entspringt und den westlichen Stadtrand tangiert Des Weiteren gedeihen in der Umgebung Weintrauben Granatapfel und Zitronen Von Duschanbe ist Tursunsoda nach etwa 54 Kilometern auf der gut ausgebauten Fernstrasse M41 zu erreichen die nordlich an Hisor vorbeifuhrt und zehn Kilometer westlich von Tursunsoda die usbekische Grenze beim Grenzort Uzun erreicht Die nachste grossere Stadt in Usbekistan Denov ist 35 Kilometer von der Grenze entfernt Die Lage an einem von nur drei allgemein offenen Grenzubergangen zwischen beiden Landern deren gemeinsame Grenze rund 1330 Kilometer lang ist und an der direkten Verbindung zur Hauptstadt Duschanbe macht Tursunsoda zu einer wichtigen Durchgangsstation fur den Waren und Personenverkehr Durch das Hisortal verlief eine parallel zur Durchquerung des Ferghanatals alternative sudliche Route der Seidenstrasse Diese Karotegin Route fuhrte von Termiz uber Denov und Tursunsoda durch das Hisortal weiter nach Osten durch das Raschttal fruher Karotegintal am Fluss Wachsch entlang Richtung China 1 Ausserdem liegt Tursunsoda an der Bahnlinie Duschanbe Moskau die fur tadschikische Arbeitsmigranten die gunstigste Reisemoglichkeit darstellt Von der turkmenischen Hafenstadt Turkmenbasy wird Petrolkoks per Bahn zu TALCO transportiert wo der Kohlenstoff bei der Aluminiumherstellung benotigt wird Die Bewohner von Tursunsoda und im gesamten Westteil des Hisortals sind mehrheitlich Usbeken die tadschikische Landesbevolkerung ist hier in der Unterzahl Eine Besonderheit stellt die kleine Minderheit der Parya dar eine ethnolinguistische Gruppe von maximal 7500 Mitgliedern die in den 1950er Jahren erstmals von der Wissenschaft zur Kenntnis genommen wurden Die Parya sprechen eine noch nicht klassifizierte indoarische Sprache die moglicherweise dem Rajasthani nahesteht und leben hauptsachlich in kleinen Dorfern im Distrikt Tursunsoda im ostlich angrenzenden Distrikt Schahrinaw und jenseits der Grenze in der usbekischen Provinz Surxondaryo 2 Wenige Kilometer nordlich von Tursunsoda beginnt das Schirkent Tal dessen oberer Teil 1991 zu einem naturhistorischen Landschaftspark erklart wurde An drei schwer zuganglichen Stellen blieben dort fossile Fussspuren von Dinosauriern erhalten Geschichte Bearbeiten nbsp Standbild von Mirso Tursunsoda am zentralen PlatzTursunsoda war bis zur ersten Halfte des 20 Jahrhunderts ein Dorf Bis 1952 hiess der Ort Stantsija Regar danach wurde der Name auf Regar Stadt aus Sand verkurzt Ende des 19 Jahrhunderts gehorte das Gebiet zum Emirat Buchara Bei der Aufteilung Zentralasiens in sowjetische Teilrepubliken wurde Tadschikistan im Oktober 1924 zunachst der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Tadschikische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik zugeschlagen Die Grenzziehung dieser Teilrepublik erfolgte ohne Rucksicht auf die ethnische Verteilung der Bevolkerung sodass die Tadschiken mit Buchara und Samarqand ihre historischen Kulturzentren verloren und grosse Siedlungsgebiete mit usbekischer Bevolkerung innerhalb der tadschikischen Teilrepublik lagen Hierzu gehorten die Grenzregionen um Tursunsoda um Pandschakent und Gebiete im Sudwesten 1929 als Tadschikistan eine autonome Sowjetrepublik wurde erganzt um die usbekisch besiedelte Region Chudschand im Ferghanatal Im selben Jahr 1929 wurde die direkte Eisenbahnverbindung zwischen Moskau und Duschanbe durch den Bahnhof Regar eroffnet Der Bahnhof hat bis heute seinen alten Namen behalten Die Umbenennung der Stadt Regar erfolgte 1978 zu Ehren des Dichters und Politikers Mirso Tursunsoda 1911 1977 der wahrend der Tadschikischen Sozialistischen Sowjetrepublik einer der ersten tadschikischen Dramatiker wurde und bis heute als Nationaldichter gewurdigt wird Tursunsoda gehorte nach Sadriddin Aini zu den fuhrenden Vertretern des sozialistischen Realismus tadschikischer Pragung Er ist auf der Ein Somoni Banknote von 1999 abgebildet und seine goldfarbene Statue steht auf dem zentralen Platz der Stadt Ende der 1950er Jahre entstanden Plane den Fluss Wachsch an mehreren Stellen aufzustauen Mitte der 1970er Jahre war der Nurek Staudamm fertiggestellt und hatte mit der Stromproduktion begonnen Er ist mit 300 Metern Hohe die weltweit hochste Talsperre und liefert annahernd drei Viertel des tadschikischen Strombedarfs 3 Parallel zum Bau des Staudamms wurde als Hauptabnehmer des erzeugten Stroms von 1972 bis 1975 in Tursunsoda die grosste Aluminiumfabrik Zentralasiens errichtet nbsp Industrie und Arbeitersiedlung sudlich der Bahnlinie1991 wurde Tadschikistan unabhangig Im selben Jahre begann eine Front aus verschiedenen Oppositionsgruppen einen Burgerkrieg gegen die neue tadschikische Regierung die erst 1997 das ganze Land unter ihre Kontrolle brachte 1994 unternahm mitten im Burgerkrieg der Warlord und Burgermeister von Tursunsoda Ibodullo Boimatov einen Aufstand gegen die Regierung und lehnte es spater ab seine Kampfer entwaffnen zu lassen Stattdessen floh er nach Usbekistan von wo er Anfang 1996 mit zwei usbekischen Militarfahrzeugen zuruckkehrte und mit rund 1000 Mann die Kontrolle der Stadt ubernahm Nach zwei Wochen ubergab er die schweren Waffen an den mit ihm verbundeten Rebellen Makhmoud Khudoberdiyev ein usbekischstammiger Colonel der sich mit seinen Truppen in Qurghonteppa aufhielt Nachdem ihre Forderung nach Rucktritt einiger Regierungsmitglieder teilweise erfullt worden war beendeten sie den Aufstand 4 Das Ende des Burgerkriegs 1997 sah einen Friedensschluss mit den Oppositionsgruppen vor und bezog erstmals im nachsowjetischen Zentralasien eine islamische Oppositionspartei in die Regierung ein was in Usbekistan auf Ablehnung stiess Die usbekische Regierung begann als eine Reaktion darauf Mahmud Khudoiberdiyev als Gegner der tadschikischen Regierung zu unterstutzen Nach Zusammenstossen mit Regierungseinheiten im August 1997 zog sich Khudoiberdiyev von Qurghonteppa in den Suden Usbekistans und spater nach Afghanistan zuruck 5 Die Aufstande und Gefechte in der Region Tursunsoda wahrend des Burgerkriegs hangen mit der wirtschaftlichen Bedeutung der Aluminiumfabrik zusammen deren Betrieb wahrend dieser Zeit nur mit Muhe aufrechterhalten werden konnte 2006 begann die Regierung in einem Freiwilligenprogramm Familien aus anderen Regionen des Landes in der Umgebung von Tursunsoda anzusiedeln wo bessere Arbeitsmoglichkeiten in der Industrie und Landwirtschaft auf sie warten sollten 1000 Familien aus der unterentwickelten Region Kulob wo es weder Arbeit noch Ackerland gibt aber die Zahl der Auswanderer hoch ist wurden mit diesem Programm umgesiedelt Das zur Verfugung gestellte Land liegt nahe an der usbekischen Grenze Da alle Umsiedler Tadschiken aus der Heimatregion des Prasidenten Rahmon sind die in einem mehrheitlich von Usbeken bewohnten Gebiet Land erhielten bemerken Kritiker dass es vermutlich auch darum ging eine besonders loyal zur Regierung stehende Bevolkerungsgruppe anzusiedeln Das Grenzgebiet gilt als sensibel weil die Beziehungen zwischen Tadschikistan und Usbekistan seit dem Burgerkrieg unter anderem wegen Auseinandersetzungen um Wassermengen und den genauen Grenzverlauf in bestimmten Gebieten angespannt sind 6 Stadtbild Bearbeiten nbsp Geschaftiger Markt1974 lebten 21 000 Einwohner in der Stadt 7 Im Jahr 2007 wurde die Einwohnerzahl auf 44 200 geschatzt Damit ist Tursunsoda die achtgrosste Stadt des Landes Der als Wohnplatz der Arbeiter in der Aluminiumfabrik in den 1970er Jahren zu einer Stadt ausgebaute Ort ist weitgehend in einem modernen rechteckigen Strassengitter angelegt Zentrum ist ein grosser freier Platz 100 Meter vom Bahnhof entfernt Die Bahnlinie passiert in Ost West Richtung am sudlichen Rand die Innenstadt Von der Schnellstrasse M41 zweigt in der Nahe der Aluminiumfabrik eine bis ins Zentrum drei Kilometer lange Strasse nach Suden ab Der zentrale Platz mit einem Kreisverkehr ist die Haltestelle fur Minibusse nach Duschanbe und fur Sammeltaxis in die umliegenden Dorfer In den Gassen im Osten schliesst sich ein geschaftiges Marktviertel mit landwirtschaftlichen Produkten der Region Grundstoffen fur die Landwirtschaft und Haushaltswaren an Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich ein kleiner baumbestandener Park Der Aussenbezirk sudlich der Bahnlinie besteht aus einigen teilweise verfallenen Industriebauten aus sowjetischer Zeit und einer ebensolchen Arbeitersiedlung Neben der Aluminiumfabrik gehoren eine Ziegelfabrik und ein Baumwollverarbeitungsbetrieb zu den Arbeitgebern Es gibt zwei Fernsehstationen TV Regar und TV TadAz die beiden Zeitungen Tojikiston und Regar sowie eine Rundfunkstation Der ortliche Fussballverein heisst Regar TadAZ TALCO Bearbeiten nbsp TALCO von SudenDie Aluminiumfabrik von Tursunsoda wurde 1975 mit dem russisch abgekurzten Namen TadAz eroffnet und im April 2007 in TALCO Tajikistan Aluminium Company umbenannt 8 Es ist die grosste Anlage zur Aluminiumelektrolyse des Landes und war lange Zeit die viertgrosste weltweit TALCO ist der grosste Exportbetrieb und erwirtschaftet rund 60 Prozent der Exporterlose Tadschikistans und hat 20 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt Die Beschaftigtenzahl lag vor 2013 bei uber 12 000 9 und Anfang 2014 noch bei 10 800 10 Das benotigte Bauxit wurde vor der Unabhangigkeit aus anderen Landern der Sowjetunion oder des Ostblocks bezogen und wird heute auf dem Weltmarkt eingekauft Tadschikistan verfugt uber kein Bauxit das Land wurde als Standort ausgewahlt weil hier Strom aus Wasserkraft erzeugt werden kann Zeitgleich mit der Fabrik wurde der Nurek Staudamm gebaut Je nach Auslastung benotigt TALCO in verschiedenen Jahren 36 bis 45 Prozent des gesamten im Land verbrauchten elektrischen Stroms Generell sind zur Elektrolyse von einem Kilogramm Aluminium 10 17 kWh erforderlich je nach Energieeffizienz der verwendeten Methode und dem Alter der Anlage TALCO liegt mit 17 kWh am oberen Ende des Energiebedarfs Uber 50 Prozent der Produktionskosten entfallen auf die elektrische Energie Die Produktionskosten hangen damit stark vom schwankenden Strompreis ab Im Jahr 2011 betrugen die Kosten fur elektrischen Strom trotz eines niedrigen Tarifs 92 Millionen US Dollar und fur Erdgas 16 Millionen US Dollar Seit April 2012 ist der Stromtarif den TALCO zu bezahlen hat saisonal gestaffelt er liegt im Sommer bei 1 3 Cents kWh und im Winter bei 2 2 Cents kWh entspricht im Jahresmittel 1 8 Cents kWh 11 TALCO ist der grosste einzelne Luftverschmutzer des Landes Der gasformig austretende Fluorwasserstoff hat zu gesundheitlichen Problemen bei der Bevolkerung von Tursunsoda und in angrenzenden Gebieten in Usbekistan gefuhrt 12 Die Luftverschmutzung durch TALCO ist ein Streitpunkt in der politischen Auseinandersetzung zwischen den beiden Nachbarlandern Nach Angaben usbekischer Umweltschutzer gibt TALCO jahrlich 300 bis 400 Tonnen Fluorwasserstoff in die Atmosphare ab ein Verantwortlicher bei TALCO halt dagegen diese Zahl fur weit ubertrieben und der tadschikische politische Analyst und Zeitungsherausgeber Saimiddin Dustov vermutete Anfang 2010 die Umweltschutzer seien eine vom usbekischen Prasidenten Islom Karimov inszenierte Tarnorganisation 13 Obwohl seit 1991 viele Industriebetriebe aus der sowjetischen Zeit privatisiert oder geschlossen wurden ist TALCO weiterhin vollstandig in staatlichem Besitz Die mit TALCO verflochtene fur die Produktion und Verteilung des elektrischen Stroms zustandige Gesellschaft Barqi Tojik befindet sich ebenfalls vollstandig in staatlichem Besitz 14 Der Betrieb TALCOs wird nicht von einem Aufsichtsrat sondern von einem Direktor geleitet der einmal monatlich dem Prasidenten Rechenschaft ablegt Von 1994 bis 2004 hiess der Direktor Abdulkadir Ermatov ab 1996 wurde er von Avaz Nazarov unterstutzt Seither ist Sherali Kabirov Finanzdirektor bei TALCO nbsp Plakat Prasident Rahmons mit grunen Feldern und einem Schornstein der Firma TALCO an der Strasse aus der Stadt dorthinSherali Nazarov managte die vielfaltigen Handelsbeziehungen von TALCO mit eigenen Gesellschaften im Ausland seit 1998 vorrangig uber die eigene Firma Ansol eine auf der britischen Kanalinsel Guernsey registrierte Offshore Holding Ein betrachtlicher Teil des Gewinns ging an Nazarov und die Firma Ansol 2004 gab es auf Betreiben der Rahmon Regierung und der Oriyonbank die von Rahmons Schwiegersohn Hasan Sadulloev geleitet wird einen Wechsel im Management von TALCO Nach seinem unfreiwilligen Ausscheiden machte TALCO Nazarov fur den Verlust von 500 Millionen US Dollar verantwortlich die uber dessen Firma Ansol verschwunden seien Nazarov verlangte im Gegenzug von TALCO eine Nachzahlung von 130 Millionen US Dollar Der zwischen Mai 2005 und November 2008 vor einem Londoner Gericht verhandelte Rechtsstreit konnte nicht geklart werden 15 und liess internationale Beobachter von einer mangelnden Transparenz der Geschaftspraktiken bei TALCO reden 16 Mit geschatzten Kosten von 150 bis 200 Millionen US Dollar die uberwiegend vom tadschikischen Staat aufgebracht werden mussten war dies einer der teuersten Rechtsstreite uberhaupt Bei den Verhandlungen kamen die internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen von TALCO an die Offentlichkeit Der erzwungene Wechsel an der Spitze von TALCO stand mit der Umverteilung einiger Machtpositionen in der Umgebung Rahmons zusammen So wurde Ghaffor Mirzoev Chef der Leibgarde des Prasidenten der an TALCO finanziell beteiligt gewesen sein soll seines Amtes enthoben und nach einer Anklage unter anderem wegen Mordes lebenslang inhaftiert 17 Mirzoev gehort zu der nach ihrem Herkunftsort benannten Kulob Fraktion um den Prasidenten die in Opposition zu Rahmons bevorzugter Hausmacht aus seinem Geburtsort Danghara steht 18 Als neue Geschaftspartner traten ab 2004 das russische Unternehmen RUSAL und ab 2006 Norsk Hydro auf Norsk Hydro mehrheitlich im Besitz der norwegischen Regierung wurde zum fuhrenden Handelspartner von TALCO und drangte RUSAL aus dem Feld Weitere Wirtschaftszweige von TALCO wurden 2004 an Offshore Gesellschaften ubergeben die in keiner offensichtlichen direkten Beziehung zur tadschikischen Regierung stehen Alle sind Teil eines Finanztransaktionssystems dessen Vorteil fur das Unternehmen TALCO angezweifelt wird und bei dem auch nach dem Personalwechsel 2004 und dem Austausch der Partnerfirmen die Strukturen ahnlich geblieben sind Zu ihnen gehoren seit 2004 die CDH Investments Corporation mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln 19 und die Talco Management Ltd TML ebendort Der Einkauf von Rohmaterialien und der Verkauf der Fertigprodukte wird international uber die Firma TML abgewickelt die finanztechnisch als Mittlerin fungiert Der auf dem Papier von TALCO erwirtschaftete Gewinn fallt dadurch gering aus 10 Die Firma TALCO tragt alle Produktionskosten und ubernahm die Kosten des Londoner Rechtsstreits Zwischen 2005 und 2007 erwirtschaftete TALCO nur 15 Millionen US Dollar Gewinn obwohl in dieser Zeit der Preis fur Aluminium auf dem Weltmarkt um etwa 200 Prozent anstieg Die Organisation des Staatsbetriebs TALCO wird im Zusammenhang mit der Zentralisierung von Macht Ressourcen und Kapital beim Prasidenten gesehen als eine Privatisierung des Staates zum Nachteil seiner Bevolkerung 20 Das Geschaftsmodell von TALCO ist wesentlich dafur verantwortlich dass im Korruptionsindex von Transparency International 2014 Tadschikistan auf dem schlechten Platz 154 von 177 steht In diesem Zusammenhang steht neben technischen und okologischen Problemen auch der erklarte Ruckzug der Weltbank 21 aus dem geplanten Rogun Staudamm Projekt sowie die Einstufung Tadschikistans durch die Weltbank auf den letzten Platz 188 des Trading Across Borders Index Stand Juni 2014 22 Dieser Index bewertet die Schwierigkeiten bei der burokratischen Abwicklung des Ubersee Warenhandels beim Import und Export 10 nbsp Haupteingang fur die ArbeiterDas erzeugte Aluminium wird zum grossten Teil ins Ausland verkauft Im August 2011 wurde eine fur 35 Millionen US Dollar errichtete Firma namens Talco Cable Industries in Duschanbe eroffnet 23 die seither 10 000 Tonnen Aluminium von TALCO bezieht und daraus Starkstromkabel herstellt Die Kabel werden innerhalb des Landes verbaut Der Wunsch der Betreiber ist die Kabel im Zuge eines zukunftigen Weltbank Projekts nach Afghanistan und Pakistan zu exportieren um diese Lander mit Strom aus dem Rogun Kraftwerk zu versorgen Dieses geplante zentralasiatische Grossprojekt nennt sich CASA 1000 24 Westliche Investoren haben sich hier bislang nicht beteiligt 10 Seit 2010 hat TALCO keinen Gewinn mehr verzeichnet und 2013 nach Firmenangaben mit uber 40 Millionen US Dollar Verlust abgeschlossen Deshalb wurden Anfang 2014 rund 20 Prozent der 10 800 Arbeiter entlassen die verbliebenen Arbeiter erhalten 30 Prozent weniger Lohn Abgesehen von den strukturellen Problemen gilt der Verfall des Aluminiumpreises als eine Ursache Der Preis auf dem Weltmarkt sank von 2800 US Dollar pro Tonne im Jahr 2011 auf 1700 1800 US Dollar Anfang 2014 In den ersten drei Monaten des Jahres 2012 wurden nach Angaben eines Unternehmenssprechers 74 058 Tonnen Rohaluminium und 73 362 Tonnen Huttenaluminium primary aluminium mit einem gesamten Marktwert von 153 1 Millionen US Dollar produziert was eine Steigerung von 8 Prozent gegenuber dem letzten Quartal des Vorjahres gewesen sei 25 Zwischen 2007 und 2013 sank jedoch die Aluminiumproduktion bei TALCO um 48 Prozent Die Krise bei TALCO wirkt sich negativ auf die Wirtschaft des ganzen Landes aus und verschlechtert die ungunstige Aussenhandelsbilanz weiterhin 10 Im Januar 2020 beschloss das tadschikische Parlament eine Privatisierung von TALCO zuzulassen Als mogliche Investoren werden insbesondere chinesische Unternehmen gehandelt 26 Sport BearbeitenDas Finalspiel des AFC President s Cup 2009 fand im ortlichen Metallurg Stadion statt Literatur BearbeitenJohn Heathershaw State transformation the Tajik Aluminium Company In John Heathershaw Edmund Herzig Hrsg The Transformation of Tajikistan The Sources of Statehood Routledge London 2013 S 187 194 Mansi Mehrotra Ethnicity religion and politics in Tajikistan 1989 2004 Dissertation Jawaharlal Nehru University Delhi 2008 S 119f Chapter 3 Regional Divide Land and People Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tursunsoda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tajikistan Back in the USSR at TALCO Wikileaks Bericht der US amerikanischen Botschaft in Duschanbe vom 14 April 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Sunatullo Jonboboev Sharofat Mamadambarova The Silk Road of Tajikistan META Karte Elisabeth Abbess Katja Muller Daniel Paul Calvin Tiessen Gabriela Tiessen Language Maintenance Among the Parya of Tajikistan SIL Electronic Survey Report 2010 S 4 From Nurek to Rogun Tajikistan Mission Shale Asher Horowitz From Ethnic Conflict to Stillborn Reform The Former Soviet Union and Yugoslavia Lancer Delhi 2008 S 136 ISBN 978 8170622734 Carlotta Gall Tajik Warlord Trader Lowers Guns for Now Memento vom 8 Marz 2016 im Internet Archive The Moscow Times 8 Februar 1996 Bernd Kuzmits Borders an Orders in Central Asia Transactions and Attitudes between Afghanistan Tajikistan and Uzbekistan Weltregionen im Wandel Band 15 Nomos Baden Baden 2013 S 126 Tajik Resettlement Project Aims to Help Poorest Reporting Central Asia No 474 Institute for War amp Peace 11 Dezember 2006 Regar The Great Soviet Encyclopedia 1979 TALCO In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press 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Johan Engvall The State under Siege The Drug Trade and Organised Crime in Tajikistan In Europe Asia Studies Vol 58 No 6 September 2006 S 827 854 hier S 849 John Helmer IMF blows whistle on Tajik corruption Memento des Originals vom 24 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www atimes com Asia Times 26 Marz 2008 John Heathershaw State transformation S 192 Assessment Studies for Proposed Rogun Hydropower Project in Tajikistan The World Bank 1 September 2014 Trading Across Borders World Bank Group abgerufen am 25 November 2014 Event Calender Talco Central Asia South Asia Energy Project a Pipe Dream Eurasianet org 20 Juni 2013 TALCO says it produced US 153 1 worth of output in Q1 2012 Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive Asia Plus 9 April 2012 Robin Roth Tadschikistan erlaubt die Privatisierung 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