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Pandschakent tadschikisch Panҷakent Panǧakent persisch پنجکنت russisch Pendzhikent Pendschikent ist eine Stadt in der Provinz Sughd im Nordwesten Tadschikistans ostlich von Samarkand Usbekistan mit ca 35 000 Einwohnern PandschakentPanҷakentBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz SughdKoordinaten 39 30 N 67 36 O 39 497188 67 607212 Koordinaten 39 29 50 N 67 36 26 OEinwohner 35 000 2000 Pandschakent Tadschikistan Pandschakent Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Sehenswurdigkeiten 3 Alt Pandschakent 4 Umgebung von Pandschakent 5 Literatur 6 WeblinksAllgemeines BearbeitenPandschakent liegt in einer ca funf Kilometer breiten Ebene im Tal des Flusses Serafschan und stand einst als Handelsstadt an der Seidenstrasse in enger Verbindung zum ca 60 km entfernten Samarkand Die Stadt besitzt eine Universitat und ein Krankenhaus und ist Sitz einiger regionaler Verwaltungsbehorden Ausserdem unterhalten Entwicklungshilfeorganisationen wie die Welthungerhilfe Buros Enge wirtschaftliche Verflechtungen bestanden bis zur Unabhangigkeit mit dem benachbarten Usbekistan welche jedoch durch die Schliessung der Grenzen derzeit unterbrochen sind Sehenswurdigkeiten BearbeitenMedrese Alim Dodcho Die Medrese Alim Dodcho entstand im 18 19 Jahrhundert und befindet sich gegenuber dem Basar Rudakimuseum Das Museum im Ortszentrum zeigt u a Funde aus der alten sogdischen Stadt Pandschakent und der Ausgrabungsstatte von Sarasm Ausserdem informieren einige Raume uber die Geschichte der Region und die heimische Tierwelt des Serafschantals Ein weiterer Raum ist dem Leben und Wirken des persischen Dichters Rudaki gewidmet Alt Pandschakent Bearbeiten nbsp Alt Pandschakent nbsp Wandmalerei aus PandschakentNeben dem modernen Ort befinden sich die Ruinen einer sogdischen Stadt die seit 1947 ausgegraben wird und ein wichtiger archaologischer Fundort in Tadschikistan ist Deren Gebiet war einst ca 19 Hektar gross von denen mittlerweile ca ein Drittel ausgegraben wurden Die alte Stadt hatte ihre Blute vor allem im 7 und 8 Jhd n Chr als sie an der Seidenstrasse lag und Hauptstadt eines sogdischen Furstentums war Zerstort wurde sie im Rahmen der arabischen Eroberung des Landes nachdem die Revolte des Stadtherrn Dewastic im Jahr 722 gescheitert war Danach war die Stadt nur noch kurze Zeit bewohnt Die eigentliche Stadt wurde von einer acht Meter dicken Mauer umgeben Daneben lag die Zitadelle in der die lokalen Herrscher wohnten Ausserhalb der Mauern befand sich eine Vorstadt und die Totenstadt Die Wohnstadt bestand aus zwei bis dreistockigen Hausanlagen Die Grabungsstatte zeichnet sich durch gute Erhaltungsbedingungen aus Viele Holzgegenstande Mobel Skulpturen sind noch in einem bemerkenswerten Zustand Die Besonderheit des Fundortes sind jedoch Wandmalereien die sich in den Hausern der Oberschicht und in den Tempeln der Stadt fanden Hieraus leitet sich die Bezeichnung Pompeji Tadschikistans ab Kern der Wohnstadt sind zwei Tempel die jeweils auf einer Plattform standen und von einem weiten Hof umgeben waren Sie waren reich ausgemalt Die hier verehrten Gottheiten bleiben unbekannt Zentrum der Hauser der Oberschicht war ein Festsaal der grossenteils bebildert war wobei hier zumeist Epen dargestellt sind Der Festsaal ist oftmals mit verzierten Holzsaulen und einer kunstvoll getafelten Decke ausgestattet gewesen Aus den Malereien lassen sich buddhistische zoroastrische und manichaistische Einflusse ablesen eine Mischung ostlicher und westlicher Stilelemente die oft den Kampf des Guten gegen das Bose darstellen Sie befinden sich heute zu einem grossen Teil in der Eremitage in Sankt Petersburg bzw im Museum fur Antike in Duschanbe Fur die Konservierung der Ausgrabungsstatte selbst gilt der Aufwand als zu hoch Artefakte werden geborgen und die Ruinen sich selbst uberlassen Umgebung von Pandschakent BearbeitenSarasm 15 Kilometer westlich der Stadt befindet sich die Ausgrabungsstatte von Sarasm Hier wurden 1976 Reste einer fruhgeschichtlichen Siedlung aus dem 3 oder 2 Jahrtausend v Chr entdeckt Die Siedlung umfasst eine Grosse von ca 130 Hektar und bestand aus Lehmhausern Bei den vom Archaologen Isakov geleiteten Grabungen wurden zahlreiche Werkzeuge Messer Axte und Gewichte gefunden Die Herkunft dieser Stucke aus Indien Afghanistan und dem Iran weist auf bestehende Handelskontakte der fruheren Bewohner hin Bemerkenswertester Fund ist die Prinzessin von Sarasm in deren Grab Perlen aus Lasurit und verschiedene Schmuckstucke lagen Heute befinden sich diese Fundstucke im Museum fur Antike in Duschanbe Sieben Seen Die der Legende nach durch die Verzauberung von sieben schonen Bauerntochtern entstandenen sieben Seen Marguzorskie Ozera liegen im Singtal in 1598 bis 2400 m Hohe und gehen auf ein Erdbeben zuruck Ihre Namen sind Midzgon Wimper Soja Chus er Nofin Churdak Marguzor und Hazorcasma Tausend Quellen Letzterer speist auch alle anderen Seen im Tal Zu sowjetischen Zeiten war das Singtal beliebter Anziehungspunkt fur Urlauber Nach Zerstorung eines Erholungsheimes durch einen Erdrutsch ging der Tourismus jedoch zuruck Ausserdem mussten mehrere Dorfer evakuiert werden Seit der Unabhangigkeit wird versucht die Lawinengefahr mit Hilfe internationaler Entwicklungshilfeorganisationen durch Terrassenbildung und Bepflanzung gefahrdeter Hange zu verringern nbsp Markt im StadtzentrumLiteratur BearbeitenA M Belenizki Mittelasien Kunst der Sogden E A Seemann Buch und Kunstverlag Leipzig 1980 S 29 210 Sonja Bill Dagmar Schreiber Tadschikistan Trescher Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3897942912 Boris J Stawiskij Die Volker Mittelasiens im Lichte ihrer Kunstdenkmaler Keil Verlag Bonn 1982 ISBN 3 921591 23 6 S 173 186Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pandschakent Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Einige Rekonstruktionen engl Webseite der Universitat Halle engl Artikel uber sogdische Archaologie mit einem Bild der Ruinen von Pandschakent auf Seite 4 PDF Datei engl 5 30 MB Normdaten Geografikum GND 4286695 9 lobid OGND AKS LCCN n91077056 VIAF 125625295 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pandschakent amp oldid 236367435