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Chudschand tadschikisch Huҷand usbekisch Xoʻjand persisch خجند oder خجنده DMG Ḫuǧand a englische Umschrift Khujand a ist mit rund 172 700 Einwohnern die zweitgrosste Stadt in Tadschikistan und Hauptstadt der nordlichen Provinz Sughd Bis 1939 hiess die Stadt Hodzhent Chodschent von 1939 bis 1992 Leninobod Leninobod russisch Leninabad Leninabad Sie liegt am Fluss Syrdarja im Ferghanatal ChudschandHuҷandBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz SughdKoordinaten 40 17 N 69 38 O 40 281944444444 69 625 340 Koordinaten 40 16 55 N 69 37 30 OHohe 340 mEinwohner 172 700Chudschand Tadschikistan ChudschandZentraler Pandschschanbe Platz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Bildung 5 Sport 6 Stadtepartnerschaften 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenChudschand liegt auf einer Hohe von 340 Metern in einer Ebene am Syrdarja und bildet das westliche Tor des Ferghanatals Dieses zwischen Tadschikistan Usbekistan und Kirgisistan aufgeteilte Gebiet ist geographisch und historisch mehr zu einer Einheit verbunden als der tadschikische Teil mit dem Rest des Landes sudlich der Turkestankette Bis 1935 die uber einen 3580 Meter hohen Pass der Turkestankette fuhrende Strasse zwischen Duschanbe und Chudschand fertiggestellt war gab es keine direkte Verbindung zwischen dem zentralen und dem nordlichen Landesteil Vor 2012 war die Passstrasse im Winter nicht befahrbar ein Austausch von Lebensmitteln und anderen Handelswaren musste zuvor in der Zeit unterbleiben Die nachste Stadt an dieser Strecke nach Sudwesten Istarawschan ist 78 Kilometer entfernt 21 Kilometer weiter beginnt hinter Schahriston der Anstieg durch ein enger werdendes Tal Wenige Kilometer ostlich der Stadt wird der Syrdarja zum Kairakkum See aufgestaut Nach Osten fuhrt die A376 uber Ghafurow elf Kilometer am Sudufer des Stausees entlang zur 79 Kilometer entfernten Stadt Konibodom kurz vor der usbekischen Grenze Chudschand ist etwa 20 Kilometer von der kirgisischen Grenze entfernt der nachste Grenzubergang nach Kirgisistan befindet sich jedoch 100 Kilometer ostlich zwischen Isfara und Batken Die Strassenverbindung nach Taschkent im Norden passiert die Grenze in Oybek 60 Kilometer nordwestlich von Chudschand beim Dorf Buston Es gibt von Chudschand eine Strasse an der Nordseite des Stausees durch wenig besiedeltes trockenes Gebiet Nach einigen Kilometern zweigt hiervon eine Nebenstrasse nach Norden ab auf der nach 37 Kilometern die Kleinstadt Istiqlol ehemals Taboschar erreicht wird Geschichte BearbeitenAlexander der Grosse grundete im Mai 329 v Chr eine erste Siedlung unter dem Namen Alexandria Eschate das entfernteste Alexandria wobei es keine eindeutigen Beweise gibt dass diese im heutigen Stadtgebiet lag Dennoch wurde 1986 die 2500 Jahr Feier der Stadtgrundung gefeiert 1 Chudschand war lange ein wichtiger Handelsknotenpunkt entlang der Seidenstrasse Die Stadt durchlief eine wechselvolle Geschichte der Zugehorigkeit Lange Zeit Teil des Persischen Reiches wurde sie im 8 Jahrhundert von den Arabern unter Qutaiba ibn Muslim erobert und gehorte dann zum Kalifenreich der Umayyaden und Abbasiden Spater stand Chudschanda unter der Herrschaft der iranischen Samaniden und insbesondere der turkischen Qarachaniden ehe es im 13 Jahrhundert an die Choresm Schahs fiel und kurz darauf von den Mongolen zerstort wurde Im Zuge der russischen Eroberung Zentralasiens wurde die Region bereits 1866 an Russland angegliedert wahrend Sud Tadschikistan noch nominell beim Emirat Buchara blieb Deshalb begann hier die Industrialisierung bereits fruher und deshalb hatten die Sowjets hier auch mehr Ruckhalt 2 Nach der Oktoberrevolution starben im Februar 1918 ca 14 000 Stadtbewohner im Massaker von Chudschand Im Zuge der Umgestaltung des russischen Staates hin zur UdSSR fiel die Stadt 1924 zunachst Usbekistan zu 1929 wurde Chudschand Teil der Tadschikischen SSR 1932 wurde das Seidenkombinat eroffnet Von den 1940er bis 1990er Jahren war der Norden Tadschikistans um Chudschand eines der grossen Zentren der sowjetischen Uranerzgewinnung und verarbeitung Die Folgen zeigen sich heute noch in einer Gefahrdung der Bevolkerung und der Umwelt durch radioaktive Stoffe im Umfeld der alten Standorte 3 In den 1950er Jahren wurde bei Chudschand der Kairakkum Stausee gebaut der nach Flache grosste Stausee Tadschikistans In dieser Zeit begann auch der Bau von Grosswohnsiedlungen erstmals wurde auch das rechte Flussufer des Syrdarja einbezogen 1966 wurde vom Stadtplaner Wsevolod Weselovskij ein Flachennutzungsplan erstellt der vorsah die Altstadtviertel schrittweise durch mehrstockige Wohnblocks zu ersetzen 4 nbsp Blick auf das rechte Ufer des Syrdarja 2009In sowjetischer Zeit befanden sich in Chudschand Leninabad zwei Besserungsarbeitslager des Gulag Das ITL des KOMBINATS NR 6 bestand von Februar 1945 bis September 1946 5 Im Lager waren bis zu 2300 Personen inhaftiert die beim Bau und im anschliessenden Betrieb des Kombinats fur Uranerzforderung und verarbeitung eingesetzt wurden Das ITL des BAUS 665 bestand von Dezember 1947 bis April 1953 6 Die maximale Insassenzahl betrug 7200 Personen die im Zivil Wohnungs und Strassenbau sowie zu Bauarbeiten fur die Atomindustrie eingesetzt wurden Am 3 September 1970 ereignete sich in der Nahe der Unfall einer Jak 40 auf dem Aeroflot Flug Sch 4 bei dem alle 21 Insassen starben Der 1999 erschienene Film Luna Papa wurde zum Grossteil in und um Chudschand gedreht Unter anderem wurde das Dorf in dem die Handlung beginnt extra fur den Film sudlich des Stausees aufgebaut Ausserdem wurde im Zentrum und im Arbob Palast einige Kilometer ausserhalb der Stadt gefilmt Wirtschaft und Verkehr BearbeitenHeute ist die Stadt vor allem ein Zentrum der Textilproduktion hierbei sticht vor allem die Seidenverarbeitung heraus Die wichtigste Achse ist die Lenin Strasse mit ihren reprasentativen Grossstadt Fassaden hinter denen jedoch oft verwinkelte Altstadtgassen beginnen Die Strasse beginnt am Bahnhof der 15 km ausserhalb liegt fuhrt uber den Grosshandels Basar und am inzwischen stillgelegten Seidenkombinat vorbei zum historischen Zentrum mit Hauptmoschee und Basar Sie uberquert den Syrdarja durch die Grosswohnanlagen und endet am Universitatscampus auf den Hugeln vor der Stadt 7 Ein grosses Problem ist die Verkehrsanbindung der Stadt Sie ist auf drei Seiten von Usbekistan umgeben und nach Suden nach Duschanbe erheben sich die Turkestan und Serawschan Berge Die 3500 m hohen Passe sind im Winter oft nicht befahrbar dann ist die Region vom Rest des Landes abgeschnitten die Preise steigen ausserordentlich Der Betrieb der Passstrasse wurde einer Privatfirma ubertragen die Nutzung ist sehr teuer Der Flughafen Chudschand wird national und international angeflogen Die staatlichen Nahverkehrsnetze sind nach dem Zusammenbruch der UdSSR pleitegegangen Der lokale Verkehr wird inzwischen von privat betriebenen Mini Bussen Marschrutkas bewaltigt 8 Bildung Bearbeiten nbsp Ghafurow Universitat in ChudschandChudschand ist Sitz einiger Universitaten Die bekannteste davon ist die Staatliche Universitat Chudschand daneben gibt es das Institut fur Bergbau und Metallurgie Tadschikistans tadschikisch Donishkadai kӯҳiyu metalurgii Toҷikiston usw Sport BearbeitenDer Fussballverein Eskhata Khujand stammt aus Chudschand Er spielt aktuell in der hochsten Spielklasse des Landes der Wysschaja Liga Stadtepartnerschaften BearbeitenWladimir Russland nbsp Russland 9 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAbu Mahmud al Chudschandi um 940 um 1000 persischer Astronom und Mathematiker Kamoli Chudschandi 14 Jahrhundert persischer Dichter Abdullo Rachimbajew 1896 1938 sowjetischer Politiker Tashmukhamed Kary Niyazov 1897 1970 sowjetischer Mathematiker und Wissenschaftshistoriker Dschabar Rassulow 1913 1982 sowjetischer Politiker Munsifa Gafarowa 1924 2013 sowjetisch tadschikische Philosophin und Hochschullehrerin Mucharam Rassulowa 1926 2006 sowjetisch tadschikische Botanikerin Juri Masljukow 1937 2010 russischer Politiker Oqil Oqilow 1944 Premierminister Tadschikistans von 1999 bis 2013 Henri Weber 1944 2020 franzosischer Politiker Jahjo Asimow 1947 ehemaliger Premierminister Tadschikistans Abdumalik Abdullodschonow 1949 Politiker Abdudschalil Samadow 1949 2004 Politiker Andreas Wolf 1982 deutscher Fussballspieler Alexander Huber 1985 deutscher Fussballspieler Dschachan Kurbanow 1986 Boxer Elisabeth Hubert 1987 deutsche MusicaldarstellerinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chudschand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Khujand Reisefuhrer Wladimir Sgibnev Die blauen Kuppeln von Leninabad Geschichte Charakter und aktuelle Herausforderungen einer zentralasiatischen Stadt am Beispiel des tadschikischen Chudschand In Zentralasien Analysen Nr 42 24 Juni 2011Einzelnachweise Bearbeiten https www laender analysen de zentralasien pdf ZentralasienAnalysen42 pdf abgerufen am 8 Oktober 2019 https www laender analysen de zentralasien pdf ZentralasienAnalysen42 pdf abgerufen am 8 Oktober 2019 Heuel Fabianek B Schlager M 2010 Das Erbe der Urangewinnung in Tadschikistan in StrahlenschutzPRAXIS 4 2010 S 53 59 https www laender analysen de zentralasien pdf ZentralasienAnalysen42 pdf abgerufen am 8 Oktober 2019 ITL DES KOMBINATS NR 6 im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e V BAU 665 UND ITL im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e V https www laender analysen de zentralasien pdf ZentralasienAnalysen42 pdf abgerufen am 8 Oktober 2019 https www laender analysen de zentralasien pdf ZentralasienAnalysen42 pdf abgerufen am 8 Oktober 2019 Wladimir Sister Cities Memento des Originals vom 16 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot vladimir city ruNormdaten Geografikum GND 4214666 5 lobid OGND AKS VIAF 242159731 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chudschand amp oldid 237908533