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Konibodom tadschikisch Konibodom russisch Kanibadam Kanibadam ist eine Stadt und der Hauptort des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Sughd im Norden Tadschikistans In der im fruchtbaren Ferghanatal liegenden Stadt leben neben Tadschiken Minderheiten von Usbeken Russen und Kirgisen Verkehrssprachen sind Tadschikisch Usbekisch und Russisch Im Jahr 2000 hatte die Konibodom 45 000 Einwohner Die Stadtflache betragt 828 9 km KonibodomKonibodomBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz SughdKoordinaten 40 17 N 70 26 O 40 2853 70 4305 409 Koordinaten 40 17 7 N 70 25 50 OHohe 409 mFlache 828 9 km Einwohner 47 000 2003 Bevolkerungsdichte 57 Einwohner km Konibodom Tadschikistan Konibodom Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Klima 2 Geschichte 3 Stadtbild 4 Wirtschaft und Umwelt 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Klima Bearbeiten nbsp Lenin Strasse im SudenDie Stadt Konibodom liegt im sudwestlichen Teil des Ferghanatales auf einer Hohe von rund 400 Metern gut zehn Kilometer vom Ostende des vom Syrdarja gespeisten Kairakkum Stausees entfernt der ebenso wie der mitten durch das Stadtgebiet fliessende Grosse Ferghanakanal zur Feldbewasserung dient Etwa zehn Kilometer ostlich der Stadt verlauft die Grenze zu Usbekistan Der Grenzubergang an der Schnellstrasse A 376 nach Qoʻqon Kokand befindet sich beim Dorf Patar Eine gute Asphaltstrasse verbindet Konibodom mit der 79 Kilometer westlich gelegenen Provinzhauptstadt Chudschand Nach Isfara fuhrt eine 28 Kilometer lange direkte Strasse mit gutem Asphaltbelag und eine mehrere Dorfer an der usbekischen Grenze verbindende langere Strasse Die Bahnstation liegt sechs Kilometer nordlich des Stadtzentrums Zweimal wochentlich verkehren Zuge auf dieser Strecke in beiden Richtungen Der Distrikt Nohiya Konibodom grenzt im Norden an den Distrikt Ascht im Nordosten an Usbekistan im Sudosten an den Distrikt Isfara im Suden an Kirgisistan und im Westen an den Distrikt Ghafurow Das Klima ist ein sommertrockenes Kontinentalklima die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 14 4 C Im Sommer wird es bis zu 45 C heiss im Winter Anfang November bis Ende Marz werden bis 28 C erreicht Die Durchschnittstemperatur im Januar betragt 2 C und im Juli 28 C In einem Jahr fallen im Mittel 80 Millimeter Niederschlag Geschichte Bearbeiten nbsp Eingang zum MarktUnter seinem fruheren Namen Kond Kend ist der Ort seit dem 9 Jahrhundert bekannt und gehorte zu dieser Zeit zum Reich der Samaniden Er lag an einer von mehreren Routen der Seidenstrasse die von Chudschand nach Osten uber Margʻilon nach China fuhrten Konibodom wurde urkundlich zum ersten Mal 1463 erwahnt Der Name bedeutet Stadt der Mandeln und bezieht sich auf die fruher in der Umgebung wachsenden Mandelbaume 1842 litt Kanibodom unter den Gefechten zwischen Nasrullah Khan dem Emir von Buchara reg 1827 1860 und dem in das Emirat eindringenden Khan Madali des Khanats von Kokand reg 1821 1842 bei denen Tausende starben Zu einer weiteren Schlacht kam es 1875 in Mahram westlich der Stadt an der Strasse nach Chudschand als 10 000 aufstandische Angreifer aus Kokand von den Einheiten des russischen Generals Konstantin Petrowitsch von Kaufmann besiegt wurden Bei diesem Kampf verloren rund 2000 Tadschiken Usbeken und Kirgisen ihr Leben Anschliessend eroberten die Russen noch im selben Jahr Kanibodom Die Stadt erlebte als Teil von Russisch Turkestan einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung 1905 wurde eine russische Schule eroffnet bald danach eine Bahnstation Seit 1899 verband eine Bahnlinie langs durch das Ferghanatal Samarkand mit Osch Zur Verarbeitung der Erdolvorkommen die nahe Konibodom und Isfara gefordert wurden richtete die Zentralasiatische Olgesellschaft Sredneaziatskoye Neftianoe Tovarischestvo SANTO eine Raffinerie ein 1917 waren in den SANTA Olfeldern 1050 russische Arbeiter und Ingenieure beschaftigt Ab 1918 gehorte das Ferghanatal zur Autonomen Sowjetrepublik Turkestan 1924 wurde der Distrikt Konibodom zunachst der Provinz Kokand der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugeschlagen Im April 1925 erhielt der Distrikt Konibodom eine gewisse Autonomie bevor er 1929 zusammen mit anderen Gebieten des Ferghanatals in die Tadschikische Sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert wurde Die Aufstandsbewegung der zentralasiatischen Basmatschi die sich wahrend der Oktoberrevolution gegen die russischen Bolschewiki gerichtet hatte war 1925 weitgehend zerschlagen Die durch die Unruhen am Boden liegende Landwirtschaft wurde Ende der 1920er Jahre mit der Einfuhrung von Kolchosen fur den Baumwolle und Getreideanbau neu organisiert 1929 begannen Dieselgeneratoren fur Konibodom und das SANTO Olfeld elektrischen Strom zu produzieren 1 Seit 1937 hat Konibodom Stadtrechte 1959 wurde das Konibodom Technologie Institut eroffnet danach 1963 die Technische Schule von Ura Tjube Istarawschan Ab 1970 gab es Auffuhrungen in einem neu erbauten Musik und Drama Theater Stadtbild Bearbeiten nbsp Freistehendes Ziegelminarett Anfang 20 Jahrhundert mit einer Ziegelmuster sammlung im Stil von Buchara nbsp Die bebaute Stadtflache besteht uberwiegend aus Hausern mit Innenhofen die an allen Seiten von einer Mauer umgeben sind Der grosste Teil der annahernd kreisformigen aber locker bebauten Siedlungsflache wird von eingeschossigen Wohnhausern mit Innenhofen gebildet die in Tadschikistan fur die Altstadtviertel der Stadte Mahalla und fur die Dorfer Kischlak charakteristisch sind Sie sind durch ein unregelmassiges Strassen und Wegenetz erschlossen Grossere Wohn und Geschaftshauser reihen sich entlang der von Nordwesten nach Sudosten verlaufenden zentralen Lenin Strasse Die von Chudschand zur usbekischen Grenze fuhrende Strasse A 376 umgeht den sudlichen Stadtrand und macht einen Bogen bevor sie in nordlicher Richtung als Aini Strasse ulitza Aini parallel zur Lenin Strasse am Stadtzentrum im Osten vorbeifuhrt Die Haltestelle fur Minibusse Marschrutkas die in die umliegenden Stadte und Dorfer fahren befindet sich an der Umgehungsstrasse etwa zwei Kilometer sudlich des Stadtzentrums entlang der Lenin Strasse Hier am sudlichen Stadtrand stehen einige grosse sowjetische Wohnblocks auf freienm Feld die sich von der ansonsten teppichartigen niedrigen Bauweise deutlich abheben nbsp Fassade der Madrasa OimDas Geschaftszentrum der Stadt bildet der Markt an der Lenin Strasse mit einem Stadtpark und einigen Gartenrestaurants in der Nahe Im Park steht ein Ziegelminarett vom Anfang des 20 Jahrhunderts Es gibt ein bis zwei einfache Hotels an der Hauptstrasse ein als Kino genutztes Theater und eine Lehrerausbildungseinrichtung Sehenswert sind zwei Madrasas 1914 gab es in Konibodom und den umliegenden Dorfern noch acht Madrasas die zumeist aus dem 17 bis 19 Jahrhundert stammten Wahrend der Sowjetzeit wurden bis 1927 vier der acht Madrasas sowie viele Moscheen zerstort und die nicht zerstorten Gebaude zweckentfremdet Nur die alteste von ihnen die Madrasa Mir Radschab Dochdo Mirradjab Dodho aus dem 16 Jahrhundert blieb in ihrem baulichen Zustand weitgehend erhalten 2 Sie befindet sich nordlich des Marktes und dient heute als Heimatmuseum Die Madrasa von Oim liegt in einem dorflichen Wohnbezirk etwa vier Kilometer nordlich des Zentrums an der von der Aini Strasse abgehenden Saifuloew Strasse Die im 16 oder 17 Jahrhundert erbaute Madrasa ist eine der wenigen islamischen Schulen in Zentralasien die von einer Frau gegrundet wurden Sie enthalt getrennte Bereiche fur Madchen und Jungen mit einer Reihe von Einzelraumen In der sowjetischen Zeit diente die Madrasa ab 1941 als Gefangnis spater als Lager fur einen landwirtschaftlichen Betrieb und als Umerziehungsstatte fur Jungen 1996 wurden die Gebaude grundlegend restauriert Der Innenhof enthalt einen gepflegten Garten Die Anlage wird jedoch nicht genutzt und ist ublicherweise geschlossen 3 Wirtschaft und Umwelt BearbeitenDie Wirtschaft konzentriert sich auf Baumwollverarbeitung Textilindustrie Viehzucht und Lebensmittelproduktion Die 2011 nahe Konibodom und Isfara wieder aufgenommene Roholforderung betrug 8600 Tonnen Ol und 4 3 Millionen Tonnen Erdgas in der ersten Jahreshalfte Betreibergesellschaft ist Somon Oil die zu 90 Prozent im Besitz der Schweizer Manas Petroleum ist Viele der anderen bereits erforschten Erdolvorkommen in Tadschikistan sind noch nicht erschlossen 4 Der in der sowjetischen Zeit intensiv in Monokulturen betriebene Baumwollanbau hat zu einer Umweltverschmutzung mit Pestiziden gefuhrt Grosse Mengen an nicht mehr gebrauchten und heute verbotenen Pestiziden wurden zwischen 1973 und 1999 ohne Schutzvorkehrungen auf einer Deponie funf Kilometer sudlich des Stadtgebiets von Konibodom gelagert Das unbewachte und nicht eingezaunte Pestizidlager nahe der Hausmulldeponie das rund 4000 Tonnen DDT Lindan und andere Giftstoffe enthalt stellt eine potentielle Umweltgefahr dar weil es sich wenige Kilometer vom Syrdarja und dem Ferghanakanal entfernt befindet Bei ungunstiger Windrichtung konnen giftige Staube die Stadt erreichen 5 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenKamil Jarmatow 1903 1978 RegisseurLiteratur BearbeitenKamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press Lanham 2002 S 208 f Robert Middleton Huw Thomas Tajikistan and the High Pamirs Odyssey Books amp Guides Hongkong 2012 S 179 f S Frederick Starr Hrsg Ferghana Valley The Art of Central Asia Studies of Central Asia and the Caucasus M E Sharpe New York 2011 ISBN 978 0 7656 2998 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konibodom Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Tadzhik Soviet Socialist Republic Great Soviet Encyclopedia 1979 Kamoludin Abdullaev Ravshan Nazarov The Ferghana Valley Under Stalin 1929 1953 In S Frederick Starr Hrsg S 129f Middleton Thomas 2002 S 180 Oil and gas exploration has started at the Eastern Supetau deposit in Tajikistan rusmininfo com 25 August 2011 B Frattini A Borroni Hrsg Transboundary risk assessment on the hazardous waste sites of Kanibadam Tajikistan Khaidarken Kyrgyzstan Kadamjai Kyrgyzstan in the Fergana Valley PDF Regional Synthesis Report Italian Ministry for the Environment Land and Sea 2006 S 18 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konibodom amp oldid 231981463