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Balch tadschikisch Balh bis 2017 tadschikisch Kolhozobod Kolchosbod russisch Kolhozabad Kolchosabad ist das Verwaltungszentrum des Bezirks nohija Rumij tadschikisch Rumӣ in der Provinz wilojat Chatlon im Sudwesten Tadschikistans In der stadtischen Siedlung schahrak am Unterlauf des Wachsch blieben die Reste der fruhmittelalterlichen befestigten Stadt Kafirkala erhalten BalchBalhBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz ChatlonKoordinaten 37 35 N 68 40 O 37 589444444444 68 660833333333 390 Koordinaten 37 35 22 N 68 39 39 OHohe 390 mEinwohner 18 700 2019 Balch Tadschikistan Balch Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bezirk 3 Stadtbild 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Felder und verschilfte Bewasserungsgraben am westlichen Stadtrand nahe KafirkalaBalch liegt auf 390 Meter Hohe im breiten Flusstal des unteren Wachsch dem grossten Fluss im Suden Tadschikistans der rund 60 Kilometer sudlich in den Pandsch mundet Dieser heisst flussabwarts der Einmundung Amudarja und bildet die Grenze zu Afghanistan Im Westen wird das Tal von der bis zu 1633 Meter hohen Bergkette Aruk Tau begrenzt Sie trennt das Wachsch Tal vom Tal des Kofarnihon Die ostliche Begrenzung des bis zu 30 Kilometer breiten Wachsch Tals bildet die Bergkette Terekli Tau Terekli Tagh die sich ungefahr zwischen den Stadten Danghara im Norden und Pandsch am gleichnamigen Fluss im Suden erstreckt 1 Von der Landeshauptstadt Duschanbe fuhrt die Fernstrasse A384 uber Obikiik nach Suden bis zum etwa 120 Kilometer entfernten Balch Eine etwas langere Verbindung von Duschanbe ist die A385 die uber Norak nach Danghara und weiter nach Sudosten uber Kurbon Schahid nach Kulob verlauft Von Danghara zweigt eine Strasse nach Sudwesten durch das Wachsch Tal ab und erreicht etwa 32 Kilometer hinter Qurghonteppa Balch Etwa gleich weit von Qurghonteppa und Balch entfernt liegt ostlich der Strasse die Siedlung Wachsch Die nachste Kleinstadt gut 50 Kilometer sudwestlich von Balch ist Qubodijon im Tal des Kofarnihon Uber Schahritus fuhrt die A384 weiter nach Termiz in Usbekistan Vom Anschluss in Termiz wurde zwischen 1966 und 1980 eine 264 Kilometer lange Bahnlinie uber Qubodijon drei Kilometer westlich an Balch vorbei nach Norden bis zur Siedlung Jowon gebaut 1999 wurde die Strecke ab Qurghonteppa um 132 Kilometer nach Osten bis Kulob erweitert 2 Die Boden in der Talebene sind fruchtbar und eignen sich bei kunstlicher Bewasserung fur den Anbau von Baumwolle Getreide und Gemuse Die Durchschnittstemperaturen erreichen ein Maximum im Juli von 29 2 C und ein Minimum im Januar von 3 1 C Der hauptsachlich im Winter und Fruhjahr fallende Jahresniederschlag betragt im Durchschnitt 280 Millimeter 3 Dies ist die unterste Niederschlagsmenge bei der ein Regenfeldbau moglich sein kann Bezirk Bearbeiten nbsp Zentrale Kreuzung in der Nahe des Marktes nbsp Eingang zum Markt mit dem Namen des Bezirks Nohijai Dschaloluddini Rumi Der heute nach dem persischsprachigen Dichter Dschalal ad Din ar Rumi tadschikisch tadschikisch Ҷaloluddini Rumii Dschaloluddini Rumii 1207 1273 benannte Bezirk Rumij Dschaloluddini Rumii nohija hiess bei seiner Grundung 1933 Tugalang und von 1934 bis 2007 Kolchosobod Die umliegenden Bezirke wurden ebenfalls in den 1930er Jahren mit der Einfuhrung des staatlichen Bewasserungsfeldbaus im Tal des Wachsch gegrundet Der Bezirk gehorte zu einer Oblast die von 1944 und 1947 und erneut von 1977 bis 1992 Kurgan Tjube Qurghonteppa hiess 4 Der Bezirk umfasst ein Gebiet von 1142 Quadratkilometern auf dem 134 200 Einwohner nationales Amt fur Statistik in Kurghonteppa 2003 uberwiegend in kleinen Dorfern leben Der Anteil der stadtischen Bevolkerung betragt 17 400 Angabe von 2010 Unterteilt wird der Bezirk in sechs Unterbezirke dschamoat 5 Usun Nawobod Madanjat Guliston Frunse Kalinin und Tugalang Umgeben ist der Bezirk Rumij von den Bezirken Dschilikul tadschikisch Ҷilikӯl im Westen Bochtar tadschikisch Bohtar im Nordosten Wachsch tadschikisch Vahsh im Norden Farchor tadschikisch Farhor im Osten Pandsch tadschikisch Panҷ im Sudosten und Qumsangir tadschikisch Қumsangir im Suden In den 1930er Jahren begann mit den Vorgaben der sowjetischen Planwirtschaft die grossflachige Anpflanzung von agyptischer Baumwolle im Tal des unteren Wachsch Dies machte den Ausbau der bislang nur aus Erdstrassen und dem Schiffsverkehr auf dem Amudarja bestehenden Infrastruktur erforderlich 1932 wurde eine erste Schmalspurbahnlinie von Flusshafen Panzi Pojon am Amudarja uber den Ort Wachsch im Wachsch Tal bis Qurghonteppa in Betrieb genommen 6 In den 1950er Jahren wurden viele Tadschiken aus den zentralen Bergtalern zur Arbeit auf den Baumwollfeldern in die sudwesttadschikischen Ebenen zwangsumgesiedelt Die landwirtschaftlichen Grossbetriebe waren Kolchosen die mit dem Suffix abad namensgebend fur Bezirk und Stadt wurden Baumwollfelder benotigen eine intensive Bewasserung Das Wasser wird uber Kanale aus dem Wachsch abgeleitet Infolge der Hohendifferenz muss im Bezirk mehr als die Halfte des Wassers mit Pumpstationen auf die Felder gepumpt werden 7 Gegen Ende der sowjetischen Zeit gehorte das Baumwolle verarbeitende Industriekombinat von Kolchosobod neben der Aluminiumschmelze TALCO zu den grossten Umweltverschmutzern des Landes 8 Nach der Unabhangigkeit des Landes 1991 und mit dem Ende des darauffolgenden Burgerkrieges begann 1996 ein Landreformprogramm bei dem die Ackerflachen in Staatsbesitz verblieben jedoch zur Pacht an die bisherigen Verwalter der Kolchosen ubergeben wurden In den Bezirken Kolchosobod Schahritus und Pandsch waren bis 2003 alle geeigneten Kolchosen bis auf einzelne die zur Samenzucht Jungviehzucht und zu Forschungszwecken dienen entsprechend umgewandelt Im Bezirk Kolchosobod wurden 623 landwirtschaftliche Betriebe unter der unscharfen Bezeichnung Dekan Farm dekan Landwirt geschaffen In der Theorie sind die Besitzer dieser Dekan Farmen selbstandig und frei in ihren wirtschaftlichen Entscheidungen In der Praxis zwingen die Regionalverwaltungen die Landwirte auf mindestens 70 Prozent ihrer Ackerflache Baumwolle anzupflanzen Bei Zuwiderhandlung drohen sie das Land zu enteignen 9 Saatgut und Dungemittel mussen bei einem Monopolisten eingekauft werden Die durchschnittliche Betriebsgrosse in Kolchosobod und vier weiteren Bezirken im Sudwesten betrug 17 2 Hektar im Jahr 2003 bei Extremwerten von 1 5 und 124 Hektar Bei einer Befragung gaben 2003 nur 6 Prozent der Haushalte in Kolchosobod an Dekan Land erhalten zu haben Die grosse Mehrheit der Bevolkerung ist als Lohnarbeiter in grosseren landwirtschaftlichen Betrieben beschaftigt 10 Stadtbild Bearbeiten nbsp Vom Siedlungshugel Kafirkala nach NordenNach amtlichen Zahlungen betrug die Einwohnerzahl 5 336 im Jahr 1959 11 9 382 im Jahr 1970 12 und 10 808 im Jahr 1979 13 Im Jahr 1989 war die Zahl auf 13 354 angestiegen 2010 waren es etwa 15 500 Fur 2014 werden 17 200 Einwohner geschatzt 14 Von 1882 bis 1934 hiess die um den alten Festungshugel Kafirkala entstandene Siedlung Tugalang und bis 1957 nach dem sowjetischen Partei und Staatsfunktionar Lasar Kaganowitsch Kaganowitschabad russisch Kaganovichabad bevor sie den Namen Kolchosobod erhielt Im Rahmen der Umbenennung einer Reihe von Ortschaften der Region erhielt die Siedlung auf Anordnung der tadschikischen Nationalversammlung vom 16 Februar 2017 ihren heutigen Namen 15 entsprechend einer der tadschikischen Bezeichnungen neben Bochtar der historischen Landschaft Baktrien in deren Nordteil der Ort liegt Der sowjetische Baumwollverarbeitungsbetrieb namens Sirodschiddin Issojew befand sich in einem abgewirtschafteten Zustand als er zusammen mit 21 anderen Baumwollfabriken in Tadschikistan zwischen 1998 und 2000 privatisiert wurde 16 Die Schnellstrasse fuhrt von Norden nach Suden mitten durch die Stadt parallel zu einem breiten Bewasserungskanal am ostlichen Stadtrand Die uberwiegend aus freistehenden Wohnhausern bestehende Bebauung wird durch ein annahernd regelmassiges rechteckiges Strassengitter erschlossen Unweit der zentralen Kreuzung befindet sich ein grosser Markt der in halboffenen Hallen und unter Sonnenschirmen im Freien abgehalten wird Es gibt einen gepflegten Stadtpark mit einem hohen Baumbestand Die moderne Moschee Mullo Umar das einzige markante Gebaude besitzt drei hohe Kuppeln uber einem Flachdach und zwei sechsstufige Minarette 17 Die ehemalige Festungsstadt Kafirkala Kafer Qalʿa liegt einen knappen Kilometer westlich des Zentrums am Rand eines einfachen Wohngebiets und in der Nahe einiger sowjetischer Wohnblocks Literatur BearbeitenKamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press Lanham 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vakhsh Valley In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 376 Railways In Abdullaev Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 297 Kolkhozobod Tajikistan weatherbase com Khatlon In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 199 Jalolidin Rumi Nohija In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan S 190 f M V Hambly Road vs Rail A Note on Transport Development in Tadzhikistan In Soviet Studies Band 19 Nr 3 Januar 1968 S 421 425 hier S 419 Murat Arsel Max Spoor Hrsg Water Environmental Security and Sustainable Rural Development Conflict and Cooperation in Central Eurasia Routledge ISS Studies in Rural Livelihoods Routledge Chapman amp Hall London 2009 S 197 Sharon Eicher Environmental Resources and Constraints in the Former Soviet Republiks Chapter 20 Tajikistan PDF 1 5 MB 1994 S 6 Priorities for Sustainable Growth A Strategy for Agriculture Sector Development in Tajikistan PDF World Bank SECO Report 2010 S viii Obie Porteous Land Reform in Tajikistan From the Capital to the Cotton Fields Memento des Originals vom 22 Februar 2016 im Internet Archive PDF nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot iep berkeley edu Action Against Hunger Duschanbe Oktober 2003 S 5 f Vsesoyuznaya perepis naseleniya 1959 g demoscope ru Vsesoyuznaya perepis naseleniya 1970 g demoscope ru Vsesoyuznaya perepis naseleniya 1979 g demoscope ru The provinces of Tajikistan as well as all cities and urban settlements of more than 10 000 inhabitants City Population Anordnung Nr 350 Zur Umbenennung einiger Ortschaften der Oblast Chatlon des Madschlissi Milli der Republik Tadschikistan von 16 Februar 2017 russisch Tajikistan Privatisation Resumes With War s End Pangaea Partners Tabelle 3 Mosque Mullo Umar in Kolkhozabad Memento des Originals vom 28 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot 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