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Der Blassspotter Iduna pallida Syn Hippolais pallida ist ein Singvogel aus der Familie der Rohrsangerartigen Acrocephalidae Er ist ein Brutvogel Sudosteuropas des Nahen Ostens Zentralasiens und in Teilen Nordafrikas dessen nordliche Populationen Zugvogel sind die afrikanischen meist Standvogel BlassspotterBlassspotter Iduna pallida SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rohrsangerartige Acrocephalidae Gattung IdunaArt BlassspotterWissenschaftlicher NameIduna pallida Hemprich amp Ehrenberg 1833 Das Artepitheton kommt von lat pallidus was bleich oder blass bedeutet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Aussehen 1 2 Stimme 1 3 Artabgrenzung 1 4 Verhalten 2 Verbreitung und Wanderungen 3 Lebensraum 4 Fortpflanzung 5 Systematik und Taxonomie 6 Gefahrdungssituation und Bestand 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Blassspotter ssp elaeica nbsp Blassspotter ssp reiseri Aussehen Bearbeiten Der blass graubraun gefarbte Blassspotter ist mit einer Grosse von 11 5 13 cm ein relativ kleiner und schlanker Singvogel es besteht kein Sexualdimorphismus Alle Unterarten haben einen schwachen Uberaugenstreif und manchmal ein helles Flugelfeld Der Schnabel ist lang und dunn und hat gerade oder leicht konkave Seiten mit einer leicht abwarts gebogenen Spitze er ist oben dunkel hornfarben und unten blass rosa gelb Die Beine sind dunkelgraubraun mit einem rosafarbenen Anflug 2 3 Bei der sudosteuropaischen und vorderasiatischen Unterart I p elaeica ist die flache Kopfoberseite der Nacken der Mantel und die Schultern graubraun mit olivfarbenem Anflug Der Rucken und die Oberschwanzdecken sind ahnlich gefarbt allerdings etwas gelblichbrauner Die Schwanzfedern sind dunkelgraubraun und aussen etwas blasser gefarbt Die Unterschwanzdecken sind cremeweiss Brust Bauch und Kloake sind innen weiss mit graulichem Anflug wohingegen die Brustseiten und Flanken eine dumpfe warme graulich gelbbraune Tonung aufweisen Die Flugeldecken sind graubraun und weisen sandgraue Federsaume und spitzen auf Die Alula und die Schwungfedern sind dunkelgraubraun und weisen daher einen schwachen Kontrast zum Rest der Flugel auf sodass ein schwaches Flugelfeld erkennbar ist Der schmale aber recht klar erkennbare Uberaugenstreif ist von cremefarbener bis gelbbrauner Farbe und reicht von der Schnabelbasis bis zum Auge das von einem deutlichen aber dunnen Ring umgeben ist und deren Iris dunkelbraun ist Die Zugel sind blass gelbbraun und verschmelzen daher mit dem Uberaugenstreif Vor und hinter dem Auge befinden sich manchmal dunkle Flecken die allerdings nicht die Ausmasse eines Augenstreifs annehmen Die Ohrdecken und Nackenseiten sind einfarbig graulichbraun und bilden im Normalfall einen deutlichen Kontrast zu den helleren Wangen Das Kinn und die Kehle sind von cremeweisser Farbe 2 3 Die nordafrikanische Unterart I p reiseri ist sehr klein und oberseits insbesondere in der Kopfregion etwas sandfarbener I p laenini aus Zentralafrika ist ebenfalls recht klein kurzschnabelig sowie schwanzig Die agyptische Nominatform I p pallida ist auch relativ klein aber dunkler und kurzschwanziger als die beiden zuvor genannten Unterarten 2 Jungvogel sind oberseits gelbbraunlicher mit weniger Grautonen gefarbt Ausserdem sind der Uberaugenstreif und die Unterseite warmer Die Federsaume und spitzen auf den Schwungfedern sind breiter und das blasse Flugelfeld bildet keinen so starken Kontrast 3 Stimme Bearbeiten Der laute und energische Gesang der vom Mannchen haufig von einem freien Ansitz wie einer Buschspitze oder beim Singflug vorgetragen wird erinnert an Rohrsanger insbesondere an den Teichrohrsanger der Einstieg ist allerdings etwas schneller und der Klang ist insgesamt etwas melodioser Die 2 5 s langen Strophen bestehen aus schnatternden Tonen und es sind einige weichere Tone eingebaut In der Tonhohe steigen sie zunachst und fallen zum Ende hin wieder ab Sie werden bis zu 30 s lang ununterbrochen wiederholt Auch ausserhalb der Brutgebiete insbesondere in den afrikanischen Winterquartieren und auf dem Fruhjahrszug wird der Gesang vorgetragen allerdings in einer abgeschwachten Version die etwas leiser abschweifender und nicht so repetitiv klingt 2 3 Bei der Unterart I p opaca ist der Gesang am lautesten und grellsten und er wird standig von Rufen unterbrochen Bei I p elaeica hat er einen kratzenden Klang und enthalt viele Imitationen weswegen er dem des Gelbspotters ahnelt Bei I p reiseri klingt er relativ schwach dunn und eintonig 2 Die Rufe sind ein kurzes scharfes tack das oft nach der Paarbildung in der Brutzeit oder von nahrungssuchenden Vogeln im Winter konstant wiederholt wird ein sperlingsartiges Geklapper und ein kurzes tick tick tick oder trrt trrt trrt was als Alarmruf haufig in Nestnahe zu horen ist 2 3 Artabgrenzung Bearbeiten Es besteht eine grosse Ahnlichkeit zum Teichrohrsanger der allerdings einen warmeren Grundton einen runderen Vorderkopf und einen helleren Uberaugenstreif hat dieser reicht zudem fast bis zu den Ohrdecken und nicht wie beim Blassspotter nur bis zu den Augen Vom Busch und Steppenspotter kann man den Blassspotter durch den schwacheren kurzeren Uberaugenstreif den dunklen Augenstreif den grosseren und breiteren Schnabel ohne dunkle Spitze und die blassere Unterseite mit starkerer graulicher Tonung auf Brustseiten und Flanken Ausserdem schlagt er beim Rufen seinen Schwanz abwarts wohingegen Busch und Steppenspotter hochstens eine leichte zuckende Bewegung zeigen Am schwierigsten ist die Unterscheidung jedoch vom Isabellspotter mit dem der Blassspotter fruher als konspezifisch angesehen wurde 2 3 zur Abgrenzung von diesem siehe dort Verhalten Bearbeiten Der Blassspotter ist ein aktiver und rastloser Vogel mit bedachtiger und bestimmter meist horizontaler Bewegungsweise der zwar ausser am Ende der Brutzeit und auf dem Zug nicht sehr scheu ist sich aber haufig in Vegetation versteckt sodass die Beobachtung schwierig ist Bei der Nahrungssuche in Busch oder offenen Baumkronen wippt er unter gleichzeitigen Rufen mit seinem Schwanz standig abwarts was ihn von anderen Spottern abhebt beim Singen zeigt er dieses Verhalten hingegen nicht Bei Aufregung stellt er Kopf und Nackenfedern auf Der Flug wirkt souveran aber schwerfallig mit flatterndem Flugelschlag ahnlich dem Teichrohrsanger ist aber nicht so flussig wie bei langflugeligen Spotterarten Beim Singflug steigt er zunachst senkrecht auf und gleitet dann mit einem Richtungswechsel auf ausgestreckten Flugeln diagonal zu einem neuen Ansitz herab Der Blassspotter ist im Allgemeinen ein einzelgangerischer Vogel und meist einzeln oder paarweise zu sehen nur Durchzugler in Afrika schliessen sich manchmal nahrungssuchenden auch interspezifischen Gruppen an 2 3 Verbreitung und Wanderungen Bearbeiten nbsp Verbreitung des Blassspotters Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration UberwinterungsgebieteDie Unterart I p elaeica hat ein grosses Verbreitungsgebiet in Sudosteuropa und Sudwestasien Haufig kommt sie an der Westkuste des Schwarzen Meeres in Bulgarien und Rumanien auf der Balkanhalbinsel in Griechenland einschliesslich Inseln sowie auf Zypern vor seltener in Slowenien und Sudungarn Ausserhalb Europas erstrecken sich die Brutareale von der Turkei uber Sudgeorgien Armenien Aserbaidschan und den Kusten des Kaspischen Meeres bis nach Irak Iran Nordafghanistan Turkmenistan Usbekistan und Sudkasachstan Ausserdem kommt diese Unterart in Syrien Jordanien Israel und lokal auf der mittleren und ostlichen Arabischen Halbinsel Als Brutvogel tritt sie oft in hohen Dichten auf Sie ist ein Langstreckenzieher der vom Sudtschad Zentralsudan und Eritrea bis zur nordostlichen Demokratischen Republik Kongo nach Uganda Kenia Sudwest Somalia und Nordtansania uberwintert Eine geringe Individuenzahl uberwintert ausserdem an den Kusten der Arabischen Halbinsel Auf dem Zug von Juli bis November und von Marz bis Mai ist die Unterart im Iran Irak auf der Arabischen Halbinsel in Nordost sowie Ostafrika anzutreffen Dabei werden mediterrane Regionen eher gemieden 3 Die Nominatform I p pallida brutet innerhalb Agyptens und des Nordsudans im Nildelta und tal im Bereich des Suezkanals und in Wustenoasen Sie ist ein Kurz bis Mittelstreckenzieher und uberwintert im Zentral und Sudsudan Eritrea sowie Nordathiopien seltener sudlich bis nach Kenia 3 I p reiseri ist ein Brutvogel in Sudost Marokko und in algerischen Oasen sudlich des Atlas Gebirges vermutlich auch in Mauretanien Nordsenegal Sudtunesien und Teilen Libyens Die Unterart ist im Suden des Verbreitungsgebietes wohl mehrheitlich ein Standvogel ausserhalb der Brutzeit ist sie jedoch auch in Sudmali festgestellt worden Die nordlicheren Populationen sind hingegen klassische Teilzieher oder Kurzstreckenzieher 3 I p laenini kommt in Nordnigeria Sudniger rund um den Tschadsee sowie an einer Stelle im Westsudan vor und ist ein Standvogel Weitere Populationen aus Nordwestniger und Nordtschad werden einer intermediaren Form zwischen dieser und der zuvor genannten Unterart I p reiseri zugeordnet 3 I p alulensis schliesslich brutet kustennah in Nordsomalia entlang des Roten Meeres und wurde auch im Sudan in Dschibuti Jemen und Saudi Arabien nachgewiesen 3 Als Irrgast wurde der Blassspotter in Europa bislang Stand 2008 einmal in Island achtmal in Grossbritannien dreimal in Frankreich einmal in Belgien dreimal in Deutschland einmal in Danemark dreimal in Schweden einmal in Norwegen sowie dreimal in Finnland nachgewiesen 3 Lebensraum BearbeitenMan findet diese Art in warmen trockenen Habitaten beispielsweise in buschbewachsenen Flusstalern mit vereinzeltem Baumbewuchs an mit Gestrupp bewachsenen Hangen auf landwirtschaftlich genutzten Flachen bis hin zu Steppen und Halbwusten dann aber bevorzugt in Wassernahe in Hohen von bis 1900 m Insbesondere werden Garten in Agypten auch in Vororten oder mitten in der Stadt Obstplantagen Olivenhaine Akaziendickichte Tamariskengruppen Macchie mit Zistrosen Rander von Rohrichten Mangroven Ufervegetation entlang von Flussen sowie Palmengarten in Oasen der Sahara bewohnt Manchmal halten sich Blassspotter in Buschen der Gattung Balanites oder in den flachen Kronen von Akazien auf Im Winterquartier ist die Art in Au und Sumpfwaldern anzutreffen Akaziensteppe wird hingegen eher gemieden 2 3 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Eier von I p elaeicaDer Blassspotter ist ein territorialer Vogel der gerne lose Brutkolonien bildet Das becherformige Nest wird in einem Baum einer Kletterpflanze oder einem Busch errichtet und befindet sich mindestens 1 m uber dem Boden selten in bis zu 9 m Hohe Es besteht aus kleinen Zweigen Grasern und Stangeln und wird mit Haaren und Wurzelchen ausgekleidet Bei der Unterart I p elaeica beginnt die Brutzeit im spaten Mai oder Juni bei den afrikanischen Unterarten dauert sie meist von April bis Juni es gibt meist zwei Jahresbruten Das Gelege besteht aus 3 4 Eiern seltener auch aus 2 oder 5 bei der agyptischen Nominatform ist die Gelegegrosse durchschnittlich kleiner als bei europaischen Vogeln Das Weibchen ubernimmt grosstenteils das Ausbruten was 11 13 Tage in Anspruch nimmt Dann dauert es noch einmal 11 15 Tage bis die Jungen flugge werden 3 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Art wurde von Friedrich Wilhelm Hemprich und Christian Gottfried Ehrenberg im Jahr 1833 als Curruca pallida erstbeschrieben Die Terra typica ist am Nil in Agypten 3 Lange wurde sie in die Gattung der Spotter Hippolais gestellt im Jahr 2009 wurde sie allerdings aufgrund genetischer Analysen von Fregin et al in die Gattung Iduna transferiert 4 Die Art wurde als konspezifisch mit dem Isabellspotter betrachtet sie wurde jedoch in den 2000er Jahren aufgrund von Differenzen in Morphologie Stimme Verhalten und Genetik abgetrennt Ausserdem scheint es zwischen dem Isabellspotter und der parapatrischen Unterart I p reiseri des Blassspotters keine Hybridisation zu geben 3 Es sind folgende funf Unterarten bekannt 4 zu ihrem Vorkommen siehe Abschnitt Verbreitung und Wanderungen zu ihrer Unterscheidung siehe Abschnitt Beschreibung Iduna pallida elaeica Lindermayer A 1843 Iduna pallida reiseri Hilgert 1908 Iduna pallida pallida Hemprich amp Ehrenberg 1833 Iduna pallida alulensis Ash Pearson DJ amp Bensch 2005 Iduna pallida laeneni Niethammer 1955 Gefahrdungssituation und Bestand BearbeitenDie Art wird wegen des sehr grossen Verbreitungsgebietes von etwa 18 700 000 km 5 und der stabilen Bestande von 21 7 bis 43 6 Millionen adulten Vogeln in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft Die europaischen Populationen umfassen etwa 6 5 bis 13 1 Millionen adulte Individuen und machen damit etwa 30 des Gesamtbestands aus Als Bedrohungen werden Habitatverlust und degradation durch Kahlschlag und Abbrennen von Buschen Geholz und Hecken sowie durch Trockenlegung zugunsten der Landwirtschaft Pestizideinsatz und Durren in den afrikanischen Winterquartieren genannt 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blassspotter Iduna pallida Sammlung von Bildern Aufzeichnungen der Stimme von Iduna pallida auf https www xeno canto org abgerufen am 5 Dezember 2022 Blassspotter Iduna pallida auf eBird org Federn des BlassspottersEinzelnachweise Bearbeiten James A Jobling A Dictionary of Scientific Bird Names A amp C Black London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 S 289 a b c d e f g h i Kevin Baker Warblers of Europe Asia and North Africa Bloomsbury Publishing London 1997 ISBN 978 0 7136 3971 1 S 200 202 a b c d e f g h i j k l m n o p q Peter Kennerley David J Pearson Reed and Bush Warblers A amp C Black London 2010 ISBN 978 0 7136 6022 7 S 486 491 a b Bushtits leaf warblers reed warblers In IOC World Bird List abgerufen von https www worldbirdnames org am 5 Dezember 2022 BirdLife International Olivaceous Warbler Iduna pallida Species factsheet abgerufen am 5 Dezember 2022 englisch Iduna pallida in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 5 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blassspotter amp oldid 237604907