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Bernhard Pawelcik 7 Marz 1880 in Sensburg Provinz Ostpreussen 17 April 1970 in Delmenhorst war ein deutscher Verwaltungsjurist und Richter Zur Zeit der Weimarer Republik war er Erster Burgermeister der Ordensstadt Marienburg Pawelcik um 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Marienburg 1 2 1933 1 3 Alter 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPawelcik entstammte einer alten masurischen Familie in Sensburg Seine Vorfahren hatten Ostpreussen Beamte der Forst und Kommunalverwaltung Bauern und Kaufleute gestellt Sein Grossvater war Burgermeister von Nikolaiken Nach dem ersten Schulunterricht am vaterlichen Wohnsitz in Friedrichshof Kreis Ortelsburg besuchte Pawelcik das Gymnasium in Allenstein Nach dem Abitur 1899 begann er an der Albertus Universitat Konigsberg Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft zu studieren Im Sommersemester 1899 wurde er im Corps Masovia aktiv 1 Als Inaktiver wechselte er 1901 an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen Als Gerichtsreferendar wurde er in Ostpreussen und Kassel ausgebildet Als Gerichtsassessor kam er 1907 wieder nach Ostpreussen und wurde Amtsrichter in Landsberg 1909 und Wehlau Fur sein Bemuhen um die Kriegsschadenfeststellung 1914 17 in seinem Kreis wurde er mit dem Verdienstkreuz fur Kriegshilfe Preussen ausgezeichnet Die aussichtsreiche Richterlaufbahn brach er ab als er 1917 von Oberburgermeister Siegfried Korte als Dezernent in den Magistrat der Provinzialhauptstadt Konigsberg i Pr berufen wurde Marienburg Bearbeiten nbsp Die Hohen Lauben in Marienburg im Hintergrund das Schloss1918 einstimmig zum Ersten Burgermeister gewahlt stand Pawelcik funfzehn Jahre im Dienst der Ordensstadt Marienburg Diese geschichtstrachtige und umkampfte Grenzstadt war im Mittelalter ostlicher Vorposten des Deutschen Ordens Sie zu fuhren war kein Leichtes erst recht nicht in den schweren Jahren nach dem Ersten Weltkrieg Seit 1920 lag die Stadt am Polnischen Korridor wie Marienwerder am westlichen Rand des isolierten Ostpreussens Pawelciks Geschick und Umsicht im Abstimmungsgebiet Allenstein 1920 wurden geruhmt Die Stadt erlebte unter ihm eine neue Blutezeit Es entstanden das neue Rathaus die Freilicht Festspiele der Flugplatz und der Omnibusverkehr Grun und Badeanlagen Handelsschulen und ein Elektrizitatswerk Der Hafen und die Industrie wurden ausgebaut Ab 1925 vertrat er Marienburg und die Deutsche Volkspartei im Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen 2 Bernhard Schmid schrieb spater in Pawelciks Amtsakte des Regierungsbezirks Schleswig In den stadtischen Korperschaften hatte er dank politischer und religioser Toleranz mit kluger Menschenbehandlung stets eine sichere Mehrheit Die Nachfolger konnten von dem Geschaffenen zehren Die Periode von 1918 bis 1933 war beispielloses Schaffen wurdig der Kulturarbeit des Deutschen Ordens Bernhard Schmid Pawelcik liess den beiden Schopfern des Westpreussenliedes Hugo Hartmann und Paul Felske 1920 im Stadtpark von Marienburg ein schlichtes Denkmal setzen Er selbst weihte es ein Unter der Inschrift sah man in Goldschrift die Anfangsnoten des Liedes 3 1933 Bearbeiten Pawelcik der sich immer der Wertschatzung Paul von Hindenburgs erfreute uberstand auch den nationalsozialistischen Umbruch und seine Amtsenthebung Zuerst noch Rechtsanwalt in Konigsberg wurde er nach Hindenburgs Intervention 1934 Regierungsangestellter und bald darauf Regierungsrat Man berief ihn in das neu geschaffene Prufungsamt und zum Leiter der Preisuberwachungsstelle Konigsberg Mit Nachhilfe aus Berlin erkannten die neuen Lokalgrossen seine Kompetenz und Leistung an Von Berlin aus in gleicher Eigenschaft nach Pommern und Schlesien delegiert war er uberall mutig genug heikle Aufgaben zu losen und Missstande vor den Gausatrapen in Konigsberg Stettin und Breslau zur Sprache zu bringen Zum 62 Geburtstag wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz verliehen Im August 1944 wurde er trotz seiner 64 Jahre zu Spatenarbeiten an der Panther Stellung eingezogen Als die russische Belagerung Konigsbergs begann und sich alle Behorden absetzten blieb Pawelcik mit wenigen anderen Beamten auf seinem Posten Wahrend der Ostpreussischen Operation 1945 wenige Tage vor Ubergabe der Festung Konigsberg am 9 April 1945 entkam er uber Pillau und die Ostsee nach Westen Im Mai 1945 wurde er von der Regierung in Schleswig als Kommunal und Sparkassendezernent ubernommen und 1946 als Oberregierungsrat pensioniert Alter Bearbeiten Als Verwaltungsrechtsrat vertrat er Vertriebeneninteressen beim Verwaltungsgericht Schleswig und beim Oberverwaltungsgericht Luneburg Er half auf dem Gebiet der Wiedergutmachung und betrieb in gut einem Jahr 20 000 Entnazifizierungsverfahren Er war Mitbegrunder und spater Ehrenmitglied der Landsmannschaft Westpreussen Als er 1952 nach Mainz umsiedelte wurde er ihr Landesobmann in Rheinland Pfalz Wie schon zuvor reiste er von Stadt zu Stadt hielt Vortrage uber die Marienburg und erinnerte an die Bedeutung des Deutschen Ostens fur Europa so noch mit 81 Jahren in Hamburg Pawelcik war verheiratet mit Helene Krantz aus Tilsit einer Schwester von zwei Corpsbrudern Sie war in Marienburg Vorsitzende des DRK das ihr die Ehrennadel verlieh Von den vier Kindern des Ehepaares fielen die beiden Sohne der eine bei der Legion Condor der andere ebenfalls Angehoriger der Masovia blieb seit 1944 in Rumanien verschollen In feierlichster Form und unter uberaus grosser Anteilnahme beging das Ehepaar am 25 Oktober 1959 die Goldene Hochzeit im Schleswiger Dom Pawelcik wurde mit Ehrungen uberschuttet Dem ehemaligen Oberhaupt einer Stadt mit 26 000 Einwohnern gratulierten die Burgermeister von Hamburg Mainz und Duisburg 4 Aus dem Hause Hindenburg kam ein Bild mit der noch eigenen Unterschrift des ehemaligen Generalfeldmarschalls und Reichsprasidenten Nach dem Tod seiner Frau verbrachte Pawelcik seine letzten Jahre bei seiner jungeren Tochter in Delmenhorst 5 Werke Bearbeiten nbsp Pawelcik und MarienburgDie wirtschaftliche Bedeutung und Zukunft des Kreises Marienburg 1921 Marienburg 1918 1923 Ein kommunaler Ruckblick auf das erste Jahrfunft der Nachkriegszeit Marienburg 1923 Marienburger Heimatbuch Umfassend d grosse u kleine Werder mit angrenzendem Hohenrand Marienwerder 1926 von Pawelcik und anderen Marienburg Berlin Verlags Gesellschaft fur Stadtebau 1930 Funfzig Jahre Westpreussenlied in Der Westpreusse Jg 2 1950 Nr 10 S 10 Ferdinand Schulz Eine Erinnerung an unseren grossen westpreussischen Segelflieger in Westpreussen Jahrbuch Bd 2 S 64 65Literatur BearbeitenOstpreussenwarte Oktober 1959 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bernhard Pawelcik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Bernhard Pawelcik im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen WorldCatEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 87 903 Mitgliederverzeichnis des ostpreussischen Provinziallandtages Korfmacher Marienburger Zeitung Nummer 29 vom August 1950 Duisburg hatte 1951 eine Patenschaft fur Konigsberg ubernommen H Lippold Nachruf auf Bernhard Pawelcik In Zeitung der Altmarker Masuren Heft 47 Kiel 1970 S 977 979 Normdaten Person GND 126913390 lobid OGND AKS VIAF 18230700 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pawelcik BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und Richter Erster Burgermeister der Ordensstadt MarienburgGEBURTSDATUM 7 Marz 1880GEBURTSORT Sensburg OstpreussenSTERBEDATUM 17 April 1970STERBEORT Delmenhorst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Pawelcik amp oldid 219443405