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Benzindirekteinspritzung ist ein Verfahren zur inneren Gemischbildung bei Motoren die mit Motorenbenzin betrieben werden vor allem Ottomotoren Es ermoglicht gegenuber konventionellen Verfahren eine erhohte Motorleistung und vermindert den Kraftstoffverbrauch und dadurch den Kohlenstoffdioxidausstoss Von einer Dieselkraftstoffdirekteinspritzung unterscheidet sich Benzindirekteinspritzung durch den Einspritzdruck der hier wegen der geringeren Schmierfahigkeit des Benzins niedriger ist Schnittmodell eines Ottomotors mit Direkteinspritzung BMW N53 Erstmals wurde Benzindirekteinspritzung 1916 in einem Junkers Flugmotor angewandt der spater als Bootsantrieb diente In Grossserienfertigung gelangte sie bei deutschen Flugmotoren der 1930er Jahre und fand in den 1950er Jahren kurzzeitig auch den Einzug ins Automobil Niedrige Kraftstoffkosten verdrangten sie in den 1950er und 1960er Jahren nahezu vollstandig in den 1970er und 1980er Jahren war dann die Saugrohreinspritzung das dominierende System Erst ab 1995 wurde zunachst von Mitsubishi und spater auch anderen Herstellern die Benzindirekteinspritzung mit Schichtladung fur den Grossserien Pkw Motor wiedereingefuhrt Die erhofften Verbrauchsersparnisse blieben aus sodass der reine Schichtladebetrieb zunehmend aufgegeben wurde Stattdessen hat sich bis 2017 das Brennverfahren mit homogenem Gemisch bei nahezu allen Motorenherstellern durchgesetzt Die Benzindirekteinspritzung bietet weiterhin ein grosses Potenzial zur Kraftstoffverbrauchssenkung Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 2 Funktionsweise 2 1 Betriebsstrategien 2 1 1 Homogenbetrieb 2 1 2 Schichtladebetrieb 2 1 3 Mischbetrieb 2 2 Einspritzstrahlfuhrung zur Gemischbildung beim ottomotorischen Schichtladebetrieb 2 2 1 Wandgefuhrtes Verfahren 2 2 2 Luftgefuhrtes Verfahren 2 2 3 Strahlgefuhrtes Verfahren 3 Vor und Nachteile im praktischen Betrieb 3 1 Vorteile 3 2 Nachteile 4 Einspritzsysteme 4 1 Niederdruckdirekteinspritzung 4 2 Common Rail Hochdruckeinspritzung 5 Entwicklungsgeschichte 5 1 Erster Junkers Motor mit Benzindirekteinspritzung im Ersten Weltkrieg 5 2 Durch das Reichsluftfahrtministerium angeregte Entwicklungen 5 3 Vom Prototyp zum Serienmotor bei Daimler Benz 5 4 Leistungssteigerung bei historischen Flugmotoren 5 5 Fahrzeugmotoren nach dem Zweiten Weltkrieg 5 6 Verschiedene Konzepte der 1960er und 1970er Jahre 5 7 Entwicklung seit den 1980er Jahren 6 EinzelnachweiseBezeichnungen Bearbeiten nbsp Direkteinspritzung mit wandgefuhrtem Verfahren bei einem Ford EcoBoost Motor mit 3 5 Liter Hubraum und 309 kWDer Begriff Benzindirekteinspritzung beschreibt die Einspritzung des Benzins mit einer Einspritzduse unmittelbar in den Zylinder Durch die Einlassventile wird ausschliesslich Luft angesaugt LM 1 Im Unterschied dazu wird bei einer Saugrohreinspritzung das Benzin in das Ansaugrohr hinter die Drosselklappe eingespritzt und es wird ein Kraftstoffluftgemisch angesaugt Man spricht von innerer Gemischbildung wenn der Kraftstoff direkt eingespritzt wird und von ausserer Gemischbildung wenn er ausserhalb eines Brennraumes also zum Beispiel im Ansaugrohr mit der Ansaugluft gemischt wird BL 1 Funktionsweise BearbeitenMan unterscheidet verschiedene Betriebsstrategien fur die Benzindirekteinspritzung B 1 die sich uberwiegend durch Drosselklappenstellung Einspritzzeitpunkt und Gemischzusammensetzung unterscheiden ferner sind im Schichtladebetrieb auch die Fuhrung des Kraftstoffstrahls und die Auslegung der Luftverwirbelung im Brennraum Unterscheidungskriterien Betriebsstrategien Homogenbetrieb Schichtladebetrieb Mischung beider BetriebsartenEinspritzstrahlfuhrung bei Schichtladebetrieb Luftgefuhrt Wandgefuhrt StrahlgefuhrtBetriebsstrategien Bearbeiten Homogenbetrieb Bearbeiten nbsp Mercedes Benz M 198 erster Viertaktottomotor fur einen Personenwagen mit BenzindirekteinspritzungDer Homogenbetrieb bedeutet dass ein Ottomotor mit einem homogenen stochiometrisch geregelten Kraftstoffluftgemisch Verbrennungsluftverhaltnis l 1 displaystyle lambda 1 nbsp betrieben wird B 1 R 1 Er kommt ohne schwefelarmen Kraftstoff aus da er mit einem konventionellen Dreiwegekatalysator zusammen funktioniert R 2 Das Verbrauchseinsparpotenzial steht hier nicht im Vordergrund stattdessen wird mit diesem Verfahren mehr Drehmoment und damit eine hohere Leistung angestrebt vB 1 das Verfahren eignet sich gut fur Effizienzsteigerung durch Hubraumverminderung bei gleichzeitiger Erhohung der spezifischen Hubraumleistung sogenanntes Downsizing R 2 Der Kraftstoff wird im Homogenbetrieb in den Saughub eingespritzt sodass er sich fruh mit der Luft vermischt und so ein homogenes Gemisch im Brennraum vorliegt vB 2 R 1 Pkw Ottomotoren werden heute 2017 mit dieser Betriebsstrategie konstruiert vB 3 vB 4 oder mittels Aktualisierung der Motorsteuer Software darauf umgestellt 1 Der Homogenbetrieb ist die konstruktiv deutlich einfacher zu gestaltende Variante der Benzindirekteinspritzung da sie auch mit einem rein mechanischen Motortrieb also ohne elektronische Steuergerate zu verwirklichen ist Beim historischen Motor Mercedes Benz M 198 von 1954 der hier als Beispiel dienen soll wird deshalb wie bei vergleichbaren Motoren mit Saugrohreinspritzung oder Vergaser der Homogenbetrieb eingesetzt Dabei wird das Drehmoment uber die Drosselklappenstellung eingestellt Quantitatsanderung und wie oben beschrieben der Kraftstoff sehr fruh in den Saughub eingespritzt Selbst bei einer hohen Kurbelwellendrehzahl und damit hohen Kolbengeschwindigkeit ist so noch genug Zeit fur das Benzin sich ausreichend gut mit der Luft zu vermischen und fur das gebildete Gemisch sich gleichmassig im Brennraum zu verteilen Der Einspritzzeitpunkt muss somit nicht an die Motordrehzahl angepasst werden was die Konstruktion der Einspritzpumpe erheblich vereinfacht vB 5 Schichtladebetrieb Bearbeiten Der Schichtladebetrieb bedeutet dass ein Ottomotor mit einem geschichteten inhomogenen und teils uberstochiometrischen Kraftstoffluftgemisch betrieben wird Das maximale globale Luftkraftstoffverhaltnis kann dabei Werte von 8 uberschreiten l gt 8 displaystyle lambda gt 8 nbsp vB 6 wahrend das mittlere Luftkraftstoffverhaltnis bei Teillast etwa l 3 5 displaystyle lambda 3 ldots 5 nbsp betragt vB 7 und bei Volllast l 1 displaystyle lambda 1 nbsp Das Drehmoment wird wie bei einem Dieselmotor nur uber die Menge des eingespritzten Kraftstoffes eingestellt die Drosselklappe bleibt im Idealfall immer weit geoffnet Da bei zu magerem homogenem Gemisch die Zundung nicht mehr sicher eingeleitet werden kann muss das Gemisch geschichtet vorliegen vB 2 Anders als beim Homogenbetrieb wo Kraftstoff und Luft homogen im Brennraum verteilt sind wird beim Schichtladebetrieb der Kraftstoff so in den Brennraum eingespritzt dass nur im Bereich der Zundkerze ein zundfahiges Gemisch vorliegt wahrend im Rest des Brennraumes das Gemisch stark mager ist LM 2 vB 1 oder aus reiner Luft beziehungsweise ruckgefuhrtem Abgas besteht vB 8 Eingespritzt wird in den Kompressionshub R 1 vB 9 Um das Gemisch zu zunden muss eine hohe Zundenergie von bis zu 0 14 J aufgebracht werden vB 10 Mit dieser Betriebsweise lasst sich vor allem der Kraftstoffverbrauch senken LM 2 vB 1 das gilt insbesondere fur den Betrieb mit niedriger Last Bei Volllast wirkt sich Schichtladung aber nicht mehr auf den Kraftstoffverbrauch aus vB 11 Wie auch bei einem Dieselmotor entstehen durch das uberstochiometrische Gemisch bei der Verbrennung Stickoxide BL 2 die einen Speicherkatalysator erforderlich machen B 1 dieser funktioniert nur mit schwefelfreiem Kraftstoff Da in der Praxis der Verbrauchsvorteil der Schichtladung nur begrenzt zum Tragen kommt das System aber kostenintensive Abgasnachbehandlung sowie Sonderkraftstoff erfordert konnte es sich auf breiter Basis nicht gegen den Homogenbetrieb durchsetzen vB 4 Wenn Schichtladebetrieb eingesetzt wird dann nur zusammen mit dem strahlgefuhrten Einspritzverfahren siehe unten R 3 Mischbetrieb Bearbeiten Werden beide Betriebsstrategien kombiniert so geschieht das um die sich negativ auf den Wirkungsgrad auswirkende Drosselung des Gemisches so gut wie moglich zu umgehen und die Nachteile des Schichtladebetriebes zu kompensieren Dazu wird im Betriebsbereich niedriger Last Schichtladebetrieb eingesetzt wahrend bei hoherer Last auf Mager oder Homogenbetrieb umgestellt wird vBF 1 Da im Homogenbetrieb bei Volllast die Drosselklappe weit geoffnet ist gibt es nahezu keine Gemischdrosselung mehr vB 2 vB 9 Einspritzstrahlfuhrung zur Gemischbildung beim ottomotorischen Schichtladebetrieb Bearbeiten Wandgefuhrtes Verfahren Bearbeiten nbsp Nasenkolben fur wandgefuhrtes Verfahren eines Ford EcoBoost MotorsDas wandgefuhrte Verfahren ist ein Verfahren mit grossem Abstand zwischen Einspritzventil und Zundkerze Der Kraftstoff wird auf den nasenformig ausgebildeten Kolbenboden gespritzt und so zur Zundkerze gelenkt dieser Vorgang wird durch eine gezielte Drall Swirl oder Walzenstromung Tumble der angesaugten Luft unterstutzt vB 12 Da durch das Auftragen des Kraftstoffes direkt auf den Kolben einzelne Kohlenwasserstoffbestandteile des Kraftstoffes insbesondere bei niedrigen Betriebstemperaturen nicht richtig verbrennen konnen werden sie unverbrannt wieder ausgestossen Wechselt der Motor von geringer Last in den mittleren Teillastbereich muss das Benzin zu einem fruheren Zeitpunkt eingespritzt werden was dazu fuhren kann dass es ausserhalb der vorgesehenen Brennraummulde eingespritzt wird und in die Quetschspalte gelangt wo es nicht verbrennt und ebenfalls als unverbrannter Kohlenwasserstoff wieder ausgestossen wird Des Weiteren ist der Einspritzzeitpunkt an die Kolbengeschwindigkeit und somit an die Drehzahl gebunden Einspritz und Zundzeitpunkt mussen deswegen prazise aufeinander abgestimmt sein und die Ladungsbewegung muss der langen Transportdauer des Gemischs vom Kolben bis zur Zundkerze wegen sehr stabil ablaufen vB 13 Luftgefuhrtes Verfahren Bearbeiten Das luftgefuhrte Verfahren weist wie das wandgefuhrte Verfahren einen grossen Abstand zwischen Einspritzventil und Zundkerze auf weshalb auch hier der Kraftstoff zunachst zur Zundkerze transportiert werden muss Anders als beim wandgefuhrten Verfahren wird jedoch der Kontakt von Kraftstoff und Brennraumwand vermieden was Kraftstoffablagerungen und dadurch schlechtes Abgasverhalten verhindert Dazu wird allein einlassseitig eine drall oder walzenartige Ladungsbewegung erzeugt die den Kraftstoffstrahl zur Zundkerze fuhrt Durch bestimmte Kolbenbauformen lasst sich dieser Effekt verstarken Problem dieses Verfahrens ist dass die drall oder walzenartige Ladungsbewegung sehr lange erhalten bleiben muss langer als bei den anderen Verfahren was den Liefergrad und damit die Leistung verringert In der Praxis werden luftgefuhrte Verfahren in Kombination mit wandgefuhrten Verfahren eingesetzt B 2 es gibt lediglich ein rein luftgefuhrtes Verfahren ohne diese Kombination vB 14 Stand 2017 Strahlgefuhrtes Verfahren Bearbeiten nbsp nbsp Ford EcoBoost 1 0 Liter Schnittmodell Am rechten Zylinder lasst sich die raumliche Nahe zwischen Einspritzventil und Zundkerze erkennen Der gelbe Pfeil zeigt die Zundkerze der rote Pfeil das Einspritzventil Beim strahlgefuhrten Verfahren ist der raumliche Abstand zwischen Zundkerzenelektrode und Einspritzventil sehr gering R 3 B 2 beide Bauteile sind zwischen den Ein und Auslassventilen angeordnet Die Einspritzung erfolgt spat und zwar in den Kompressionshub Der eingespritzte Kraftstoff vermischt sich durch aerodynamische Effekte rasch mit der ihn umgebenden Luft was dazu fuhrt dass es grosse Schichtungsgradienten gibt Wahrend im Strahlkern das Gemisch sehr fett ist nimmt die Luftzahl zum Rand hin schnell zu das Kraftstoffluftgemisch ist dort also zu mager um ausreichend zundfahig zu sein nur im Bereich zwischen diesen beiden Zonen ist es ausreichend gut zundfahig Die Zundung wird gemessen in KW fast unmittelbar nach der Einspritzung eingeleitet was den Wirkungsgrad verbessert Zundkerze und Einspritzventil mussen so angeordnet sein dass genau im Bereich der Zundkerze ein zundfahiges Gemisch vorliegt Die erforderliche Prazision bedeutet sehr geringe Fertigungstoleranzen da das Strahlbild durch kleinste Beeintrachtigungen stark verandert werden kann was sich negativ auf das Brennverhalten auswirkt Da der Kraftstoff wahrend der Einspritzung flussig ist und erst im Brennraum verdampft kuhlt er die Zundkerze stark ab die jedoch durch die darauffolgende Verbrennung wieder sehr heiss wird R 3 was bedeutet dass die Zundkerze sehr thermoschockbestandig sein muss Bei geringer Kolbengeschwindigkeit ist es moglich dass die Relativgeschwindigkeit zwischen Kraftstoff und Luft nicht ausreichend gross ist was dazu fuhrt dass die Kraftstofftropfen zu gross sind und nicht ausreichend verdampfen wodurch das Gemisch zu fett wird Unverbrannter Kraftstoff kann so die Elektroden der Zundkerze und die Einspritzduse verkoken Verkokungen der Zundkerze konnen zu Zundaussetzern fuhren wahrend Verkokungen der Einspritzduse wie oben erwahnt das Strahlbild negativ verandern vB 15 Ist beim strahlgefuhrten Verfahren die Kolbengeschwindigkeit zu hoch werden die Kraftstofftropfen feiner zerstaubt und verteilen sich starker im Brennraum wodurch die Gemischschichtung so beeinflusst werden kann dass im Bereich der Zundkerze kein zundfahiges Gemisch mehr vorliegt vB 16 Wenn die Zundkerze zu dicht am Einspritzventil positioniert ist steigen die Stromungsgeschwindigkeiten im Zundkerzenspalt so stark an dass die Funkendauer verkurzt wird und nicht mehr genug Energie zur Zundung des Kraftstoffluftgemisches ubertragen werden kann vB 10 Vor und Nachteile im praktischen Betrieb BearbeitenVorteile Bearbeiten Gegenuber Ottomotoren mit Saugrohreinspritzung oder Vergasern haben Motoren mit Benzindirekteinspritzung vor allem im Bereich geringer Last einen hoheren Wirkungsgrad BL 3 der insbesondere in Verbindung mit Schichtladung noch verbessert wird vB 11 Auch gibt es Ansatze mithilfe der Benzindirekteinspritzung die Quantitatsanderung des Ottomotors und die damit einhergehenden Drosselverluste zu uberwinden und stattdessen das Drehmoment qualitativ zu andern vB 2 vB 17 Direkteinspritzung kuhlt den Brennraum und reduziert damit die Klopfneigung eines Motors LM 3 vBF 1 was eine Erhohung des Verdichtungsverhaltnis BL 3 um etwa e 1 5 displaystyle varepsilon 1 5 nbsp bis e 2 0 displaystyle varepsilon 2 0 nbsp erlaubt vB 18 Ferner kann durch Direkteinspritzung das Benzin im Brennraum mittig eingespritzt werden wodurch es weniger Warmeverluste uber die Zylinderwand gibt vB 9 All das bewirkt einen verminderten Benzinverbrauch wobei Benzindirekteinspritzung gegenuber anderen Technologien das grosste Potenzial zur Verbrauchssenkung hat vB 17 Die Leistung eines Motors mit Benzindirekteinspritzung ist im Vergleich zu einem Motor mit ausserer Gemischbildung geringfugig besser BL 3 Das ist moglich weil sich die Ventilsteuerzeiten besser ausnutzen lassen konnen und somit eine gute Restgasausspulung ohne Frischgasverluste erzielt werden kann vB 19 LM 3 Ferner ist die Fullung und damit die Leistung im Vergleich zur Saugrohreinspritzung bei Benzindirekteinspritzung des hoheren Liefergrades wegen grosser sogar dann wenn gleiche Randbedingungen drosselfreier Betrieb bei vollstandig geoffneter Drosselklappe vorliegen weil das Benzin nicht schon im Saugrohr sondern erst im Brennraum verdampft und dabei dem Gas im Brennraum Warmeenergie entzieht Der Liefergrad ist theoretisch etwa 9 grosser vB 18 wahrend durch die grossere Fullung die Leistung im Vergleich zum Saugrohreinspritzer um etwa 5 8 gesteigert werden kann vB 20 Ferner tritt durch die hohere Relativgeschwindigkeit zwischen Kraftstoff und Luft der Effekt der Druckzerstaubung auf der dazu fuhrt dass die Menge der zerstaubten Kraftstofftropfen sehr gross ist was zu einer besseren Vermischung von Luft und Kraftstoff und mithin schnelleren Gemischbildung fuhrt vB 21 Nachteile Bearbeiten Benzindirekteinspritzung erfordert gegenuber anderen Systemen einen hoheren Konstruktionsaufwand und ist daher teurer Wird ein Motor mit Benzindirekteinspritzung nach der Schichtladestrategie betrieben so treten die theoretischen Kraftstoffverbrauchsvorteile praktisch insbesondere bei hohen Lastzustanden nicht ein was den Einsatz dieser Technologie zweifelhaft macht vB 1 Der Volkswagenkonzern hat deshalb seine Motoren mit Schichtladebetrieb wieder auf Homogenbetrieb umgestellt 1 Auch allgemein wird bei Serienmotoren eher der Homogenbetrieb verwendet wobei die auftretenden Ladungswechselverluste durch variable Ventilsteuerung kompensiert werden vBF 1 Das Abgasverhalten andert sich durch Direkteinspritzung mit Schichtladung konventionelle Dreiwegekatalysatoren funktionieren wegen des hohen Luftverhaltnisses nicht mehr vB 12 und es entstehen mehr Stickoxide R 4 sowie Kohlenwasserstoffe die bei Pkw Motoren zwingend den Einsatz eines besonderen Abgasreinigungssystems notig machen da es nicht moglich ist rein durch konstruktive Massnahmen den Schadstoffausstoss ausreichend zu senken vB 6 Das kann nur durch den weniger kraftstoffsparenden Homogenbetrieb umgangen werden dessen Abgasnachbehandlung mit einem konventionellen Dreiwegekatalysator ausreichend gut funktioniert vB 22 Wird der Motor nach dem Schichtladeverfahren betrieben so muss schwefelfreier Kraftstoff Super Plus im Allgemeinen bzw in Deutschland alle Ottokraftstoffsorten nach DIN EN 228 vB 23 verwendet werden da sonst der Speicherkatalysator zu stark mit Schwefel vergiftet wurde Durch vermehrte Speicherkatalysator Regeneration kann der Schwefelvergiftung entgegengewirkt werden was jedoch den Kraftstoffverbrauch erhoht und damit den Verbrauchsvorteil schmalert vB 24 Auch entsteht durch den Schichtladebetrieb mehr Russ der wegen verscharfter Abgasgrenzwerte mit einem Russpartikelfilter aus dem Abgas entfernt werden muss vB 25 die Partikelemissionen sind jedoch deutlich niedriger als bei vergleichbaren Dieselmotoren vB 26 Dabei ist weniger die Gesamt Partikelmasse als vielmehr die hohe Anzahl ultrafeiner Partikel von Bedeutung 2 Weil Benzin keine schmierende Wirkung hat kann der Einspritzdruck nicht wesentlich grosser als 20 MPa sein da sonst die Einspritzpumpe und auch der Injektor zu stark verschleissen wurden Hoher Einspritzdruck ist jedoch erforderlich um eine gute Tropfenbildung und schnelle Verdampfung des Kraftstoffs zu gewahrleisten um Verbrennungsaussetzer und vor allem Russbildung zu verhindern vB 27 Einspritzsysteme BearbeitenIn der Direkteinspritztechnik gibt es verschiedene Ansatze ein funktionierendes Einspritzsystem fur Benzin zu konstruieren Ein solches System besteht primar aus einer Hochdruck Kraftstoffeinspritzpumpe und den Einspritzdusen Die ersten serientauglichen mechanischen Benzindirekteinspritzsysteme fur Flugmotoren waren von mechanischen Reiheneinspritzpumpen abgeleitet wie man sie fur Dieselmotoren verwendet vB 28 Auch die Einspritzdusen waren in ihrer Bauart zunachst denen von Dieselmotoren ahnlich vB 29 ehe spezielle Mehrlochdusen entwickelt wurden vB 30 Problematisch war vor allem dass Benzin anders als Kraftstoff fur Dieselmotoren keine besonders guten Schmiereigenschaften hat was den Verschleiss am Einspritzsystem stark erhoht vB 31 Der Einspritzdruck des ersten Benzin Direkteinspritzungssystems fur Pkw Viertaktmotoren betragt daher zur Minimierung des Verschleisses nur 1 0 4 9 MPa LM 4 Neuere Motoren mit Benzindirekteinspritzung haben hingegen keine rein kantengesteuerten Einspritzpumpen mehr sondern entweder luftunterstutzte Niederdruckdirekteinspritzung oder Common Rail Einspritzung vB 32 wobei Letzteres das modernere System ist vB 33 Niederdruckdirekteinspritzung Bearbeiten Die Niederdruckdirekteinspritzung mit Luftunterstutzung oder auch Niederdruckgemischeinblasung ist ein System das massgeblich von Orbital entwickelt wurde vB 32 Sein Aufbau ist verhaltnismassig einfach vB 34 Hauptsachlich eingesetzt wird es in Zweitaktmotoren wie etwa Aussenbordmotoren vB 35 Viertaktmotoren mit diesem Verfahren werden uberwiegend mit stochiometrischem Gemisch betrieben vB 34 und arbeiten mit dem strahlgefuhrten Verfahren vB 35 Niederdruckdirekteinspritzung ist dadurch gekennzeichnet dass in den Saughub eingespritzt wird und dass Luft und Kraftstoff teilweise schon vor Eintreten in den Brennraum miteinander vermischt werden Dazu hat die eigentliche Einspritzduse eine Art vorgelagerte Kammer die unter Druck bis zu 0 5 MPa steht In diese Vorkammer wird der Kraftstoff mit einem Druck von bis zu 0 8 MPa eingespritzt vB 32 Dabei zerfallt und verdampft ein grosser Teil des Kraftstoffs bereits in dieser vorgelagerten Kammer Wird das Einspritzventil geoffnet so wird ein bereits zundfahiges Kraftstoffluftgemisch in den Brennraum eingeblasen die restlichen noch flussigen Kraftstofftropfen zerfallen und verdampfen wahrend des Einblasens wenn sie durch die expandierende Luft beschleunigt werden Der notige Druck wird mit einem externen Druckluftkompressor erzeugt Da die Kraftstofftropfen beim Einspritzen bereits verdampft beziehungsweise sehr klein sind ist die Eindringtiefe des Kraftstoffs in den Brennraum nicht sehr gross vB 36 und es lassen sich bei guter Laufruhe verhaltnismassig hohe Abgasruckfuhrraten erzielen vB 34 Um das Kraftstoffluftgemisch im Brennraum passend zu verteilen wird teilweise eine Drall oder Walzenstromung uber den Lufteinlass erzeugt vB 36 Die Einspritzduse ist in der Regel eine sogenannte A Duse eine Einspritzduse die nach aussen offnet und wegen des ringformigen Offnungsquerschnitts einen breiten Strahlkegel aufweist Das erlaubt eine gute Ladungsschichtung wenn der Gegendruck im Brennraum niedrig ist was beim Saughub gegeben ist Da der Einspritzdruck sehr gering ist kann nicht in den Kompressionshub eingespritzt werden wo der Zylinderdruck hoch ist Nachteilig daran ist dass bis zum Zeitpunkt der Zundung die Gemischwolke wieder verweht sein kann was auch die Ladungsschichtung insbesondere in Betriebsbereichen geringer Last instabil werden lasst vB 34 Common Rail Hochdruckeinspritzung Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Common Rail Systems Der Kraftstoffkuhler ist hier nicht eingezeichnet Hauptartikel Common Rail Einspritzung Die Common Rail Einspritzung ist eigentlich fur Dieselmotoren gedacht Sie wurde uberwiegend ab 1976 von der ETH Zurich entwickelt und von Bosch in den 1990er Jahren zur Serienreife gebracht Eine Anwendung beim Dieselmotor gab es versuchsweise ab 1985 3 beim Ottomotor in Serie ab 1995 Namensgebendes Bauteil ist die Rail vB 35 eine standig unter Hochdruck stehende Kraftstoffverteilerleitung Sie versorgt alle Einspritzdusen mit Kraftstoff und dient gleichzeitig als Speicher und Dampfungsvolumen fur den von der Kraftstoffhochdruckpumpe erzeugten Systemdruck Die Einspritzung des Kraftstoffs wird durch das Offnen elektronisch angesteuerter Magneteinspritzventile oder piezoelektrischer Einspritzventile vB 37 eingeleitet und ist jederzeit moglich vB 33 Aus diesem Grund eignet sich Common Rail Einspritzung gut fur Ottomotoren mit Direkteinspritzung ferner ist sie im Hinblick auf Zerstaubungsgute Strahleindringtiefe und Haufigkeit der Einspritzungen innerhalb eines Arbeitsspiels am besten fur die Anforderungen eines Ottomotors geeignet vB 35 Eine Common Rail Einspritzung lasst sich in Hoch und Niederdruckkreislauf aufteilen Ersterer ist motorseitig und besteht im Wesentlichen aus einem Verteilerrohr Rail einer Hochdruckkolbenpumpe einem Druckregelventil einem Raildrucksensor einem Kraftstoffkuhler und je Zylinder einem Einspritzventil Die Hochdruckkolbenpumpe wird aus dem Niederdruckkreislauf gespeist der tankseitig eingebaut ist Mit einer elektrischen Kraftstoffforderpumpe wird in ihm ein Kraftstoffdruck von rund 0 4 MPa aufgebaut zusatzlich gibt es einen mechanischen Druckregler vB 33 Die Leistung die aufgebracht werden muss um die Hochdruckkolbenpumpe anzutreiben ist drehzahl und einspritzdruckabhangig und liegt etwa zwischen 600 W bei 5 MPa und 2000 min 1 und 3000 W bei 15 MPa und 6000 min 1 vB 38 Der Einspritzdruck betragt zwischen 5 und 20 MPa R 5 Bei Common Rail Einspritzung konnen als Einspritzdusen Dralldusen Mehrlochdusen oder nach aussen offnende A Dusen mit Pilzventil eingesetzt werden vB 39 Entwicklungsgeschichte BearbeitenErster Junkers Motor mit Benzindirekteinspritzung im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Im Jahr 1916 wurde zum ersten Mal ein Benzindirekteinspritzungssystem in einen Junkers Flugmotor eingebaut Junkers plante ab 1914 fur die kommerzielle Luftfahrt einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung zur Serienreife zu entwickeln da der Dieselmotor als wirtschaftlicher und weniger brandgefahrdet galt als ein Ottomotor Zunachst scheiterten die Versuche mit dem Dieselmotor doch wurden die Gegenkolbenmotoren Jumo 205 und Jumo 207 mit Dieselverfahren letztlich in den 1930er Jahren bis zur Serienreife entwickelt Wahrend des Ersten Weltkrieges verlangte das Preussische Kriegsministerium jedoch die Verwendung von Benzin oder Benzol Ottokraftstoffe fur Flugmotoren was zur Entwicklung eines Flugmotors mit Benzin als Kraftstoff bei Junkers fuhrte Erste Prufstandslaufe mit einem neukonstruierten Sechszylinder Zweitaktmotor mit 14 137 cm3 Hubraum im November 1915 zeigten dass die Gemischspulung die man als Spulverfahren fur den Motor gewahlt hatte ungeeignet war weil das Kraftstoff Luft Gemisch sich unkontrolliert im Kurbelgehause entzundete was zu Motorschaden fuhrte im Ubrigen war der Motor zu schwer Unter der Leitung von Otto Mader wurde daraufhin ab 1916 ein vergrosserter neuer Motor mit 17 105 cm3 Hubraum entwickelt der ein besseres Masse Leistungs Verhaltnis hatte Um die unkontrollierten Zundungen im Kurbelgehause zu verhindern wurde der Motor mit Direkteinspritzung ausgerustet wie sie schon beim Versuchs Gegenkolben Dieselmotor vorher angewandt worden war Auslass und Spulkanale des Motors waren tangential angeordnet um einen Luftdrall zu erzeugen der die Gemischbildung bei Direkteinspritzung unterstutzt vB 40 Nach anfanglichen Schwierigkeiten mit den Kolben stellte sich die Lastregelung als problematisch heraus konnte jedoch durch Optimierungen der Einspritzpumpe beherrschbar gemacht werden Ab 1917 wurden die nun Fo 2 genannten Motoren in kleiner Serie produziert und zunachst fur den Antrieb von Schnellbooten der Kaiserlichen Marine geplant Da die Elektroden und Keramikisolatoren der Zundkerzen uberhitzten wurden sie mit Wasser gekuhlt nachdem eine Reduktion des Verdichtungsverhaltnisses von e 10 displaystyle varepsilon 10 nbsp auf e 6 displaystyle varepsilon 6 nbsp keine zufriedenstellende Losung gebracht hatte Ab 1918 wurde auch ein Mercedes D IVa auf Direkteinspritzung umgerustet Dieser Motor liess sich besser starten hatte eine Gemischbildung ohne Zundaussetzer oder Spatzundungen und seine Leerlaufdrehzahl von 300 min 1 liess sich problemlos halten die Volllastleistung gegenuber dem Grundmodell mit Vergaser war um ca 15 vergrossert vB 28 Durch das Reichsluftfahrtministerium angeregte Entwicklungen Bearbeiten In Deutschland ruhte in den 1920er Jahren die Weiterentwicklung Erst ab den 1930er Jahren wurde die Entwicklung der Benzindirekteinspritzung wiederaufgenommen wieder fur den Einsatz in Flugzeugmotoren Das Spezialwissen um die Dosierung kleiner Kraftstoffmengen war bei deutschen Unternehmen Bosch Junkers L Orange durch die Dieselmotorenentwicklung bekannt In verschiedenen Versuchsreihen wurden Ottomotoren fur den Flugbetrieb mit modifizierten Dieseleinspritzpumpen ausgerustet um das Benzin direkt einzuspritzen Beim Flugottomotor BMW Va konnte bei Versuchen mit Direkteinspritzung eine Mehrleistung von 17 und ein Verbrauchsvorteil von 3 nachgewiesen werden sodass das Reichsluftfahrtministerium die deutsche Flugzeugindustrie zur Entwicklung von Ottomotoren mit Direkteinspritzung fur den Flugzeugeinsatz anregte die eigentliche Entwicklungsarbeit wurde allerdings uberwiegend von den Zulieferern der Einspritzanlagen geleistet vB 30 Vom Prototyp zum Serienmotor bei Daimler Benz Bearbeiten nbsp Daimler Benz DB 601 mit BenzindirekteinspritzungBei Daimler Benz wurde der Flugmotor der Type DB 600 ab Marz 1934 in Versuchsreihen von Hans Scherenberg unter Leitung Fritz Nallingers vB 41 mit Benzindirekteinspritzung ausgestattet Auch hier wurde eine Dieseleinspritzpumpe eingesetzt und eine Nadeleinspritzduse verwendet Es zeigte sich dass der Kraftstoff am besten wahrend des Ansaughubes in die Zonen des Brennraums eingespritzt wird in denen die starksten Luftbewegungen herrschen um so eine bessere Vermischung von Kraftstoff und Luft zu erzielen Die Nadeleinspritzduse wurde rasch durch eine Mehrlochduse ersetzt mit der sich der Effekt der starkeren Luftbewegung besser ausnutzen lasst was den Kraftstoffverbrauch stark senkte und die Klopfneigung des Motors herabsetzte vB 30 Da Lochdusen empfindlicher auf Verunreinigungen des Kraftstoffs reagieren wurde ein kleiner Spaltfilter in die Einspritzduse integriert Dadurch konnte auf eine Gemischschmierung die sich negativ auf die Klopffestigkeit auswirken wurde verzichtet werden Die Konstruktion der Einspritzpumpen fur die spateren Serienmotoren DB 601 DB 603 DB 605 ahnelte der vergleichbarer Dieselmotoren vB 29 Der DB 601 A wurde ab 1937 in Serie gebaut und war neben dem in der Messerschmitt Bf 109 eingesetzten Junkers Jumo 210 G vGG 1 sowie dem BMW 132 F einer der ersten drei in Grossserie hergestellten Ottomotoren mit Benzindirekteinspritzung vB 42 Um die Ubersetzung des Laders und damit den Ladedruck das Verbrennungsluftverhaltnis die Drosselklappenstellung den Zundzeitpunkt sowie ggf auch die Blattstellung des Verstellpropellers zu einzustellen hatten diese Flugmotoren ein mechanisches Kommandogerat Es sollte fur den Piloten die Bedienung und richtige Einstellung des Motors vereinfachen und Fehlbedienung verhindern vB 43 vB 44 Leistungssteigerung bei historischen Flugmotoren Bearbeiten nbsp Reiheneinspritzpumpe eines Daimler Benz DB 605Im Laufe der Entwicklung stellte sich schnell heraus dass Benzindirekteinspritzung ein grosses Potenzial zur Leistungssteigerung bot Anders als bei einem Motor mit Vergaser oder Saugrohreinspritzung bei dem Kraftstoff und Luft ausserhalb des Brennraums gemischt werden konnen bei einem Direkteinspritzer mit Gemischbildung zum optimalen Zeitpunkt innerhalb des Brennraumes grosse Ventilsteuerzeituberschneidungen von bis zu 100 KW erreicht werden da kein Kraftstoffluftgemisch aus dem Auspuff gedruckt werden kann also keine Spulverluste auftreten Das wird in Verbindung mit einer Aufladung dazu genutzt Restgase vollstandig aus dem Zylinder zu blasen Restgasausspulung und den Brennraum zu kuhlen was sich positiv auf die Leistungsentwicklung eines Motors auswirkt Da die Begrenzung der Restgasgehalte Voraussetzung fur ein gutes Leerlaufverhalten ist mussen die Saugrohre eines Ottomotors mit Direkteinspritzung prazise berechnet werden Der Kraftstoff wird jedem Zylinder einzeln mit hoher Genauigkeit zugemessen und kurz nach Schliessen des Auslassventils mit einem Druck von ca 5 MPa eingespritzt Der Kraftstoff hat nur kurz Zeit sich mit dem Frischgas zu mischen ehe die kontrollierte Fremdzundung eingeleitet wird So konnte die Klopfneigung eines Motors auch bei minderwertigen Kraftstoffen gesenkt und das Verdichtungsverhaltnis verhaltnismassig hoch gewahlt werden vB 19 All diese Massnahmen bewirkten innerhalb eines Zeitraumes von weniger als zehn Jahren eine Leistungssteigerung um annahernd 100 vB 45 Fahrzeugmotoren nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Gutbrod Superior nbsp Mercedes Benz W 196 von 1954 mit Achtzylinder ReihenmotorBei Zweitaktmotoren insbesondere fur den Fahrzeugeinsatz bietet Benzindirekteinspritzung ein noch grosseres Potenzial den Kraftstoffverbrauch zu senken da die im vorigen Abschnitt angesprochenen Spulverluste bei Zweitaktmotoren mit ausserer Gemischbildung und Ottoverfahren prinzipbedingt auftreten und eine Ursache fur den hohen Kraftstoffverbrauch sind Bosch entwickelte wahrend der 1930er Jahre ein Einspritzsystem fur die DKW Meisterklasse Die Entwicklungen kamen jedoch durch den Zweiten Weltkrieg zum Erliegen und wurden erst 1949 wieder aufgenommen Da ein Zweitaktmotor nur zwei Arbeitsspiele hat muss der Kraftstoff ofter pro Zeitspanne eingespritzt werden was eine grossere Pumpendrehzahl erfordert Daruber hinaus werden mit Zweitaktmotoren grossere Drehzahlbereiche abgedeckt was bei der Konstruktion der Einspritzpumpe berucksichtigt werden muss zudem ist das Arbeitsgerausch der Einspritzpumpe und der Dusen hoch was neue Ansatze bei der Entwicklung erforderte So wurde der Einspritznocken durch einen Exzenter ersetzt die Einspritzduse so positioniert dass der Einspritzstrahl dem Spulstrom entgegengerichtet ist und die Einspritzpumpe mit einer Schubabschaltung ausgerustet Die nach aussen offnenden Einspritzdusen haben einen kegelformigen Ventilsitz und keine Leckleitungen Auch die optimale Lage der Zundkerzen musste bestimmt werden und war zu Beginn der Entwicklung kein bekanntes Wissen vB 46 Im Herbst 1951 stellte Goliath den GP 700 und Gutbrod den Superior vor die beide Zweitaktmotoren mit Direkteinspritzung haben Die Motoren waren in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelt worden und die ersten in Serie gebauten Pkw Ottomotoren mit Direkteinspritzung Im Vergleich zur Vergaservariante der Gutbrod 600 cm3 Motortype hat der Einspritzmotor eine um mehr als 10 grossere Leistung und insbesondere im Teillastbereich einen sehr stark verminderten Kraftstoffverbrauch Da die Einspritzanlage hohe Fertigungskosten verursachte und der geringe Kraftstoffverbrauch Anfang der 1950er Jahre nur eine untergeordnete Rolle spielte konnte sich der Zweitaktmotor mit Direkteinspritzung nicht durchsetzen vB 31 Die Daimler Benz AG erkannte das Potenzial der Direkteinspritzung fur den Pkw Einsatz und erprobte ab 1952 fur einen Sechszylinder Reihenmotor mit drei Litern Hubraum ein Direkteinspritzsystem Es stammte von Bosch und war dem System fur die Zweitaktmotoren ahnlich Ab 1954 setzte Daimler Benz dieses System serienmassig im Mercedes Benz M 198 ein es arbeitet ausschliesslich im Homogenbetrieb und mit 4 5 MPa Einspritzdruck vB 31 Die Leistung ist im Vergleich zur Vergaserausfuhrung um etwa 10 erhoht der Kraftstoffverbrauch jedoch erheblich gemindert Auch im Rennsport setzte Daimler Benz Benzindirekteinspritzung im Rennwagen W 196 ein Als weiterer deutscher Hersteller ist NSU zu nennen deren Versuche mit Direkteinspritzung von Benzin jedoch nicht in die Serienfertigung gelangten Durch die geringen Kraftstoffpreise und die zunehmend aufkommende Saugrohreinspritzung wurde die Entwicklung der Benzindirekteinspritzung fur Ottomotoren in den 1960er und 1970er Jahren nicht weiterverfolgt vB 47 Verschiedene Konzepte der 1960er und 1970er Jahre Bearbeiten Die Entwicklung der Kraftstoffdirekteinspritzung war in den 1960er und 1970er Jahren nicht auf ein bestimmtes Arbeitsverfahren konzentriert doch wurden einige Konzepte fur hybride Brennverfahren also weder Otto noch Dieselverfahren mit Direkteinspritzung teils bis zur Serienreife gebracht Motoren mit diesen Verfahren sind oft fur den Betrieb mit Benzin geeignet konnen aber auch mit anderen Kraftstoffen betrieben werden Als problematisch stellte sich bei all diesen Verfahren heraus dass eine dynamische Lastregelung wie sie fur einen Fahrzeugmotor notig ist nicht ausreichend gut funktioniert da die Abstimmung zwischen Einspritzung Gemischbildung und Verbrennung nur fur bestimmte Betriebsbereiche nicht aber das gesamte Drehzahlband moglich war vB 48 Texaco entwickelte das Texaco Controlled Combustion System TCCS ein vielstoffgeeignetes Schichtladekonzept das gegenuber einem Vergleichsmotor einen Verbrauchsvorteil von 30 im Teillastbetrieb aufweist Es wurde bis 1986 weiterentwickelt MAN entwickelte aus dem M Verfahren einem Brennverfahren fur Dieselmotoren das FM Verfahren das vom Ende der 1960er Jahre bis Mitte der 1980er Jahre zum Einsatz kam Es ist ebenfalls ein Schichtladeverfahren vB 49 Seit den 1950er Jahren arbeitete Ford am Ford Combustion Process FCP der spater zum PROCO Verfahren weiterentwickelt wurde Die Weiterentwicklungen reichen bis in die 1980er Jahre Das FCP Verfahren teilt das Brennverfahren je nach Lastzustand des Motors auf Bei Volllast wird am unteren Totpunkt eingespritzt wahrend bei Teillast und im Leerlauf kurz vor dem oberen Totpunkt eingespritzt wird und das Gemisch geschichtet wird Schichtladung Anders als beim Ottoverfahren muss die angesaugte Luft nicht gedrosselt werden vB 50 Klockner Humboldt Deutz versuchte einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung fur den Betrieb mit besonders zundunwilligen Kraftstoffen zu konstruieren und verfolgte einen ahnlichen Ansatz wie MAN mit dem FM Verfahren Um die Zundung in allen Betriebszustanden des Motors sicherzustellen wurde jedoch hier eine Sonderzundkerze eingesetzt Ab 1972 ging das Verfahren als Allstoff Direkteinspritzung AD Verfahren in Serie 1976 stellte Mitsubishi den Mitsubishi Combustion Process MCP Verfahren vor dessen Besonderheit die veranderliche Geometrie des Einspritzstrahls ist Bei geringer Last wird ein hohlkegelformiger Kraftstoffstrahl mit kleinen Tropfchen und grossem Strahlwinkel eingespritzt bei grosser Last wird der Strahlwinkel verringert und ein Vollstrahl eingespritzt der tief in den Brennraum eindringt um ein lokales Uberfetten zu verhindern Erreicht wurde das durch eine Zapfenduse mit variablen Nadelhuben Eingesetzt wurden solche MCP Motoren in japanischen Erntemaschinen vB 51 Entwicklung seit den 1980er Jahren Bearbeiten In den 1980er Jahren erschienen Fachbeitrage und Publikationen von Orbital Subaru Toyota und der AVL List uber Zweitaktmotorenkonzepte mit Direkteinspritzung sodass die Benzineinspritzung bei Ottomotoren wieder in den Brennpunkt der Entwicklungen ruckte vB 48 Bei Aussenbord und Kraftradmotoren konnte die Benzindirekteinspritzung zur Serienreife gebracht werden vB 52 Orbital arbeitete an einer luftunterstutzten Niederdruckdirekteinspritzung Die 1995 von Mitsubishi eingefuhrte Benzindirekteinspritzung Gasoline Direct Injection kurz GDI ist hingegen ein Hochdruck Common Rail System vB 32 und war das erste Benzindirekteinspritzungssystem fur ein Grossserienautomobil mit Viertaktmotor Es ist strahlgefuhrt und ein Schichtladeverfahren Um eine gute Durchmischung von Luft und Kraftstoff zu erreichen wird hier ein walzenformiger Luftwirbel erzeugt Dazu wird die Luft durch einen besonders steil geformten Ansaugkanal in den Brennraum gesaugt die dabei uber den unteren Teil des schrag hangenden Einlassventils und uber die Brennraumwand streicht ehe sie auf den speziell geformten Kolben trifft und dann walzenformig verwirbelt wird vB 52 Spater fuhrten auch Toyota Nissan und der Volkswagenkonzern das strahlgefuhrte Direkteinspritzverfahren fur Ottomotoren mit Schichtladebetrieb ein das sich jedoch nicht flachendeckend durchsetzte Ursachlich dafur sind die im praktischen Fahrbetrieb kaum erzielbaren Verbrauchseinsparungen und die kostenintensive Abgasnachbehandlung mittels NOx Speicherkatalysator und Russpartikelfilter vB 4 bei Nissan und Toyota war das Abgasverhalten der Motoren trotz Abgasnachbehandlung so schlecht dass die Motoren in Europa und den USA nicht auf dem Markt eingefuhrt werden konnten vB 53 Bei modernen Ottomotoren mit Direkteinspritzung hat sich daher bei nahezu allen Motorenherstellern der Betrieb mit homogenem stochiometrisch geregelten Gemisch gegen den Betrieb mit inhomogen geschichtetem Gemisch durchgesetzt Es ist ein Trend von luft und wandgefuhrten Verfahren hin zum strahlgefuhrten Verfahren zu beobachten vB 4 Einzelnachweise BearbeitenLiteraturverweise Richard van Basshuysen Hrsg Ottomotor mit Direkteinspritzung und Direkteinblasung Ottokraftstoffe Erdgas Methan Wasserstoff 4 Auflage Springer Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 12215 7 a b c d S 2 a b c d S 31 S 52 a b c d S 27 S 45 a b S 76 S 59 S 61 a b c S 32 a b S 90 a b S 223 a b S 62 S 63 S 67 S 69 S 70 a b S 222 a b S 46 a b S 14 S 48 S 47 S 51 S 393 S 270 S 275 S 245 S 78 a b S 9 a b S 11 a b c S 10 a b c S 20 a b c d S 138 a b c S 142 a b c d S 140 a b c d S 141 a b S 139 S 152 S 143 S 154 S 8 S 12 S 13 S 16 S 17 S 15 S 19 S 22 a b S 26 S 23 S 24 S 25 a b S 43 S 418 Kurt Lohner Herbert Muller Autoren Gemischbildung und Verbrennung im Ottomotor In Hans List Hrsg Die Verbrennungskramaschine Band 6 Springer Wien 1967 ISBN 978 3 7091 8180 5 S 60 ff S 64 a b S 61 a b S 60 S 62 Alfred Boge Hrsg Vieweg Handbuch Maschinenbau Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau Technik 18 Auflage Springer 2007 ISBN 978 3 8348 0110 4 S L 86 1002 ff S L 86 S L 92 a b c S L 91 Bosch Hrsg Kraftfahrtechnisches Taschenbuch 27 Auflage Springer Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 8348 1440 1 S 560 ff a b c S 563 a b S 565 Konrad Reif Hrsg Ottomotor Management 4 Auflage Springer Wiesbaden 2014 ISBN 978 3 8348 1416 6 S 117 137 a b c S 123 a b S 121 a b c S 122 S 124 S 119 Richard van Basshuysen Fred Schafer Handbuch Verbrennungsmotor 8 Auflage Springer Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 10901 1 Kapitel 12 S 647 656 a b c S 647 Kyrill von Gersdorff Kurt Grasmann Flugmotoren und Strahltriebwerke Band 2 der Reihe Die Deutsche Luftfahrt Bernard amp Graefe Munchen 1981 ISBN 3 7637 5272 2 S 76Weitere Verweise a b Gert Hack Die Zukunft gehort dem Magerbetrieb FAZ 18 August 2007 abgerufen am 21 August 2018 VDI 3782 Blatt 7 2018 09 Entwurf Umweltmeteorologie Kfz Emissionsbestimmung Luftbeimengungen Beuth Verlag Berlin S 12 Peter Diehl Auto Service Praxis Heft 06 2013 S 100 ff nbsp Dieser Artikel wurde am 11 Januar 2019 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benzindirekteinspritzung amp oldid 238220223