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Der BMW 132 ist ein luftgekuhlter Flugmotor des deutschen Herstellers BMW Von dem Neunzylinder Sternmotor mit Fremdzundung wurden zwischen 1933 und 1945 uber 21 000 Stuck in diversen Varianten gebaut BMWSchnittmodell BMW 132Schnittmodell BMW 132132Produktionszeitraum 1933 1945Hersteller BMWFunktionsprinzip OttoMotorenbauform S9Ventilsteuerung OHVHubraum 27689 cm3Gemischaufbereitung Vergaser oder DirekteinspritzungMotoraufladung SchleuderladerLeistung 404 526 kWMasse 430 525 kgVorgangermodell keinesNachfolgemodell keinesBMW 132 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwendung 3 Konstruktive Ausfuhrung BMW 132 F J K M N 3 1 Motorgehause 3 2 Kurbelwelle 3 3 Pleuel und Kolben 3 4 Zylinder und Zylinderkopf 3 5 Gemischaufbereitung und Schmierung 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDer BMW 132 ist eine Weiterentwicklung des Pratt amp Whitney R 1690 auch als Pratt amp Whitney Hornet A bekannt fur den BMW ab dem 3 Januar 1928 die Nachbaurechte hatte Die danach gefertigten Motoren wurden als BMW Hornet bezeichnet Die Firma erwarb 1933 von Pratt amp Whitney eine weitere jetzt fur ganz Zentral Europa geltende Produktionslizenz diesmal fur den verbesserten Hornet B Gleichzeitig entwickelte BMW jedoch bereits eigene Motoren so den BMW 128 und begann mit der Entwicklung des BMW 132 unter Verwertung der Erfahrungen bei Fertigung und Einsatz des BMW Hornet Er war im Wesentlichen ein auf metrisches System umkonstruierter und verbesserter Hornet und hatte fast identische Zylinderabmessungen Weitgehend konnten somit der BMW 132 und der R 1690 gegeneinander ausgetauscht werden Das ergab die Moglichkeit deutsche Flugzeuge fur den Export mit jedem der beiden auszurusten Es gab eine Vielzahl von Ausfuhrungen mit Vergaser von Pallas Stromberg oder Mona Hobson als Boden A D E L aber auch als Hohenmotor D Ab 1937 kamen noch Versionen mit Benzindirekteinspritzung hinzu mit der ebenfalls Boden K M aber auch Hohenmotorausfuhrungen F J N ausgestattet wurden Der Motor wurde standig weiterentwickelt Fortschritte bei den Werkstoffen und bei deren Bearbeitung liessen die Leistung stetig steigen So wurde es ab der Ausfuhrung 132 L moglich durch eine bessere Giesstechnik wesentlich feinere Kuhlrippen herzustellen um so die Kuhlflache bedeutend zu vergrossern Pro Zylinder sorgte je ein Ein und Auslassventil fur den Gaswechsel die Auslassventile waren zur besseren Warmeableitung mit Natrium gefullt Weiterentwicklungen mit einem neuen Einstufen Zweiganglader erhielten die Bezeichnungen P Q R S wobei sich P und Q beziehungsweise R und S nur durch den Drehsinn der Kurbelwelle unterschieden Diese letzten Baureihen erreichten eine Kurzleistung von 880 kW 1136 PS Daraus sollte eine eigene neue Motorenreihe abgeleitet werden der BMW 136 wozu es jedoch wegen der weiter gestiegenen Leistungsforderungen der militarischen Luftfahrt nicht mehr kam Eine weitere Ausfuhrung der BMW 134 sollte in der Kriegszeit ohne sogenannte Sparstoffe auskommen es blieb bei nur einem Versuchsmotor Aus Komponenten des BMW 132 wurde der Doppelsternmotor BMW 139 konstruiert Trotz vieler Versuche gelang es nicht die bestehenden Kuhlungsprobleme dieses Motors zu beheben Seine Entwicklung wurde schliesslich zugunsten des BMW 801 eingestellt Obwohl in den 1930er Jahren der Motor bei einer Reihe von Kampfflugzeugen wie der Junkers Ju 86 nachtraglich eingebaut als Ersatz des sich als ungeeignet erweisenden Dieselmotors Jumo 205 der Do 17 P und der Henschel Hs 123 vorgesehen erwies er sich fur Kampfflugzeuge bald als zu schwach Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde der BMW 132 deswegen durch leistungsfahigere Motoren abgelost Als Antrieb fur die Ju 52 wurde er jedoch weiter gefertigt und verhalf so dem erfolgreichsten deutschen Transportflugzeug der 1930er und 40er Jahre zu seinem Ruf Verwendung BearbeitenEingebaut wurde der BMW 132 in eine Vielzahl bekannter Flugzeugmuster so neben der Junkers Ju 52 und der Ju 86 auch in die Junkers W 34 hi Zusammen mit den fruhen Versionen des Langstreckenpassagierflugzeuges Focke Wulf Fw 200 erlangte der Motor 1938 internationale Aufmerksamkeit nachdem damit der erfolgreiche Nonstopflug von Deutschland nach New York gelungen war Weiter wurde der Motor verwendet in den Flugzeugen Dornier Do 17 P Junkers Ju 46 Junkers Ju 90 Junkers Ju 160 Arado Ar 95 Arado Ar 195 Arado Ar 196 Arado Ar 197 Heinkel He 111 Heinkel He 114 Heinkel He 115 Henschel Hs 122 Henschel Hs 123 Henschel Hs 124 Blohm amp Voss BV 141 A Dornier Do 18 L Blohm amp Voss Ha 137 A Blohm amp Voss Ha 140 Blohm amp Voss BV 142 und Focke Wulf Fw 62 Konstruktive Ausfuhrung BMW 132 F J K M N BearbeitenMotorgehause Bearbeiten Wie beim Ausgangsmodell R 1690 besteht das Motorgehause aus funf Teilen dem Gehausevorderteil dem zweigeteilten Kurbelgehause dessen beiden Halften durch neun Schrauben miteinander verbunden sind dem Gemischladergehause und dem Geratetrager Das Gehausevorderteil mit oder ohne Untersetzungsgetriebe und dem Schubkugellager hat Befestigungszapfen fur den Nockentrommelantrieb der die beiden Nockenringe mit je vier Nocken und das mit der Kurbelwelle verbundene Vorgelege mit einer Ubersetzung von i 8 enthalt Die hintere Kurbelgehausehalfte tragt an ahnlichen Zapfen das Ladergehause an dem wiederum der Hilfsgeratetrager angeflanscht ist In die Kurbelgehausehalften waren Stahlringe eingesetzt die wiederum die Kugellager der Kurbelwelle aufnahmen Beide Gehausehalften haben eine eigene Olruckfuhrung Kurbelwelle Bearbeiten Die einfach gekropfte dreifach gelagerte Kurbelwelle besteht aus zwei Teilen die durch einen Schraubbolzen miteinander verbunden sind Wahrend der vordere Kurbelwellenteil die Abtriebswelle eine Kurbelwange und den Hubzapfen tragt besteht der hintere Teil aus einer Kurbelwange und einem Aufnahmezapfen fur das hintere Kurbelwellenlager Beide Kurbelwangen tragen zweiteilige angenietete Gegengewichte Die axialen Krafte werden von dem Kugellager im Gehausevorderteil aufgenommen Die Drehung der Kurbelwelle wird entweder direkt oder uber ein Planetengetriebe mit Untersetzung i 1 38 bei den Modellen 132 J K oder 1 613 bei den Modellen 132 F M N auf die Luftschraube ubertragen Pleuel und Kolben Bearbeiten nbsp Haupt und Nebenpleuel eines BMW 132Das Hauptpleuel an dem die acht Nebenpleuel befestigt sind lauft auf dem Kurbelwellenhubzapfen mit einem Gleitlager das aus einer Stahlschale mit Blei Bronze besteht Die Fusslager der Nebenpleuel wie auch die Kolbenbolzen haben Lager aus Phosphor Bronze Alle Pleuelstangen haben einen Doppel T Querschnitt um die Knickfestigkeit zur vergrossern Die Aluminiumkolben mit flachem Boden werden durch einen hohlen Kolbenbolzen mit den Pleuel verbunden und tragen drei Kompressionsringe oberhalb und einen Olabstreifring unterhalb des Kolbenbolzenauges Zylinder und Zylinderkopf Bearbeiten nbsp Zylinder des BMW 132 M15 Die Kolben laufen in eng verrippten Zylindern aus Chrom Molybdan Stahl auf denen die Zylinderkopfe aus Aluminium aufgeschrumpft sind Die unter 70 gegeneinander geneigten Ventilfuhrungen der Ein und Auslassventile ragen aus dem Zylinderkopf heraus Jedes Ventil wird durch zwei konzentrisch angeordnete Ventilfedern geschlossen gehalten und von der Nockentrommel uber Stossel Stossstangen und Kipphebel betatigt Die Auslassseite weist eine wesentlich starkere Verrippung auf als die thermisch weniger belastete Einlassseite Die Ventilsitze sind in den Zylinderkopf eingeschrumpft Die Bohrungen fur die beiden Zundkerzen der Doppelzundung finden sich auf der Vorderseite der Zylinderkopfe wahrend das Einspritzventil bei den Motoren mit Direkteinspritzung auf der hinteren Seite eingeschraubt ist Die Auslassventile bestanden aus austenitischem Stahl und waren zur besseren Warmeableitung mit Natrium gefullt Chromstahl war der Werkstoff der massiven Einlassventile Gemischaufbereitung und Schmierung Bearbeiten Der Kraftstoff wird bei den Motoren mit Einspritzung von einer Neunstempel Einspritzpumpe von Bosch die am Geratetrager angeflanscht war uber die Einspritzventile direkt in die Zylinder eingespritzt Die Kraftstoffmenge wurde abhangig vom Luftdruck in der Zuleitung zu den Einlassventilen und von der Temperatur des Frischgases geregelt Der Motor wurde durch einen Schleuderlader mit verdichteter Frischluft versorgt Die Ubersetzung des Laderantriebs betrug fur BMW 132 K und M i 0 142857 Die entsprechenden Werte bei den sonst baugleichen Motoren F lagen bei i 0 087719 bei der Ausfuhrung J und N bei i 0 098619 Fur die Zundung waren zwei Bosch Magnete vorhanden Die Zundfolge war 1 3 5 7 9 2 4 6 8 Zur Vermeidung von Funkstorungen waren die Leitungen zu den Zundkerzen abgeschirmt Die Schmierung wurde durch eine Trockensumpfschmierung sichergestellt Den Olumlauf besorgten zwei Druckolpumpen eine Hauptruckforderpumpe sowie zwei Hilfsruckforderpumpen Angelassen wurde der Motor durch einen Schwungkraftanlasser Technische Daten BearbeitenBohrung mm Hub mm Hubraum l Verdichtung Luftschrauben getriebe i Lange mm Durch messer mm Gewicht kg Startleistung PS bei min 1 Dauerleistung PS bei min 1 Volldruck hohe m Spez Verbrauch g PSh 132 A 155 5 162 27 7 6 0 1 ohne 1270 1405 430 725 2050 550 1930 900 230132 Dc 155 5 162 27 7 6 5 1 1 613 1411 1380 525 850 2450 550 2100132 E 155 5 162 27 7 6 0 1 ohne 1270 1405 430 650 2000 550 1895 0 230132 F 155 5 162 27 7 6 5 1 1 613 1256 1372 525 800 2350 650 2200132 J 155 5 162 27 7 6 5 1 1 38 1256 1372 525 960 2550 715 2200132 K 155 5 162 27 7 6 5 1 1 38 1256 1372 525 960 2550 715 2200 1800 215132 M 155 5 162 27 7 6 5 1 1 613 1256 1372 525 865 2450 670 2250132 N 155 5 162 27 7 6 5 1 1 613 525 865132 T 155 5 162 27 7 6 0 1 ohne 1270 1405 430 725 2050 550 1930 900 230Literatur BearbeitenKyrill von Gersdorff Helmut Schubert Stefan Ebert Flugmotoren und Strahltriebwerke Entwicklungsgeschichte der deutschen Luftfahrtantriebe von den Anfangen bis zu den internationalen Gemeinschaftsentwicklungen Verlag Bernard amp Graefe Bonn 2007 ISBN 978 3 7637 6128 9 Bill Gunston Lexikon der Flugtriebwerke Motorbuch Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 613 01422 X Jane s all the world s aircraft 1945 Harper Collins Publisher ISBN 0 00 470831 8 Der BMW 132 Dc Flugmotor Leistung und Zuverlassigkeit In BMW Hrsg BMW Blatter Nr 33 Munchen November 1938 S 15 bmw grouparchiv de PDF abgerufen am 24 Januar 2016 Hausmitteilungen der Bayerischen Motoren Werke AG Helmut Schneider Flugzeug Typenbuch 5 Auflage Herm Beyer Verlag Leipzig 1944 Siehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtriebwerken Ju Air die letzten im Einsatz befindlichen BMW 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons BMW 132 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BMW 132 In BMW Geschichte BMW AG abgerufen am 24 Januar 2016 Dossier des BMW Group Archivs Beschreibung und Betriebsanleitung fur den luftgekuhlten Flugmotor BMW 132 A Reihe 3 und E Reihe 2 In BMW Geschichte BMW AG 1938 abgerufen am 24 Januar 2016 Dokument des BMW Group Archivs mit Bildern 253 Seiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BMW 132 amp oldid 234098149