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Die Burgermeisterei Burg war im 19 Jahrhundert eine Burgermeisterei bis 1820 im Kreis Solingen anschliessend bis 1929 im Kreis Lennep der preussischen Rheinprovinz Sie ging aus dem mittelalterlichen bergischen Amt Solingen hervor dass 1806 unter den Franzosen aufgelost wurde und in eigenstandige Kantone und Mairies unterteilt wurde Unter Preussen wurde die Mairie Burg in die Burgermeisterei Burg umgewandelt und erhielt als Burg an der Wupper das Stadtrecht 1975 wurde das Stadtgebiet in die Stadt Solingen eingemeindet und bildet nun einen Teil des Stadtbezirks Burg Hohscheid Hintergrund und Geschichte Bearbeiten nbsp Die Grenzen von 1808 1888 der sieben ehemaligen Stadte auf dem Gebiet der heutigen Stadt Solingen die Burgermeisterei Burg im sudostlichen BereichDas Herzogtum Berg gehorte zuletzt aufgrund von Erbfallen zum Besitz Konigs Maximilian I Joseph von Bayern Am 15 Marz 1806 trat er das Herzogtum an Napoleon Bonaparte im Tausch gegen das Furstentum Ansbach ab Dieser ubereignete das Herzogtum an seinen Schwager Joachim Murat der es am 24 April 1806 zusammen mit dem verbliebenen rechtsrheinischen Teil des Herzogtums Kleve und den Grafschaften Mark Dortmund Limburg dem Furstentum Munster und weiteren Territorien zu dem Grossherzogtum Berg vereinte Bald nach der Ubernahme begann die franzosische Verwaltung im Grossherzogtum neue und moderne Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild einzufuhren Bis zum 3 August 1806 ersetzte und vereinheitlichte diese Kommunalreform die alten bergischen Amter und Herrschaften Sie sah die Schaffung von Departements Arrondissements Kantone und Munizipalitaten ab Ende 1808 Mairies genannt vor und brach mit den alten Adelsvorrechten in der Kommunalverwaltung Am 14 November 1808 war dieser Prozess nach einer Neuordnung der ersten Strukturierung von 1806 abgeschlossen die altbergischen Honschaften blieben dabei haufig erhalten und wurden als Landgemeinden den jeweiligen Mairies eines Kantons zugeordnet Am 25 Oktober 1808 hatte Burg beantragt dass die hochverschuldete Freiheit in der Hoffnung auf Wirtschaftsbelebung und geringere Verwaltungskosten eine eigene Mairie bildet statt der Mairie Wermelskirchen zugeschlagen zu werden 1 211 Der Antrag war in der Verwaltung umstritten Gestutzt auf ein positives Gutachten des Solinger Amtsverwalters Krey entschied der Innenminister Karl Josef von Nesselrode Reichenstein am 19 Dezember 1808 dass Burg Mairie wurde obwohl es mit 1 245 Einwohnern die vorgeschriebene Mindestzahl von 1 500 Einwohnern unterschritt 1 214f So wurde die Freiheit Burg als eigene Mairie Teil des Kantons Wermelskirchen im Arrondissement Elberfeld 2 Der Mairie Burg gehorte neben der alten Herzogsresidenz Schloss Burg deren Burgmannensiedlung mit der Freiheit Burg sowie mehrere Wohnplatze der Umgebung an 1813 zogen die Franzosen nach der Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig aus dem Grossherzogtum ab und es fiel ab Ende 1813 unter die provisorische Verwaltung durch Preussen im Generalgouvernement Berg die es 1815 durch die Beschlusse des Wiener Kongress endgultig zugesprochen bekamen Mit Bildung der preussischen Provinz Julich Kleve Berg 1816 wurden die vorhandenen Verwaltungsstrukturen im Grossen und Ganzen zunachst beibehalten und unter Beibehaltung der franzosischen Grenzziehungen in preussische Landkreise Burgermeistereien und Gemeinden umgewandelt die haufig bis in das 20 Jahrhundert Bestand hatten 3 Burg mit seinen 1 401 Einwohner war dabei erst einmal eine Ausnahme von der Regel Aus dem Kanton Solingen war der Landkreis Solingen geworden dem aus dem vormaligen Kanton Wermelskirchen die Mairie Burg zugeordnet wurde 4 Am 30 Oktober 1819 wurde mit der Zuordnung der Burgermeisterei Burg zum Landkreis Lennep in dem der Kanton Wermelskirchen 1816 aufgegangen war die Trennung von Wermelskirchen wieder zuruckgenommen 3 Laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf besass die Burgermeisterei 1832 eine Einwohnerzahl von 1 521 die sich in 526 katholische und 995 evangelische Gemeindemitglieder aufteilten Die Wohnplatze der Burgermeisterei umfassten zusammen zwei Kirchen sieben offentliche Gebaude 220 Wohnhauser 15 Fabriken und Muhlen und 96 landwirtschaftliche Gebaude 5 Zu den Wohnplatzen der Burgermeisterei gehorten laut der Statistik zeitgenossische Schreibweise Burg Burgerhoh Neuenhoff Angerscheid Kellershammer Sensenfabrik Luhnshammer Neuenhammer Schwarzwagerkotten und Wiesenkotten Am 18 August 1856 erhielt Burg aufgrund der in jenem Jahr in Kraft getretenen neuen Rheinischen Stadteordnung das Stadtrecht und wurde in Burg an der Wupper umbenannt Das Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 gibt fur die Stadt und zugleich Burgermeisterei Burg an der Wupper eine Einwohnerzahl von 1 418 an 875 evangelischen 540 katholischen und drei sonstig christlichen die in einem Wohnplatz mit zusammen 219 Wohnhauser und 344 Haushaltungen lebten Die Flache der Stadt und Burgermeisterei 399 ha unterteilte sich in 109 ha Ackerland 24 ha Wiesen und 200 ha Wald 6 Als der Kreis Lennep aufgrund des Gesetzes uber die kommunale Neugliederung des rheinisch westfalischen Industriegebietes am 1 August 1929 aufgelost wurde gelangte die Stadt Burg an der Wupper in den gleichzeitig neu gegrundeten Rhein Wupper Kreis Dort verblieb sie bis 1975 und wurde anschliessend aufgrund 20 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Monchengladbach Dusseldorf Wuppertal Dusseldorf Gesetz zusammen mit Randbereichen von Wermelskirchen und Witzhelden in die Stadt Solingen eingemeindet Literatur BearbeitenRheinischer Stadteatlas Burg Lfg VIII Nr 44 1985 Bearbeiter Renate Gerling Rheinland Verlag Koln ISBN 3 7927 0829 9Einzelnachweise Bearbeiten a b Bettina Severin Barboutie Franzosische Herrschaftspolitik und Modernisierung Verwaltungs und Verfassungsreformen im Grossherzogtum Berg 1806 1813 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58294 9 Online Decret uber die Eintheilung des Grossherzogthums Berg vom 14ten November 1808 in Gesetz Bulletin des Grossherzogthums Berg Gesetze welche dem 3ten November 1809 vorgehen Dusseldorf 1810 1813 S 72 a b Gemeindeverzeichnis de Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Dusseldorf 1816 S 16 Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgermeisterei Burg amp oldid 195260463