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August Blepp 9 Januar 1885 in Weilen unter den Rinnen 15 August 1949 ebenda war ein deutscher Kirchenmaler Jesus als Pantokrator katholische Kirche St Petrus und Paulus Hausen am Tann 1935Das Innere zahlreicher Kirchen wurde von ihm gestaltet Er gestaltete u a die Altarflugel der St Nikolaus Kirche in seinem Heimatort in dem auch eine Strasse nach ihm benannt wurde Blepp war Schuler des Malers Adolf Holzel Er ist dem Expressionismus zuzuordnen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Anmerkungen und Quellen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAugust Blepp wurde am 9 Januar 1885 in Weilen unter den Rinnen geboren Nach dem Besuch der Volksschule folgte ab Juli 1899 eine Malerlehre in Hechingen nach der er im Oktober 1902 die Gesellenprufung absolvierte Anschliessend Gesellen und Wanderzeit in Freiburg im Breisgau Stuttgart in der Schweiz und schliesslich Ruckkehr nach Stuttgart wo er ab 1904 die Kunstgewerbeschule Stuttgart besuchte Im Herbst 1908 Eintritt in die Koniglich Wurttembergische Akademie der Bildenden Kunste wo er von seinen Lehrern Robert Poetzelberger Carlos Grethe und Adolf Holzel beeinflusst wurde Wahrend des Jahres 1913 Reisen an den Bodensee und in die bayerischen Alpen Am 7 August 1914 unfreiwilliger Einzug zur wurttembergischen Infanterie ab Dezember 1914 Fronteinsatz an der Somme und bei Verdun Im Januar 1919 wurde Blepp als Gefreiter aus dem Heeresdienst entlassen Bis zum Spatsommer 1919 verdingte er sich als Zeichenlehrer in Heilbronn danach mit Arbeit als freier Kunstler Blepp hat sich insbesondere um den Bereich der sakralen Malerei verdient gemacht Ab 1921 gestaltete er uberwiegend Altarflugel und Kircheninterieurs Ende November 1923 reiste er gemeinsam mit dem Schweizer Maler Karl Rohrli vier Monate lang durch Italien 1 Ab ca 1927 beschaftigte Blepp zwei Gehilfen die Maler Karl Bauer aus Ravensburg 1927 bis ca 1937 und Anton Geiger aus Schorzingen bis 1939 Im Jahr 1928 heiratete Blepp seine Frau Anna geb Starke 15 Mai 1887 in Bonn Im Januar 1933 gewann Blepp einen Gestaltungswettbewerb der von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft Reichsbahndirektion Stuttgart ausgeschrieben worden war Es handelte sich um die Bemalung der Wande des Speisesaals im Empfangsgebaude des Hafenbahnhofs von Friedrichshafen Blepp wurde Mitglied des Weilener Gemeinderates 1935 erhielt er anlasslich seines 50 Geburtstags das Ehrenburgerrecht in Weilen Seine expressionistischen Arbeiten widersprachen jedoch dem Nazi Kunstkanon und 1937 wurde in der Aktion Entartete Kunst nachweislich seine Druckgrafik Pieta aus der Stadtischen Kunstsammlung Gelsenkirchen beschlagnahmt und zerstort 2 Gemeinsam mit dem Lindauer Bildhauer Willi Veit gestaltete er weiterhin Kirchen z B 1943 das Kruzifix fur den Altar Aichstetten Im Sommer 1944 wurde Blepp als Gefreiter zum Landes Schutzen Aushilfsbataillon eingezogen Nach einer kurzen Ausbildung in Lahr wurde er bis Kriegsende zum Wachdienst im KZ Aussenlager Kaufering V oder X Utting verpflichtet Aussenlager des KZ Aussenlagerkomplex Kaufering Nach Kriegsende wurde er kurzfristig in Utting interniert jedoch alsbald wieder freigelassen und 1948 als unbelastet eingestuft Am 20 November 1945 berief der Balinger Landrat Robert Wahl im Einvernehmen mit der franzosischen Militarregierung Blepp zum Mitglied des Gemeinderats Komitees von Weilen u d R August Blepp starb am 15 August 1949 an Magenkrebs Er ist auf dem Friedhof seines Heimatortes Weilen beigesetzt Werke BearbeitenVon 1921 bis 1949 war Blepp fur die Ausgestaltung von 56 Kirchen verantwortlich und hat daruber hinaus noch Entwurfe fur drei weitere Kirchen fertiggestellt Bereits zu seinen Lebzeiten wurde sein Werk Gegenstand von Ausstellungen z B in Speyer 1925 Ulm 1926 Rottenburg am Neckar 1932 Tubingen 1945 oder Ravensburg 1949 46 Etwa in einem Viertel der Kirchen an deren Ausgestaltung August Blepp mitwirkte sind seine Werke inzwischen ganz oder teilweise ubermalt Der Nachlass ca 1500 Dokumente wird vom Kreisarchiv des Zollernalbkreises Balingen verwaltet 1921 Pfarrkirche St Afra Ratshausen 1921 Pfarrkirche St Georg Aixheim 1922 Pfarrkirche St Pelagius Rottweil Altstadt Evang Friedhofskirche Balingen 1923 Pfarrkirche St Nikolaus Weilen unter den Rinnen Pfarrkirche St Ulrich Wellendingen 1924 Pfarrkirche St Hippolyt und Cassian Frittlingen Friedhofskapelle und Kriegerdenkmal Rottweil Altstadt 1925 Pfarrkirche St Cacilia Dauchingen 1926 Rathaus Rottweil Friedhofskapelle St Michael Binsdorf 1927 Pfarrkirche St Anastasia Baisingen Marienkirche Donaueschingen 1928 Pfarrkirche St Petrus Canisius Friedrichshafen 1929 Kath Kirche Bad Herrenalb Pfarrkirche St Dionysius Schlatt Pfarrkirche St Gallus Rangendingen Pfarrkirche St Johannes Baptist Lautlingen Krankenhauskapelle Schramberg Pfarrkirche St Peter und Paul Durbheim 1930 Eigenes Wohnhaus in Weilen u d R Filialkapelle Herz Jesu Oberbrand Pfarrkirche Himmelfahrt Maria Rechberghausen Pfarrkirche St Ulrich Kirchheim unter Teck 1931 Pfarrkirche Kirchhausen Haus Spreter Rottweil Krankenhauskapelle Spaichingen Pfarrkirche St Petrus Canisius Friedrichshafen Pfarrkirche St Otmar Hochmossingen 1932 Pfarrkirche St Nikolaus Heggelbach Kriegergedachtniskapelle und Leichenhalle Oberndorf am Neckar Pfarrkirche St Jakob d A Herrenzimmern 1933 Speisesaal des Empfangsgebaudes im Hafenbahnhof Friedrichshafen Pfarrkirche St Michael Denkingen 1934 Pfarrkirche St Martin Fridingen an der Donau Pfarrkirche St Margarethe Margrethausen Pfarrkirche St Elisabeth Tailfingen 1935 Pfarrkirche St Georg Weilheim Pfarrkirche St Peter und Paul Hausen am Tann Pfarrkirche St Nikolaus Dietingen Pfarrkirche St Kilian und Ursula Ellwangen 1936 Pfarrkirche St Maria Ennabeuren Kreissparkasse Rottweil 1937 Kreissparkasse Rottweil Pfarrkirche St Theresia Trossingen Pfarrkirche St Josef Hofen Mauser Werke Oberndorf am Neckar Gasthaus Steinwandel Rottweil Pfarrkirche St Johannes Baptist Wilhelmskirch 1938 Pfarrkirche St Michael Denkingen Brauerei Schramm Fassade Waldhorn Oberndorf am Neckar 1939 Pfarrkirche St Laurentius Deisslingen Kaserne Kasino Heilbronn Brauereigaststatte innen Waldhorn Spaichingen 1940 Jordanbad Biberach an der Riss Pfarrkirche St Herz Jesu 1941 42 Kreuzweg in Dietingen Pfarrkirche St Laurentius Deisslingen 1942 1949 Pfarrkirche St Michael und Kreuzweg Aichstetten 1943 Kirche in Ellwangen Kriegergedachtnisaltar Schomberg bei Balingen 1945 46 Pfarrkirche Unserer Lieben Frau Hausen ob Rottweil 1945 Pfarrkirche St Matthaus Dormettingen 1945 1949 Glasfenster Tailfingen 1946 Kreuzweg Biberach Baden 1946 47 Palmbuhl Schomberg bei Balingen Pfarrkirche St Johann Baptist Wuchzenhofen 1947 Pfarrkirche St Gallus Schorzingen Pfarrkirche St Laurentius Deisslingen 1948 Kapelle des Altenheims Scheer 1948 49 Fronleichnamsaltar Stausee Schomberg bei Balingen 1949 Pfarrkirche Heilig Geist Balingen Pfarrkirche St Michael Aichstetten Undatiert Steinernes Feldkreuz Waldstetten Pfarrkirche St Verena Dautmergen Kath Kirche Tailfingen Entwurfe fur die Kongresshalle des Deutschen Museums Munchen Rathausfassade Spaichingen Pfarrkirche St Christophorus Stuttgart Wangen Kapelle St Verena Deilingen Pfarrkirche St Peter und Paul Neukirch Pfarrkirche St Marcellus Meckenbeuren 1948 Hausen ob Rottweil Seitenaltar lt SignierungAnmerkungen und Quellen Bearbeiten Rohrli stammte aus Winterthur Die Reiseroute fuhrte uber Mailand Genua Rom Neapel Salerno Amalfi Capri Assisi Perugia Florenz Padua und Venedig in die Schweiz Am 11 Marz 1924 die Heimreise vom Kloster Einsiedeln Schweiz nach Weilen Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU BerlinLiteratur BearbeitenZollernalbkreis Hrsg Andreas Zekorn Andreas Zoller Expression und Glauben Der Kunstler und Kirchenmaler August Blepp Ill 1885 1949 Katalog zu den Ausstellungen im Landratsamt Zollernalbkreis Mit einem Beitrag von Wolfgang Urban Zollernalbkreis Balingen 1996 ISBN 3 927249 08 4 Winfried Hecht Blepp August In ders Rottweiler Kunstlerlexikon Neckartal Verlag Rottweil 2023 ISBN 978 3 947459 26 1 S 11 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Blepp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Entnazifizierungsakten August Blepp als digitale Reproduktion Akte 1 und Akte 2 im Online Angebot des Staatsarchivs SigmaringenNormdaten Person GND 119413353 lobid OGND AKS LCCN nr98024029 VIAF 40187875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blepp AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher KirchenmalerGEBURTSDATUM 9 Januar 1885GEBURTSORT Weilen unter den RinnenSTERBEDATUM 15 August 1949STERBEORT Weilen unter den Rinnen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Blepp amp oldid 237017742