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Anton Detlev Jenner um 1690 in Braunschweig 26 Juni 1732 ebenda war ein deutscher Bildhauer und Bildschnitzer des Barock Er gilt als bedeutendster Braunschweiger Bildhauer in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Neben seinen drei kunsthistorisch bedeutenden Hochaltaren fur Braunschweiger Kirchen schuf er weitere Kunstwerke an Bauwerken Grabmalern und kleineren Arbeiten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Hochaltare in Braunschweig 2 2 Martinikirche 2 3 Braunschweiger Dom 2 4 Magnikirche 3 Weitere Werke 3 1 Grabmaler 3 2 Busten Taufstander Tore Treppen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJenner wurde um 1690 im Braunschweigischen geboren Er erhielt am 9 Oktober 1720 das Burgerrecht der Stadt Braunschweig hielt sich aber sicherlich bereits zuvor in der Stadt auf Er heiratete gegen 1724 Anna Elenore Seeliger die ihm zwei Tochter und einen Sohn Phillipp Gottfried 1724 1773 gebar der spater als Bildhauer in Potsdam wirkte und 1773 in Braunschweig verstarb Er schuf als sein erstes Werk 1709 die Schranke vor dem Laienaltar in der Brudernkirche 1 Er war fur burgerliche und kirchliche Auftraggeber tatig und nachweislich bereits seit 1714 fur den herzoglichen Hof in Braunschweig Neben den barocken Hochaltaren fur mehrere Braunschweiger Kirchen s Werke schuf Jenner Torgiebel Treppengelander Chorschranken und Grabdenkmaler Letztere wurden oftmals durch Portrats erganzt die der Bildnismaler Christoph Bernhard Francke 1729 schuf Jenner starb 1732 in Braunschweig und wurde auf dem dortigen Magnifriedhof beigesetzt Werke BearbeitenHochaltare in Braunschweig Bearbeiten Jenner fuhrte in Braunschweig drei Hochaltare aus Das Hauptwerk befindet sich in der Martinikirche Allen drei Altaren ist das von Jenner gearbeitete typisch gearbeitete Bandelwerk und die Zweigeschossigkeit gemeinsam Martinikirche Bearbeiten Jenners Hauptwerk ist der zwischen 1722 und 1725 aus Alabaster aus Nordhausen im Harz mit einer Hinterfutterung aus Elmkalkstein geschaffene doppelgeschossige und vollstandig erhaltene Hochaltar in der Martinikirche Er besitzt zwei seitliche Durchgange Zu beiden Seiten des unteren Abendmahlsreliefs im Mittelfeld befinden sich nahezu lebensgrosse Figuren des Moses mit Stab und Gesetzestafeln und des Jesaja mit Spruchband Im oberen Mittelfeld ist der Gekreuzigte mit den vier Evangelisten dargestellt Oberhalb befindet sich eine Auferstehungsszene Weitere kleine flache Reliefs am Untergeschossgebalk zeigen Szenen aus dem Alten Testament so die Opferung Isaaks die Eherne Schlange und Jakob erhalt Josefs blutiges Gewand Die Saulen sind im ionischen Stil ausgebildet und mit Rundbogen verbunden Jenner hatte sich mit seinem ganzen Vermogen verpflichtet den Hochaltar herzustellen was in jener Zeit eine durchaus ubliche Vertragskondition war Fur das Gesamtwerk waren 2 000 Taler vereinbart Nach Fertigstellung des ersten Geschosses sollte er 500 Taler erhalten und den Rest nach Fertigstellung und Abnahme Er hatte sich bei den Kosten geirrt und musste eine Mehrforderung von 500 Talern stellen von denen ihm wenigstens 200 Taler nachtraglich bewilligt wurden Dies verzogerte die Fertigstellung weil Jenner die Steinmaterialien Arbeitslohne und Fuhrkosten vorausbezahlen musste und in Geldnoten schwebte deshalb konnte das Werk erst verspatet am 2 Februar 1725 eingeweiht werden Braunschweiger Dom Bearbeiten nbsp nbsp Statuen des barocken Hochaltars im Braunschweiger Dom 1727 1728 heute Braunschweigisches Landesmuseum Der barocke Hochaltar im Braunschweiger Dom entstand in den Jahren 1727 und 1728 aus Holz Seine Gesamtanlage gleicht der in der Martinikirche Auf den Gebalkecken standen von links die Tugend der Hoffnung mit Anker Johannes der Taufer mit Lamm Moses mit den Gesetzestafeln Aaron in priesterlichem Gewand und die Tugend des Glaubens mit Kreuz Die Bilder waren von Johann Luhn und Magnus de Quitter Die Saulenstellung war uber Eck und dadurch entstand ein verkropftes Gebalk das vor und zuruckspringt Dadurch entstehen tiefergelegte Bildwande die tiefer als die Durchgange liegen Die knienden Engel stammten nicht von Jenner Der Altar wurde zwischen 1886 und 1896 bei der Erneuerung des Dominneren abgebrochen Teile sind im Braunschweigischen Landesmuseum ausgestellt Magnikirche Bearbeiten nbsp Hochaltar in der MagnikircheDer aus Alabaster entstandene Hochaltar fur die Magnikirche wurde 1730 begonnen Die Mitte des Altars war wie bei den beiden anderen Altaren in gleicher Breite zweigeschossig das zweite Geschoss allerdings niedriger ausgebildet Das Hauptgeschoss mit dem Hochrelief mit Olbergszene ist mit zwei Engeln ausgestattet Das Obergeschoss zeigte den Gekreuzigten die Tugend der Hoffnung mit Anker und die Geduld mit Lamm sowie vier auf dem Gebalk sitzende Engel Der Altar kostete insgesamt 1 640 Taler Jenner erhielt am 4 Dezember 1730 fur Baustoffe zum neuen Altarbau 400 Taler und am 15 Oktober und des Weiteren am 14 November jeweils 100 Taler ausbezahlt Erhalten ist ferner dass Jenner mit Bildhauer Johann Erhard Beyer aus Blankenburg einen Liefervertrag uber drei Werkstucke mit je 18 5 16 und 12 Zentnern Gewicht aus Alabaster aus Rubeland im Sudharz abgeschlossen hatte Jenner hatte etwa die Halfte der Figuren geschaffen die anderen sind wohl Matthaus Heinrich Vetten zuzuschreiben Auch hier verzogerte sich die Fertigstellung dieses Mal allerdings durch eine Erkrankung Jenners Nach Jenners Tod 1732 wurde der Altar von Vetten im Jahre 1733 vollendet der die Witwe Jenners geheiratet hatte Die Einweihung erfolgte am 9 Mai 1734 durch eine Predigt des Generalintendenten Stiffer der hierfur 12 Taler erhielt Der Altar wurde von seiner ursprunglichen Stelle nicht nur verlegt sondern in zwei Teile zerlegt und Teile des Altars befinden sich heute 2008 im sudlichen Seitenschiff Weitere Werke BearbeitenGrabmaler Bearbeiten Grabtafel die der braunschweigische Infanterie Oberstleutnants Christoph von Werthern seiner Frau Anna Elisabeth 17 Februar 1703 in der Andreaskirche mit 18 Ahnenwappen hat anbringen lassen Grabdenkmal des Kanzlers Philipp Ludwig Probst von Wendhausen 1718 im Braunschweiger Dom Grabdenkmal des Generalmajors Johann Caspar von Volcker 10 September 1730 und dessen Frau Anna Catharina im Braunschweiger Dom Grabmal des Domherrn und Geheimrat Julius Basilius Pape 10 September 1727 im Braunschweiger Dom Grabmal das Oberst Jacob Rhetz 12 Mai 1719 in der Katharinenkirche aus Alabaster Grabmal des Oberst Simon Haken 19 Februar 1711 in der Katharinenkirche aus Holz Grabmal des preussischen Generalmajors Georg Joachim von der Wense 3 August 1725 in Mecklenburg aus Holz und einem holzernen Sarkophag in Hattorf in der evangelischen Kirche beigesetzt am 17 Februar 1726 Grabmal des Kaufmanns Heinrich Christian Schonermark 19 November 1729 und seiner Frau Anna Sophie Gosner 16 April 1719 Grabmal des furstlichen Amtsschreibers Friedrich Moritz zu Wrisbergen 3 April 1719 auf der Sudseite der Katharinenkirche Grabmal des Pastors Heinrich Petri fur dessen drei Tochter sowie den Sohn seiner Schwester Theodor Johannes Bentheim 1715 Grabmal des Klosterrats Johannes Justus Voigt 17 Juli 1724 in der Klosterkirche Riddagshausen Grabmal von Julius Gottfried Schluter und fur dessen Frau Anna Sophie geb Ridder 3 Marz 1729 auf dem MartinifriedhofFerner entsprechen weitere kleinere Grabmaler und Grabdenkmaler in Braunschweig seinem Stil 2 Jenner fuhrte des Weiteren einfache Steinmetzarbeiten aus wie z B einen Stein mit Inschrift und Einfassung oder die Erneuerung einer Inschrift die belegt sind 3 Busten Taufstander Tore Treppen Bearbeiten Buste fur das Schloss Salzdahlum bei Wolfenbuttel 1729 aus Alabaster Bildnisrelief des Geheimrats von Imhof 21 Juli 1717 blieb als einziges der Epitaphe aus der Barockzeit der Nikolaikirche nach einer Instandsetzung der Aussenwande 1873 erhalten Taufstander in der Kirche von Gittelde aus Holz Treppenbrustung des Herzoglichen Zeughauses fruher Paulinerkirche 1712 Torgiebelausstattung der Augustmittelschule 1711 Torgiebelausstattung in der Neuen Strasse 26 aus Holz Torgiebelausstattung des ehemaligen Hotel d Angleterre in der Breiten Strasse 18 1716 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag 1977 Horst Rudiger Jarck Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S e 375 Rainer Maass Jenner Anton Detlev in Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Braunschweig 1996 ISBN 3 926701 30 7 S 141 Paul Jonas Meier Das Kunsthandwerk des Bildhauers in der Stadt Braunschweig seit der Reformation In Werkstucke aus Museum Archiv und Bibliothek der Stadt Braunschweig VIII Appelhans Braunschweig 1936 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anton Detlev Jenner Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Paul Jonas Meier Kunsthandwerk S 94 siehe Literatur An der Magnikirche sind dies die kleineren Grabmale von Johann Georg Schmidt 16 Mai 1717 und dessen Frau Catharine Dorothea von Bergen August 1726 sowie von Johann Georg Petzel 8 Oktober 1732 und dessen Tochter Dorothea Margarethe Widderen Juli 1739 Zit nach Paul Jonas Meier Kunsthandwerk S 99 siehe Literatur Paul Jonas Meier Kunsthandwerk S 100 siehe Literatur Normdaten Person GND 1034913905 lobid OGND AKS VIAF 301848794 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jenner Anton DetlevALTERNATIVNAMEN Jenner Anton DetlefKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und BildschnitzerGEBURTSDATUM um 1690GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 26 Juni 1732STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Detlev Jenner amp oldid 231868746