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Johann Caspar von Volcker auch Johann Kaspar von Volker 21 Januar 1655 in Luneburg 10 September 1730 in Braunschweig war ein deutscher Ingenieur Architekt Braunschweiger Festungsbaudirektor und Generalmajor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studienreisen 1 2 Braunschweiger Festungsbaumeister 1 3 Familie 2 Werk 2 1 Kirchen und Profanbauten 2 2 Die Braunschweiger Bastionarbefestigung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber Volckers erste Lebensjahre ist kaum etwas bekannt Er erhielt vermutlich in Frankfurt am Main Unterricht in Mathematik und Zeichnen Im Jahre 1676 trat er in braunschweigische Militardienste und wurde 1682 zum Fahnrich im Bataillon des Generalmajors und Festungsbaumeisters Tobias Schmiedeberg 1690 ernannt Studienreisen Bearbeiten Zwischen 1682 und 1684 bereiste er mit Genehmigung Herzog Rudolf Augusts Frankreich und die Niederlande zum Studium der Festungsbaukunst Er besuchte die Bastionsbaustellen in Calais Dunkirchen Breda und Nimwegen wo er die Befestigungsmanier Coehoorns studierte Im lothringischen Pfalzburg lernte er den wegweisenden franzosischen Festungsbaumeister Vauban kennen Im Verlauf der Reise unternahm er auch einen Abstecher nach England Nach Braunschweig zuruckgekehrt wurde Volcker im April 1685 zum Kapitan der Artillerie im Februar 1690 zum Major und im Oktober 1690 zum Obristlieutenant ernannt In diesem Jahr war er an den Befestigungsplanungen fur die Stadt Ratzeburg beteiligt Seit 1691 arbeitete er als Nachfolger Schmiedebergs an den Wiederaufbauplanen fur Seesen das bei Branden 1664 und 1673 stark zerstort worden war Braunschweiger Festungsbaumeister Bearbeiten Ab 1692 betreute er bis zu seinem Tod 1730 den Bau der neuen Braunschweiger Bastionarbefestigungen die erst 1740 fertiggestellt wurden Volcker erhielt 1694 die Aufsicht uber das Bauwesen der Stadt Braunschweig welches Amt 1709 der fur das Zivilbauwesen zustandige Landbaumeister Hermann Korb 1656 1735 ubernahm Volcker wurde am 20 August 1696 Schmiedebergs Nachfolger als Festungsbaumeister Er wurde 1703 zum Oberst 1714 zum Brigadier und 1726 zum Generalmajor ernannt Im Jahre 1706 wurde Volcker in den Adelsstand erhoben nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die Bastionarbefestigung der Stadt Braunschweig um 1726 1750 Familie Bearbeiten Er war mit Anna Catharina Schottelien geb Gieseler verheiratet fur die es die zweite Ehe war Mit ihr hatte er vier Kinder Volcker hatte seinen Wohnsitz zunachst in Braunschweig bevor er 1701 1702 in Dettum einen Ackerhof erwarb wo er mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1730 wohnte Er wurde im Braunschweiger Dom bestattet wo noch heute im sudlichen Seitenschiff ein Jenner zugeschriebenes Epitaph an ihn und seine 1772 verstorbene Ehefrau erinnert Werk BearbeitenKirchen und Profanbauten Bearbeiten nbsp St Andreaskirche in Seesen erbaut 1695 1702 Volcker entwarf die Schlosskirche St Andreas in Seesen 1695 1702 die Pfarrkirche in Hohegeiss 1701 1705 die Schlosskirche St Jakob in Stiege 1707 1711 die Kirche in Gross Schwulper 1709 1711 sowie die evangelische Hof und Schlosskirche St Maria Magdalena in Salzgitter Salder 1713 1717 1 Letztere entstand im Auftrag des protestantischen Herzogs August Wilhelm als Ausdruck der lutherischen Erneuerung quasi als Gegenstuck zu der 1712 geweihten katholischen St Nicolai Kirche in Braunschweig welche August Wilhelms zum Katholizismus konvertierter Vater Anton Ulrich gestiftet hatte Zwischen 1687 und 1695 war er an den barocken Umbauten der Burg Dankwarderode Mosthaus in Braunschweig beteiligt Er plante einen von 1696 bis 1704 errichteten Domanenbau in Greene bei Kreiensen Der Bau des Neuen Reithauses in Braunschweig wurde 1704 von Volcker geleitet Die Braunschweiger Bastionarbefestigung Bearbeiten nbsp Karte der Braunschweiger Bastionarbefestigung um 1761 Volckers umfassendstes Werk ist die Anlage der barocken Bastionarbefestigung der seit 1671 in welfischer Hand befindlichen Stadt Braunschweig Er plante die Befestigungsbauten in niederlandischer Manier wobei man aufgrund eigenstandiger Anderungen von einer Volckerschen Manier sprach Mit den Arbeiten wurde 1692 begonnen sie waren in Volckers Todesjahr 1730 aber noch nicht vollendet obwohl 1731 eine Medaille aus Anlass der angeblichen Fertigstellung gepragt wurde Volckers Nachfolger Johann Georg Moring setzte den Bau bis 1740 fort erkannte aber die Befestigungsmanier als veraltet an Die Kriegfuhrung ging im Laufe des 18 Jahrhunderts vom Belagerungskrieg zur offenen Feldschlacht uber so dass die uberflussigen Befestigungsanlagen bereits ab 1803 unter Leitung Peter Joseph Krahes geschleift wurden An ihrer Stelle entstanden die noch heute erhaltenen Wallanlagen Die Baumassnahmen kosteten bis zum Jahre 1741 den riesigen Betrag von 601 320 Talern und hatten einen Landverbrauch von 1 73 km zur Folge wodurch es zu umfangreichen Umsiedlungen kam Literatur BearbeitenHorst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 720 21 Museum im Schloss Wolfenbuttel und Fachgebiet Baugeschichte der TU Braunschweig Hrsg Hermann Korb und seine Zeit Barockes Bauen im Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Braunschweig 2006 S 46f Simon Paulus Deutsche Architektenreisen Zwischen Renaissance und Moderne Petersberg 2010 S 50 53 Einzelnachweise Bearbeiten Schlosskirche Salder auf den Seiten von Salzgitter de abgerufen am 18 Januar 2014 Normdaten Person GND 1029251800 lobid OGND AKS VIAF 301655260 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volcker Johann Caspar vonALTERNATIVNAMEN Volcker Johann Kaspar von VolkerKURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur Architekt Braunschweiger Festungsbaudirektor und GeneralmajorGEBURTSDATUM 21 Januar 1655GEBURTSORT LuneburgSTERBEDATUM 10 September 1730STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Caspar von Volcker amp oldid 214785096