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Das Amt Hatten auch Hattgau im nordlichen Elsass war ein Amt der Herrschaft Lichtenberg spater der Grafschaft Hanau Lichtenberg von der es auf die Landgrafschaft Hessen Darmstadt uberging Es zeichnete sich durch eine besondere innere Verfassungsstruktur aus die es auch gegenuber ihren Landesherren bis zum Ende des Heiligen Romischen Reichs weitgehend wahren konnte Wappen der Herrschaft LichtenbergWappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg seit 1606Wappen der Landgrafschaft Hessen DarmstadtInhaltsverzeichnis 1 Verfassung 2 Geschichte 2 1 Lichtenberger 2 2 Hanau Lichtenberg Hattgauer Sonderrechte und Territorialisierung 2 3 Hessen Darmstadt 3 Gliederung 3 1 Zugehorige Dorfer 3 2 Weiterer Bestand 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseVerfassung BearbeitenDer Hattgau hatte traditionell eine Reihe von Rechten besondere Freiheiten die das Gebiet aus dem ubrigen Bestand der jeweiligen Herrschaft heraushoben 1 Freien Zug Freizugigkeit Freie Ehe freie Wahl der Ehegatten Begrenzung des Frondienstes Begrenzung der Schatzung Begrenzung der Steuerpflicht Garantie der Gerichtsverfassung fur das Schoffengericht Rechtsweggarantie fur Prozesse vor dem Hattgauer Schoffengericht Landzug Recht des Schoffengerichts bei schwierigen Fallen den Prozess an das Reichsgericht Hagenau verweisen zu durfen Schutz vor willkurlichen Pfandungen Schutz vor Strafe ohne gerichtliches Urteil Recht auf gerichtliche Uberprufung von Verboten und Geboten der ObrigkeitIn Hatten bestand weiter ein Hochgericht Anm 1 das Landgericht mit einem deckungsgleichen Gerichtsbezirk 2 befand sich dagegen in Betschdorf Anm 2 Uber diese vom Reich verliehene Gerichtsbarkeit wachten die Reichsschultheisse der benachbarten Reichsstadt Hagenau Geschichte BearbeitenLichtenberger Bearbeiten Diese freiheitliche Verfassung bestand schon in der Zeit in der der Hattgau in schriftlichen Quellen fassbar wird 1332 kauften die Herren von Lichtenberg das Gebiet von den Grafen von Otingen damals Landgrafen im Elsass 3 Aufgrund der verfassungsrechtlichen Besonderheiten bildete der Hattgau ein eigenes Amt innerhalb der Herrschaft Lichtenberg 4 1440 wurde eine der Auseinandersetzungen zwischen Jakob von Lichtenberg und seinem Bruder Ludwig V von Lichtenberg 1417 1474 durch eine Realteilung der Herrschaft zu beenden versucht Das Amt Hatten erhielt dabei Ludwig V 5 Anna von Lichtenberg 1442 1474 eine der beiden Erbtochter Ludwig V heiratete 1458 den Grafen Philipp I den Alteren von Hanau Babenhausen 1417 1480 der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte um sie heiraten zu konnen Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau Lichtenberg Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers Graf Jakob eines Onkels von Anna erhielt Philipp I d A 1480 die Halfte der Herrschaft Lichtenberg darunter auch das Amt Hatten Anm 3 Hanau Lichtenberg Hattgauer Sonderrechte und Territorialisierung Bearbeiten Im Prozess der Territorialisierung der Grafschaft Hanau Lichtenberg waren die Bauern und ihre Sonderrechte der Obrigkeit ein standiger Dorn im Auge Der Dauerkonflikt durchzog das 16 Und 17 Jahrhundert Er begann in grossem Umfang als Graf Philipp III von Hanau Lichtenberg im Bauernkrieg gegen die aufstandischen Bauern 1525 siegte Aber das nutzte ihm nichts Die Hattgauer Bauern verteidigten ihre Rechte in einer Vielzahl von Prozessen vor dem Reichskammergericht das sich vor die Bauern und ihre historischen Rechte stellte und dem Landesherren Widerstand leistete Mindestens 25 Prozesse vor dem Reichskammergericht sind in der Zeit zwischen 1526 und 1656 noch nachzuweisen mindestens 10 Endurteile sind ergangen 6 Letztendlich musste jede obrigkeitliche Anordnung einer Uberprufung durch das Hattgauer Schoffengericht standhalten Schoffen in diesem Gericht waren fuhrende Bauern des Bezirks 7 Und der Huldigungseid der Hattgauer enthielt eine viel weniger die Untertanenrechte einschrankende Formel als in der ubrigen Grafschaft So fehlten z B die Beschrankungen hinsichtlich des freien Wegzuges aus dem Gebiet 8 Die Obrigkeit schaumte wie es die Elsassische Chronik von Bernhard Hertzog widerspiegelt einem fuhrenden Hanau Lichtenberger Beamten der zu den Bauern im Hattgau schreibt Es hat der Hettgaw sein besondern bezircksverwendte widerspenstige dueckische Bauren welche nicht vil auff ire ordentliche Oberkeit denen von Hanaw geben unterstehen ihr besondere Freiheiten deren sie zum Theil wenig befugt halssstarriger weisse zu erhalten hat die Oberkeit viel mit ihnen zu schaffen seind weibisch und dueckisch wo sie koenden 9 Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs Dazu zahlte auch das Amt Hatten Hessen Darmstadt Bearbeiten 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III der letzte mannliche Vertreter des Hauses Hanau Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter Charlotte 1700 1726 mit dem Erbprinzen Ludwig VIII 1691 1768 von Hessen Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau Lichtenberg nach dort Als Folge der Franzosischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau Lichtenberg und damit auch das Amt Hatten an Frankreich Dieses loste im Zuge der revolutionaren Umstrukturierung der Verwaltung auch die alte Amtsverwaltung auf Nach einer Zahlung vom Mai 1798 hatte das Amt 5 546 Einwohner 10 Gliederung BearbeitenZugehorige Dorfer Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungBuhl Buhl 11 Erst 1720 an Hanau Lichtenberg davor zum ehemals fleckensteinischen Amt Rodern Hatten Dorf 12 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 13 Reichslehen 14 Die ortsansassigen Bauern verstanden sich als freie Bauern Sie hatten so keinen Bedarf stadtische Freiheiten verliehen zu bekommen sie waren ja schon frei Deshalb erhielt Hatten auch im Gegensatz zu anderen grosseren Orten der Herrschaft Lichtenberg nie Stadtrechte verliehen 15 Burg Hatten 1354 Von den Lichtenbergern errichtet 16 Kurpfalzisches Lehen 17 Die Burg war ein aufgetragenes Lehen an und von der Kurpfalz 18 Hohwiller Hohweiler 19 Erst im 18 Jh an Hanau Lichtenberg davor zum ehemals fleckensteinischen Amt Sulz u W Kuhlendorf Kuhlendorf 20 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 21 Reichslehen 22 Leiterswiller Leutersweiler Leitersweiler 23 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 24 Reichslehen 25 Niederbetschdorf 26 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 27 Reichslehen 28 Oberbetschdorf 29 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 30 Reichslehen 31 Reimerswiller Reimersweiler 32 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 33 Reichslehen 34 Rittershofen 35 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 36 Reichslehen 37 Schwabwiller Schwabweiler 38 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 39 Lehen des Bischofs von Metz 40 oder Reichslehen 41 Westhofen Westheim 42 1332 von den Landgrafen im Elsass gekauft 43 Reichslehen 44 Hof heute zu Hatten Dorfwustung 45 Weiterer Bestand Bearbeiten Zum Amt Hatten gehorten weiter zahlreiche Muhlen und Einzelhofe Altmuhle spater Brandmuhle Neumuhle bei Niederbetschdorf oder Bruhl Niederrodererhof Rentershofen Wustung Hattener Rothmuhle Sandmuhle Niederbetschdorf Schwabweilermuhle und Steinmuhle Oberbetschdorf 46 Literatur BearbeitenFritz Eyer Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202 1480 Untersuchungen uber den Besitz die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts In Schriften der Erwin von Steinbach Stiftung 2 Auflage Band 10 Pfaehler Bad Neustadt an der Saale 1985 ISBN 3 922923 31 3 268 Seiten Im Text unverandert um eine Einfuhrung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg Rhenus Verlag 1938 Friedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 Alfred Matt Bailliages prevote et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg du Comte de Hanau Lichtenberg du Landgraviat de Hesse Darmstadt In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 7 9 Peter Karl Weber Lichtenberg Eine elsassische Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat Soziale Kosten politischer Innovation Heidelberg 1993 Anmerkungen Bearbeiten Davon war 1 3 an die Herren von Hohenburg als Lehen vergeben Eyer S 195 Davon war 1 3 an die Herren von Fleckenstein Eyer S 190f und ein weiteres Drittel an die Herren von Hohenburg als Lehen vergeben Eyer S 195 Die andere Halfte gelangte an seinen Schwager Simon IV Wecker von Zweibrucken Bitsch Einzelnachweise Bearbeiten Weber S 245f Eyer S 240 Eyer S 61 Eyer S 133 Eyer S 99 Weber S 272 Weber S 247 Weber S 248 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Bd 3 Schlettstadt u Hagenau 1592 S 26 zitiert nach Weber S 245 Matt S 7 Matt Bailliages Eyer S 239 Eyer S 61 Knopp S 6 Eyer S 167 Eyer S 237 Eyer S 167 Knopp S 6 Eyer S 167 Matt Bailliages Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Knopp S 6 So Eyer S 128 132 Eyer S 239 Eyer S 61 Eyer S 128 132 Knopp S 6 Knopp S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Hatten amp oldid 194004425