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Altranstadt fruher amtlich Altranstedt geschrieben ist ein Ortsteil der Stadt Markranstadt im Landkreis Leipzig in Sachsen AltranstadtStadt MarkranstadtKoordinaten 51 19 N 12 10 O 51 315875 12 174847222222 118 Koordinaten 51 18 57 N 12 10 29 OHohe 118 mEingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach GrosslehnaPostleitzahl 04420Vorwahl 034205 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sohne des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenAltranstadt liegt in der Leipziger Tieflandsbucht ca 14 5 km westsudwestlich des Stadtzentrums von Leipzig und 11 km ostlich von Leuna In unmittelbarer Nachbarschaft verlauft die Grenze zu Sachsen Anhalt Geschichte Bearbeiten nbsp Das Altranstadter SchlossAltranstadt Antiquum Ranstedte wird erstmals 1190 in einer Urkunde uber den Verkauf des Dorfes an das Kloster Altzelle schriftlich erwahnt in der Bere de Cleberg als Beurkundungszeuge auftrat 1 Im Jahre 1206 ist von einer Kirche die Rede der spater drei Filialkirchen in Grosslehna Oetzsch und Treben unterstehen 2 1213 wird Altranstadt als Gutshof Grangie des Zisterzienserklosters Altzelle bei Nossen erwahnt Der Status des Klosterguts mit zugehorigem Dorf bestand bis zur Sakularisation des Klosters Altzelle im Jahre 1540 durch den sachsischen Herzog Heinrich den Frommen infolge der Reformation Das Gut wurde nunmehr zum weltlichen Rittergut Die Besitzer des Rittergutes Altranstadt waren Wolf Wiedemann Burgermeister von Leipzig bis 1588 3 Gabriel Schutz Kanzler zu Merseburg 1588 1594 Dr Johann Badehorn 1595 1610 Sohn des Juristen Leonhard Badehorn von Weissenbach 1646 1689 Vorfahren der russischen Zarin Katharina der Grossen ihre Ururgrossmutter ist geburtig zu Altranstadt 4 Frau von Brandenstein geb Weissenbach 1676 81 Anteil Frau von Helldorf geb von Weissenbach 1679 88 Anteil von Meusebach 1689 1696 von Friesen 1696 1715 Cammann u a Johann Georg 5 er starb um 1735 1736 wie sich der Inschrift der Otzscher Kirche in Nempitz entnehmen lasst 1715 1771 von Hohenthal ab 1771 Im Jahre 1620 wurde zum Rittergut ein Schloss als Dreiflugelanlage mit Anschluss an die Kirche errichtet die im Jahre 1745 neu erbaut wurde Im Grossen Nordischen Krieg hatte der junge schwedische Konig Karl XII vom September 1706 bis zum September 1707 sein Hauptquartier im Schloss Altranstadt Damit war das Schloss fur diese Zeit ein politisches Zentrum in Europa Dort unterzeichnete Karl XII am 24 September 1706 mit August dem Starken den Altranstadter Frieden wobei August der Starke zumindest fur einige Jahre die polnische Konigskrone verlor und am 1 September 1707 mit dem deutschen Kaiser Joseph I die Altranstadter Konvention die den Protestanten im kaiserlich regierten Schlesien Glaubensfreiheit garantierte nbsp Die Altranstadter KircheVor seinem Abzug soll der Schwedenkonig in eine runde Fensterscheibe den Spruch Adieu Altranstatt je vais a Suede ton Sejour nome plait pas geritzt haben 2 Nach der Uberfuhrung in Volkseigentum durch die Bodenreform 1946 diente das Schloss bis 2000 zu Wohnzwecken und in bescheidenem Masse als Museum 2002 wurde zur Erhaltung und Sanierung des Schlosses sowie seiner Nutzung der Forderverein Schloss Altranstadt e V gegrundet Neben diesen grossen politischen Ereignissen treten die alltaglichen Geschehnisse des Dorfes stark in den Hintergrund Altranstadt verfugte schon fruhzeitig uber eine Schule fur das eigene Dorf und die umliegenden Orte wie Treben Grosslehna und hochstwahrscheinlich auch Kleinlehna In den Jahren 1606 und 1682 suchte die Pest und 1766 eine Feuersbrunst bei der 21 Hauser niederbrannten das Dorf heim 2 Verwaltungsmassig gehorte Altranstadt bis 1815 zum Kurfurstentum bzw Konigreich Sachsen Seit der Sakularisation des Gutshofs im Jahr 1540 waren die zum Gutsbezirk gehorigen Orte Altranstadt Grosslehna und Klein Miltitz sowie Treben und Oetzsch als Exklaven im hochstift merseburgischen Amt Lutzen zum Kreisamt Leipzig gekommen 6 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses trat Sachsen Altranstadt und Grosslehna sowie Treben und Oetzsch mit dem Westteil des Amts Lutzen im Jahr 1815 an Preussen ab Bei der politischen Neuordnung Preussens wurden sie 1816 dem Kreis Merseburg 7 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt Das weiter ostlich gelegene Klein Miltitz verblieb jedoch beim koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig dem nun auch der Ostteil des Amts Lutzen mit Markranstadt angegliedert wurde Altranstadt blieb bis 1945 bei Preussen bzw nach dem Zweiten Weltkrieg bei Sachsen Anhalt bis zur Grundung der Bezirke in der DDR im Jahr 1952 Nunmehr gehorte es zum Kreis Leipzig Land im Bezirk Leipzig und damit nach der Neugrundung des Freistaates Sachsen zu diesem bis dieser 1994 zum Landkreis Leipziger Land kam Am 1 Juli 1950 wurde Altranstadt nach Grosslehna eingemeindet und kam am 1 Januar 2006 mit diesem in die Stadt Markranstadt Die Bevolkerungszahl von Altranstadt erreichte im Jahre 1946 nach dem Zuzug der Fluchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten mit 1817 Einwohnern ihr Maximum Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas sanierte Schloss beherbergt als Museum das Friedenszimmer zum Altranstadter Frieden und eine Ausstellung zum Grossen Nordischen Krieg In weiteren Raumen finden Wechselausstellungen zu moderner Kunst und Ahnliches statt Jeden Samstag und Sonntag in den Sommermonaten findet eine Fuhrung im Schloss statt Durch den ca 1190 erbauten Turm kann man vom Schloss direkt in die neu renovierte Kirche gelangen Zeugnis dieser Zeit ist u a eine der drei Glocken im Turm welche seit ca 1200 dort lautet Jede halbe Stunde schlagt die mittlere Glocke aus dem Jahre 1771 Klange gibt es auch in der Kirche von der neuen Orgel aus den 1980er Jahren Die Kirche wird jeden Monat einmal zu Gottesdiensten genutzt Ausserdem wird die Kirche fur Konzerte Trauerfeiern oder andere Veranstaltungen genutzt Besonders ist dass die Kirche eine Orgelempore auf der Ostseite aufweist obwohl in den meisten Kirchen sich die Orgelempore auf der Westseite befindet Grund dafur ist die Patronatsloge auf der Westseite welche die direkte Anbindung an das Schloss ermoglicht Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die gesamte Kirche Die Kirche verfugt uber ca 280 Sitzplatze im Kirchenschiff und den auf beiden Emporen links und rechts der Patronatsloge Im Hof des Schlosses wurde 1907 anlasslich der Zweihundertjahrfeier der Altranstadter Konvention in Anwesenheit des schwedischen Kronprinzen ein Obelisk errichtet der sich sowohl auf die Altranstadter Konvention als auch den Friedensschluss bezieht Im anliegenden Kapellengarten kann die Hohental Grabkapelle besichtigt werden In der renovierten Kapelle haben wichtige Personen ihre letzte Ruhestatte gefunden Auf dem etwas entfernten Friedhof sind Bestattungen moglich Besonderheit ist die Urnengemeinschaftsanlage Fur Trauerfeiern kann die renovierte Trauerhalle genutzt werden dort finden aber nur ca 15 Personen Platz Fur grossere Trauerfeiern wird die Kirche genutzt nbsp Das Innere der Kirche nbsp Der Jubilaumsobelisk nbsp Inschrift am Jubilaumsobelisk nbsp Das Friedenszimmer als 360 PanoramaSohne des Ortes BearbeitenArthur Pohlandt 1900 1940 Maler Franz Saran 1866 1931 GermanistLiteratur BearbeitenHans und Doris Maresch Sachsens Schlosser amp Burgen Husum Husum 2004 ISBN 3 89876 159 2 S 17f Alberto Schwarz Schlosser um Leipzig ed Forderverein fur Handwerk und Denkmalpflege Schloss Trebsen e V Seemann Leipzig 1993 ISBN 3 363 00601 2 S 76 79 Christa Berbig Geschichten aus dem Negerdorf Aus meiner Schulzeit in Altranstadt September 2006 Schwerin EigenverlagWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Altranstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Altranstadt Altranstadt im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Diana Hartrich Peter Schug Andreas Hohn Thomas Nabert Michael Zock Otto Werner Forster Markkleeberg Geschichte und Wandel ProLeipzig 2009 ISBN 978 3 936508 48 2 S 34 a b c Altranstadt In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 14 Band Schumann Zwickau 1827 S 122 f Altranstadt auf der Seite Historisches Sachsen Die Ahnen der Zarin Katharina II von Russland Memento vom 5 September 2018 im Internet Archive MS Word 41 kB auf einer privaten Website von Oberpollnitz Der Vorname Cammanns lasst sich einen Findbuch Eintrag einer Akte im Landesarchiv Sachsen Anhalt entnehmen Vgl https www deutsche digitale bibliothek de item 2TLVA324MNRSD7OR3BJGW6UBGPIVYLJT Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900Ortsteile von Markranstadt Ortsteile Albersdorf Altranstadt Dohlen Frankenheim Garnitz Gohrenz Grosslehna Kulkwitz Lindennaundorf Meyhen Priesteblich Quesitz Rapitz Schkeitbar Schkolen Seebenisch Thronitz Normdaten Geografikum GND 4079738 7 lobid OGND AKS VIAF 241444881 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altranstadt amp oldid 234361848