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Der St Marien und St Nikolai Friedhof I auch Alter Friedhof der St Nikolai und St Marien Gemeinde ist ein Friedhof an der Prenzlauer Allee Nr 1 im Ortsteil Prenzlauer Berg des Berliner Bezirks Pankow Haupteingang mit Relief von Ernst Wenck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grabstatten bedeutender Personlichkeiten 3 Grabstatten von architektonischem Interesse 4 Ehemalige Grabstatten 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp nbsp Die neugotische Friedhofskapelle aus dem Jahr 1863 Der Friedhof wurde von den Gemeinden der Marienkirche und der Nikolaikirche am Prenzlauer Tor innerhalb der Akzisemauer am 27 Juli 1802 eroffnet und 1814 und 1847 jeweils erweitert auf insgesamt 35 400 m 1858 wurde unweit in der Prenzlauer Allee Nr 7 ein neues Grundstuck gekauft der Neue bzw der St Marien und St Nikolai Friedhof II In den letzten Jahren wurde der Friedhof aufwandig restauriert Vor allem die fast geschlossene Ostwand mit Erbbegrabnissen unterschiedlicher Baustile hat sich erhalten Die Nordwand wurde beim Kampf um Berlin zerstort Die Hauptverwaltung der Hitlerjugend befand sich gegenuber im damaligen Kaufhaus Jonass Die Verteidiger darunter Angehorige der Hitlerjugend hatten sich hinter diesen Erbbegrabnissen verschanzt Nachdem der Friedhof 1970 fur Beerdigungen geschlossen worden war wurde er 1995 wieder eroffnet Wahrend der langen Ruhepause entwickelte sich eine uppige Vegetation Diese wurde in Teilbereichen beibehalten Auf diesem Friedhof sind einige Grabkreuze aus der Koniglich Preussischen Eisengiesserei erhalten geblieben Uber dem Haupteingang findet sich ein Stein Relief von Ernst Wenck Es stellt den Weg des Menschen von der Geburt bis zum Tod dar Mauer und Haupteingang sind jetzt 2022 durch Schmierereien verunstaltet Grabstatten bedeutender Personlichkeiten Bearbeiten Ehrengrab des Landes Berlin nbsp Ubersichtsplan Zahlen finden sich hinter den Namen in Klammern wieder nbsp Erbbegrabnis der Familien Rudloff und Wolff Skulptur von Hans DammannBernhard Rode 1 1725 1797 Maler und Radierer vom uberbauten Schutzenfriedhof hierher uberfuhrt Grabmal 1852 gestiftet von der Akademie der Kunste Christian Johann Richter 2 1743 1814 Erbbegrabnis der Familie Richter alteste Grabstatte Franz Daniel Friedrich Wadzeck 3 1762 1823 Professor Bibliothekar Waisenhausgrunder Wadzeckstrasse Konrad Gottlieb Ribbeck 4 1759 1826 Ehrenburger Theologe Propst an St Nicolai Gotthilf Benjamin Keibel 5 1770 1835 Generalmajor Friedrich Gottlieb von Halle 6 1780 1841 Bankier Grabmal von 1819 Theodor Heinsius 1770 1849 Padagoge Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Karl Ludwig Friedrich von Hinckeldey 7 1805 1856 Polizeiprasident in Berlin Buste von Friedrich Wilhelm Holbein Carl Friedrich Wilhelm Knoblauch 8 1793 1859 Seidenfabrikant preussischer Geheimer Finanzrat Stadtaltester Stadtrat in Berlin Ludwig Jonas 9 1797 1859 Prediger Carl Ritter 10 1779 1859 Mitbegrunder der Gesellschaft fur Erdkunde zu Berlin Heinrich Wilhelm Keibel 11 1792 1860 Seifenfabrikant Stadtrat Stadtaltester Keibelstrasse Eduard Knoblauch 12 1801 1865 Architekt Karl Wilhelm Kladen 13 1802 1867 Prediger Inspektor des Schindlerschen Waisenhauses Grabstein mit Portratmedaillon das allerdings Stand 2012 nicht mehr vorhanden ist Karl Immanuel Nitzsch 14 1787 1868 Propst an St Nikolai Christian Wilhelm Brose 15 1781 1870 Bankier Mausoleum der Familie Brose von 1814 15 vermutlich nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel Johann Julius Wilhelm Spindler 16 1810 1873 Grunder der Farberei und Wascherei Entwurf Walter Kyllmann 1886 nach ihm ist Spindlersfeld benannt Gustav Rose 17 1798 1873 Mineraloge Christian Gottfried Ehrenberg 18 1795 1876 Zoologe Okologe und Geologe August Wilhelm Bach 1796 1869 Komponist und Organist Direktor des Koniglichen Musik Instituts Heinrich Wilhelm Dove 19 1803 1879 Physiker und Meteorologe Julius Mullensiefen 20 1811 1893 Prediger an St Marien Friedrich Hofmann 1820 1895 Stadtschulrat Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Alfred Boretius 21 1836 1900 Jurist Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica Journalist Carl Spindler 16 1841 1902 Unternehmer Bruno Bruckner 22 1824 1905 Probst und Generalsuperintendent von Berlin Heinrich Siegmund Blanckertz 23 1823 1908 Begrunder der deutschen Stahlfederindustrie Ludwig Wessel 24 1879 1922 evangelischer Pfarrer Hermann Bauke 25 1886 1928 Professor der Theologie in Kiel Heinrich Wilhelm Dove 19 1853 1931 Stadtverordneter Reichstagsabgeordneter Rudolf Blanckertz 26 1862 1935 Schreibfedernfabrikant und Grunder des Schriftmuseums Alexander Weiss 1863 1937 Koniglich Preussischer Gartenbaudirektor Wilhelm Haendler 27 1863 1938 Generalsuperintendent von Berlin Reinhold von Sydow 1851 1943 Preussischer Staatsminister Franz Mett 1904 1944 Kommunist und Widerstandskampfer Fritz Mierau 1934 2018 Slawist Literaturhistoriker Ubersetzer Herausgeber und Autor nbsp Erbbegrabnis Schumann Recke Skulptur von Otto Stichling ca 1906 nbsp Grabmal fur Bernhard Rode nbsp Tafel fur Konrad Gottlieb Ribbeck Propst zu Berlin nbsp Grabmal Christian Gottfried Ehrenberg nbsp Erbbegrabnis des Polizeiprasidenten HinckeldeyGrabstatten von architektonischem Interesse Bearbeiten nbsp Mausoleum der Familie Leo nbsp Wandgrab der Familie Franz Mausoleum der Familie Hildebrand 40 errichtet 1851 Mausoleum der Familie Leo 41 errichtet 1851 Mausoleum der Familie Kux 42 errichtet 1871 saniert 1993 Wandgrab der Familie Franz in Form eines Portals 43 erstes Erbbegrabnis 1862 Grabmal Justizrat Kurt Ackermann mit Grabfigur Flora in Marmor von Wilhelm Wandschneider 1902 Grabmal Schumann Recke mit uberlebensgrosser Trauernder von Otto Stichling 44 um 1906Ehemalige Grabstatten BearbeitenFriedrich Gedike 1754 1803 Padagoge Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Gustav Kopke 1773 1837 Padagoge Philologe und Theologe Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Johann Joachim Bellermann 1754 1842 Theologe und Semitist Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Heinrich Rose 1795 1864 Entdecker des Niobium August Wilhelm Bach 1796 1869 Komponist und Organist Carl Siechen 1869 deutscher Unternehmer Gastronom und Grunder des Bierhaus Siechen Adolph Friedrich Riedel 1809 1872 Archivar und Historiker Johann Friedrich Bellermann 1795 1874 Philologe und Padagoge Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster Grabstein mit Portratmedaillon von Alexander Gilli Johann Christian Poggendorff 1796 1877 Physiker Johann Gustav Stahn 1806 1878 Oberkonsistorialrat und Mitglied des Evangelischen Oberkirchenrats der altpreussischen Union 1 Eduard Mandel 1810 1882 Kupferstecher Julius Friedlander 1813 1884 Numismatiker Max von Forckenbeck 1821 1892 Jurist Politiker und von 1878 bis 1892 Berliner Oberburgermeister Paul Jeserich 1854 1927 Gerichtschemiker Erfinder der gerichtlichen Foto und Mikrofotografie Erich Groschuff 1874 1921 deutscher ChemikerVon umstrittenem Interesse war das Grab von Horst Wessel das zwar gleich nach Kriegsende zerstort wurde jedoch bis 2013 immer noch erkennbar war Joseph Goebbels hatte das unauffallige Grab der Familie Wessel als nationale Gedenkstatte kostspielig in Marmor umgestalten lassen Horst Wessels deutschnationaler Vater Ludwig Wessel gestorben 1922 war der Pfarrer der Nikolai Gemeinde gewesen und die wollte nach 1945 nicht auf das Grab ihres alten Pfarrers verzichten So erinnerte bis 2013 ein Marmor Bruchstuck mit den Buchstaben Ludwig W an ihn Im Jahr 2000 bekannte sich ein Antifaschistisches Totengraberkomitee dazu dort gegraben und alle gefundenen Knochenreste der Familie Wessel in die Spree geworfen zu haben Nach Polizeiangaben wurde allerdings nur oberflachlich gegraben Die Tater wurden nie ermittelt Sein Grab wurde im Juni 2013 vom Friedhof entfernt nachdem es seit der Wende zu einem Wallfahrtsort fur Neonazis geworden war 2 Siehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste der Friedhofe in BerlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien und St Nikolai Friedhof I Sammlung von Bildern Alter Friedhof der Gemeinde Nicolai und Marien auf Friedhofsfinder Memento vom 27 Oktober 2019 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Johann Carl Stahn 1808 1891 Prediger an der Friedrichswerderschen Kirche und Konsistorialrat im Konsistorium der Provinz Brandenburg oder mit dem Vater der beiden Johann Gottfried Stahn 1764 1849 Archidiakon an St Marien Theo Schneider 2013 Rechter Totenkult In Blick nach Rechts 8 August 2013 abgerufen am 8 August 2013 52 527612 13 417613 Koordinaten 52 31 39 4 N 13 25 3 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien und St Nikolai Friedhof I amp oldid 234446846