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Alfred Seyffertitz 6 Oktober 1884 in Munchen 10 Mai 1944 in Linz war Grunder und Kommandeur der Republikanischen Schutztruppe wahrend der Kampfe um die Munchner Raterepublik 1918 19 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Freiwilliger im Ersten Weltkrieg 1 3 Kommandeur der Republikanischen Schutztruppe 1 4 Spateres Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Das zum von Seyffertitz beanspruchten Adelspradikat gehorige FamilienwappenAlfred entstammte dem alten uckermarkischen Adelsgeschlecht von Seyffertitz das 1711 mit seinem Ur Ur Ur Ur Grossvater dem beguterten polnisch kursachsischen Generalmajor Johann Adam von Seyffertitz 1666 1736 von August dem Starken als Reichsvikar in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde Alfreds Grossvater der vormalige Huttenwerk Kommis seit 1859 Syndikus Adolf Freiherr von Seyffertitz 1812 auf dem Familiengut in Ahlsdorf begrundete die luxemburgische Linie des Geschlechts heiratete die Mutter seines am 2 Marz 1848 geborenen Sohnes Elisabeth geb Peffer 1826 aber erst 1850 1 Alfred Seyffertitz war der Sohn ebenjenes Sohnes des vormaligen Sergeants im Luxemburger Jagerbataillon dann nach Deutschland ruckgesiedelten Redakteurs und Verlegers Johann Baptist Freiherr 2 von Seyffertitz 1848 in Bereldingen und der Wilhelmine Pauline geborene Muhleder 1858 in Roth die er am 25 Marz 1884 in Furth also nur sechs Monate vor Alfreds Geburt geheiratet hatte Alfred Seyffertitz fuhrte auf Grund der Abstammung wiederholt das Adelspradikat von was ihm am 29 August 1914 wegen Verstosses gegen geltendes Adelsrecht moglicherweise im Hinblick auf die adelsrechtlich problematische unkonventionelle Heiratspraxis von Vater wie Grossvater unter Strafandrohung behordlich verboten wurde Freiwilliger im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Am 2 Oktober 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger dem 3 Rekrutierungsdepot des Ersatzbattalions des Koniglich Bayerischen Infanterie Leib Regiments Am 14 Dezember 1914 wurde er als dienstunbrauchbar entlassen Am 25 Marz 1915 meldete er sich wieder als Kriegsfreiwilliger beim 1 Rekrutierungsdepot der 11 Ersatzabteilung des Koniglich Bayerischen 4 Feldartillerie Regiments Konig Am 20 Januar 1916 wurde er uberzahliger Gefreiter Er wurde verschiedentlich ins Lazarett eingewiesen und wechselnden Einheiten zugewiesen Am 9 Dezember 1916 und 15 Mai 1917 wurde er zur Arbeitsaufnahme aus dem Militardienst entlassen Kommandeur der Republikanischen Schutztruppe Bearbeiten Ab 3 Juli 1918 fuhrte er wieder das Pradikat von und wohnte am Stachus Im Dezember 1918 grundete er mit Finanzierung durch die Antibolschewistische Liga die Republikanische Schutztruppe aus gedienten Frontsoldaten Am 30 Januar 1919 zog er als ihr Kommandeur in die Grundschule an der Schwindstrasse in Munchen Am 13 April 1919 beim Palmsonntagsputsch beabsichtigte die Republikanische Schutztruppe im Einvernehmen mit dem abgesetzten nach Bamberg ausgewichenen bayerischen Ministerprasidenten Johannes Hoffmann und dessen Militarminister Ernst Schneppenhorst den Revolutionaren Zentralrat der Raterepublik mit Sitz im Wittelsbacher Palais abzusetzen und gefangen zu nehmen Sie verschleppten 13 Personen nach Eichstatt darunter acht Mitglieder des Zentralrats mit dabei auch der anarchistische Literat Erich Muhsam bis dahin einer der massgeblichen Wortfuhrer der Raterepublik Erich Muhsam Franz Lipp Volksbeauftragter fur Ausseres Fritz Soldmann Volksbeauftragter fur Inneres August Hagemeister Volksbeauftragter fur Volkswohlfahrt 3 Otto Killer zeitweiliger Volksbeauftragter fur Militar 4 Arnold Wadler USPD Volksbeauftragter fur Wohnungswesen Josef Baison 1888 1945 Schlosser der Lokomotiven und Maschinenfabrik J A Maffei Hirschau im Englischen Garten kurzzeitig beim Revolutionaren Zentralrat 5 Georg Kandlbinder MSPD 6 Anton Hofmann KPD 7 Rudolf Reimund Ballabene 8 Hans Bastian Beratendes Mitglied des Revolutionaren Zentralrats Anton Kurth Vorsitzender der USPD Sendling 9 Alfons Braig 10 Leopold BallabeneJedoch konnten sich wichtige Entscheidungstrager einer Festnahme entziehen unter ihnen beispielsweise Ernst Toller Gustav Landauer und fuhrende KPD Politiker Diese riefen die Bevolkerung zu Demonstrationen gegen den Putschversuch auf Die Erwartung Seyffertitz dass sich weitere Munchner Truppenverbande seiner Aktion anschliessen wurden erfullte sich nicht In der Hoffnung Verstarkung von aussen zu erhalten besetzte die Republikanische Schutztruppe den Munchner Hauptbahnhof als Ruckzugsort Nach insgesamt 21 Todesopfer fordernden Gefechten mit der neu aufgestellten Roten Armee unter dem Kommando von Rudolf Egelhofer gab Seyffertitz gegen 21 Uhr auf und entwich letztlich mit den verbliebenen Angehorigen seiner Schutztruppe per Bahn nach Eichstatt Damit war sein Putschversuch gegen die Munchner Raterepublik die sich noch zwei weitere Wochen halten konnte gescheitert In der weiteren Folge kam es zum massiven Einsatz von Freikorps und Reichswehrtruppen gegen die Raterepublik die schliesslich deren militarischer Ubermacht bis zum 2 Mai 1919 unterlag Am 24 Oktober 1919 wurde Alfred Seyffertitz von seinen militarischen Aufgaben entbunden Spateres Leben Bearbeiten Seyffertitz lebte bis 1929 in Furstenfeldbruck und Augsburg Von 1929 bis zum 15 Juni 1939 war er Angestellter in Munchen Danach wohnte er in Linz 11 Literatur Bearbeiten Republikanische Schutztruppe von Seyffertitz Ereignisse in Munchen wahrend der Ratezeit Bericht von Heinz Bohner im Bundesarchiv Archivaliensignatur BArch NS 26 72 Bestand im Hauptarchiv der NSDAP Weblinks BearbeitenFlorian Sepp Palmsonntagsputsch 13 April 1919 in Historisches Lexikon Bayerns online auf www historisches lexikon bayerns de abgerufen am 20 Marz 2017 Verschleppte des Palmsonntagsputsches Artikel auf muenchenwiki de mit einer Liste der 13 von der Republikanischen Schutztruppe verhafteten Angehorigen des Zentralrats u a Unterstutzer der Raterepublik abgerufen am 20 Marz 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Adelsrechtlich war das fur das vorehelich geborene Kind durch das Recht der Legitimatio per matrimonium subsequenz eigentlich unproblematisch Durch nachtragliche Eheschliessung der Eltern erhielt das Kind volle Gleichstellung mit einer ehelich geborenen adligen Person Soweit es sich tatsachlich um das Kind des adligen mutmasslichen Vaters handelte bzw ggf bei der geheirateten Frau auch um die tatsachliche Mutter Vgl Online Lexikon des Deutschen Adelsrechtsausschusses Entgegen familienkundlichen Aufzeichnungen des Familiengenealogen Heribert Seyffertitz in Graz in denen er Alfreds Vater noch als Reichsfreiherr nennt wurde bereits im Dekret des niederlandischen Konigs Wilhelm III in Personalunion Grossherzogs von Luxemburg vom 29 Februar 1872 mit welchem er Alfreds Vater die Naturalisation in Luxemburg verlieh dieser schon nicht mehr mit dem Freiherrntitel genannt sondern nur von Hrn Herrn Johann Baptist von Seyffertitz wurde im Gesetz geschrieben bzw in der zweiten Amtssprache Franzosisch statt des Baronstitels von sieur Herr Jean Baptiste de Seyffertitz Vom Revolutionaren Zentralrat gewahlte Volksbeauftragte und Kommissare Otto Killer Josef Baison Georg Kandlbinder Vollzugsrat und Zentralrat fur Militar Anton Hofmann 1897 KPD Mitglied Backer Mitglied der Verhaftungskommission des Zentralrats in Munchen beim Palmsonntagsputsch verhaftet Mitgefangener in Ebrach Mitangeklagter im Hochverratsprozess gegen Muhsam und Genossen Uberstellung an das Volksgericht 15 05 1919 30 05 1919 03 07 1919 12 07 1919 1 Rudolf Raimund Ballabene im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien 2 Kurth Anton 1889 Kunstmaler Vorsitzender der USPD Ortsgruppe Munchen Sendling beim Palmsonntagsputsch verhaftet Untersuchungshaftling in Ebrach 24 05 1919 15 06 1919 3 Alfons Braig 1889 Techniker KPD Mitglied Mitglied im Aktionsausschuss des Ratekongresses als Vertreter der Arbeitslosen und im Revolutionaren Zentralrat beim Palmsonntagsputsch verhaftet 15 06 1919 4 Anton Joachimsthaler Hitlers Weg begann in Munchen 1913 1923 Herbig 2000 S 356Normdaten Person GND 133779130 lobid OGND AKS VIAF 28271003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seyffertitz AlfredALTERNATIVNAMEN Seyffertitz Alfred vonKURZBESCHREIBUNG Munchner Student zahnarztlicher Assistent Kunstmaler Hochstapler und CondottiereGEBURTSDATUM 6 Oktober 1884GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 10 Mai 1944STERBEORT Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Seyffertitz amp oldid 236252978