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Fritz Soldmann 8 Marz 1878 in Lubeck 31 Mai 1945 in Wernrode war ein deutscher Politiker der USPD sowie spater der SPD Fritz Soldmann spricht am 18 November 1918 auf dem Rossmarkt in Schweinfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 1878 bis 1933 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten1878 bis 1933 Bearbeiten Soldmann wurde als Sohn eines Schneiders geboren Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf eines Schuhmachers Nach dem Ende der Gesellenwanderung trat er 1897 der SPD und den freien Gewerkschaften bei Seit 1903 in Schweinfurt lebend engagierte er sich dort 1905 beim Schuhmacherverband Zwischen 1905 und 1909 war er Vorsitzender des Gewerkschaftskartells Ab 1913 war Soldmann Angestellter der Schweinfurter AOK und zwischen 1914 und 1933 deren nebenamtlicher Vorsitzender Im Jahr 1914 wurde er Arbeitersekretar Zwischen 1915 und 1917 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Im Jahr 1917 trat er von der SPD zur USPD uber Zwischen 1912 und 1919 war Soldmann Gemeindebevollmachtigter in Schweinfurt Wahrend der Novemberrevolution war er zweiter Vorsitzender der Arbeiter Bauern und Soldatenrate Bayerns Im April 1919 wurde er in der Bayerischen Raterepublik Volksbeauftragter fur das Innere in Munchen Er gehorte zu den 13 Verschleppten des gegen die Raterepublik gerichteten Palmsonntagsputsches vom 13 April 1919 1 Der Putsch scheiterte zwar am Widerstand der im Aufbau befindlichen Roten Armee unter dem Kommando des kommunistischen Matrosen Rudolf Egelhofer jedoch blieb Soldmann vorerst weiter in Haft da die Revolutionare keinen Zugriff auf die Haftorte hatten Nach der Anfang Mai 1919 erfolgten endgultigen Zerschlagung der Raterepublik durch Freikorps und Reichswehrverbande wurde Soldmann fur drei Monate interniert Nach seiner Entlassung wurde er Landessekretar der USPD in Bayern und amtierte bis 1933 als Stadtrat und Burgermeister in Schweinfurt Seit 1922 wieder Mitglied der SPD setzte er sich insbesondere fur die Verbesserung der Lebenssituation von Erwerbslosen ein und war ein vehementer Befurworter der Einfuhrung einer Arbeitslosenversicherung Bei den Reichstagswahlen im Juni 1920 wurde Soldmann als Kandidat der USPD fur den Wahlkreis 29 Franken in den Reichstag gewahlt dem er zunachst bis 1924 angehorte 1922 noch wahrend der ersten Legislaturperiode der Weimarer Republik kehrte Soldmann zur SPD zuruck Im Reichstag trat er zu dieser Zeit in die SPD Fraktion uber Ferner begann Soldmann ab 1922 fur die SPD als Landesparteisekretar in Bayern zu arbeiten ehe er von 1924 bis 1933 abermals als Arbeitersekretar in Schweinfurt amtierte Bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 wurde Soldmann erneut in den Reichstag gewahlt dem er in der Folge bis ins Jahr 1933 als Abgeordneter der SPD fur den Wahlkreis 26 Franken angehorte Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft sah sich Soldmann als prominenter Sozialdemokrat der Verfolgung durch die neuen Machthaber ausgesetzt Obwohl Soldmanns Parlamentsmandat bei den Reichstagswahlen vom Marz 1933 bestatigt wurde wurde er noch im selben Monat ungeachtet seiner Immunitat als Parlamentarier in Schutzhaft genommen An der Abstimmung uber das Ermachtigungsgesetz das die juristische Grundlage fur die Errichtung der NS Diktatur bildete konnte er infolge seiner Inhaftierung nicht mehr teilnehmen In den folgenden Monaten kam Soldmann uber mehrere Stationen ins Konzentrationslager Dachau Nach seiner Entlassung wechselte er mehrere Male seinen Wohnsitz Zuletzt lebte er in Erfurt wo er als Vertreter fur Tabakwaren arbeitete Seine berufsbedingte Reisetatigkeit nutzte er fur das Knupfen illegaler Kontakte Nach einer Denunziation wurde bei ihm 1936 belastende Literatur gefunden und es folgte eine Anklage wegen Hochverrats und der Verachtlichmachung der Reichsregierung Das Verfahren wurde von einem Sondergericht in Schweinfurt aufgehoben Dennoch blieb Soldmann bis 1937 in Haft Nach seiner Entlassung arbeitete er in einem Kaufhaus in Grafendorf Die Gestapo stufte ihn jedoch nach wie vor als potentiell gefahrlich ein Er stand im Verdacht an Widerstandsaktivitaten teilzunehmen Im Rahmen der Kriegs Sonderaktion wurde er im September 1939 erneut verhaftet und bis ins Fruhjahr 1941 im KZ Sachsenhausen gefangen gehalten Im Zuge der Aktion Gitter wurde er im August 1944 abermals verhaftet Uber verschiedene Zwischenstationen kam er ins KZ Buchenwald wo er die Befreiung aus der Gefangenschaft erlebte Er starb wenige Wochen spater an den Folgen der Haftzeit Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am Reichstag nbsp Gedenktafel fur Fritz Soldmann am ehemaligen Gewerkschaftshaus in Schweinfurt an der LuitpoldstrasseIn Schweinfurt ist eine Strasse nach Soldmann benannt Ferner erinnern Gedenktafeln an Soldmann eine in Schweinfurt und eine in Berlin die Teil des Denkmals zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete am Platz der Republik ist Literatur BearbeitenFritz Soldmann In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Verstorbene Personlichkeiten Verlag J H W Dietz Nachf GmbH Hannover 1960 S 293 Benedikt Hotz Fritz Soldmann 1878 1945 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Gewerkschafter in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen Biografisches Handbuch Band 4 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 6 Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 148 3 S 193 212 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hrsg Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Marburg 2000 S 310f Weblinks BearbeitenFritz Soldmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Fritz Soldmann In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Fritz Soldmann In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Denkmal fur Fritz Soldmann http www mainpost de lokales schweinfurt Soldmann Gedenkstein Sichtbares Zeichen der Geschichte art742 5026460Einzelnachweise Bearbeiten Verschleppte des Palmsonntagsputsches Artikel auf muenchenwiki de mit einer Liste der 13 von der Republikanischen Schutztruppe verhafteten Angehorigen des Zentralrats u a Unterstutzer der Raterepublik abgerufen am 20 Marz 2017 Normdaten Person GND 129553891 lobid OGND AKS VIAF 35538242 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Soldmann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker USPD SPD MdRGEBURTSDATUM 8 Marz 1878GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 31 Mai 1945STERBEORT Wernrode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Soldmann amp oldid 239074975