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Albert Gilles 30 Mai 1895 in Koln 1 2 7 Juni 1989 in Dellbruck Koln 3 war ein deutscher Landrat im Kreis Bitburg und im Landkreis Cochem 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werdegang 2 Landrat in Bitburg 3 Ab 1939 4 Ehrungen 5 Familie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werdegang BearbeitenDer Katholik Albert Gilles war der Sohn des Oberlandesgerichtsrats Geheimer Justizrat Josef Gilles geboren 8 Januar 1856 in Trier gestorben 18 Januar 1924 in Koln 5 und dessen Ehefrau Anna Gilles geborene Biwer Nach dem Besuch des Schiller Gymnasiums in Koln Ehrenfeld von dem er zu Ostern 1914 mit Ablegung der Reifeprufung abging nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften und Nationalokonomie an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn auf Unterbrochen von seinem Kriegsdienst vom 31 Januar 1915 bis zum November 1918 als Kriegsfreiwilliger wahrend des Ersten Weltkriegs setzte er sein Studium im Anschluss in Koln 1919 1920 fort 1920 wurde er in Heidelberg zum Doktor der Rechte promoviert am 1 Mai desselben Jahres legte er die Erste juristische Prufung ab Mit dem Eintritt in den Preussischen Verwaltungsdienst als Regierungsreferendar im Jahr 1921 erhielt er dort erste Aufgaben in der vertretungsweisen Verwaltung der Landratsamter in Altenkirchen Westerwald und Mulheim am Rhein 1922 wurde Albert Gilles dann in Koln mit der Arbeit Die Internationale Regelung der Arbeitslosenversicherung zum Dr rer pol rerum politicarum erneut promoviert verblieb dabei in der Preussischen Verwaltung und fand nach der Ernennung zum Regierungsassessor 1923 Beschaftigung bei der Regierung in Koln bzw beim Landratsamt des Landkreises Koln 1 Landrat in Bitburg BearbeitenIm April 1925 zunachst als Hilfsarbeiter an das Landratsamt in Bitburg versetzt wurde Albert Gilles in der Nachfolge von Friedrich Loenartz im Juni 1927 mit der vertretungsweisen Verwaltung des Landratsamtes beauftragt Loenartz war zum 1 November 1927 und auf eigenen Antrag in den Ruhestand versetzt worden wegen der Unvereinbarkeit seines Amtes und seiner politischen Betatigung Mit Erlass vom 15 Dezember 1927 folgte Gilles kommissarische Einsetzung als Landrat in Bitburg die definitive Bestallung folgte per Erlass vom 20 Januar 1928 ihm ausgehandigt am 26 Januar Offiziell trat Gilles am 4 November 1938 aus dieser Stellung wegen dauernder Dienstunfahigkeit aufgrund 44 DBG in den einstweiligen Ruhestand Tatsachlich verliess er sie auf eigenen Antrag da er der seit 1925 dem Zentrum angehorte nicht langer mit den Nationalsozialisten zusammenarbeiten wollte 6 1 1929 gehorte er in Bitburg zu den massgeblichen Forderern und Begrundern des damaligen Kreisheimatmuseums und heutigen Kreismuseums 7 ebenso gehorte er in dieser Zeit dem Rheinischen Provinziallandtag an 8 Ab 1939 BearbeitenIm Januar 1939 als Landrat zur Disposition an die Regierung in Luneburg berufen wo er zum Kriegsverwaltungsdienst verpflichtet wurde erhielt Albert Gilles dort mit Erlass vom 15 November 1939 zum 1 Marz 1940 die Versetzung in den Ruhestand wegen dauernder Dienstunfahigkeit 1 Nach Kriegsende wurde Gilles am 10 September 1945 erneut zum Landrat in Bitburg ernannt jedoch aus dieser Stellung am 24 Oktober 1946 entlassen 6 Eine erneute Ernennung zum Landrat nun fur den Landkreis Cochem erfolgte am 28 April 1950 Dort war er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand zum 1 Mai 1960 1 vornehmlich mit dem Wiederaufbau des in weiten Teilen wahrend des Zweiten Weltkriegs geschadigten und zerstorten Landkreises beschaftigt 3 1954 grundete er von Cochem aus den Landesfilmdienst 9 des neuen Bundeslandes Rheinland Pfalz zu dessen Ehrenvorsitzendem man ihn spater wahlte Grosses Augenmerk beim Wiederaufbau des Landkreises Cochem galt den Berufsschulen hier engagierte er sich besonders fur den Neubau eines eigenen Gebaudes fur die Kreisberufsschule in der Kreisstadt Cochem Weiterhin liess er an vielen Moselorten Nussbaume pflanzen was er als Herzensangelegenheit ansah 3 Ehrungen BearbeitenAlbert Gilles wurde wiederholt geehrt und mit Auszeichnungen bedacht So ernannte ihn 1960 die Gemeinde Treis zu einem ihrer Ehrenburger 1962 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse sowie das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes 1975 verlieh ihm zu seinem 80 Geburtstag der Landkreis Cochem Zell seinen Wappenteller und im Jahr darauf ernannte ihn Papst Paul VI zum Komtur des Gregoriusordens 3 Von Januar 1945 bis zum Sieg der Alliierten uber Deutschland im Mai 1945 versteckten die Eheleute Gilles das im Sinne der nationalsozialistischen Machthaber in einer privilegierten Mischehe lebende Ehepaar Waldemar und Frieda Fritz und deren 1935 geborenen Sohn Walter in ihrem damaligen Wohnhaus in Rheinbreitbach Das Ehepaar Fritz fuhrte lange Jahre in Koln eine Tabakhandlung durch die sie Albert Gilles als Kunden kannten Frieda war 1939 vom Judentum zum Katholizismus konvertiert Als 1944 die Bedrohung auch fur Angehorige von Mischehen immer grosser wurde deportiert und ermordet zu werden kamen sie auf ein fruheres Hilfsangebot von Albert Gilles zuruck Obwohl dessen unmittelbare Nachbarn in Rheinbreitbach nicht nur von den vermeintlich ausgebombten angeblichen Verwandten wussten und selbst dem Nationalsozialismus anhingen gingen Albert und Marga Gilles die nun auch fur sie selbst bestehende Gefahr der Entdeckung oder des Verrats ein verbargen sie doch zudem auch noch einen franzosischen Kriegsgefangenen Fur ihre Hilfe wurden sie nach einem seit September 2003 laufenden Antrag 6 posthum am 6 Juni 2005 von der Gedenkstatte Yad Vashem als Gerechte unter den Volkern anerkannt 10 Familie BearbeitenAlbert Gilles heiratete am 15 Dezember 1923 in Koln Marga Honecker die Tochter des Justizrates und Notars Peter Honecker geboren 1 September 1860 in Bonn gestorben 6 Oktober 1926 in Koln und dessen Ehefrau Maria Honecker geborene Brinck geboren 25 Dezember 1869 in Aachen gestorben 17 September 1918 in Rheinbreitbach 11 1 1983 feierten die Eheleute Albert und Marga Gilles ihre Diamantene Hochzeit Albert Gilles wurde im Familiengrab seiner Eltern auf dem Kolner Melaten Friedhof beigesetzt 12 Literatur BearbeitenAlbert Konzen Kreisgeschehen 90 Geburtstag von Landrat i R Dr Dr Albert Gilles in Heimatjahrbuch Cochem Zell 1986 S 13 Weblinks BearbeitenAlbert Gilles in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Foto von Albert and Marga Gilles 1983 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 469 f nach Alfons Friderichs Gilles Dr Dr Albert in Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 123 wurde Gilles in Rheinbreitbach geboren a b c d Alfons Friderichs Hrsg Gilles Dr Dr Albert in Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 123 f Horst Romeyk Gilles Albert landrat In Heinz Monz Hrsg Trierer biographisches Lexikon Trier Wissenschaftlicher Verlag 2000 ISBN 3 88476 400 4 S 133 Herbert M Schleicher Bearb 80 000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen Band II Fr Kn Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 38 Koln 1987 S 129 a b c Horst Romeyk Gilles Albert in Heinz Monz Gesamtbearbeitung Trierer Biographisches Lexikon Veroffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Band 87 Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Koblenz 2000 ISBN 3 931014 49 5 S 133 Katharina Hammermann Ein Kreis und sein Museum volksfreund de vom 11 August 2009 abgerufen am 4 Februar 2019 Abgeordnete der Rheinischen Provinziallandtage 1888 1933 S 3 Gilles Dr Albert abgerufen am 4 Februar 2019 Landesfilmdienst RLP e V Rechtsform Organisation 1954 gegrundet als Landesfilmdienst Rheinland Pfalz e V abgerufen am 23 Januar 2019 On June 6 2005 Yad Vashem recognized Albert and Marga Gilles as Righteous Among the Nations auf yadvashem org abgerufen am 23 Januar 2019 Herbert M Schleicher Bearb 80 000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen Band II Fr Kn Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 38 Koln 1987 S 463 Albert Gilles in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 14 Juni 2021 englisch Landrate im Landkreis Bitburg Heinrich Simonis 1816 1821 Ferdinand von Westphalen 1822 1830 Konstantin von Gaertner 1830 1831 Friedrich Hesse 1831 1836 Engelbert Klingholz 1837 1838 Nikolaus Thilmany 1838 1849 Johann Peter Sprenger 1849 1871 Dagobert Borchert 1871 1877 Viktor Eckard 1878 1889 Rudolf Schrakamp 1889 1900 Maximilian von Kesseler 1900 1913 Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden 1913 1919 Friedrich Loenartz 1919 1927 Albert Gilles 1927 1938 Otto Meyer Tonndorf 1939 1941 Max Ringel 1941 1945 Josef Niederprum 1945 Albert Gilles 1945 1946 Josef Hammes 1946 1952 Konrad Schubach 1952 1962 Karl Vogt 1962 1970 Landrate im Landkreis Cochem Peter Franz Oster 1816 1841 Salentin von Cohausen 1818 Joseph Franz Keiffenheim 1841 Ludwig Viktor von Villers 1841 Karl Julius Schonberger 1841 1849 Heinrich Jaeger 1849 1888 Walther Langen 1888 1894 Ferdinand Heising 1894 Karl Gerbaulet 1894 1908 Karl Georg von Hammerstein Gesmold 1908 1918 Kurt von Lettow Vorbeck 1918 1921 Carl Muller 1921 1935 Heinz Korte 1935 Joachim Hohberg 1935 1945 Walter Schluter 1942 Otto Niese 1942 1943 Adolf Gandner 1945 1948 Joseph Maria Herlet 1949 1951 Albert Gilles 1951 1960 Severin Bartos 1960 1969 Normdaten Person GND 105120853X lobid OGND AKS VIAF 308715243 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gilles AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Landrat im Kreis Bitburg und im Landkreis CochemGEBURTSDATUM 30 Mai 1895GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 7 Juni 1989STERBEORT Dellbruck Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Gilles amp oldid 219193154