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Karl Vogt geboren am 17 Oktober 1915 in Bellheim gestorben am 30 September 1997 in Ulm war ein deutscher Landrat des Landkreises Bitburg 1962 1970 und des diesem nachfolgenden Landkreises Bitburg Prum bis 1979 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 1946 bis 1962 1 3 1962 bis 1979 Landrat in Bitburg 2 Familie 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten 1915 in der Pfalz als Sohn des gleichnamigen Vaters eines Kaufmannes geboren besuchte Karl Vogt nach der Volksschule das Humanistische Gymnasium in Speyer von dem er 1935 mit Ablegung der Reifeprufung abging Anschliessend nahm er ein Studium der Philosophie und Theologie in Eichstatt und Wurzburg auf unterbrochen wurden seine Semester von einem sechswochigen Militardienst am Westwall bevor er wenige Monate nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im Dezember 1939 als Soldat einberufen wurde und bis in die letzten Kriegstage im Mai 1945 auch blieb Er fand dabei Verwendung als Kradmelder Rechnungsfuhrer oder auch Richtunteroffizier einer Sturmgeschutzbrigade zumeist mit Einsatzorten an der Ostfront Kurz vor Kriegsende kam er unweit Braunau am Inn fur kurze Zeit in US amerikanische Kriegsgefangenschaft Sein einziger Bruder fiel in Russland 2 1946 bis 1962 Bearbeiten 1946 konnte Karl Vogt seine Studien fortsetzen doch wechselte er nicht nur an die Universitat in Heidelberg sondern auch die Studienfacher zu den Rechts und Staatswissenschaften Vogt legte sein erstes Examen noch in Heidelberg ab das zweite in Neustadt an der Weinstrasse und dort auch die grosse Staatsprufung am 11 September 1948 bevor er mit der zweiten grossen Staatsprufung am 1 September 1951 seine Referendarzeit als nunmehriger Assessor abschloss die er an mehreren Amtsgerichten in der Pfalz am Landgericht Landau und am Oberlandesgericht in Neustadt verbrachte 2 Von 1949 bis April 1962 war Karl Vogt im hoheren Dienst des Bundeslandes Rheinland Pfalz tatig zunachst an der Bezirksregierung in Neustadt und ab Januar 1953 beim Landratsamt in Landau Wahrend dieser Zeit erfolgte im Mai 1955 seine Ernennung zum Regierungsrat 3 nbsp Stausee Bitburg 2016 1962 bis 1979 Landrat in Bitburg Bearbeiten Von Landau wechselte Karl Vogt im Mai 1962 nach Bitburg nachdem er in Nachfolge von Konrad Schubach zum neuen Landrat des gleichnamigen Kreises berufen worden war Vogt wechselte aus dem Weinanbaugebiet Pfalz in die klimatisch unwirtlichere Eifel deren Menschen ebenfalls von einem anderen Schlag waren als in der Heimat In der Ruckschau ausserte er sich uber die Bewohner des neu von ihm geleiteten Kreises Aber wenn man die Eifeler kennengelernt hatte wenn das Eis gebrochen war dann waren sie aufrechte echte Kerle 4 Seine Dienstjahre waren von zahlreichen Anderungen gekennzeichnet die dazu beitragen sollten den Eifelkreis moderner zu gestalten und wirtschaftlich neu auszurichten Verwaltungstechnisch stand dabei die Rheinland Pfalzische Kreisreform im Zentrum seiner Arbeit galt es doch die anderen Orts entschiedene Gebietsreform in der Flache umzusetzen In deren Zuge erfuhr der Landkreis Bitburg 1969 erste Gebietszuwachse im Wesentlichen aber kam 1970 der grosste Teil des wirtschaftlich und strukturell ruckstandigen Altkreises Prum hinzu Langst nicht alle Einwohner waren mit dieser Verbindung oder den mit dieser einher gehenden Veranderungen einverstanden Vogt arbeitete in der Folge je drei Tage der Woche in Prum und Bitburg 5 Zu den weiteren Projekten seiner Bitburger Amtszeit zahlte eine Schulreform und der Ausbau des Schulwesens An deren Anfang stand die Grundsteinlegung fur den Neubau des Bitburger St Willibrord Gymnasiums neben weiteren Neubauten entstanden Realschulen in Neuerburg Speicher und Bitburg ein Sonderschulzentrum in Prum und seit dem 1 August 1973 eine Fachoberschule fur Sozialpflege Sozialpadagogik und Erziehung in Prum sowie eine fur Ingenieurwesen in Bitburg 5 Ebenso veranderte der aufkommende Tourismus das Landschaftsbild der Stausee Bitburg bis Mai 1973 in seiner ersten Ausbaustufe vollendet war dabei aus Sicht des damaligen Ersten Kreisdeputierten Fritz Mohr 1979 das Lebenswerk Vogts Zur Forderung des Fremdenverkehrs entstanden Hotels und weitere Einrichtungen Das noch durch den letzten Prumer Landrat Hermann Becker begrundete Wintersportzentrum am Schwarzen Mann wurde weiterentwickelt in Bollendorf entstand eine neue Jugendherberge 1969 und 1974 eroffnete Vogt die Deutsche Wildstrasse an deren Verlauf der 1964 angelegte Wildpark bei Gondorf lag 6 Die dunn besiedelte Westeifelregion der Eifelkreis Bitburg Prum ist der flachenmassig grosste und zugleich am dunnsten besiedelte in Rheinland Pfalz war im Zeitraum von 1870 bis zum Ersten Weltkrieg durch mehrere Eisenbahnlinien erschlossen wurden auf denen bis auf der Hauptstrecke wahrend Vogts Dienstzeit ausnahmslos der Personenverkehr endete Ausgehend von der noch bestehenden Eifelstrecke Koln Trier kam 1883 bis 1888 die Westeifelbahn hinzu die von Gerolstein aus kommend uber Prum Pronsfeld Bleialf und Steinebruck an der Landesgrenze zu Belgien den Nordkreis durchfuhr und bis nach St Vith fuhrte Auf ihr wurde in mehreren Schritten bis 1980 der Personenverkehr eingestellt so das nur noch ein zunehmend geringer werdender Guterverkehr verblieb Seit 2001 ist auch das Reststuck Gerolstein Prum formell stillgelegt Auf der in Pronsfeld nach Suden abgehenden Stichstrecke Pronsfeld Neuerburg endete mit dem 1 Juni 1969 der Personenverkehr es verblieb auch hier nur ein geringer Guterverkehr Bereits zuvor war zum 1 Januar 1966 der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Pronsfeld Waxweiler eingestellt worden der Guterverkehr besass dort ebenfalls keine grossere Bedeutung Im Jahr 1969 wurde auch der Personenverkehr auf der Nims Sauertalbahn eingestellt Die Trasse fuhrte von dem an der Bahnstrecke Koln Trier gelegenen Bitburger Stadtteil Erdorf uber Bitburg bis an die luxemburgische Grenze nach Igel Sie erschloss zudem bahntechnisch bis zu deren Auflosung 1994 die US Air Base Bitburg und band bis 2005 auch die Bitburger Brauerei an Beide Gewerbeareale werden seitdem ausschliesslich per LKW angefahren Guterverkehr findet auf keiner der Trassen mehr statt Bis auf die Teilstrecken Erdorf Bitburg und Gerolstein Prum sind die Schienen abgebaut und wurden teils zu Radwegen umgewidmet und ausgebaut Mitte der 1970er Jahre begannen die Planungen fur den Ausbau der A 60 als Fortsetzung der belgischen A 27 von Steinebruck uber Bitburg und Spangdahlem nach Wittlich Sie war ein bedeutender Planungsabschnitt der wahrend Vogts Amtszeit jahrlich rund 100 km neu errichteten oder ausgebauten Strassen im Kreisgebiet 7 Zu den bedeutenden Wirtschaftsfaktoren im Kreis gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg das US Militar mit der 1994 aufgelosten Air Base in Bitburg der noch bestehenden in Spangdahlem sowie der Radarstation nordlich von Prum am Schwarzen Mann bis 2004 Vogt pflegte gute Kontakte zu den US Kommandanten sie verabschiedeten ihn 1979 mit einer ganz personlichen Feier einem Rundflug in einer Militarmaschine uber seine pfalzische Heimat ebenso zu der franzosischen Garnison Gleichermassen entwickelte er zu den Rheinland Pfalzischen Ministerprasidenten Helmut Kohl 1969 bis 1976 und Bernhard Vogel 1976 bis 1988 ein gutes personliches Verhaltnis Vogt war Mitglied zahlreicher Gremien und Vereine er gehorte den Vorstanden des Deutsch Luxemburgischen und des Deutsch Belgischen Naturparks an und nahm entscheidend Anteil am Zustandekommen des 1974 in Echternach unterzeichneten Staatsvertrags Rheinland Pfalz Luxemburg Deutsche Grenzgemeinden aus dem Kreis Bitburg Prum nutzten inzwischen gemeinsam mit luxemburgischen eine gemeinsame Grossklaranlage auf dem Staatsgebiet von Luxemburg 8 Zu seinem Abschied aus Bitburg und Eintritt in den Ruhestand im Herbst 1979 uberreichte ihm der damalige Rheinland Pfalzische Innenminister Kurt Bockmann das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 9 Familie BearbeitenIm Oktober 1948 heiratete Karl Vogt Elfriede Baumgartner gestorben 1993 mit der er drei gemeinsame Kinder hatte eine Tochter und zwei Sohne Ihre Kinder besuchen in Bitburg das St Willibrord Gymnasium und beschreiten spater eine akademische Laufbahn die Tochter als Volljuristin und die Sohne als Mediziner 10 Beigesetzt wurde Karl Vogt in Burrweiler seinem letzten Wohnort 11 Weblinks BearbeitenKarl Vogt in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Studentkowski Vogt Karl Landrat In Heinz Monz Hrsg Trierer biographisches Lexikon Trier Wissenschaftlicher Verlag 2000 ISBN 3 88476 400 4 S 481 f a b Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 in Kreisverwaltung Bitburg Prum Hrsg Landkreis Bitburg Prum Heimatkalender 1996 Bitburg 1995 S 50 56 mit Bildern hier S 50 Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 50 f Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 52 a b Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 53 Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 53 f Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 54 Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 54 f Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 56 Peter Neu Wir erinnern uns an Karl Vogt Landrat des Kreises Bitburg 1962 bis 1970 Landrat des Kreises Bitburg Prum 1971 bis 1979 hier S 52 f Kreisverwaltung Bitburg Prum Hrsg In memoriam Landrat Karl Vogt 1915 1997 in Landkreis Bitburg Prum Heimatkalender 1998 Bitburg 1997 ISSN 1431 2956 S 16 f Landrate im Landkreis Bitburg Heinrich Simonis 1816 1821 Ferdinand von Westphalen 1822 1830 Konstantin von Gaertner 1830 1831 Friedrich Hesse 1831 1836 Engelbert Klingholz 1837 1838 Nikolaus Thilmany 1838 1849 Johann Peter Sprenger 1849 1871 Dagobert Borchert 1871 1877 Viktor Eckard 1878 1889 Rudolf Schrakamp 1889 1900 Maximilian von Kesseler 1900 1913 Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden 1913 1919 Friedrich Loenartz 1919 1927 Albert Gilles 1927 1938 Otto Meyer Tonndorf 1939 1941 Max Ringel 1941 1945 Josef Niederprum 1945 Albert Gilles 1945 1946 Josef Hammes 1946 1952 Konrad Schubach 1952 1962 Karl Vogt 1962 1970 Landrate des Landkreises 1970 2006 bzw Eifelkreises Bitburg Prum seit 2007 Karl Vogt 1970 1979 Fritz Gasper 1979 1988 Roger Graef 1989 2009 Joachim Streit 2009 2021 Andreas Kruppert seit 2021 Normdaten Person GND 1051214750 lobid OGND AKS VIAF 308715829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogt KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Landrat in BitburgGEBURTSDATUM 17 Oktober 1915GEBURTSORT BellheimSTERBEDATUM 30 September 1997STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Vogt Politiker 1915 amp oldid 225915155