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Aldehyddehydrogenase 2 ALDH 2 ist ein zur Gruppe der Aldehyddehydrogenasen gehorendes Enzym welches im menschlichen Korper zum Abbau von Alkohol Ethanol benotigt wird ALDH 2 wandelt den durch ADH aus Alkohol erzeugten toxischen Acetaldehyd Ethanal in Acetat Ethansaure um Aldehyd Dehydrogenase 2Oktamer nach PDB 1CW3Vorhandene Strukturdaten 1a4z 1ag8 1cw3 1nzw 1nzx 1nzz 1o00 1o01 1o02 1o04 1o05 1of7 1zum 2onm 2onn 2ono 2onpEigenschaften des menschlichen ProteinsMasse Lange Primarstruktur 500 Aminosauren 54 4 kDaSekundar bis Quartarstruktur HomotetramerIsoformen ALDH1BezeichnerGen Namen ALDH2 ALDH E2 ALDHI ALDM MGC1806Externe IDs GeneCards ALDH2 OMIM 100650 UniProt P05091 MGI 99600EnzymklassifikationEC Kategorie 1 2 1 3 OxidoreduktasenSubstrat Aldehyd NAD H2OProdukte Carbonsaure NADHVorkommenHomologie Familie HovergenUbergeordnetes Taxon LebewesenOrthologeMensch MausEntrez 217 11669Ensembl ENSG00000111275 ENSMUSG00000029455UniProt P05091 Q3TVM2Refseq mRNA NM 000690 NM 009656Refseq Protein NP 000681 NP 033786Genlocus Chr 12 110 69 110 73 Mb Chr 5 121 83 121 85 MbPubMed Suche 217 11669 Mechanismus der Umwandlung von Aldehyden in Carbonsauren durch die Aldehyddehydrogenase Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Die Rolle von ROS und die Aktivierung von mtALDH2 3 Bildung von ROS und Lipidperoxidation 4 ROS vermittelte Aktivierung von PKC d 5 Kardioprotektive Wirkung von Ethanol 6 Hemmung der Apoptose 7 Autophagie 8 ER Stress 9 Fibrosebildung 9 1 Wnt b Catenin Signalweg 9 2 Aktivierung von Arzneistoffen durch ALDH2 10 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenDie Aldehyd Dehydrogenase ist hauptsachlich als ein alkoholabbauendes Enzym bekannt Seine mitochondriale Isoform die mtALDH2 wirkt in erster Linie schutzend auf den Herzmuskel Seine kardioprotektive Aktivitat ist nach einer Sauerstoffmangelsituation im Herzen z B durch einen Verschluss der Koronargefasse fur das Uberleben der Herzmuskelzellen von hoher Bedeutung 1 Die ALDH2 schutzt das Gewebe und die Zellen vor der schadigenden Wirkung von Alkohol bzw Acetaldehyd und anderen toxischen Aldehyden mtALDH2 spielt eine wichtige Rolle in der Detoxifikation der reaktiven Sauerstoffspezies engl Reactive Oxygen Species ROS und ist dadurch massgeblich an der Aufrechterhaltung einer intakten Funktion der Mitochondrien beteiligt 2 Es kommt daher sehr haufig im Herz vor einem Organ das besonders viele Mitochondrien enthalt und deshalb empfindlich gegenuber oxdidativem Stress und ROS ist 3 Die Aktivierung von mtALDH2 beugt hauptsachlich der vorzeitigen Apoptose und Nekrose der Herzmuskelzellen 2 sowie der Bildung von fibrotischen Gewebes vor 3 46 Prozent der Japaner und 56 Prozent der Chinesen sind von einem Polymorphismus der Acetaldehyddehydrogenase 2 betroffen Sie sind Trager eines dominanten Allels des ALDH2 Gens bei dem an Position 487 der Aminosauresequenz das Glutamat gegen Lysin ausgetauscht ist Das veranderte ALDH2 kann Acetaldehyd weniger effektiv verarbeiten und wird selbst schneller abgebaut 4 Dadurch kommt es leichter zu einer Anhaufung des Acetaldehyds im Korper und damit zu den mit ubertriebenem Alkoholkonsum verbundenen Vergiftungserscheinungen Flush Syndrom Die betroffenen Personen sind somit empfindlicher gegenuber den negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums Einige Milchsaurebakterien beschreiten mit der Aldehyddehydrogenase 2 auch den entgegengesetzten Weg Unter guten Bedingungen bauen sie das gesamte aus der Glykolyse stammende Pyruvat zu Lactat ab Herrscht allerdings Glucosemangel spalten verschiedene homofermentative Stamme das Pyruvat mittels Pyruvat Formiat Lyase ausserdem in Formiat und Acetyl Coenzym A Die Halfte des Acetyl CoA kann nun von der Aldehyddehydrogenase in Acetaldehyd umgesetzt werden das die Alkoholdehydrogenase in Ethanol umwandelt Aus der anderen Halfte des Acetyl CoA wird Acetat hergestellt das zur ATP Synthese genutzt werden kann Die Rolle von ROS und die Aktivierung von mtALDH2 BearbeitenmtALDH2 ist ein Schlusselenzym in der ischamischen Prakonditionierung 1 Wird das Myokard durch kurze fur das Herz unschadliche ischamische Phasen prakonditioniert und folgt darauf ein schwerer Infarkt so sind die Schaden am Myokard die durch den Sauerstoffmangel hervorgerufen werden deutlich geringer als nach einem Infarkt ohne Prakonditionierung 5 Ergebnis der Prakonditionierung ist die Aktivierung von mtALDH2 Eine Prakonditionierung kann auch durch chemische Substanzen wie Ethanol oder Anasthetika hervorgerufen werden Ein wichtiger Aktivator der mtALDH2 bei der Pakonditionierung ist die Proteinkinase e PKC e Diese wird von den RISK engl Reperfusion Injury Salvage Kinases 6 durch Phosphorylierung aktiviert RISK selbst werden durch verschiedene Mechanismen der Prakonditionierung aktiviert Das durch RISK aktivierte PKC e wandert aus dem Zytosol in das Mitochondrium um dort mtALDH2 durch Phosphorylierung zu aktivieren 7 Bildung von ROS und Lipidperoxidation BearbeitenEine besonders wichtige Aufgabe von mtALDH2 ist es die fur die Zelle schadlichen reaktive Aldehyde aus der Zelle zu entfernen 3 Es ist an der Detoxifikation von reaktiven Aldehyden wie z B 4 Hydroxynonenal 4 HNE oder Malondialdehyd MDA beteiligt 2 Reaktive Aldehyde entstehen im Myokard hauptsachlich in der Reperfusionsphase wenn nach Auflosung einer Ischamie das Gewebe plotzlich wieder durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird Diese schlagartige Ruckfuhrung von Sauerstoff fuhrt zu oxidativem Stress 1 ein Zustand bei dem in der Zelle mehr ROS gebildet als abgebaut werden 3 8 ROS oxidieren ungesattigte Fettsauren wie z B Arachidonsaure und Linolsaure mit Peroxiden wodurch u a die mitochondriale Membran geschadigt wird und reaktive Aldehyde wie 4 HNE entstehen Dieser Prozess wird als Lipidperoxidation bezeichnet 1 3 Die aus der Lipidperoxidation gebildeten Aldehyde sind durch ihre ungesattigten a b Kohlenstoffatome sehr reaktiv und konnen deshalb durch Reaktion mit den Aminosaureresten von Cystein Histidin oder Lysin der Proteine zellschadigende Proteinaddukte bilden 3 Reaktive Aldehyde hemmen die Elektronentransportkette im Mitochondrium und induzieren die Offnung der mitochondrialen Permeabilitats Transitions Pore mPTP Der Angriff auf die mitochondriale Membran fuhrt ausserdem zur Dysfunktion der Mitochondrien wodurch sie noch mehr ROS produzieren Daruber hinaus fuhrt eine nicht intakte Mitochondrienmembran dazu dass die an der inneren Mitochondrienmembran lokalisierten Enzyme vor allem Cytochrom C freigesetzt werden Die Freisetzung von Cytochrom C fuhrt zu Bildung eines Apoptosoms und damit zum Zelltod mtALDH2 unterbricht die Spirale von ROS Bildung und Mitochondrienschadigung in dem es die Bildung von ROS sowie die Blockade der der Elektronentransportkette an Komplex I und IV sowie die Ca2 induzierte Offnung der mPTP hemmt 1 Ischamie Reperfusionsschaden IR Schaden Das Geschehen bei dem die Zellmembran und in weiterer Folge das ganze Gewebe sowohl durch den Sauerstoffmangel wahrend der Ischamie als auch durch die anschliessende Reperfusion des Gewebes geschadigt wird ist die Ursache fur einen Ischamie Reperfusions IR Schaden 5 ROS vermittelte Aktivierung von PKC d BearbeitenWie schon einleitend festgestellt wurde ubt die PKC e uber die Aktivierung der mtALDH2 eine positive Wirkung auf ein IR Geschehen aus Ihre Isoform die Proteinkinase d PKC d beteiligt sich jedoch an gegenteiligen Vorgangen PKC d wird durch ROS aktiviert und transloziert daraufhin aus dem Zytosol in das Mitochondrium Dort vermittelt PKC d uber eine cAMP abhangige Proteinkinase die aktivierende Phosphorylierung am Serin616 des Dynamin related Proteins 1 Drp1 Drp1 ist fur die naturliche Spaltung Fission zweier im Rahmen ihrer Wiederverwertung fusionierter Mitochondrien verantwortlich Die gesteigerte Aktivitat von Drp1 fuhrt jedoch zu einer ubermassigen Zweiteilung und damit zu Entfernung einzeln vorliegender zum Abbau bestimmter Mitochondrien Neben der Phosphorylierung von Drp1 fuhrt die Aktivierung von PKC d zur Aktivierung der Glykogensynthase Kinase 3b GSK 3b Wird die GSK 3b eingeschaltet so bewirkt sie u a die Offnung der mPTP und damit die Induktion der Apoptose mtALDH2 gewinnt auch beim Vorgang der Hemmung von PKC d an Bedeutung weil es unerlasslich fur die Detoxifikation von ROS ist Es beseitigt ROS und entfernt dadurch einen Aktivator von PKC d Ein anderer Aspekt der Hemmung ist die Induktion von PKC e Durch deren Aktivierung durch die RISK kommt es zu einer negativen Ruckkopplung auf die Expression und Translokation ihres Isoenzyms PKC d 8 Kardioprotektive Wirkung von Ethanol BearbeitenmtALDH2 fungiert als Enzym sowohl im Alkoholmetabolismus als auch im Abbau von reaktiven Aldehyden Auf Grund dieser Tatsache scheint es moglich dass sich eine Alkohol induzierte Aktivierung von mtALDH2 positiv auf den Schutz des Herzmuskels auswirkt Tatsachlich lasst sich nach moderatem Alkoholkonsum eine gesteigerte Aktivitat von mtALDH2 feststellen Diese Prakonditionierung mit Alkohol fuhrt dazu dass bei einem IR Geschehen eine hohe Konzentration an bereits aktivierten mtALDH2 vorliegt Ein erhohter Spiegel von aktiven mtALDH2 erweitert die Kapazitat der Zelle reaktive Aldehyde abzubauen und die Lipidperoxidation zu hemmen Ein weiterer kardioprotektiver Effekt von Alkohol ist die Aktivierung der Superoxid Dismutase SOD SOD ist ein wichtiges Antioxidans des Myokards das durch Detoxifikation gefahrliche ROS aus den Herzmuskelzellen beseitigt 9 Im asiatischen Raum sind 40 der Bevolkerung Trager einer Mutation des ALDH2 Allels Sie besitzen den ALDH2 2 Mutanten welcher weniger aktiv ist als der Wild Typ Trager von ALDH2 2 sind dadurch einem hoheren Risiko ausgesetzt kardiale Schadigungen durch chronischen Alkoholkonsum zu erleiden 3 Hemmung der Apoptose BearbeitenObwohl durch eine rasche Wiederversorgung mit Sauerstoff durch Reperfusion des Herzmuskels die Ausbreitung des Infarktgebietes deutlich reduziert werden kann verursacht die Ruckfuhrung von Sauerstoff paradoxerweise selbst auch Schadigungen des Myokards IR Schaden 1 Wahrend der Ischamischen Phase gehen die Zellen des Herzmuskels durch Nekrose zugrunde Hingegen wahrend der Reperfusion sterben die Zellen durch Apoptose Dies hangt damit zusammen dass die Apoptose ein ATP abhangiger Prozess ist Wahrend der Ischamie ist die Herstellung von ATP durch Blockade der sauerstoffabhangigen ATP Synthesewege a v der Hypoxie deutlich reduziert Der Mangel an ATP verhindert damit weitgehend den Zelltod durch Apoptose Durch die Reperfusion wird das Gewebe wieder mit Sauerstoff und Glukose versorgt Die Ruckfuhrung von Sauerstoff sorgt einerseits dafur dass die ATP Konzentration wieder steigt andererseits kommt es durch das hohe Sauerstoffangebot zu oxidativen Stress Die Kombination aus ROS und ATP Bildung fordert den Zelltod durch Apoptose mtALDH2 wirkt an dieser Stelle kardioprotektiv in dem es die Bildung von ROS hemmt und damit einer Apoptose entgegenwirkt 1 Zusatzlich hemmt mtALDH2 einen Signalweg der Apoptose indem es die Aktivitat von Akt und von der AMP abhangigen Proteinkinase AMPK steigert welche dann ihre apoptotischen Zielenzyme Foxo3 und Caspase 3 hemmen 3 Autophagie Bearbeiten nbsp Prozess der AutophagieNeben Nekrose und Apoptose tragt auch die Autophagozytose dazu bei dass nach einer Ischamie mit anschliessender Reperfusion das Herzmuskelgewebe in seiner Funktion eingeschrankt ist Bei diesem Zellmechanismus wird durch Abbau von zelleigenen Material das Uberleben und das Absterben der Zelle reguliert Dieser Prozess kann jedoch von 4 HNE ubermassig gesteigert werden 4 HNE sammelt sich durch den Einfluss von ROS in den Herzmuskelzellen an Es reguliert die Autophagie der Herzmuskelzellen wahrend der Ischamie und Reperfusion in entgegengesetzter Richtung 1 Normalerweise findet zum Schutz des Myokards wahrend der Ischamie vermehrt Autophagie statt Hierbei wird der Inhibitor der Autophagie mTOR durch LKB1 Leberkinase B1 bzw AMPK gehemmt sodass die Autophagie moglich ist Wahrend der Reperfusion aber wird mTOR durch PTEN bzw Akt aktiviert so dass mTOR nun die Autopgagie hemmt Dadurch wird eine exzessive Autophagie wahrend der Reperfusion verhindert 4 HNE jedoch blockiert sowohl PTEN als auch LKB1 Dadurch ist mTOR einerseits wahrend der Ischamie aktiv sodass es eine wahrend der Sauerstoffmangelphase vorteilhafte Autophagie gehemmt wird Andererseits wird es wahrend der Reperfusion nicht aktiviert und kann deshalb die Autophagie zu diesem Zeitpunkt nicht hemmen mtALDH wirkt der Fehlregulation von 4 HNE entgegen in dem es die Bildung von 4 HNE eindammt und dessen Abbau vorantreibt 1 Mitophagie nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Zirkelschlussartige Kausalbeziehungen erschweren das Verstandnis hier Moglicherweise fehlerhafte Aussagen und Redundanz Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung mtALDH2 verhindert auch die durch oxidativen Stress gehemmte Mitophagie also den Abbau geschadigter Mitochondrien Geschadigte Mitochondrien mussen zum Schutz der Zelle abgebaut werden Oxidativer Stress fuhrt zu einer Inaktivierung der Ubiquitin Protein Ligase Parkin welche fur den Abbau des Mitochondriums wichtig ist und verhindert damit die Entfernung des geschadigten Mitochondriums aus der Zelle Werden die nicht richtig funktionierenden Mitochondrien nicht abgebaut so bilden diese mehr reaktive Sauerstoffspezies was in weiterer Folge zu oxidativen Stress fuhrt mtALDH2 schutzt die Zelle vor einer Inaktivierung der Mitophagie indem es die Entstehung von ROS und die damit verbundene Inaktivierung von Parkin hemmt 1 ER Stress BearbeitenDurch die hypoxischen Bedingungen wahrend der Ischamie wird der Proteinhaushalt der Myokardzellen insbesondere die Proteinfaltung und der Proteinabbau empfindlich gestort Verschiedene Stressoren wie z B Hypoxie fuhren dazu dass die Kapazitat des Endoplasmatischen Retikulums ER neu synthetisierte Proteine korrekt zu falten und falsch gefaltete Proteine richtig zu falten abnimmt Faltungsbedurftige Proteine sammeln sich deshalb in der Zelle an und es kommt zu einem Zustand der ER Stress genannt wird 2 ER Stress lost im Myokard die Apoptose der Kardiomyozyten aus und reduziert das Herzmuskelgewebe somit um einen Grossteil seiner funktionsfahigen Zellen 2 ER Stress fuhrt uber die NADPH Oxidase zur Apoptose Damit die Zelle trotz ER Stress uberleben kann wird dieser apoptotische Signalweg durch den an einen Wachstumsfaktor gekoppelten Signalwegen von Akt und PI3K gehemmt Hierbei wird Akt von PI3K phosphoryliert Das nun aktivierte Akt hemmt die p47phox Untereinheit der NADPH Oxidase Ware die p47phox Untereinheit nicht gehemmt so wurde sie die Apoptose einleiten Dies geschieht wenn durch ER Stress die PI3K gehemmt und damit die Aktivierung von Akt verhindert wird Somit bleibt die p47phox Untereinheit aktiv und leitet die Apoptose ein mtALDH2 halt den Signalweg von PI3K und Akt auch wahrend ER Stress aufrecht Sie hebt die hemmende Wirkung des ER Stress auf PI3K auf sodass Akt weiterhin aktiviert wird und die Apoptose hemmt 2 Die wahrend des ER Stresses typischerweise entstehenden Chaperone und Regulatoren wie z B GRP78 und CHOP vermitteln selbst auch auf noch unbekannte Weise die Apoptose Die Apoptose hemmende Wirkung von mtALDH2 besteht hierbei darin CHOP und GRP78 zu hemmen Ein weiterer ER Stress auslosender Stressor ist 4 HNE mtALDH2 beseitigt diesen Stressfaktor indem es 4 HNE durch Detoxifikation eliminiert 2 Fibrosebildung BearbeitenDie Bildung einer Fibrose im Herz ist die Hauptursache fur eine herabgesetzte Herzleistung nach einem Infarkt Sie geht mit einer verminderten Kontraktilitat des Herzmuskels und einem verringerten Auswurfvolumen des linken Ventrikels Left Ventricular Ejection Fraction LVEF einher Ein Grund fur die Veranderung des Herzmuskelgewebes ist ein uberaktiver Wnt b Catenin Signalweg Dieser Signalweg ist fur die Regeneration und Reparation des Gewebes verantwortlich und ist unter physiologischen Bedingungen inaktiv bzw stark reguliert 10 Ein Infarkt fuhrt zu dessen andauernden und ubermassigen Aktivierung wodurch sich das Myokard und Epikard in stark fibroses weitgehend funktionsloses Gewebe umwandelt Die Ausbildung der kardialen Fibrose erfolgt einerseits durch die Wnt vermittelte epithelial mesenchymale Transition EMT der Zellen des Epikards in Fibroblasten Andererseits wird das Myokard durch die Infiltration seiner infarktgeschadigten nekrotischen Areale mit Fibroblasten zu einem weniger elastischen und kontraktionschwacheren Gewebe umstrukturiert 10 11 Wnt b Catenin Signalweg Bearbeiten In Abwesenheit von Wnt befindet sich der Transkriptions Coaktivator b Catenin in einem Komplex in welchem er uber Axin und dem APC Protein Adenomatoses Polyposis Coli mit der CK1 Caseinkinase1 und GSK 3b verknupft ist In diesem Komplex gebunden wird b Catenin von CK1 und GSK 3b phosphoryliert Das phosphorylierte b Catenin wird von der b TrCP Untereinheit der E3 Ubiquitin Ligase erkannt und ubiquitiniert Durch die Ubiquitinierung wird es im Proteasom abgebaut und somit kontinuierlich aus dem Zytosol eliminiert Ist Wnt anwesend dann formiert es einen Rezeptorkomplex mit dem 7 Transmembranrezeptor Frizzled und dem Korezeptor LRP5 Low Density Lipoprotein LDL Receptor related Protein oder LRP6 Nun binden auf der zytosolischen Seite des Rezeptorkomplexes das Protein Disheveled Dsh GSK 3b und CK1 Die beiden Kinasen GSK 3b und CK1 phosphorilieren LRP wodurch Axin an LRP gebunden werden kann Durch die Anbindung von Axin an den Rezeptorkomplex in der Membran bleibt b Catenin unphosphoryliert im Zytosol und wird nicht abgebaut Es wandert in den Zellkern wo es gemeinsam mit dem T cell factor TCF die Transkription seiner Zielgene einschaltet 11 Ein bedeutendes Zielgen ist das Wnt Inducible Signaling Pathway WISP 1 Gen WISP 1 ist ein Wachstumsfaktor der insbesondere die Synthese und Freisetzung von Kollagen sowie die Proliferation der Fibroblasten stimuliert 10 In Anwesenheit von mtALDH2 ist die Ausbildung einer Fibrose deutlich gedrosselt Fehlt mtALDH2 so ist die Konzentration von b Catenin Wnt und aktiver GSK 3b erhoht mtALDH2 hemmt die Dephosphorylierung der GSK 3b und verhindert damit deren Aktivierung denn phosphorylierte GSK 3b ist inaktiv Der Prozess der Stabilisierung von b Catenin wird gehemmt wodurch die Signalkaskade uber die Wnt seine Zielgene einschaltet unterbrochen wird Die Aktivierung von mtALDH2 fuhrt ausserdem dazu dass weniger Kollagen I und III gebildet und in den Zellen angestaut wird Zudem wird die Expression von a SMA engl Smooth Muscle Actin und WISP 1 gehemmt Auch sei an die Funktion von mtALDH2 als Alkoholabbauendes Enzym erinnert denn das im Alkoholabbau entstehende und von mtALDH2 abgebaute Acetylaldehyd ist dafur bekannt die Fibrogenese zu fordern 10 Aktivierung von Arzneistoffen durch ALDH2 Bearbeiten Aldehyd Dehydrogenase 2 ist in ihrer Eigenschaft als Nitratreduktase beteiligt an der Aktivierung zweier NO Donatoren Konkret katalysiert sie die Freisetzung von Stickstoffmonoxid aus Glyceroltrinitrat und Pentaerythrityltetranitrat in den Mitochondrien glatter Muskelzellen 12 Das NO bewirkt dort eine Relaxation wodurch eine Weitung der Gefasse eintritt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Pang Jiao Jiao Chen You Go Ren Jun Mitochondrial aldehyde dehydrogenase in myocardial ischemia reperfusion injury from bench to bedside In Acta Physiologica Sinica NCBI National Center for Biotechnology Information 25 Dezember 2015 S 335 344 abgerufen am 1 April 2017 englisch a b c d e f g J Liao A Sun Y Xie T Isse T Kawamoto Y Zou J Ge Aldehyde dehydrogenase 2 deficiency aggravates cardiac dysfunction elicited by endoplasmic reticulum stress induction In Molecular medicine Band 18 Juli 2012 S 785 793 doi 10 2119 molmed 2011 00466 PMID 22430940 PMC 3409283 freier Volltext a b c d e f g h C H Chen L Sun D Mochly Rosen Mitochondrial aldehyde dehydrogenase and cardiac diseases In Cardiovascular research Band 88 Nummer 1 Oktober 2010 S 51 57 doi 10 1093 cvr cvq192 PMID 20558439 PMC 2936126 freier Volltext Review Q Xiao H Weiner D W Crabb The mutation in the mitochondrial aldehyde dehydrogenase ALDH2 gene responsible for alcohol induced flushing increases turnover of the enzyme tetramers in a dominant fashion In The Journal of clinical investigation Band 98 Nummer 9 November 1996 S 2027 2032 doi 10 1172 JCI119007 PMID 8903321 PMC 507646 freier Volltext a b C E Murry R B Jennings K A Reimer Preconditioning with ischemia a delay of lethal cell injury in ischemic myocardium In Circulation Band 74 Nr 5 1 November 1986 S 1124 1136 PMID 3769170 H Kalakech P Hibert D Prunier Mirebeau S Tamareille F Letournel L Macchi F Pinet A Furber F Prunier RISK and SAFE signaling pathway involvement in apolipoprotein A I induced cardioprotection In PLOS ONE Band 9 Nummer 9 2014 S e107950 doi 10 1371 journal pone 0107950 PMID 25237809 PMC 4169577 freier Volltext Xiao E Lang Xiong Wang Ke Rang Zhang Ji Yuan Lv Jian Hua Jin Isoflurane Preconditioning Confers Cardioprotection by Activation of ALDH2 In PLOS ONE Band 8 Nr 2 28 Februar 2013 S e52469 doi 10 1371 journal pone 0052469 PMID 23468836 PMC 3585331 freier Volltext a b Shijun Wang Feng Zhang Gang Zhao Yong Cheng Ting Wu Mitochondrial PKC e deficiency promotes I R mediated myocardial injury via GSK3b dependent mitochondrial permeability transition pore opening In Journal of Cellular and Molecular Medicine 1 Marz 2017 doi 10 1111 jcmm 13121 Qing Yuan Shanjuan Hong Shu Han Li Zeng Fang Liu Preconditioning with Physiological Levels of Ethanol Protect Kidney against Ischemia Reperfusion Injury by Modulating Oxidative Stress In PLOS ONE Band 6 Nr 10 12 Oktober 2011 S e25811 doi 10 1371 journal pone 0025811 PMID 22022451 PMC 3192120 freier Volltext a b c d Xinjun Zhao Yue Hua Hongmei Chen Haiyu Yang Tao Zhang Aldehyde dehydrogenase 2 protects against myocardial infarction related cardiac fibrosis through modulation of the Wnt b catenin signaling pathway In Therapeutics and Clinical 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