www.wikidata.de-de.nina.az
Lagow deutsch Lagow ist ein Dorf mit kleinstadtischem Charakter im Powiat Swiebodzinski der polnischen Woiwodschaft Lebus Das Dorf ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit nahezu 5000 Einwohnern LagowLagow Polen LagowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat SwiebodzinskiGmina LagowGeographische Lage 52 20 N 15 18 O 52 3325 15 293611111111 Koordinaten 52 19 57 N 15 17 37 OEinwohner 1588 31 Marz 2011 1 Postleitzahl 66 220Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FSWRathaus Lagow Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Demographie 5 Eigentumer von Schloss und Gut Lagow 6 Gemeinde 7 Kultur 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt am Flusschen Pliszka Pleiske im fruheren Land Sternberg Ziemia Torzymska dem sudlichen Teil der Neumark nordlich der Europastrasse von Frankfurt Oder nach Swiebodzin Schwiebus Die Entfernung nach Frankfurt betragt etwa 45 Kilometer nach Schwiebus etwa 25 Kilometer Lagow liegt inmitten des Lagower Landschaftsschutzparks Geschichte BearbeitenDer nahe dem Ort gelegene Falkenberg war schon in der Bronzezeit Lausitzer Kultur besiedelt An gleicher Stelle befand sich im 11 und 12 Jahrhundert eine slawische Burg 1251 kam das Gebiet unter deutsche Herrschaft 1258 kam Schloss Lagow in den Besitz des Markgrafen Johann I 2 in den folgenden Jahrzehnten war es zwischen den Bischofen von Lebus den Brandenburger Markgrafen und den Erzbischofen von Magdeburg umstritten 1299 wurde Lagow zum ersten Mal erwahnt als die Brandenburger Markgrafen Otto IV und Heinrich II die Burg dem Ritter Albrecht von Klepitz ubereigneten Die damalige Anlage lag etwa 500 m nordwestlich der bis heute bestehenden Johanniterburg auf dem Falkenberg Der Ort gehorte zum markischen Land Sternberg das 1313 erstmals unter dieser Bezeichnung erwahnt wurde Mitte des 14 Jahrhunderts ging Burg Lagow mit den daran hangenden feudalen Herrschaftsprivilegien in den Besitz des Johanniterordens uber der nach kurzer Zeit mit dem Bau einer neuen Burg begann die auf einem Hugel zwischen dem Tschetschsee polnisch Ciecz im Norden und dem Lagowsee im Suden auf einer schmalen Landenge angelegt wurde 3 Am Fuss der Veste entstand eine zugehorige Siedlung fur Handwerker und Dienstmannen die mit Wehrmauern und zwei Toren heute Markisches Tor polnisch Brama Marchijska und Polnisches Tor polnisch Brama Polska genannt gesichert wurde Am Ende des 14 Jahrhunderts wurde auf der Burg eine Johanniterkomturei eingerichtet die zum Herrenmeistertum Sonnenburg gehorte 4 Lagow war eine der grossten Komtureien des Johanniterordens 5 1535 bis 1571 gehorte Lagow zu Brandenburg Kustrin fiel dann aber an Kurbrandenburg zuruck 1569 bekam Lagow Stadtrecht Als Teil Brandenburgs kam Lagow mit diesem an Brandenburg Preussen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Lagow 1640 durch Schweden eingenommen und zerstort 1726 wurde das Stadtrecht erneuert um 1800 war die Stadt eine Zeitlang die kleinste in Preussen 6 Das Land Sternberg wurde im Zuge der Gliederung Brandenburgs in Kreise 1747 zum Sternbergischen Kreis Im Jahr 1750 hatte das Stadtchen 267 Einwohner im Jahr 1850 450 Einwohner 6 und 1925 dann 630 Einwohner 3 Die Stadt hatte schon um die Wende zum 20 Jahrhundert einen Ruf als Luftkurort 7 Nach der Auflosung der Komturei im Jahre 1811 ging Schloss Lagow und seine Landereien in privaten Besitz uber feudale Privilegien waren durch das Oktoberedikt von 1807 und das Regulierungsedikt von 1811 erloschen bzw abzugelten Mit Bildung der Bezirke in Preussen ab 1815 kam Lagow als Teil des Kreises Sternberg an den Regierungsbezirk Frankfurt Das Stadtchen war Sitz einer koniglichen Oberforsterei sowie eines Rentamtes 6 Der Ort entwickelte sich zu einer beliebten Sommerfrische und zum Luftkurort mit 3000 Gasten 1929 3 Lagow gehorte ab Teilung des Kreises Sternberg 1873 bis 1945 zum Landkreis Oststernberg der Provinz Brandenburg Wahrend der Kampfhandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Fruhjahr 1945 wurden die Burg und die Ortschaft nicht zerstort Nach Kriegsende 1945 wurde Lagow unter polnische Verwaltung gestellt Es siedelten sich polnische Migranten an Die einheimischen Bewohner wurden soweit sie nicht geflohen waren von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben Die Schreibweise des Ortsnamens wurde in Lagow abgeandert Das bis heute von der Ortschaft gefuhrte Wappen erinnert an die jahrhundertelange Prasenz der Johanniter in Lagow Die Haupterwerbszweige der Bevolkerung sind gegenwartig die Landwirtschaft und der Tourismus Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Johannes der Taufer 1725 1726 fur die evangelische Gemeinde erbaut 1876 wurde sie grundlegend umgebaut und um einen Turm und ein Querschiff erweitert Am 28 Oktober 1945 am Christkonigsfest wurde sie als romisch katholische Kirche geweiht die dem Heiligen Johannes dem Taufer geweiht wurde Kapelle der Enthauptung Johannes des Taufers Holzbau von 1929 Johanniterburg Lagow erbaut in der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts Markisches Tor erbaut im 16 Jahrhundert Polnisches Tor errichtet im 15 Jahrhundert im 16 Jahrhundert umgebaut nbsp Schloss Lagow um 1860 Sammlung Alexander Duncker nbsp Blick uber den Lagower See auf die Johanniterburg nbsp Ehemalige Burg des Johanniterordens nbsp Kirche St Johannes der Taufer in Lagow nbsp Markisches Tor nbsp Polnisches Tor nbsp Holzkapelle der Enthauptung des Heiligen Johannes der Taufer nbsp Kapelle auf dem Friedhof von Lagow nbsp Viadukt der Bahnlinie Meseritz Topper nbsp LagowseeDemographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1732 201 2 1750 267 2 1801 319 2 1802 325 8 1810 243 8 1816 295 davon 293 Evangelische und zwei Katholiken 8 1821 351 in 61 Hausern 8 1840 388 in 62 Hausern 9 2 1850 423 2 1855 586 darunter drei Katholiken und neun Juden 2 1867 452 am 3 Dezember 10 1871 446 am 1 Dezember in 65 Hausern davon 434 Evangelische funf Katholiken eine sonstige christliche Person und sechs Juden 10 1900 617 7 1910 495 am 1 Dezember 11 12 1933 1093 13 1939 1155 13 Eigentumer von Schloss und Gut Lagow BearbeitenBesitzer 14 von Schloss und Gut Lagow von 1350 bis 1945 1350 1810 Johanniterorden 1810 1818 Preussische Staatsdomane 1819 1830 August Friedrich Wilhelm Franz von Zastrow 1834 1843 Franz Wilhelm von Barfus Falkenberg 1843 1852 Hermann von Oppen aus dem Haus Gross Gandern 1852 1856 Familie von Arnim 1856 1893 Graf Hugo Wrschowetz Sekerka von Sedcziz 15 1893 1945 Baronin Wurmb von Zink geb von Wylich und LottumGemeinde BearbeitenZur Landgemeinde gmina wiejska gehoren zehn weitere Dorfer mit einem Schulzenamt solectwo Hauptartikel Gmina Lagow Powiat Swiebodzinski Kultur BearbeitenIn Lagow findet seit Ende der 1960er Jahre alljahrlich zur Mittsommernacht das Lubuskie Lato Filmowe Lebuser Filmsommer genannte alteste polnische Spielfilmfestival statt Personlichkeiten BearbeitenMatthaus Hagen 1458 waldensischer Prediger geboren in Selchow Walter Pruschenk von Lindenhofen 1857 1916 Reichstagsabgeordneter Gerhard Domagk 1895 1964 Bakteriologe und NobelpreistragerLiteratur BearbeitenLagow Kreis Oststernberg Neumark in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lagow meyersgaz org Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 1 Ausgabe Brandenburg 1856 S 254 255 Google Books und S 286 287 Google Books W Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 483 484 Google Books Wilhelm von Obernitz 700 Jahre Lagow 200 Jahre Stadt Festschrift zum 700 jahrigen Bestehen und zur 200 Jahrfeier als Stadt am 10 Juli 1927 Hrsg Magistrat der Stadt Lagow Trowitzsch Frankfurt Oder 1927 Eduard Ludwig Wedekind Sternbergische Kreis Chronik Geschichte der Stadte Flecken Dorfer Kolonien Schlosser etc dieses Landestheiles von der fruhesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart Zielenzig 1855 S 209 Google Books Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Band 3 Berlin 1832 S 512 515 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lagow powiat swiebodzinski Album mit Bildern Internetseite von Lagow polnisch Internetseite des Lagower Landschaftsschutzparks Lagowski Park Krajobrazowy polnisch Internetseite des Lebuser Filmsommers polnisch Fussnoten Bearbeiten GUS 2011 Ludnosc w miejscowosciach statystycznych wedlug ekonomicznych grup wieku polnisch 31 Marz 2011 abgerufen am 4 Juli 2017 a b c d e f g W Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 483 484 a b c Lagow In Der Grosse Brockhaus 15 Ausgabe 1928 1935 Bd 12 L bis Mah 1932 S 37 Lagow In Meyers Konversations Lexikon 6 Ausgabe 1902 1908 Bd 12 L bis Lyra 1906 S 53 Johann Gottfried Dienemann Johann Erdmann Hasse Nachrichten vom Johanniterorden insbesondere von dessen Herrenmeisterthum in der Mark Sachsen Pommern und Wendland Berlin 1767 S 86 a b c Eduard Ludwig Wedekind Sternbergische Kreis Chronik Geschichte der Stadte Flecken Dorfer Kolonien Schlosser etc dieses Landestheiles von der fruhesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart Zielenzig 1855 S 209 a b Lagow Stadt und Luftkurort im preussischen Regierungsbezirk Frankurt Kreis Oststernberg Lexikoneintrag in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig Wien 1908 S 53 Zeno org a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mutzell Band 5 T Z Halle 1823 S 312 319 Ziffer 358 Google Books Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 214 Ziffer 4 Google Books a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Kreis Oststernberg Zielenzig Berlin 1873 S 160 161 Ziffer 2 Google Books Lagow Kreis Oststernberg Neumark in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lagow meyersgaz org Landkreis Oststernberg in Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 bearbeitet von U Schubert 2022 gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Oststernberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Jorg Luderitz Entdeckungen ostlich der Oder Unterwegs zwischen Frankfurt Skwierzyna und Zary Trescher Berlin 2005 ISBN 3 89794 082 5 S 80ff Trescher Reihe Reisen Online bei Google Book Search Max Gritzner Ad M Hildebrandt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen vollstandigen geordneten reich vermehrten Auflage 1871 Hrsg Johann Siebmacher 3 3 Abtl von Wrschowetz Seckerka und Sedschutz Grafen 28 Februar 1830 Preuss Erlaubnis Bauer amp Raspe Besitzer Ludwig Korn Nurnberg 1871 S 119 google de abgerufen am 9 Oktober 2022 Normdaten Geografikum GND 7670398 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lagow Powiat Swiebodzinski amp oldid 237636883