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Die Heeresfeldbahnlokomotiven HF 130 C waren schmalspurige Diesellokomotiven der deutschen Heeresfeldbahn im Zweiten Weltkrieg Nach dem Kriegsende kamen sie in mehreren Staaten im zivilen Bahnbetrieb zum Einsatz Heeresfeldbahnlokomotive HF 130 COBB 2092DR Kof 6001 6003CSD Baureihe T 36 0SLB Vs 51HF 130 C Nr V2 der Museumseisenbahn Payerbach Hirschwang Niederosterreichische Hollentalbahn HF 130 C Nr V2 der Museumseisenbahn Payerbach Hirschwang Niederosterreichische Hollentalbahn Nummerierung OBB 2092 001 002 101 102DR Kof 6001 6003CSD T 36 001SLB Vs 51Anzahl ca 350Hersteller Orenstein amp Koppel Deutz Gmeinder Windhoff Jung BMAGAchsformel CSpurweite 600 750 760 mmLange uber Kupplung 5325 mmHohe 2600 mmBreite 1650 mmGesamtradstand 1800 mmDienstmasse 16 5 tHochstgeschwindigkeit 30 km hInstallierte Leistung je nach Motorisierung zwischen 120 und 130 PSAnfahrzugkraft 49 kNTreibraddurchmesser 700 mmMotorentyp Deutz A6M 517 MWM S 117 S Jung KS 130 Kaelble G 125 S Kamper 6 D 12Motorbauart Sechszylinder ReihenmotorNenndrehzahl 1000 1500 min 1Leistungsubertragung hydrodynamisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 2 1 Antrieb 2 2 Weiterentwicklung HK 130 C 3 Einsatz 3 1 Deutsche Bundesbahn 3 2 Deutsche Reichsbahn 3 3 Osterreich 3 4 Tschechoslowakei 4 Galerie 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Einsatz bei Witebsk BelarusWahrend des Zweiten Weltkrieges wurden rund 350 Heeresfeldbahnlokomotiven des Typs HF 130 C gebaut Die ersten Planungen wurden bereits 1937 von Schwartzkopff durchgefuhrt Mehrere Lokomotivhersteller darunter Orenstein amp Koppel Jung Deutz Gmeinder BMAG und Windhoff waren am Bau dieser Fahrzeuge beteiligt Die Lokomotiven mit einer Spurweite von 600 750 mm umspurbar wurden bei Einfuhrung der Kriegstypenreihe als kriegswichtig eingestuft und in dieser Typenreihe als Kriegsmotorlokomotive 3 kurz KML 3 bezeichnet Technische Merkmale BearbeitenDie drei gekuppelten Radsatze und die Blindwelle sind in einem Aussenrahmen gelagert Der Rahmen stutzt sich uber Blattfedern mit Ausgleichshebeln zwischen dem zweiten und dritten Radsatz in vier Punkten auf den Achslagern ab Der Lokkasten besteht aus einem Fuhrerhaus an einem Ende und einem schmalen Vorbau fur den Dieselmotor der von Umlaufblechen umgeben ist An den Fahrzeugen sind Mittelpufferkupplungen nach den Normen der jeweiligen Einsatzstrecken angebracht Antrieb Bearbeiten Im Motorvorbau befindet sich ein Viertakt Dieselmotor der uber ein Stromungsgetriebe von Voith oder ein Trilok Getriebe von Klein Schanzlin und Becker KSB Frankenthal ein Wendegetriebe und eine unter dem Fuhrerhaus befindliche Blindwelle die Lokomotive antreibt Die drei mit Kuppelstangen verbundenen Achsen werden von der Blindwelle angetrieben Die Steuerung erfolgt stufenlos durch Fullungsregelung Alle Loks hatten ursprunglich eine Handspindelbremse Weiterentwicklung HK 130 C Bearbeiten Fur die in Afrika zu erobernden Kapspurbahnen 1067 mm wurde aus der HF 130 C die Type HK 130 C entwickelt Dabei ist unklar ob sich das K auf die Kapspur oder auf Kolonialbahn bezieht Als die Lokomotiven gebaut waren war durch den Kriegsverlauf der geplante Einsatz in Afrika obsolet geworden So wurden die Lokomotiven auf 600 750 oder 900 mm umgespurt und analog zu den HF 130 C eingesetzt Heute noch existierende Exemplare sind die Windhoff Lokomotiven 765 1943 bei der Dampf Kleinbahn Muhlenstroth und 767 1943 bei der Bregenzerwaldbahn in Osterreich sowie die Gmeinder Maschine 4313 1947 im Frankfurter Feldbahnmuseum e V Die erst und die letztgenannte Lok laufen heute auf einer Spurweite von 600 mm die zweitgenannte auf 760 mm Einsatz BearbeitenDeutsche Bundesbahn Bearbeiten Gmeinder lieferte fur die Wangerooger Inselbahn in den Jahren 1952 und 1957 insgesamt drei Lokomotiven aus die auf den alten Planen der HK 130 C basierten Die vom Hersteller als Typ HK 130 C DB bezeichneten Maschinen wurden bei der Deutschen Bundesbahn als Baureihe 329 zuvor V 11 V 99 und Kof 99 spater auch 399 bezeichnet Deutsche Reichsbahn Bearbeiten nbsp 100 901 als Arbeitszugkokomotive im Bf Binz Ost 1978Anfang der 1950er Jahre ubernahm die Deutsche Reichsbahn in der DDR zwei Lokomotiven der Bauart HF 130C aus ehemaligen Wehrmachtsbestanden Die beiden Lokomotiven erhielten die Nummern Kof 6001 und 6003 Die Kof 6001 stammte ursprunglich vom Flugplatz Reinsdorf und wurde ab 1950 auf den ehemaligen Juterbog Luckenwalder Kreiskleinbahnen in Dahme eingesetzt Die Kof 6003 kam zur ehemaligen Kreisbahn Rathenow Senzke Nauen Sie wurde vor allem wahrend der Rubenkampagne im Guterverkehr aber auch im Personenverkehr verwendet Nach der Betriebseinstellung dieser Eisenbahnstrecken gelangten beide Lokomotiven auf die Insel Rugen zu den Rugenschen Schmalspurbahnen um als Rangierlokomotiven verwandt zu werden Die Kof 6001 bekam 1970 die EDV Nummer 100 901 und wurde ab 1976 wieder eingesetzt 1985 wurde die Lokomotive ausgemustert und verschrottet Die Kof 6003 blieb auf Rugen bis heute erhalten Sie erhielt 1970 die EDV Nummer 100 902 wurde aber ab 1971 abgestellt 1973 wurde sie nochmals in 199 002 umgezeichnet Ab 1976 kam die Lokomotive in Putbus ebenfalls wieder zum Einsatz 1992 erhielt sie nach dem gemeinsamen Nummernplan der deutschen Bahnen noch die neue Nummer 399 703 Seit 1996 gehort die Lokomotive zum Bestand der Rugenschen Kleinbahn GmbH amp Co RuKB Osterreich Bearbeiten nbsp Umgebaute HF 130 C als 2092 002 der OBB seit 2008 im Bestand der SLB Pinzgauer Lokalbahn als Vs 51 nbsp Fuhrerstand der 2092 003 der OBBNach 1945 waren insgesamt elf reparaturfahige Loks in Osterreich verblieben die sowohl auf der Pinzgauer Lokalbahn als auch auf der Steyrtalbahn hinterstellt waren Die US amerikanische Besatzungsmacht ubergab die vier Lokomotiven die auf der Steyrtalbahn vorgefunden worden waren an die OBB die ubrigen verblieben bei Privatbahnen wie den Steiermarkischen Landesbahnen und Werksbahnen in Industriebetrieben Alle vier Lokomotiven der OBB die bedingt durch Unterschiede in Motor und Getriebebauart in zwei Untergruppen eingeteilt wurden wurden zwischen 1950 und 1951 aufgearbeitet und auf 760 mm umgespurt Die beiden Gmeinder Lokomotiven mit Deutz Motor und Voith Getriebe wurden als 2092 01 und 02 die beiden Windhoff Lokomotiven mit Kamper Motor und Trilokgetriebe wurden als 2092 101 und 102 bezeichnet In beide Lokomotiven wurden nachtraglich Druckluftbremsen eingebaut Die 2092 01 und 02 erhielten eine Vakuumbremse fur den Wagenzug 1960 und 1962 wurden die Windhoff Maschinen den beiden Gmeindner Loks angeglichen und in 2092 03 und 04 umgezeichnet 1963 und 1965 erhielten die Maschinen ein breiteres Fuhrerhaus Die 2092 01 03 und 04 wurden wegen Motorschaden ausgemustert da das Alter und mangelnder Bedarf eine Reparatur wirtschaftlich nicht mehr rechtfertigten 2092 02 ist heute noch bei der Pinzgauer Lokalbahn als Verschublok im Einsatz Die Lokomotiven wurden bei den Schmalspurbahnen wegen ihrer niedrigen bauartbedingten Geschwindigkeit hauptsachlich als Verschublokomotiven in den Anschlussbahnhofen an das Normalspurnetz eingesetzt Dabei handelte es sich um die Bahnhofe Bregenz Vorkloster Bregenzerwaldbahn Gmund Waldviertler Schmalspurbahnen Volkermarkt Kuhnsdorf Vellachtalbahn St Polten Alpenbahnhof Mariazellerbahn und Zell am See Pinzgauer Lokalbahn Mit der Einfuhrung der EDV gerechten Triebfahrzeugnummern 1986 entfiel der Punkt zwischen Stamm und Ordnungsnummer letztere wurden durch eine zusatzliche Null dreistellig Alle Lokomotiven der Baureihe 2092 sind noch erhalten Die 2092 003 befindet sich in Ober Grafendorf an der Mariazellerbahn wo sie vom Besitzer dem Club Mh 6 aufgearbeitet wurde Die 2092 004 ist inzwischen im Besitz des Waldviertler Schmalspurbahnvereins in Heidenreichstein wo sie wieder vollstandig aufgearbeitet wird Die 2092 001 stand bis 2006 als Denkmal in Puchenstuben an der Mariazellerbahn von wo sie uber ebay zusammen mit einem vierachsigen Personenwagen von einem deutschen Sammler erworben wurde Nach einer Zeit im Oldtimer Museum Rugen wurde die Lokomotive 2017 wieder nach Bezau Bregenzerwaldbahn transportiert wo sie auf eine betriebsfahige Aufarbeitung wartet Als letzte Vertreterin dieser Baureihe war bei der OBB die 2092 002 in Zell am See stationiert Diese wurde von der Salzburg AG mit dem Inventar der Pinzgauer Lokalbahn ubernommen und als Vs 51 bezeichnet Die Lok wurde nach vier Jahren Abstellzeit fur den Rollwagenverschub in Zell am See aufgearbeitet Neben einer Hauptuntersuchung und einem neuen Anstrich in SLB Norm erhielt die Lokomotive auch eine Vakuumbremsanlage was ihr kunftig auch den Bauzugeinsatz ermoglichen wird Sie ist bis heute betriebsfahig und wird von der Salzburg AG als Verschubreserve genutzt Tschechoslowakei Bearbeiten nbsp Die als T 36 002 gekennzeichnete Lokomotive des Eisenbahnmuseums in Frydlant v Cechach stammt ursprunglich von der RheinregulierungsbahnEine der Lokomotiven gelangte nach 1945 auch zu den Tschechoslowakischen Staatsbahnen CSD in der Tschechoslowakei Diese ordneten die Lokomotive als T 36 001 ein und verwendeten sie ab 1948 als Rangierlokomotive in Frydlant v Cechach Schmalspurbahn Frydlant Hermanice vormals Friedlander Bezirksbahn 1954 wurde die Lok als Werklokomotive nach Beroun zur Zementfabrik Kralovodvorske cementarny abgegeben Galerie BearbeitenEinsatz im Zweiten Weltkrieg auf der Bahnstrecke Hyrynsalmi Kuusamo in Finnland 1942 1944 nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenErich Doleschal Heinz Gerl Helmut Petrovitsch Wilhelm Saliger Triebfahrzeuge osterreichischer Eisenbahnen Diesel Lokomotiven und Diesel Triebwagen alba Verlag Dusseldorf 1993 ISBN 3 87094 150 2 Klaus Kieper Reiner Preuss Schmalspurbahnarchiv transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1980 ohne ISBN Alfred B Gottwaldt Heeresfeldbahnen Bau und Einsatz der militarischen Schmalspurbahnen in zwei Weltkriegen transpress spezial Stuttgart 1998 ISBN 3 613 70818 3 Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der Deutschen Eisenbahn Gesellschaft 1960 1969 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heeresfeldbahn HF 130C Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www heeresfeldbahn de www hk130c de Baureihen deutscher Diesellokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Reihen Osterreichischer Verbrennungsmotorlokomotiven BBO OBBOsterreichische Privatbahngesellschaften ROeEE StLB WLB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heeresfeldbahnlokomotive HF 130 C amp oldid 239408801