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Die Zerstorerkaje war eine Werftpier der Kriegsmarine in Wesermunde Bremerhaven Raumboote an der Zerstorerkaje im Kaiserhafen I 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Weserubung 1 2 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Marinestutzpunkt Bremerhaven 1935 1945 und Hafen in Bremerhaven Abgesehen von der Zeit der Reichsflotte unter Karl Rudolf Brommy standen die Unterweserorte immer im Schatten von Wilhelmshaven Als der Kaiserhafen I zwischen 1872 und 1876 gebaut wurde entstanden an der Ostkaje des Neuen Hafens Lagerschuppen Durch die charakteristische Ausbuchtung der Kaje konnten die grossen Schiffe des Norddeutschen Lloyd gedreht werden 1 Am 9 November 1912 ermachtigte die Bremische Burgerschaft die Deputation fur Hafen und Eisenbahnen zur Aufwendung von maximal 200 000 Mark um Kuhl und Gefrierraume im Kajenschuppen 11 einzurichten Etwa 20 Jahre spater wurden einige Lagerschuppen abgerissen Die Aufrustung der Wehrmacht bescherte den Kustenorten an der Deutschen Bucht und der Ostsee eine grosse Bautatigkeit Marinestutzpunkte und Marinekustenstationen wurden eingerichtet 1 1934 wurden auf dem aufgegebenen Gelande der liquidierten Joh C Tecklenborg die Fundamente der Hellinge und die Werkstattgebaude demontiert Nur das Verwaltungsgebaude der Werft im Volksmund der Graue Esel blieb erhalten Auf dem freigeraumten Gelande entstand nach kurzer Bauzeit die Marineschule Wesermunde MSW die am 5 Oktober 1935 ihren Betrieb aufnahm Zur selben Zeit durfte der Abriss am Kaiserhafen eingesetzt haben Hier entstand ein technischer Betrieb fur Marinefahrzeuge Die Pier war fast 1000 Meter lang 1 Am kleinen Stabsgebaude ist noch heute die Inschrift zu sehen ERBAUT IM 3 JAHR DES 3 REICHS 1936 Hier wurde 1937 die Dienststelle des Abschnittskommandanten Wesermunde eingerichtet A 1 Der alte Lagerschuppen 10 am Sudende des Hafens wurde abgerissen und durch ein neues Gebaude ersetzt darin befand sich unter anderem ein Kartoffelkeller Auch das restliche Gebaude wurde offenbar fur die Lagerung von Lebensmitteln genutzt denn im hinteren Teil befand sich bis 1982 ein Kuhlhaus 2 Ein grosserer Holzschuppen am nordlichen Hafenende wurde 1968 abgerissen und durch eine neue Halle ersetzt Dort kamen das Firmenlager und die Blechschlosserei des Motorenwerks Bremerhaven unter 1 Weserubung Bearbeiten nbsp Zerstorer an der Columbuskaje vor dem Auslaufen nach Norwegen 6 April 1940 Hauptartikel Unternehmen Weserubung Dass im Kaiserhafen Zerstorer stationiert wurden gab diesem Hafenbereich den Namen Den Zerstorern waren anfanglich nur Sicherungsaufgaben in der Nordsee und im Armelkanal zugedacht Das anderte sich 1940 grundlegend In der Kriegswirtschaft benotigten Huttenwerke Erz zur Stahlerzeugung Hauptlieferant war die Erzgrube im schwedischen Kiruna deren Verladehafen Narvik etwa 2000 km vom nachsten deutschen Flottenstutzpunkt entfernt lag Um den Seeweg fur dieses kriegswichtige Gut zu sichern pladierte Erich Raeder fur eine Okkupation Norwegens jedoch war Adolf Hitler auch nach dem Gesprach mit Raeder am 8 Dezember 1939 nicht fur einen Uberfall auf Norwegen zu begeistern Fur ihn waren der Westfeldzug und die Unterwerfung Nord Frankreichs vorrangig 3 Durch die Versenkung der Zerstorer im Ofotfjord hatte die Zerstorerkaje ihre Namensbedeutung verloren denn nun waren dort nur noch Sperrbrecher Minensuch Vorposten und Raumboote stationiert A 2 Siehe auch Schlacht um Narvik Z 13 Erich Koellner und Minenabwehrfahrzeug Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Motorenprufstand im Ship Repair Department 1953 nbsp Zerstorerkaje USN 148 R99 der Kriegsmarine Algol der Bundesmarine am Haken vom Langen Heinrich nbsp Schulboote der Bundesmarine vor dem Werkstattgebaude des Marinestutzpunkts Bremerhaven 1957 Hauptartikel Deutschland 1945 bis 1949 und Deutscher Minenraumdienst Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht mussten die im Krieg verlegten Seeminen geraumt werden Aufgestellt wurde in Bremerhaven und Wilhelmshaven die 6 Minenraumdivision die in der Aussenweser der Jade und der Emsmundung die Minen zu raumen hatte 4 Sie unterstand der Kontrolle der Alliierten hatte aber ehemalige deutsche Marinesoldaten als Besatzung Da die Sowjetunion eine heimliche deutsche Aufrustung vermutete und protestierte wurde die Minenraumdivision 1947 aufgelost An ihre Stelle trat der Minenraumverband Cuxhaven MRVC 5 1951 stellte die United States Navy in Bremerhaven die Labor Service Unit B auf um noch vorhandene Minen zu beseitigen Das Personal wurde teilweise von der MRVC ubernommen und an der Zerstorerkaje stationiert die nun Torpedoquay genannt wurde Bei der Raumung der Minen gingen durch Explosionen und Unfalle zehn Schiffe verloren und 348 Menschen verloren ihr Leben Nachdem die Minenraumer ihren Dienst getan hatten blieb das Gelande weiterhin in amerikanischer Hand Fur die Reparaturen an den Minensuch und Raumbooten wurde ein Reparaturbetrieb mit dem Namen United States Naval Advanced Base Ship Repair Department Bremerhaven Germany kurz Ship Repair Department SRD installiert A 3 Die Raumboote wurden mit dem Schwimmkran Langer Heinrich an Land gesetzt und zum Teil in der ehemaligen Schiffbauhalle instand gesetzt Die Motoren wurden ausgebaut und nach der Instandsetzung auf einem Prufstand erprobt 1957 wollten die Amerikaner den Betrieb aufgeben die neugegrundete Bundesmarine hatte aber kein Interesse an ihm weil er mit dem Marinearsenal in Wilhelmshaven konkurrieren wurde Nach Protesten der SRD Mitarbeiter wurde eine Losung gefunden die Industrieverwaltungsgesellschaft in Bonn Bad Godesberg IVG erklarte sich zur Ubernahme bereit Der Mutter Konzern grundete das Tochterunternehmen MWB Motorenwerk Bremerhaven GmbH und setzte hier Schiffe der Bundesmarine instand 6 Als kaufmannischen Direktor konnte man Joachim Massalsky gewinnen Zwar wurden auch zivile Schiffe instand gesetzt doch das Hauptgeschaft bildeten weiterhin die grauen Schiffe der Bundesmarine Als die Sowjetunion und mit ihr der Warschauer Pakt zusammenbrach machte sich das auch bei MWB bemerkbar Auftrage brachen weg und die IVG nun eine Aktiengesellschaft wollte keine defizitaren Betriebe mehr haben Man suchte einen Kaufer und fand den Bremer Unternehmer Dieter Petram Dieser ubernahm 1995 die GmbH und strukturierte um Aus Motorenwerk Bremerhaven wird Motorenwerke Bremerhaven AG Ein weiteres Dock wurde angeschafft Betriebsteile wurden ausgegliedert und in selbstandige Betriebe umgewandelt 2016 schlossen sich die MWB mit den ebenfalls im Besitz von Petram befindlichen Rickmers Lloyd Dockbetrieben zur German Dry Docks AG zusammen Der Geschaftsbereich Engines and Machine Technology tritt nun als Marke MWB Power auf der Bereich Docking Repair and Retrofit lauft unter German Dry Docks Den Vorsitz im Aufsichtsrat der neuen AG ubernimmt Nadine Petram 7 8 German Dry Docks wiederum schloss sich 2017 mit der ebenfalls in Bremerhaven ansassigen Bredo und der in Cuxhaven ansassigen Mutzelfeldtwerft zu einem Unternehmensverbund zusammen dessen rechtlich selbstandige Unternehmen unter dem Namen Bredo Dry Docks gemeinsam am Markt agieren um so Synergieeffekte nutzen zu konnen 9 Bei Flottenbesuchen diente die Zerstorerkaje als Liegeplatz fur Schiffe befreundeter Marinen darunter Atom U Boote und Schulschiffe 10 Literatur BearbeitenJorg Owen K M Reichert Marine an der Unterweser NW Verlag 2004 Peter Raap Die Zerstorerkaje im Kaiserhafen I Eine Hafenkaje in Bremerhaven und ihre Geschichte Niederdeutsches Heimatblatt der Manner vom Morgenstern Nr 782 Februar 2015 Burchard Scheper Die jungere Geschichte der Stadt Bremerhaven herausgegeben vom Magistrat der Stadt Bremerhaven Bremerhaven 1977 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Peter Raap 2015 P Dittrich Das erste Kuhlhaus im Kaiserhafen Niederdeutsches Heimatblatt Nr 685 Januar 2007 August Wilhelm Heye Z 13 von Kiel bis Narvik Verlag E S Mittler amp Sohn Berlin 1941 6 Minenraumdivision wlb stuttgart de Peter Raap Es begann mit Minenraumen Niederdeutsches Heimatblatt Nr 656 August 2004 50 Jahre MWB German Dry Docks und MWB Motorenwerke Bremerhaven fusionieren Memento vom 21 Oktober 2016 im Internet Archive German Dry Docks Magazine 5 August 2016 abgerufen am 21 Oktober 2016 German Dry Docks und MWB Motorenwerke Bremerhaven fusionieren In Schiff amp Hafen Heft 9 2016 S 47 Neue Werften Allianz Weser Kurier vom 11 Januar 2017 abgerufen am 6 Juli 2019 Detlev Ellmers Blick in den Kaiserhafen I in Lars U Scholl Hg Bremerhaven ein hafengeschichtlicher Fuhrer Deutsches Schiffahrtsmuseum Ditzen Bremerhaven 1980 S 122 Anmerkungen Bearbeiten Der erste Abschnittskommandant war Kapitan zur See Helmuth Kienast 1937 1940 Die Abschnittsgrenzen verliefen in der Mitte der Weser und ostlich einer Linie von Spieka bis Bederkesa Unterstellt waren sie dem Kustenbefehlshaber Nordfriesland und ab 1941 dem Kustenbefehlshaber Deutsche Bucht Ab 1944 wurde der Abschnitt der Seeverteidigung Elbe Weser unterstellt Leiter des SRD war Lieutenant Commander D A Roop der im September 1955 durch LCDR T J Heine ersetzt wurde 53 555486 8 564079 Koordinaten 53 33 20 N 8 33 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerstorerkaje amp oldid 213924712