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Die Zeche Furst Hardenberg ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Dortmund Lindenhorst 1 Das Bergwerk wurde benannt nach dem preussischen Staatsmann Karl August Furst von Hardenberg 2 Zeitweise wurde das Bergwerk auch Zeche Vereinigte Furst Hardenberg genannt 1 Zeche Furst HardenbergAllgemeine Informationen zum BergwerkMalakow Turm der Zeche Furst HardenbergAndere Namen Zeche Vereinigte Furst HardenbergForderung Jahr max 968 680 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 3246Betriebsbeginn 1876Betriebsende 1960Nachfolgenutzung Industriedenkmal GewerbeflacheGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 32 57 N 7 26 32 O 51 549166666667 7 4422222222222 Koordinaten 51 32 57 N 7 26 32 OZeche Furst Hardenberg Regionalverband Ruhr Lage Zeche Furst HardenbergStandort LindenhorstGemeinde DortmundKreisfreie Stadt NUTS3 DortmundLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Schachtzeichen uber Furst Hardenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bergrechtliche Formalitaten 1 2 Die Errichtung des Bergwerks 1 3 Die ersten Betriebsjahre 1 4 Der weitere Ausbau und Betrieb 1 5 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung 2 Forderung und Belegschaft 3 Was geblieben ist 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBergrechtliche Formalitaten Bearbeiten Ab 1855 wurden im Raum Dortmund mehrere Mutungen auf einige Grubenfelder eingelegt 2 Die ersten Mutungen wurden auf die Felder Deusen I und Deusen II eingelegt Im darauffolgenden Jahr folgten dann die Mutungen auf die Felder Nette I Deusen III Deusen IV und Deusen V Im Jahr 1857 wurde die Mutung fur das Feld Nette III eingelegt Im selben Jahr wurde die Geviertfelder Deusen I bis Deusen IV verliehen Im Jahr 1858 wurde das Feld Nette II gemutet Im selben Jahr wurden die Felder Deusen V und Nette I bis Nette III verliehen Es folgten in den Jahren 1867 und 1868 noch Erweiterungen fur die Felder Deusen I bis Deusen V 1 Im Jahr 1867 umfasste die Berechtsame eine Flache von 13 2 km2 2 Die Errichtung des Bergwerks Bearbeiten Am 17 Juli des Jahres 1872 wurde die bergrechtliche Gewerkschaft gegrundet 1 Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten fur den ersten Schacht begonnen 2 Am 29 September des Jahres 1873 kam es zu einem Absturz der Teufbuhne Hierbei wurden acht Bergleute getotet Im Jahr 1874 wurde dann die Gewerkschaft des Steinkohlen und Eisensteinbergwerks Furst Hardenberg gegrundet Am 11 April desselben Jahres erfolgte die Konsolidierung zu Vereinigte Furst Hardenberg Zu den konsolidierenden Feldern gehorte auch eine Erzberechtsame 1 Im selben Jahr erreichte der Schacht 1 bei einer Teufe von 170 Metern das Karbon Im darauffolgenden Jahr kam es bei einer Teufe von 325 Metern zu starken Wasserzuflussen Aus diesem Grund wurden die Teufarbeiten eine Zeit lang eingestellt Am 4 August desselben Jahres wurde ein weiteres Geviertfeld verliehen Im Jahr 1876 wurden die Teufarbeiten wieder aufgenommen Bei einer Teufe von 333 Metern 261 m NN wurde zunachst die Wettersohle angesetzt Kurz darauf wurden dann bei einer Teufe von 412 Metern die 1 Bausohle angesetzt und bei einer Teufe von 430 Metern eine Teilsohle angesetzt Bei einer Teufe von 452 Metern 380 m NN wurde dann die 2 Bausohle angesetzt Die Wettersohle wurde spater Mittelsohle genannt und die 1 Bausohle und die Teilsohle wurden abgeworfen 1 Uber dem Schacht wurde ein Malakow Turm aus Ziegelsteinen errichtet 2 Die ersten Betriebsjahre Bearbeiten Noch im Jahr 1876 wurde mit der Forderung von Steinkohle begonnen 1 Die Forderung konnte in den Folgejahren allmahlich gesteigert werden Im darauffolgenden Jahr erhielt das Bergwerk einen Eisenbahnanschluss Ausserdem wurde in diesem Jahr die Seilfahrt eingefuhrt 3 Im Jahr 1879 wurde ein Grubenlufter installiert 1 Der wirtschaftliche Einbruch im Bergbau blieb fur das Bergwerk nicht ohne Folgen Dies lag insbesondere daran dass das Bergwerk noch nicht komplett ausgebaut war 3 1881 wurden die Grubenfelder der Zeche Furst Hardenberg in Lindenhorst mit denen der benachbarten Zeche Minister Stein in Eving zu Vereinigte Stein amp Hardenberg zusammengefasst 4 Dazu wurde eine Gewerkschaft mit 1000 Kuxen gegrundet 3 Das Grubenfeld umfasste nach dem Zusammenschluss eine Flache von 23 km2 2 Noch im Jahr 1881 entschloss sich die Gelsenkirchener Bergwerks Aktien Gesellschaft GBAG das Grubenfeld Vereinigte Stein und Hardenberg kauflich zu erwerben Allerdings wollte sich die GBAG zuvor uber die betrieblichen und wirtschaftlichen Verhaltnisse des Bergwerks ein Bild machen und ubernahm das Bergwerk fur ein Jahr zur Probe 3 Im Jahr 1882 kam es auf Furst Hardenberg bei der Seilfahrt zu einem Grubenungluck bei dem 25 Bergleute ihr Leben verloren 2 Nachdem der Probebetrieb zur Zufriedenheit der GBAG abgelaufen war erwarb die GBAG 995 Kuxe der Gewerkschaft Vereinigte Stein amp Hardenberg Funf der 1000 Kuxe blieben fur mehrere Jahre im Besitz der Disconto Gesellschaft aus Berlin 3 Seit dem Jahr 1884 betrieb die Zeche Furst Hardenberg ein Soolbad dieses war auch fur die Offentlichkeit geoffnet 4 Im Jahr 1885 wurde ein Durchschlag zur Zeche Minister Stein erstellt Dadurch bestand nun eine untertagige Verbindung zwischen beiden Bergwerken 2 Im Jahr 1888 uberliess die Disconto Gesellschaft der GBAG die restlichen funf Kuxe Am 30 November desselben Jahres loste die GBAG die Gewerkschaft Vereinigte Stein und Hardenberg auf 3 Im Jahr 1897 wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht 2 begonnen Der Schacht wurde neben Schacht 1 angesetzt 2 Die Teufarbeiten konnten zugig und ohne storende Wasserzuflusse durchgefuhrt werden sodass der Schacht noch im selben Jahr eine Teufe von 160 Metern erreichte Oberhalb der 2 Bausohle waren die Floze 4 5 und 6 in Verhieb 5 Die Machtigkeit der drei Floze lag zwischen einem und zwei Metern 6 Zu diesem Zeitpunkt gehorte das Bergwerk zum Bergrevier Ost Dortmund 5 Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht 2 bei einer Teufe von 197 Metern das Karbon Im Jahr 1900 ging der Schacht 2 in Forderung Schacht 1 war von nun an Wetterschacht 2 Der weitere Ausbau und Betrieb Bearbeiten Im Jahr 1901 wurde das Soolbad stillgelegt 4 Im Jahr 1945 wurde das vereinigte Bergwerk wieder aufgeteilt in zwei selbststandig fordernde Anlagen die Konsolidation Vereinigte Stein amp Hardenberg blieb jedoch weiterhin bestehen Die Hauptfordersohle war die 4 Sohle Diese Sohle lag in einer Teufe von 454 Metern 380 m NN Schacht 1 hatte eine Teufe von 564 Meter und Schacht 2 von 560 Meter Zu diesem Zeitpunkt war mit dem Wetterschacht 6 bereits ein weiterer Schacht vorhanden Dieser Schacht der auch Schacht Ernst Brandi genannt wurde 7 war bis zur 4 Sohle durchschlagig Im Jahr 1848 wurden die Teufarbeiten an Schacht 2 wieder aufgenommen und der Schacht wurde tiefer geteuft Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer Teufe von 658 Metern 585 m NN die 5 Sohle angesetzt 1 Im Jahr 1950 verfugte das Bergwerk nun uber drei Schachte Davon war ein Schacht fur die Forderung und die Seilfahrt ein Schacht wurde fur die Seilfahrt und die Bewetterung genutzt und der dritte Schacht war ein reiner Wetterschacht 2 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung Bearbeiten Noch im Jahr 1950 wurde der Wetterschacht 6 an die Zeche Minister Stein abgegeben Im Jahr 1953 wurde die 5 Sohle weiter ausgerichtet Im Jahr 1955 wurde die 5 Sohle zur Fordersohle Im selben Jahr erfolgte der Durchschlag mit dem Wetterschacht Konigsmuhle der Zeche Hansa 1 Bereits im Jahr darauf plante die Eigentumergesellschaft die Dortmunder Bergbau AG die beiden Bergwerke Minister Stein und Furst Hardenberg zu einer Zentralschachtanlage auszubauen und zusammenzulegen 3 Im selben Jahr wurde auf der 5 Sohle von Furst Hardenberg zusatzlich zu den bereits vorhandenen Gleisen mit einer Spurweite von 553 Millimetern ein drittes Gleis verlegt Dieses Gleis hatte eine Spurweite von 750 Millimetern und sollte als Verbindungsgleis fur die Streckenforderung mit Minister Stein dienen Im Jahr 1957 erfolgte dann auf der 5 Sohle der Durchschlag mit der Zeche Minister Stein Am 1 Januar des Jahres 1960 wurde die Zeche Furst Hardenberg von der Zeche Minister Stein ubernommen Am 22 August desselben Jahres erfolgte die Einstellung der Kohlenforderung 1 Die im Baufeld Furst Hardenberg abgebauten Kohlen wurden von diesem Zeitpunkt an mit Grossraumforderwagen zum Zentralschacht 7 von Minister Stein gefordert und dort nach uber Tage gebracht 4 Im Jahr 1983 wurde der Schacht 1 verfullt 2 Im Jahr 1987 wurde mit der Stilllegung der Zeche Minister Stein die Kohlenforderung aus dem Baufeld Furst Hardenberg mittels Grossraumforderwagen beendet 4 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten bekannten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1872 damals waren 64 Bergleute auf dem Bergwerk beschaftigt Die ersten Forderzahlen stammen aus dem Jahr 1876 in diesem Jahr wurden mit 84 Beschaftigten insgesamt 2350 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1880 wurden mit 383 Beschaftigten 117 067 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Jahr 1881 lag die Forderung bei 130 000 Tonnen Steinkohle Im Jahr 1885 stieg die Forderung auf 378 000 Tonnen Steinkohle Die Belegschaftsstarke betrug in diesem Jahr 1270 Beschaftigte Die maximale Forderung des Bergwerks wurde im Jahr 1950 erbracht 2 In diesem Jahr wurden mit 3246 Beschaftigten 968 680 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1955 sank die Forderung auf 911 590 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke lag bei 3030 Beschaftigten Im Jahr 1959 waren noch 2497 Mitarbeiter auf dem Bergwerk beschaftigt es wurden 765 528 Tonnen Steinkohle gefordert Dies sind die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen 1 Was geblieben ist BearbeitenHeute stehen die verbliebenen Tagesanlagen unter Denkmalschutz und wurden von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur im August 2012 an zwei Privatleute verkauft 8 Der erhaltene Malakow Turm ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen 9 Auf dem Gelande des ehemaligen Bergwerks ist der Logistikpark Furst Hardenberg entstanden 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l m Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c d e f g Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 a b c d e Tilo Cramm Dortmunder Bergwerke im Bild 1 Auflage Regio Verlag Peter Voss Werne 2004 ISBN 3 929158 17 5 a b Ministerium fur Handel und Gewerbe Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinen Wesen im preussischen Staate Sechsundvierzigster Band Verlag von Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1898 Verein fur bergbauliche Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Die Entwicklung des Niederrheinisch Westfalischen Steinkohlen Bergbaues in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Verlagsbuchhandlung von Julius Springer Berlin 1902 S 318 Zeche Minister Stein in Dortmund Eving 1856 1925 In ruhrzechenaus de Abgerufen am 18 Juni 2018 Marita Pfeiffer Neue Besitzer fur Zeche Furst Hardenberg in Forum Geschichtskultur Ruhr 01 2013 Seite 78 Denkmalbehorde der Stadt Dortmund Hrsg Denkmalliste des Stadtbezirks Eving Nr A 0006 In Das Dortmunder Stadtportal Dortmund 2008 Logistikpark Furst Hardenberg Dortmund auf rag montan immobilien de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Furst Hardenberg amp oldid 234696776