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Die Zeche Centrum ist ein ehemaliges Steinkohle nbergwerk im Bochumer Stadtteil Wattenscheid Zeche CentrumAllgemeine Informationen zum BergwerkVerwaltungsgebaude der ehemaligen Zeche CentrumInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1861Betriebsende 1963Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 28 51 N 7 9 40 O 51 480833333333 7 1611111111111 Koordinaten 51 28 51 N 7 9 40 OZeche Centrum Regionalverband Ruhr Lage Zeche CentrumStandort WattenscheidGemeinde BochumKreisfreie Stadt NUTS3 BochumLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Aufstieg 1858 1890 1 2 Expansion 1890 1922 1 3 1922 1963 2 Stilllegung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweisGeschichte BearbeitenGrundung und Aufstieg 1858 1890 Bearbeiten Im Jahre 1858 grundete sich in Wattenscheid eine bergrechtliche Gewerkschaft ver Emma amp Blankenstein mit der Absicht in einem kleinen Grubenfeldbesitz ostlich des Stadtkernes von Wattenscheid einen Schacht abzuteufen 1859 wurde von dieser Gewerkschaft ein erster Schacht auf einem Gelande nordlich der Strasse von Wattenscheid nach Bochum angesetzt und nach dem Senkschachtverfahren niedergebracht Dieser Schacht erreichte 1860 das Steinkohlengebirge und konnte ab 1861 die erste Kohlenforderung zum Eigenbedarf bewaltigen Zugleich zeigte sich dass zum einen das Grubenfeld zu klein bemessen und die Finanzdecke der Gewerkschaft ver Emma amp Blankenstein zu dunn fur ein wirtschaftliches Fortbestehen der Zeche war Daher wurde durch Zukauf der Grubenfelder Schwerin und Feodor der Grubenfeldbesitz vergrossert Gleichzeitig wurden die Kuxe der alten Gewerkschaft in eine neue Gewerkschaft mit mehreren Anteilseignern uberfuhrt Diese gab sich den Namen Gewerkschaft Centrum da sie den Anspruch stellen wollte das neue wirtschaftliche Zentrum fur Wattenscheid zu sein Das neue Grubenfeld der Zeche war relativ langgestreckt und reichte von der ostlichen Grenze des damaligen Stadtgebietes Wattenscheids bis in das westlich gelegene Essen Leithe 1863 begann nun die Kohlenforderung auf Schacht 1 auf breiterer Basis Zugleich wurde auf der Schachtanlage 1 eine Kokerei zur Weiterverarbeitung geforderter Fettkohle in Betrieb genommen Am 23 Dezember 1862 ging die Anschlussbahn zur Carolinenglucker Bahn in Betrieb Damit bestand eine Schienenverbindung zur Coln Mindener Eisenbahn Gesellschaft CME 1869 kam eine Schienenverbindung zur Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft RhE zum Bahnhof Wattenscheid Rheinisch und 1883 zur Strecke Wattenscheid Bochum der Bergisch Markischen Eisenbahn Gesellschaft BME hinzu 1 Bereits 1865 uberstieg die Jahresforderung der Zeche Centrum die Marke von 110 000 t womit die Zeche seinerzeit zu den grosseren und leistungsfahigeren Anlagen gerechnet werden konnte Einen 1869 auftretenden Wassereinbruch konnte die Gesellschaft in Eigenleistung beheben und die Grubenbaue erfolgreich sumpfen In der Blutezeit nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 wurde beschlossen den nordlichen und westlichen Teil des Grubenfeldes weiterhin zu erschliessen Zunachst wurde 1872 im nordlichen Bereich der Schacht Centrum 2 abgeteuft der 1875 in Betrieb ging Er wurde mit einem Malakow Turm als Fordereinrichtung ausgerustet Diese Massnahme fuhrte zu einer Verdoppelung der Jahresforderung der Zeche Die ab 1880 auftretende Krise des Ruhrbergbaus uberstand die Zeche Centrum aufgrund ihrer Leistungsfahigkeit ohne Fordereinschrankungen Lediglich die Expansionsplane der Zeche wurden bis auf weiteres zuruckgestellt Expansion 1890 1922 Bearbeiten Ab 1890 wurden im Rahmen des neuen Aufschwunges der Montanindustrie die alten Expansionsplane grosstechnisch in Angriff genommen Die Schachtanlage Centrum 1 wurde zur Hauptforderschachtanlage ausgebaut Hierzu wurde von 1891 bis 1893 neben Schacht 1 der Schacht 3 niedergebracht 1892 wurde auf Schacht 2 eine weitere Kokerei in Betrieb genommen Ferner wurde von Schacht 2 aus die Vorrichtung der Grubenbaue in Richtung Westen vorgenommen Zwei km westlich des Schachts 2 wurde 1893 ein tonnlagiger Wetterschacht ein schrag abwarts fuhrender Luftschacht ohne Fordereinrichtung in Betrieb genommen 1898 wurden in Essen Leithe die Vorarbeiten zum Abteufen einer neuen eigenstandigen Doppelschachtanlage aufgenommen Der zunachst einzeln abgeteufte Schacht 4 erreichte noch 1898 das Steinkohlengebirge Hierbei stellte sich heraus dass die im westlichen Feldesbesitz liegenden Kohlenvorrate nur schwer verkokbare Magerkohle enthielten wahrend die Zeche Centrum an sich eine Fettkohlenzeche mit Kokereibetrieb war Daher wurden die Arbeiten zunachst zwecks weiterer Planung unterbrochen 1899 wurde weiterhin der Schacht 1 durch einen Brand ausser Betrieb gesetzt wodurch die Gewerkschaft Centrum in arge finanzielle Bedrangnis kam Schliesslich wurde die Gewerkschaft durch die Rheinischen Stahlwerke zum Stichtag 1 Januar 1900 aufgekauft wodurch die wirtschaftliche Bonitat wiederhergestellt war Schacht 1 wurde instand gesetzt und mit einem neuen Fordergerust versehen Weiterhin wurde der tonnlagige Wetterschacht westlich von Schacht 2 mit einer Schragfordereinrichtung versehen und fortan als Schacht 5 gefuhrt Das Abteufen der Schachtanlage 4 wurde wiederaufgenommen und neben Schacht 4 der Schacht 6 in Angriff genommen Diese Anlage wurde nebst Grubenfeld von der Zeche Centrum abgespalten und fortan als eigenstandige Zeche Centrum 4 6 gefuhrt 1904 wurde von den Betriebsbereichen Centrum 1 3 und 2 5 eine Forderung von 600 000 t erwirtschaftet Ab 1915 wurden auf Schacht 1 3 und 2 je eine Brikettfabrik betrieben da zunehmend auch aus dem Altfeldbereich Magerkohle gefordert wurde Diese wurden aber nach Ende des Ersten Weltkriegs nacheinander wieder ausser Betrieb genommen 1922 1963 Bearbeiten In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg beschloss die Rheinische Stahlwerke AG sich dauerhaft von dem Magerkohlengeschaft zu trennen Die Zeche Centrum 4 6 wurde an die Bergbaugesellschaft Adler mbH veraussert 1924 wurde das Altfeld Centrum mit dem sudlich angrenzenden Grubenfeld der Zeche Frohliche Morgensonne konsolidiert beide Zechen blieben aber zunachst getrennte Werksdirektionen Auf lange Frist war aber geplant die Forderung auf Centrum 1 3 zusammenzufassen weswegen das Fordergerust Schacht 3 aufgestockt wurde Im Rahmen der weltwirtschaftlich angespannten Lage ab 1928 wurden umfassend rationalisiert Der Betriebsbereich Centrum 2 5 wurde aus der Forderung genommen Die Kokerei Schacht 2 wurde stillgelegt Schacht 2 selber wurde Wetterschacht fur die Anlage 1 3 Das Westfeld wurde vorerst aufgegeben und der darin befindliche Schacht 5 wurde 1929 verfullt 1929 ergab sich dass Schacht 3 aufgrund von Gelandeabsenkungen nicht mehr fur den sicheren Forderbetrieb zur Verfugung stehen konnte Daher wurde auf der Schachtanlage 1 3 ein neuer Forderschacht 7 abgeteuft der die Gesamtforderung des konsolidierten Grubenfelds ubernehmen sollte Aufgrund der Weltwirtschaftskrise mussten 1931 die Teufarbeiten zeitweilig unterbrochen werden Ferner legte man die verbliebene Kokerei Schacht 1 3 still Aufgrund dieser Verzogerungen kam Schacht 7 erst 1934 in Betrieb Er wurde zunachst mit einem zweigeschossigen Fordergerust mit Vollwandstreben ausgestattet 1935 wurde auf Centrum 1 3 7 eine neue moderne Kokerei in Betrieb genommen 1937 wurde der nicht mehr benotigte Schacht 3 abgeworfen und verfullt Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Zeche relativ unbeschadet Allerdings war die Kokerei durch haufiges Auf und Abfahren der Temperatur so verschlissen dass sie 1945 endgultig ausser Betrieb genommen wurde 1951 ging die Zeche Centrum mit den anderen Bergwerken aus dem Besitz der Rheinische Stahlwerke AG in die Nachfolgegesellschaft Arenberg Bergbau GmbH uber Diese vollzog nun in den Jahren 1954 bis 1956 die endgultige Verbindung der Zechen Centrum mit der Zeche Frohliche Morgensonne zur Zeche Centrum Morgensonne Zur Konzentration der Forderung wurde nun Schacht Centrum 7 zum Hauptforderschacht ausgebaut Das vorhandene Schachtgerust wurde quasi durch Verdoppelung zum Doppelbockfordergerust umgebaut Die Forderung aus den zusammengefassten Grubenfeldern erreichte zeitweilig fast die Marke von einer Million Tonnen Fettkohle Trotzdem zeichnete sich ab dass das Grubenfeld keinerlei Expansionsmoglichkeiten mehr hatte Weiterhin fuhrte die ab 1958 in vollem Umfang einsetzende Kohlenkrise zu einer hohen Anzahl an Feierschichten und einem daraus resultierenden Produktivitatsverlust Daher meldete die Arenberg Bergbau GmbH die Zeche Centrum Morgensonne zur Stilllegung im ersten Quartal 1963 an da sich die Gesellschaft auf die produktiv fordernden Zechen Prosper und Brassert konzentrieren wollte Stilllegung BearbeitenDie Stilllegung wurde am 31 Marz 1963 vollzogen und beendete ein uber 100 jahriges Stuck Bergbau und Wirtschaftsgeschichte von Wattenscheid Schacht 2 und die Schachte der Zeche Frohliche Morgensonne wurden verfullt sowie die dortigen Anlagen abgebrochen Das Grubenfeld wurde an die Friedrich Krupp AG verpachtet Schacht 1 7 blieb als Wetter und Wasserhaltungsschachtanlage offen und wurde der nordlich anschliessenden Zeche Hannover Hannibal angegliedert um die Restvorrate abzubauen Die Centrum Schachte wurden in die Bergwerke Bochum ubernommen und bis zu deren endgultigen Stilllegung 1973 in Betrieb gehalten Heutzutage sind lediglich die Gelande Centrum 1 7 und Centrum 2 als ehemalige Bergwerksgelande erkennbar Die Reste von Centrum 1 7 befinden sich bei der Werkssiedlung an der Bochumer Strasse rund um den Centrumplatz In den ehemaligen Zechenbauten sind einige Kleinbetriebe untergebracht Das Tor und Verwaltungsgebaude ist vollstandig erhalten und wird vom Evangelischen Kinder und Jugendhaus Jugendhilfecentrum genutzt Ein Lokomotivschuppen wird von einem Elektromotorenwerk als Montagehalle verwendet Der Centrumplatz erfahrt zurzeit einen grundsatzlichen Wandel hin zum Ortskern der Wattenscheider Heide Die Belebung und Attraktivierung wird angestrebt durch umfassende bauliche Veranderungen Die ansassige Kaufmannschaft Werbering Wattenscheider Heide e V organisiert unter anderem Sommerfeste Osteraktionen Herbst und Weihnachtsveranstaltungen fur die Burgerschaft Das Gelande Centrum 2 liegt an der Hansastrasse Erhalten ist die Zechenmauer und das ehemalige Fordermaschinenhaus welches nun ebenfalls von einem Gewerbebetrieb genutzt wird Literatur BearbeitenWilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster KG Konigstein im Taunus 1994 ISBN 978 3 7845 6994 9 Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier 3 Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Weblinks BearbeitenBilder von der Zeche Centrum in Zechen in Bochum Flickr Album der Stadt Bochum aufgerufen am 23 Marz 2022Einzelnachweis Bearbeiten Gerhard Knospe Werkeisenbahnen im deutschen Steinkohlenbergbau und seine Dampflokomotiven Teil 1 Daten Fakten Quellen 1 Auflage Selbstverlag Heiligenhaus 2018 ISBN 978 3 9819784 0 7 S 430 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Centrum Bochum amp oldid 227442584